WorldCat, der weltweite Bibliothekskatalog

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Bei der aktuellen Euphorie um die Retro-Digitalisierung von Bibliotheksbeständen geht leicht vergessen, dass ein Grossteil der gedruckten Bücher nach wie vor nur in Papierform zugänglich ist. Vordringlichste Aufgabe bei der globalen Erschliessung des Wissens ist deshalb die Schaffung von Metakatalogen, dank denen man die Online-Kataloge (OPAC) der einzelnen Bibliotheken zentral durchsuchen kann.

Eine der wichtigsten Initiativen ist hier der WorldCat, der vom Online Computer Library Center OCLC betrieben wird. OCLC ist eine Non-Profit-Organisation, welche den öffentlichen Zugang zum weltweiten Wissen fördert und der mehr als 71’000 Bibliotheken in 112 Ländern und Regionen angehören. Spätestens nachdem kürzlich auch der Informationsverbund Deutschschweiz IDS (dem die Schweizer Hochschulbibliotheken angehören) die Kooperation mit WorldCat bekanntgegeben hat, ist dieses System auch für die Bibliotheksbenutzer hierzulande eine ausgesprochen wertvolles Recherche-Tool.

image Ganz anders als viele OPACs besitzt WorldCat eine ausgesprochen frische, zeitgemässe Web-Oberfläche. Ausserdem haben die Betreiber ein gutes Gefühl dafür, wie man mit Zusatzangeboten eine vielfältige Nutzung des Katalogs ermöglicht. Dazu gehören ein Mobile-Portal, Widgets für die eigene Website, ein Such-Plugin für Firefox sowie eine Facebook-Applikation.

(via weblog.histnet.ch)

OLPC Switzerland am Tag der Informatik in Zürich

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Seit Juni 2008 gibt es auch in der Schweiz einen Verein, der die Ziele des Projekts One Laptop per Child unterstützt. Gemäss Statuten heisst der Verein offiziell OLPC-ch, umgangssprachlich hat sich aber die Bezeichnung OLPC Switzerland durchgesetzt. Aktuell besitzt der Verein drei OLPC XO Rechner, die im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen eingesetzt werden – letztmals am gestrigen Tag der Informatik im Technopark Zürich, von dem das obige Video einen kleinen Eindruck vermittelt.

penguins4africa: Computer-Recycling im Dienste der Entwicklungszusammenarbeit

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“Free software is a matter of liberty, not price. To understand the concept, you should think of free as in free speech, not as in free beer.”

Mit dem berühmte Zitat von Richard Stallmann weisen Befürworter von freier Software regelmässig darauf hin, dass es bei Open Source nicht einfach nur darum geht, Geld zu sparen. Trotzdem ist freie Software natürlich nicht zuletzt eine Chance für Personen und Organisationen mit knappen Mitteln, um ebenfalls an der Informationsgesellschaft teilzuhaben.

Aber auch kostenlose Software braucht Hardware, um darauf zu laufen, und diese kostet nach wie vor Geld – auch wenn Computer immer billiger werden und mit Projekten wie One Laptop per Child (OLPC) Anstrengungen unternommen werden, speziell günstige Hardware für Schulen in Entwicklungsländern zu bauen. Eine weitere potentielle Quelle für billige Computer wäre das Recycling, zumal in der ersten Welt Unmengen von funktionstüchtigen Rechnern entsorgt werden, nur weil sie nicht mehr dem neusten Stand der Technik entsprechen.

imageGenau hier setzt das Projekt penguins4africa an: Eine Gruppe von Studierenden der Universität Bern sammelt ausgediente Rechner, stellt sie wo nötig in Stand, rüstet sie auf Linux um und vermittelt sie über die Partnerorganisationen Linuxola und World Links nach Afrika. Die Rechner werden in einem Client-Server-Verbund genutzt, bei dem ein einzelner leistungsfähiger Rechner mit Linux Terminal Server (LTS) ausgestattet wird, der dann bis zu zwanzig Clients bedient, welche nur noch minimale Hardware-Anforderungen erfüllen müssen.

Das Projekt penguins4africa wurde von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO im Rahmen der Aktion “Youth Too” mit einem Förderpreis ausgezeichnet.

