Verweise auf verwandte Artikel mit WordPress

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Gerade in einem Blog, das ja chronologisch und nicht thematisch strukturiert ist, sind inhaltlich verwandte Artikel oft weit verstreut. Kategorien und Tags helfen zwar, Zusammenhänge herzustellen, und zur Not bieten Blogs ja auch noch eine Volltextsuche. Am bequemsten ist es für den Leser aber immer noch, wenn er am Ende eines Artikels ein halbes Dutzend Links zu ähnlichen Artikeln findet.

Um solche Verweise zu erstellen gibt es grundsätzlich folgende Möglichkeiten:

  1. Natürlich kann man als Autor thematisch verwandte Artikel jederzeit manuell verlinken. In diesem Fall darf man als Leser davon ausgehen, dass dieser Artikel wirklich relevant ist. Andererseits ist der Aufwand für den Autor, verwandte Artikel zu finden und zu verlinken, erheblich, so dass manuelle Verweise in der Praxis meist ganz fehlen oder zumindest sehr unvollständig sind.
  2. Gewisse Blog-Systeme ermöglichen es, automatisiert aufgrund von Schlagwörtern (Keywords, Tags) thematisch verwandte Artikel anzuzeigen. Damit dies funktioniert, müssen allerdings alle Artikel konsequent und möglichst präzise verschlagwortet werden – auch hier entsteht also ein manueller Aufwand.
  3. Der dritte Weg besteht darin, dass das Blog-System aufgrund des Volltexts selbständig ähnliche Artikel untereinander verlinkt. Zu diesem Zweck wird die Häufigkeit der einzelnen Wörter im Text bestimmt – je ähnlicher diese Häufigkeiten, desto eher befassen sich die Artikel mit dem gleichen Thema. Ein solches System ist für den Autor sehr bequem, weil er keinerlei manuellen Aufwand hat; und er findet so vielleicht verwandte Artikel, an die er selbst gar nie gedacht hätte. Auf der anderen Seite sind Algorithmen, die Texte vergleichen können, hoch komplex und nie perfekt – es ist also nie ganz ausgeschlossen, dass das System relevante Artikel verpasst und dafür Artikel verlinkt, die nicht wirklich mit dem Thema zu tun haben.
  4. Denkbar wäre schliesslich auch eine Kombination aus den Varianten 2 und 3: Im Normalfall werden die Verweise basierend auf dem Volltext erstellt, allfällig vorhandene Schlagwörter werden aber ebenfalls berücksichtigt (und eventuell stärker gewichtet). Ein solches System würde bei einem vertretbaren manuellen Aufwand die qualitativ besten Verweise liefern.

Um nun mit WordPress Verweise auf ähnliche Artikel zu erstellen, gibt es folgende Plug-Ins:

  • Similar Posts
    Dieses Plug-In vergleicht Titel und Text von Artikeln und erstellt daraus Verweise. Zusätzlich können auch Tags und Kategorien einbezogen werden. Somit kommt dieses Plug-In der Methode Nr. 4 am nächsten. Es ist sehr einfach einzubauen und liefert insgesamt gute Resultate. Ich würde mir lediglich wünschen, einzelne Verweise auf einfache Weise wegklicken zu können, wenn sie meiner Meinung nach keinen Zusammenhang zum Artikel haben.
  • Wasabi Related Posts
    Dieses Plug-In von Alexander Malov und Mike Lu ist ein Klassiker, auch das oben beschriebene Similar Posts basierte ursprünglich darauf. Von Peter Bowyer gibt es zudem eine modifizierte Version.
  • Terms2Post
    Dieses Plug-In von Semiologic setzt ebenfalls auf einen Volltextvergleich.
  • Contextual Related Posts
    Dieses Plug-In beschränkt den Vergleich auf den Titel. Wie gut dies funktioniert, hängt stark davon ab, wie man seine Titel wählt. Insgesamt dürfte ein Plug-In wie Similiar Posts aber deutlich bessere Resultate ergeben.
  • Simple Tags
    Die “Related Posts”-Funktionalität des Plug-Ins von Amaury Balmer ist eigentlich eher ein Nebeneffekt, denn die zentrale Aufgabe von Simple Tags ist die Verwaltung von Tags. Ein Vertreter der Methode Nr. 2.
  • Darren’s Related Posts
    Das letzte Update dieses Plug-ins liegt weit zurück, und es scheint nur wenig Resonanz gefunden zu haben. Der Ansatz basiert auf Keywords (Methode Nr. 2).
  • Related Posts Link
    Mit diesem Plug-In wird das manuelle Verlinken vereinfacht (Methode Nr. 1). Ob das bald zweijährige Plug-In mit der aktuellen WordPress-Version 2.3 noch funktioniert, habe ich allerdings nicht getestet.
  • Cross References
    Dieses Plug-In unterstützt das manuelle Verlinken (Methode Nr. 1), indem es für jeden Artikel eine Liste der auf ihn verlinkenden Artikel erstellt.
  • Arkayne Related Content
    Arkayne ist ein Service, der ähnliche Artikel blog-übergreifend miteinander verlinkt – das gleichnamige WordPress-Plugin sorgt für die Anbindung des eigenen Blogs an dieses System. Hier geht es mehr um Traffic-Generierung als um die Optimierung des eigenen Blogs, auch wenn Arkayne nach eigenen Angaben Verweise auf eigene Artikel bevorzugt behandelt. Von einem journalistischen Standpunkt aus halte ich es allerdings für fragwürdig, wenn ein fremdes System darüber entscheidet, welche externen Links auf meinem Blog erscheinen (zumindest so lange diese nicht klar als solche deklariert sind wie z.B. bei Google AdSense). Das System dürfte zudem ein lohnendes Ziel für Spammer sein.
  • Sphere Related Content
    Ähnlich wie bei Arkayne geht es bei Sphere darum, Blogs zu vernetzen. Die oben geäusserten Vorbehalte gelten deshalb auch hier.

