OpenProj: Open-Source-Alternative zu Microsoft Project

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OpenProj heisst ein neues Projektmanagement-Programm mit Open-Source-Lizenz, das sich explizit als Alternative zu Microsoft Project bezeichnet und damit auch in Konkurrenz zu GanttProject (vgl. GanttProject: Projektplanung für alle Betriebssysteme) und Open Workbench steht.

Als Java-Applikation läuft OpenProj auf allen gängigen Betriebssystemen (Windows, Mac OS X, Linux) – mit dem kleinen Nachteil, dass es sich nirgends als 100prozentig native Software anfühlt. Die Benutzeroberfläche ist sehr stark an Microsoft Project angelehnt, und auch bestehende Dateien im MS-Project-Format können mit OpenProj bearbeitet werden.

Insgesamt macht OpenProj einen sehr guten Eindruck, besonders im Vergleich zu den beiden Open-Source-Alternativen: Es ist leistungsfähiger als GanttProject und läuft im Gegensatz zu Open Workbench nicht nur unter Windows. Obwohl erst gerade als Open Source freigegeben wirkt das Programm sehr reif – was daran liegt, dass OpenProj aus dem kostenpflichtigen Project-On-Demand von Projity hervorgegangen ist.

In einem gewissen Sinn ist OpenProj natürlich Werbung für diesen Dienst: Wer irgendwann an die Grenzen einer Einzelplatz-Projektmanagement-Lösung stösst und online im Team planen will, wird zwangsläufig auf Project-On-Demand wechseln, mit dem Projity sein Geld verdient. Dazu passt, dass Projity die Software unter der Common Public Attribution License (CPAL) veröffentlich hat, die erst kürzlich von der Open Source Initiative OSI zertifiziert wurde. Die – nicht ganz unumstrittene – CPAL kann dem Benutzer vorschreiben, beim Einsatz einer Software nicht nur im Quelltext, sondern auch an gut sichtbarer Stelle auf die Herkunft des Codes zu verweisen (vgl. Anhang B).

Das Beispiel zeigt sehr schön, dass Open Source Software längst nicht immer ein Produkt von Enthusiasten und Idealisten ist, sondern zunehmend auch als Marketing-Instrument eingesetzt wird. An der Qualität von OpenProj ändert das allerdings nichts: Die Open-Source-Welt ist damit um ein attraktives Programm in einem bisher eher spärlich bestückten Anwendungsgebiet reicher geworden.

6 Gedanken zu „OpenProj: Open-Source-Alternative zu Microsoft Project“

  1. Guten Tag,

    ich arbeite seid kurzem mit der Open Workbench, um kleinere Projekt abzuwickeln. Als “Laie” hatte ich am Anfang ziemlich Schwierigkeiten mit der Software zurecht zu kommen. Habe aber im Internet brauchbare FAQs und Unterstützung gefunden z.B. http://www.itdesign.de/ppm/open-workbench/faq/

    Ich werde jetzt auch mal diese Alternative testen.

    Grüße

    Andreas

  2. Habe gerade OpenProj getestet. 2009-12-17

    Ich finde:
    Katastrophe. Bedienungsunfreundlich, weil nicht intuitiv, im Gegenteil man kann sich auch mit der linken Hand am rechten Ohr kratzen.

    Die Zeiteinstellungen für die Arbeitszeit sind eine reine Katastrophe. Die sind kaum abänderbar, es wird keine Warnung ausgegeben, dass ein ganzer Tag verschoben wird, weil das System von einem 08:00 bis 17:00 Uhr Arbeitstag ausgeht usw.

    Die Zeit selber kann nicht im Popupfenster des Kalender eingegeben werden, nein dafür muß man erst wieder händisch die Zeit eingeben. Wer hat das verbrochen? Jeder Javascript Popup Kalender im Internet ist weiter!

    Es braucht alles um ettliche Klicks in der Handhabung mehr als vernünftig wäre. Die Meilensteine werden durch die Gegend gewirbelt. Keine Warnungen wenn ein Meilenstein mal im Zeitbalken einer abhängigen Tätigkeit liegt.

    Wahnsinn, welche Software in der Open Source auf die Leute losgelassen wird. Der Zeitverlust als Betatester ist enorm.

    Ich traue mich meine Software in dem Zustand nicht als “OpenSource” anbieten. Denn OpenSource sollte meiner Meinung nach nicht qualitativ schlechter und unfertiger als closed source sein!

    Schade. Schwere Enttäuschung. Kann mich der Redaktion nicht anschließen.

    Bitte überarbeiten.
    LG
    AB

  3. Microsoft Project bietet umfangreiche Funktionen, jedoch ist die Anwendung unserer Meinung nach für den Alltagseinsatz überdimensioniert, nicht ausreichend für kollaboratives Arbeiten ausgelegt und nicht in den Auftragsprozess eingebunden. Eine Alternative zu Microsoft Project wird im verlinkten Bericht beschrieben.

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