KeePass für das iPhone: Apple says no!

Screenshot: iKeePass

Das Passwort-Verwaltungsprogramm KeePass gibt es nicht nur für Windows, Mac OS und Linux, sondern auch für diverse SmartPhones – nur leider nicht für das iPhone. Das liegt aber nicht an den Entwicklern, sondern an den Prüfungsinstanzen des App Store, welche iKeePass wiederholt zurückgewiesen haben. Das Beispiel zeigt exemplarisch den Nachteil eines geschlossenen Systems, wo der Plattformbetreiber ein Vetorecht geniesst. Man kann nur hoffen, dass dem iKeePass-Entwickler Karsten Fusenig der Schnauf nicht ausgeht und er weiterhin mit Hartnäckigkeit und Humor den Apple-Mitarbeitern auf die Pelle rückt.

TYPO3: News per iPhone publizieren

Screenshot: TYPO3 iPhone App (1)Screenshot: TYPO3 iPhone App (1)

Mit einer von der Hannoveraner Agentur Net & Works entwickelten App kann man direkt von seinem iPhone aus tt_news-Artikel auf einer TYPO3-Website publizieren. Die TYPO3 iPhone App nutzt hierfür den TYPO3 Webservice, der in Form der Extension typo3_webservice implementiert ist. Dieser Webservice erlaubt es externen Anwendungen, Daten zu lesen, zu erstellen, zu bearbeiten und zu löschen. Die iPhone App ist also nur eine von vielen möglichen Anwendungen; sie ist kostenlos und derzeit erst als Proof of Concept zu verstehen. Net & Works stellt einen Demo-Server zur Verfügung, so dass man die iPhone App testen kann, ohne gleich eine eigene TYPO3-Website dafür einrichten zu müssen. Für die zeitnahe Berichterstattung von Veranstaltungen oder für das Mobile Blogging ist die TYPO3 iPhone App eine interessante Lösung.

Apps für iPhone, Android und Blackberry entwickeln – mit HTML und JavaScript

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PhoneGap heisst ein Open Source Entwickler-Framework, dank dem man Applikationen für iPhone OS, Android und Blackberry allein mit HTML und JavaScript entwickeln kann. Dies bedeutet einerseits, dass man als Web Developer keine neue Programmiersprache lernen muss. Und es bedeutet andererseits, dass eine App auf mehreren Mobile-Plattformen laufen kann.

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Im Unterschied zu Webseiten, die auf einem Smartphone angezeigt werden, können Apps auf die API des Telefons zugreifen und dessen Funktionalität nutzen, beispielsweise den GPS-Empfänger, den Vibrations-Alarm oder das Adressbuch. Obige Tabelle zeigt, welche dieser Funktionalitäten derzeit auf welcher Plattform unterstützt werden.

Der Ansatz klingt interessant, auch wenn z.B. Symbian und Windows Mobile noch komplett fehlen und diverse andere API-Funktionen noch nicht unterstützt werden. Dank PhoneGap wird die Entwicklung von Smartphone Apps wesentlich vereinfacht. Nicht umsonst titelt Brady Forrest im O’Reilly Radar: PhoneGap, the Mobile Platform Democratizer.

Open Source iPhone Apps: Die offizielle Wikipedia App

wikipedia_mobile

Wikipedia Mobile heisst sie, die kürzliche vorgestellte offizielle Wikipedia App für das iPhone. Nachdem ich bereits 8 kostenlose Wikipedia Apps für das iPhone getestet hatte, war ich natürlich gespannt, wie die Wikimedia Foundation ihren Anspruch einlösen will, “the absolute best Wikipedia app out there” anzubieten.

Um es kurz zu machen: Wikipedia Mobile ist eine ausgesprochen durchschnittliche Software. Wer über den Safari-Browser die mobile Wikipedia-Website unter http://m.wikipedia.org aufruft, hat ein sehr ähnliches Erlebnis und erst noch mehr Funktionalität (z.B. Bookmarks, Anzeige im Querformat). Störend ist auch, dass die App unabhängig von der Standardsprache des iPhones immer nur auf die englischsprachige Wikipedia zugreift.

Was man Wikipedia Mobile zugute halten muss: Es handelt sich erst um die Version 0.1. Eine Vorabversion, die weder der Konkurrenz das Wasser reichen kann noch einen echten Mehrwert gegenüber der mobilen Website darstellt, nützt allerdings niemandem etwas. Immerhin ist die offizielle Wikipedia App Open Source Software, was auf die anderen Wikipedia-Apps nicht zutrifft. Über die Projekt-Website kann man Verbesserungsvorschläge anbringen oder sich aktiv an der Weiterentwicklung beteiligen.

Open Source iPhone Apps: Molecules

Molecules (iPhone App Screenshot)

Nun hatte ich ja leider im Chemieunterricht einen Fensterplatz, und den Zugang zur Biochemie habe ich auch nie richtig gefunden. Für die Visualisierung von Molekülen, wie sie die iPhone App Molecules bietet, kann ich mich aber trotzdem spontan begeistern: Dank dem Touchscreen kann man das Molekül nämlich nicht nur drehen und wenden wie man will, sondern auch zoomen und schieben, und so werden die abstrakten Gebilde buchstäblich fassbar. Moleküle lädt man aus der RCSB Proteindatenbank herunter (und speichert sie lokal), alternativ kann man aber auch andere URLs als Quelle eingeben, so dass die App im Prinzip einen offenen Viewer für molekulare Strukturen darstellt. Detailinformationen zu den einzelnen Molekülen sowie ein per Doppel-Tap umschaltbarer Visualisierungsmodus runden den positiven Eindruck ab. Die App kann man kostenlos im App Store herunterladen, den Quellcode findet man auf der Projekt-Website (BSD-Lizenz).

Open Source iPhone Apps: Brooklyn Museum Mobile Collection

Brooklyn Museum Mobile Collection für iPhone (Screenshots)

Auch wenn das iPhone eine ebenso abgeschlossene wie kommerzielle Plattform ist: Sogar hier gibt es Open Source Software. Als Auftakt einer losen Serie mit Open Source iPhone Apps sei hier die Brooklyn Museum Mobile Collection vorgestellt, ein digitaler Sammlungskatalog, den man nach Stichwörtern und Namen durchsuchen oder per Zufallsgenerator durchstöbern kann. Jedes Werk wird in einer (manchmal etwas klein geratenen und nicht zoombaren) Abbildung gezeigt und mit den wichtigsten Daten versehen. Interpretationen oder Hintergrundinformationen zur Entstehung fehlen ebenso wie thematische Führungen, und auch Audio- oder gar Videoaufnahmen sucht man vergeblich. Selbst die Besucherinformationen (Adresse und Öffnungszeiten) sind als schlichte Textseite realisiert, ohne einen Link zu Google Maps.

Alles in allem ist die Brooklyn Museum Mobile Collection eine Applikation, die das Potential eines digitalen Museumsführers nicht ausschöpft. Dass sie bei der Volltextsuche gelegentlich sang- und klanglos abstürzt, mag am iPhone OS 3.0.1 liegen, das ich gerade eingespielt habe, ein Qualitätsmerkmal ist es es aber trotzdem nicht. Hier ist noch viel Raum für Optimierungen – den Quellcode für interessierte Entwickler gibt es hier.