Wertvolle Hinweise zu diesem Thema verdanke ich u.a. Lorelle on WordPress.

Tags in WordPress 2.3

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Ab der Version 2.3 bietet WordPress nebst Kategorien auch Tags. Beide Konzepte dienen letztlich dazu, thematisch verwandte Artikel einfacher auffindbar zu machen und sind auch in der Anwendung recht ähnlich. Trotzdem denke ich, dass sowohl Kategorien als auch Tags ihre Berechtigung haben: Während Kategorien die systematische Einordnung eines Artikels in eine Themenhierarchie erlauben, dienen Tags dazu, einem Artikel spontan einige Schlagwörter hinzuzufügen, die nicht unbedingt eine eigene Kategorie rechtfertigen, aber bei der Suche nach speziellen Themen hilfreich sein können. Entsprechend werden Kategorien eher in Listen dargestellt, während sich für Tags die bekannten Tag Clouds anbieten.

Wer ein Upgrade auf WordPress 2.3 durchführt steht allerdings vor der Schwierigkeit, dass alle bestehenden Artikel noch keine Tags besitzen. Das nachträgliche Verschlagworten ist eine aufwändige Sache, auch weil man dazu jeden einzelnen Artikel im Editor öffnen muss. Deutlich bequemer geht es mit dem Plug-In Inline Tag Thing, mit dem man direkt im Frontend und mit AJAX-Komfort Tags hinzufügen und löschen kann.

Wer Tags intensiv einsetzt, kommt fast nicht um das Plug-In Simple Tags herum. Es macht das Verschlagworten von Artikeln besonders effizient, indem es beispielsweise Tags vorschlägt, Artikel ohne Tags findet und Suchen/Ersetzen-Funktionen für Tags bietet.

WordPress Scanner: Sicherheitslücken in WordPress-Blogs aufspüren

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Der WordPress Scanner ist ein Tool, um Schwachstellen in einer WordPress-Installation zu finden und die notwendigen Gegenmassnahmen zu ergreifen. Der Scanner läuft auf BlogSecurity.net und kann per URL auf das eigene Blog geschickt werden. Das Resultat ist ein übersichtlicher Report, der Sicherheitslücken auflistet und Ratschläge für deren Behebung enthält.

Damit der Scanner nicht zum Ausspähen von Angriffspunkten auf fremden Blogs missbraucht wird, muss der Scanner über das Tag <!– wpscanner –> explizit zugelassen werden. Dies kann man manuell direkt im Template tun oder über das Plug-In “wp-scanner activator”, das man ebenfalls bei BlogSecurity.net herunterladen kann.

