FSFE fordert und fördert freie PDF-Reader

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Die Free Software Foundation Europe (FSFE) hat eine Initiative gestartet, um die Verbreitung von freien PDF-Programmen zu fördern. Das von Adobe entwickelte Portable Document Format (PDF) existiert in verschiedenen Versionen, von denen manche offene Standards sind, während andere Software-Patente beinhalten. Als Betrachter wird aber fast immer der Adobe Reader eingesetzt, der eine zwar kostenlose, aber proprietäre Software darstellt. Unter der Adresse www.pdfreaders.org will die FSFE deshalb die Verbreitung von Open Source PDF Readern fördern. Von den dort verlinkten Programmen kann ich insbesondere Sumatra PDF Viewer (Windows) und Skim (Mac OS) empfehlen.

(via Wortgefecht)

Skim: Das beste Programm, um PDF-Dokumente zu lesen und zu kommentieren

Skim PDF Reader

In einem Artikel über den PDF-Viewer Sumatra für Windows (vgl. Sumatra PDF Viewer: Schlanke Alternative zum Adobe Reader) hatte ich die Geschwindigkeit von Apples PDF-Viewer Vorschau gelobt. Was ich damals unterschlagen hatte: Vorschau ist zwar sehr schnell, aber auch sehr rudimentär ausgestattet – wer PDF-Dokumente intensiv nutzt, wird damit nicht glücklich.

Einer hervorragende Alternative ist Skim. Die Software orientiert sich stark an Vorschau (wodurch sie sehr vertraut wirkt), besitzt aber viele entscheidende Zusatzfunktionen:

  • Symbolleiste: Die häufigsten Aktionen beim Lesen eines PDF-Dokuments sind das Blättern, Zoomen und Rotieren. Apples Symbolleiste hat mich hier nie überzeugt: Die doppelt vorhandenen Zurück/Weiter-Buttons verwirren, und es fehlen elementare Funktionen wie z.B. die Anpassung der Zoom-Stufe an die Fensterbreite. Skim ist hier wesentlich besser ausgestattet und bietet für dieselbe Funktion oft mehrere Buttons zur Auswahl, so dass man sich leicht seine ideale Symbolleiste zusammenstellen kann.
  • Notizfunktionen: Mit Skim kann man PDF-Dokumente nicht nur lesen, sondern auch mit Notizen und Markierungen versehen – genau so, wie man auch ein gedrucktes Buch benutzen würde. Erst damit werden PDF-Dokumente zu einem echten Buchersatz im Bereich der wissenschaftlichen und fachlichen Arbeit. Nebst den bekannten Post-Its bietet Skim auch einfache geometrische Figuren (Linien, Rechtecke, Kreise) sowie die Möglichkeit, Textpassagen an- bzw. durchzustreichen.
  • Lesebalken: Das Lesen auf dem Bildschirm ist unter anderem deshalb ermüdend, weil es schwieriger ist, die Zeile zu halten – den Finger oder eine andere Lesehilfe kann man schlecht einsetzen. Der Lesebalken ist hier eine grosse Hilfe: Die aktuelle Zeile wird farbig hinterlegt, per Cursor-Taste wandert die Markierung zeilenweise nach oben oder unten.
  • Mehrfach-Ansichten: In Textverarbeitungsprogrammen und Editoren gibt es oft die Möglichkeit, das Fenster vertikal zu teilen und so zwei verschiedene Stellen desselben Dokuments zu sehen. Diese Möglichkeit bietet auch Skim. Zudem kann man sogenannte Snapshots anlegen, bei dem eine bestimmte Stelle im Dokument ähnlich einem Lesezeichen gespeichert, aber später in einem separaten Fenster betrachtet werden kann.
  • Volltext-Suche: Zusätzlich zur normalen Trefferliste (die es auch bei Vorschau gibt) bietet Skim eine Trefferliste, die nach Relevanz sortiert ist: Eine Balkengrafik zeigt, auf welchen Seiten der gesucht Begriff am häufigsten vorkommt.

Fazit: Skim schliesst eine schmerzliche Lücke zwischen Apples Vorschau und dem Adobe Reader. Wer auf einem Mac regelmässig PDF-Dokumente liest (und das ist heute fast jeder), sollte diese Software unbedingt installieren. Die einzige Herausforderung besteht darin, dass die Notizen und Markierungen nicht im PDF-Dokument selbst, sondern im Dateisystem abgelegt werden. Wer ein PDF-Dokument kopieren oder per Mail verschicken will, muss wissen, bei welcher Methode die Notizen erhalten bleiben oder bei welcher nicht. Sowohl die integrierte Hilfe als auch das Skim-Wiki bieten hier aber gute Unterstützung. Und im Zweifelsfall kann man mit der Export-Funktion bequem ein “PDF-Dokument mit eingebetteten Notizen” generieren, damit sicher keine Anmerkungen verloren gehen.