Tweakfest Review: Georg C. F. Greve über Freie Software

Am Tweakfest 2007 in Zürich sprach Georg C. F. Greve als Präsident der Free Software Foundation Europe zum Thema “Open Source is not enough”. Die rund 1stündige Keynote steht nun als Streaming Video zur Verfügung.

NGO-in-a-Box: Software-Pakete für gemeinnützige Organisationen

Gemeinnützige Organisationen (engl. Non-Governmental Organisations NGO) verfügen in der Regel über ein beschränktes Budget. Zudem wird von ihnen erwartet, dass sie ihre Mittel möglichst vollständig in die Projektarbeit investieren und möglichst wenig für Infrastruktur ausgeben. Es ist deshalb nur logisch, dass viele NGOs Freie Software einsetzen, um das Informatik-Budget zu entlasten. Hinzu kommt, dass es für gewisse NGOs auch aus politischen Gründen Sinn machen kann, keine Produkte von kommerziellen Software-Herstellern einzusetzen. Auf der anderen Seite haben die IT-Verantwortlichen von NGOs aber selten die notwendigen Ressourcen, um Open Source Software zu evaluieren und die für Freie Software typischen Herausforderungen zu bewältigen. 

Hier setzt das Tactical Technology Collective an: Unter dem Label NGO-in-a-Box stellt die in Amsterdam beheimatete Organisation Pakete mit Freier Software zusammen, die sich im NGO-Alltag bewährt haben. Solche Pakete enthalten nicht nur die Software selbst, sondern auch Anwendungsszenarios und Support-Informationen. Mit unterschiedlichen Editionen versucht NGO-in-a-Box dabei den unterschiedlichen Bedürfnissen der NGOs gerecht zu werden – derzeit gibt es eine Security Edition, eine Audio Video Edition und eine Open Publishing Edition.

Registered Commons: Digitale Werke registrieren

Es ist nicht einfach, im digitalen Zeitalter sein Urheberrecht durchzusetzen. Von vielen Urheberrechtsverletzungen wird man schlicht nie erfahren, und wenn, dann ist es oft aussichtslos, diese über die Landesgrenzen hinweg juristisch zu verfolgen. Grosse Unternehmen können sich gute Anwälte leisten oder auch technische Methoden zur Verhinderung von Kopien einsetzen (Stichwort: Digital Rights Management DRM). Einzelpersonen oder kleine Unternehmen dagegen müssen in der Regel hilflos zusehen, wenn ihre Werke unerlaubt genutzt werden.

Um keine unrealistischen Hoffnungen zu wecken: Auch Registered Commons kann daran nicht grundsätzlich etwas ändern. Das Aufspüren und Verfolgen von Missbräuchen bleibt nämlich weiterhin Sache der Urheber. Registered Commons ist aber eine Methode, dank der ein Urheber zumindest zweifelsfrei belegen kann, dass er tatsächlich der Urheber ist und wann er sein Werk unter welcher Lizenz publiziert hat.

Registered Commons ist also eine Zertifizierungsstelle, die Signaturen für digitale Werke ausgibt. Der Dienst ist zwar primär für Werke gedacht, die nicht dem normalen Copyright unterstellt werden sollen, sondern einer gemässigten Form (z.B. Creative Commons Licence, GNU Free Publication Licence) – wer will darf aber auch das klassische All Rights Reserved für sein Werk beantragen. Hinter Registered Commons stehen die Fachhochschule Vorarlberg sowie private Partner, die als Genossenschaft organisiert sind.

Da es oft nicht praktikabel ist, jedes digitale Werk einzeln bei Registered Commons einzureichen, gibt es schon erste Ansätze für Automatisierungen: Für WordPress beispielsweise ist ein Plug-in verfügbar, das jeden neuen Post automatisch bei Registered Commons zertifiziert.

One Laptop per Child: Erste Vorserienmodelle

Der 100-Dollar-Rechner, welcher den digitalen Graben zwischen der Ersten und der Dritten Welt zuschütten helfen soll, nimmt Gestalt an: Die ersten Vorseriengeräte sind gebaut, und somit stehen auch Aussehen und Ausstattung des B1 genannten Notebooks fest. Das Design stammt vom Schweizer Industrie-Designer Yves Béhar (Fuseproject).