Grundausstattung: Plug-ins für WordPress

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  • SlimStat (vgl. Bild) – Sehr übersichtliche und trotzdem detaillierte Zugriffsstatistik im Backend. Plug and Play. Unverzichtbar. Alternativen: WordPress.com Stats.
  • Spam Karma – Spammer gehören zu den ersten und regelmässigsten Besuchern eines Blogs. Ein Schutzmechanismus gegen Kommentar-Spam ist deshalb zwingend. Spam Karma hat sich bei mir seit Jahren bewährt, so dass ich Akismet (Plug-in im Lieferumfang von WordPress) nie genutzt habe.
  • Google Sitemap Generator – Erzeugt eine XML Sitemap (“Google Sitemap”) und unterstützt dadurch die Indexierung des Blogs durch die Suchmaschinen von Google, Yahoo und Microsoft.
  • Subscribe to Comments – Bietet Kommentatoren die Möglichkeit, sich bei weiteren Kommentaren auf denselben Artikel per E-Mail benachrichtigen zu lassen. Zwingend, wenn man ein Blog als Diskussionsplattform versteht.
  • Snap Shots Plug-in – Bindet grafische Previews für alle Links auf Basis des Dienstes von snap.com ein. Optisch sehr attraktiv und zugleich sehr nützlich, da es manchen überflüssigen Klick erspart.
  • cforms – Leistungsfähiger Formulargenerator, mit dem man weit mehr als nur ein Kontaktformular bereitstellen kann (vgl. cforms: Formulargenerator für WordPress).
  • WordPress Mobile Edition – Macht ein Blog auch für Mobile Devices (Handy, SmartPhone, PDA) verfügbar, indem es die Seiten in einem geeigneten Format rendert.
  • Random File – Erlaubt es, eine zufällig ausgewählte Datei aus einem vorgegebenen Verzeichnis einzubinden. Ideal, um wechselnde Bilder oder Texte anzuzeigen.
  • Maintenance Mode – Wenn Wartungsarbeiten anstehen, kann man dank diesem Plug-in den geordneten Rückzug antreten: Auf Kopfdruck sehen nur noch eingeloggte Administratoren das Frontend, während normale Besucher eine Meldung erhalten, dass Wartungarbeiten im Gange sind.
  • WPvideo – Vereinfacht das Einbinden von YouTube-Videos in einen Blog-Artikel.
  • Event Calendar – Ermöglicht es, Blog-Artikel als Events zu kennzeichnen, mit Datum und Zeit zu versehen und dann in einem Kalender auflisten zu lassen. Wird auch für den Event-Kalender auf Open Mind eingsetzt.
  • O42 Clean Umlauts – Plug-in, das den unsauberen Umgang von WordPress mit Sonderzeichen wie z.B. deutschen Umlauten in Perma-Links kompensiert. Scheint allerdings mit WordPress 2.2. nicht mehr zu funktionieren.

cforms: Formulargenerator für WordPress

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Es ist auffallend, dass die meisten Blogs zwar nach jedem Artikel ein Kommentarformular anbieten, aber keine Möglichkeit vorsehen, den Autor des Blogs direkt (und unter Ausschluss der Öffentlichkeit) zu kontaktieren. Ein Kontaktformular gehört bei vielen Blogs nicht zur Standard-Ausstattung, und da macht WordPress keine Ausnahme.

Abhilfe schafft cforms. Dieses Plug-In nur als Kontaktformular zu bezeichnen wäre allerdings eine masslose Untertreibung. cforms ist ein hoch flexibler und enorm leistungsfähiger Formulargenerator, der unter anderem folgende Funktionen bietet:

  • beliebige Form Input Types (Textfelder, Radiobuttons, Dropdowns etc.)
  • flexible Validierungsregeln für Feldinhalte
  • Formularinhalt wird per Mail verschickt und in die WordPress-Datenbank geschrieben
  • integrierter CAPTCHA-Mechanismus als Spam-Schutz
  • Mail-Versand über die PHP-Funktion mail() oder über einen SMTP-Server
  • Plaintext- oder HTML-Mails
  • frei konfigurierbarer Mail-Inhalt
  • Formulardesign über Theme-Architektur steuerbar
  • AJAX-Unterstützung (abschaltbar)

Im Backend ist cforms gut strukturiert und mit ausführlichen Hilfetexten hervorragend dokumentiert. Aufgrund des Leistungsumfangs muss man allerdings schon etwas Zeit investieren, bis man sein Kontaktformular online hat.

Snap Shots Plugin: Link-Previews für WordPress

Was sich hinter einem Link verbirgt weisst man normalerweise erst, wenn man ihn angeklickt hat. Ein visueller Eindruck von der verlinkten Website wäre oft hilfreich um zu entscheiden, ob sich der Klick lohnt. Genau das bietet das Snap Shots Plugin für WordPress, das auf der Suchmaschine Snap aufbaut. Die Installation ist so einfach wie bei jedem anderen WordPress-Plugin, nur dass man sich vorgängig beim Dienst Snap Shots registrieren muss, um einen individuellen Key zu erhalten.

Wie sich das anfühlt erleben Sie ab sofort auf diesem Blog. Und falls Sie die neue Funktion stören sollte: Unter “Options” können Sie sie jederzeit deaktivieren.

Update: Inzwischen habe ich die Snap Shot Preview auf Open Mind wieder deaktiviert. Langfristig nerven die Popups, ausserdem wurde der Service seit seiner Einführung zunehmend als Vehikel für Online-Werbung kommerzialisiert.

WOS Portable und WOS X: Der WAMP-Server für den USB-Stick

WOS steht für Webserver on Stick, und damit ist das Wichtigste eigentlich bereits gesagt: Das Software-Paket von Cornelius Herzog installiert einen kompletten Webserver mit Apache, PHP und MySQL auf einer Festplatte oder eben auf einem USB-Memorystick. Zudem bietet WOS eine komfortable Oberfläche, um den Server zu starten, zu konfigurieren und zu stoppen – etwa so, wie man das auch von XAMPP von Apache Friends kennt.

Wer WOS herunterlädt, kann über den sogenannten WOS Mixer nicht nur zwischen verschiedenen Apache-, PHP- und MySQL-Paketen auswählen, sondern bei Bedarf auch noch einige populäre Web-Applikationen dazupacken: Die Content-Management-Systeme Drupal, Joomla, Mambo und TYPO3 stehen hier ebenso zur Auswahl wie MediaWiki, Moodle, OS Commerce, phpMyAdmin und WordPress. Der WOS Mixer berechnet dabei nicht nur die Download-Grösse, sondern auch gleich den Speicherbedarf auf der Festplatte bzw. dem USB-Stick.

WOS gibt in zwei Versionen: Die Standardversion heisst WOS Portable und umfasst alles, was man als Einsteiger braucht. WOS X bietet erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten sowie die Option, den Webserver über Internet zu steuern. Nachdem WOS X durch die Community für 1’000 Euro freigekauft wurde, sind nun beide Versionen unter der GNU GPL verfügbar.

Die Website von CH Software ist leider etwas unstrukturiert. Eine gute Einführung gibt es in diesem Wikipedia-Artikel, und für den Download laden Sie zunächst WOS Portable über den WOS-Mixer herunter und – falls gewünscht – anschliessend noch WOS X.

Registered Commons: Digitale Werke registrieren

Es ist nicht einfach, im digitalen Zeitalter sein Urheberrecht durchzusetzen. Von vielen Urheberrechtsverletzungen wird man schlicht nie erfahren, und wenn, dann ist es oft aussichtslos, diese über die Landesgrenzen hinweg juristisch zu verfolgen. Grosse Unternehmen können sich gute Anwälte leisten oder auch technische Methoden zur Verhinderung von Kopien einsetzen (Stichwort: Digital Rights Management DRM). Einzelpersonen oder kleine Unternehmen dagegen müssen in der Regel hilflos zusehen, wenn ihre Werke unerlaubt genutzt werden.

Um keine unrealistischen Hoffnungen zu wecken: Auch Registered Commons kann daran nicht grundsätzlich etwas ändern. Das Aufspüren und Verfolgen von Missbräuchen bleibt nämlich weiterhin Sache der Urheber. Registered Commons ist aber eine Methode, dank der ein Urheber zumindest zweifelsfrei belegen kann, dass er tatsächlich der Urheber ist und wann er sein Werk unter welcher Lizenz publiziert hat.

Registered Commons ist also eine Zertifizierungsstelle, die Signaturen für digitale Werke ausgibt. Der Dienst ist zwar primär für Werke gedacht, die nicht dem normalen Copyright unterstellt werden sollen, sondern einer gemässigten Form (z.B. Creative Commons Licence, GNU Free Publication Licence) – wer will darf aber auch das klassische All Rights Reserved für sein Werk beantragen. Hinter Registered Commons stehen die Fachhochschule Vorarlberg sowie private Partner, die als Genossenschaft organisiert sind.

Da es oft nicht praktikabel ist, jedes digitale Werk einzeln bei Registered Commons einzureichen, gibt es schon erste Ansätze für Automatisierungen: Für WordPress beispielsweise ist ein Plug-in verfügbar, das jeden neuen Post automatisch bei Registered Commons zertifiziert.