Rein äusserlich fallen die kompakte Grösse (die Bildschirmdiagonale misst nur 7.5 Zoll bei 1200 x 900 Pixeln), der dreh- und umklappbare Bildschirm sowie die aufstellbaren WLAN-Antennen auf. Besonders kindergerecht sind der grosse Tragegriff, das speziell stabile, wasserfeste Gehäuse und die peppige Farbgebung. Im Gegensatz zu ersten Designstudien besitzt der B1 keine Kurbel mehr, mit der man notfalls den Akku hätte aufladen können. Speichertechnisch sind 128 MB RAM sowie eine 512 MB Flash-Karte vorhanden, eine Festplatte fehlt. Eher überraschend ist dafür die eingebaute VGA-Videokamera.

Das Standard-Betriebssystem des B1 ist RedHat Linux, doch soll der Rechner auch mit Windows und eventuell Mac OS X betrieben werden können.

Mehr zum Thema:

(via Golem, Neuerdings und Swissreporter)

Software-Patente des Jahres 2006 ausgezeichnet

“Software-Patent des Jahres” ist eine der Auszeichnungen, die niemand will: Sie wird verliehen für besonders anmassende IT-Patente, welche europäische Patentämter erteilt haben – im Widerspruch zum Europäischen Patentabkommen von 1973, das Geschäftsmethoden und Programme für Datenverarbeitungsanlagen als nicht patentfähig erklärt.

Aus Sicht der Initianten stellen solche Patente eine erhebliche Bedrohung für die zahlreichen KMUs der europäischen Software-Industrie dar:

“Trotz der im Juli 2005 erfolgten Ablehnung der EU-Richtlinie zu Softwarepatenten sehen sich viele Unternehmen dem Risiko ausgesetzt, dass in Europa tausendfach erteilte Softwarepatente rechtlich durchsetzbar werden.

Legitimierte Softwarepatente richten insgesamt erhebliche wirtschaftliche Schäden an und können offensiv als Waffen gegen Wettbewerber verwendet werden. In diesem Sinne bauen viele große Unternehmen ihre Patentarsenale ständig aus – mit Softwarepatenten, die es laut geltender Rechtsprechung nicht geben dürfte und deren Existenz immer wieder bestritten wird.”

Die aktuellen Preisträger:

  1. Internet per Mobiltelefon
  2. E-Mails mit Anhängen versenden
  3. Kontextmenü
  4. Zahlen skalieren (zur Speicherplatzersparnis)
  5. Gerätetreiber aus dem Internet herunterladen
  6. Inhalte pro Nutzer individuell filtern
  7. Informationen selektiv zustellen

Die Website www.nosoftwarepatents-award.com erklärt detailliert und doch allgemein verständlich, worum es in den einzelnen Patenten geht. Es ist erschreckend zu sehen, wie anmassend diese Patente teilweise sind, weil sie Methoden und Konzepte schützen, die heute Standard sind. Sollten diese Patente je durchgesetzt werden, so wird dies die IT-Landschaft Europas massiv verändern.

Mehr zum Thema Software-Patente:

Open Source Software für Mac

Hinter dem Kürzel FreeSMUG verbirgt sich die Free Open Source Software Mac User Group. Sie betreibt ein Community-Portal, das ein Software-Verzeichnis, Tutorials (inkl. Video-Tutorials), News und Diskussionsforen umfasst. Auch wenn die Optik vielleicht nicht dem entspricht, was ein typischer Mac-Anwender erwartet, so ist die Site doch gut bestückt und damit eine gute Adresse.

Open Management Consortium gegründet

Das im Mai 2006 gegründete Open Management Consortium will den Einsatz und die Entwicklung von quelloffener System- und Netzwerk-Management-Software fördern. Gründungsmitglieder sind Ayamon, Emu Software, Qlusters, Symbiot, Webmin und Zenoss. Das Konsortium will dazu beitragen, dass proprietäre Gesamtlösungen durch freie, modulare Systeme ersetzt werden und fördert Standards, welche die Interoperabilität solcher Systeme gewährleisten.