Perian bringt dem Mac “fremde” Video- und Audioformate bei

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Wer auf dem Mac eine Video- oder Audiodatei wiedergeben will, erlebt gelegentlich eine unangenehme Überraschung, weil der Mac das betreffende Format nicht kennt. Die Open-Source-Software Perian schafft hier Abhilfe, bringt sie dem Mac doch rund zwei Dutzend Video- und Audioformate bei, welche dieser von Haus aus nicht beherrscht. Einmal installiert manifestiert sich Perian als simpler Eintrag in den Systemeinstellungen und erfordert in aller Regel keine weitere Konfiguration. Weil die zusätzlichen Formate als Komponenten für das QuickTime Framework von Mac OS vorliegen, stehen sie allen Programmen zur Verfügung, welche auf QuickTime aufbauen (z.B. Apples QuickTime Player).

CDs rippen mit fre:ac

Die Benutzeroberfläche von fre:ac

fre:ac steht für Free Audio Converter. Trotz des etwas sperrigen Namens und der nüchternen Benutzeroberfläche ist die Windows-Software mit GPL-Lizenz leistungsfähig und gut bedienbar. Sie unterstützt die Audio-Dateiformate MP3, MP4/M4A, WMA, Ogg Vorbis, FLAC, AAC, WAV und Bonk. Beim Rippen von CDs werden die Titelinformationen automatisch aus der CDDB/freedb-Datenbank abgerufen und für Dateinamen und Tags genutzt. fre:ac kann auch ganze Musikbibliotheken in ein anderes Format konvertieren, wobei die Verzeichnisstruktur und die Dateinamen beibehalten werden.

MediaInfo: Technische Spezifikationen von Audio- und Video-Dateien auf einen Blick

MediaInfo: Hauptfenster mit Baumansicht

Die Vielfalt bei den Audio- und Video-Dateiformaten ist beeindruckend. Die Dateiendung allein gibt dabei nur einen groben Anhaltspunkt – wer es genau wissen will, muss auch die verwendeten Audio- und Video-Codecs und deren Konfigurationseinstellungen kennen.

MediaInfo ist eine Software, die nichts anderes tut als die technischen Spezifikationen von Audio- und Video-Dateien auszulesen. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – gehört die Windows-Software mit GPL-Lizenz zu den populärsten Downloads auf Sourceforge. Wer allerdings Audio- und Video-Formate nicht nur bestimmen, sondern auch konvertieren möchte, muss weiterhin auf Tools wie z.B. MediaCoder oder Avidemux zurückgreifen.

MediaPortal: Open-Source-Alternative zu Windows Media Center

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Auf dem Mac heisst sie Front Row, auf dem PC Windows Media Center: die Software, die aus einem Computer ein Wiedergabegerät für audiovisuelle Medien macht. Radio- und Fernsehprogramme empfangen und aufzeichnen (inkl. Online Program Guide), DVDs und CDs abspielen, Musiksammlungen verwalten und Fotos betrachten – das sind Aufgaben, die solche Programme erledigen. Und damit sich das Ganze weniger nach Computer und mehr nach Home Entertainment System anfühlt, verfügen sie über eine dezent gestylte Oberfläche, die auch per Fernbedienung gut navigierbar ist.

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Wer unter Windows XP oder Vista eine Alternative zu Windows Media Center sucht, sollte sich die Open Source Software MediaPortal anschauen, die pünktlich zu Weihnachten in der Version 1.0 erschienen ist. Sie spielt DVDs, kann Fernsehsendungen via DVB-T, DVB-C, DVB-S und Analog-TV anzeigen und aufnehmen und bietet eine digitale Programmzeitschrift auf Basis des XMLTV-Projektes. Im Audiobereich werden digitale Musikaufnahmen ab Festplatte sowie Radiosendungen via Internet-Stream, DVB und UKB unterstützt. Ein Fotoalbum und ein Online-Wetterbericht(!) runden den Funktionsumfang ab. Über Skins kann MediaPortal gemäss den persönlichen Präferenzen gestaltet werden.

Songbird: Der erste Release Candidate des Musik-Browsers

songbird

Vor rund eineinhalb Jahren war in diesem Blog erstmals die Rede von Songbird, einer interessanten Kombination aus Media-Player und Web-Browser. Damals noch in der Version 0.2 ist Songbird inzwischen zur Version 1.0 gereift; soeben wurde der Release Candidate 1 veröffentlicht.

Auch wenn der Standard-Skin deutliche Anleihen bei iTunes macht, so steckt hinter Songbird doch mehr als nur eine Kopie von Apples Media-Player. Im Kern handelt es sich einen auf Firefox basierenden Web-Browser, der zusätzlich mit Funktionen zur Wiedergabe und Verwaltung von Audiodateien ausgestattet ist. Unterstützt werden MP3, FLAC und Vorbis, unter Windows auch WMA und WMA DRM, unter Mac und Windows zudem AAC und Fairplay. Damit ist zugleich gesagt, dass es Songbird für alle drei wichtigen Betriebssysteme (Windows, Mac OS, Linux) gibt.

Firefox ist bekanntlich über Skins, Plug-ins und Extensions enorm erweiter- und anpassbar. Dies spürt man auch bei Songbird, auch wenn die Auswahl natürlich nicht vergleichbar ist. Dass es sich hier um einen offenen Ansatz handelt, der einen deutlich anderen Weg als Apples geschlossene iTunes-Welt geht, wird jedenfalls schon heute klar.

MPlayer: Der Media Player für Windows, Mac OS und Linux

mplayer

Auch wenn ein Media Player zur Wiedergabe von Audio- und Videodateien heute zum Lieferumfang eines jeden Betriebssystems gehört, so kann es doch Gründe geben, nach einer Alternative zu suchen – sei es, weil die Dateien in weniger gebräuchlichen Formaten vorliegen, sei es, weil man aus Prinzip eine Open-Source-Lösung vorzieht.

Nebst VLC (vgl. Open Source Essentials: VLC Media Player) gibt es noch einen anderen Player, der viele Formate unterstützt und auf Windows, Mac OS und Linux gleichermassen verfügbar ist: MPlayer. Das M steht ebenso für “Movie”, wie für “Music”, denn der MPlayer spielt sowohl Audio als auch Video. Dabei werden viele Formate unterstützt, die ich offen gesagt nicht einmal dem Namen nach kenne – es bleibt aber das gute Gefühl, dass man mit dem MPlayer für fast jede Gelegenheit gerüstet ist.

UltraStar Deluxe: Karaoke als Game

UltraStar Deluxe

UltraStar Deluxe ist eine Karaoke-Software, die den musikalischen Aspekt mit einem spielerischen verbindet: Ähnlich wie Singstar für die PlayStation 2 wird hier die Qualität der Darbietung durch den Computer analysiert, und es können sogar bis zu sechs Sänger gegeneinander antreten. Wie gut die Analyse durch den Rechner ist, kann ich mangels Gesangstalent schlecht beurteilen, aber das Konzept wirkt durchdacht und die Benutzeroberfläche überzeugt.

Anders als man vielleicht erwarten würde spielt UltraStar Deluxe keine MIDI-Files ab, sondern MP3-Songs. Da letztere keine Texte enthalten, müssen die Texte in einem zusätzlichen Text-File pro MP3-Song hinterlegt werden. Diese Text-Files können aus einem MIDI-File gewonnen (sofern man ein solches findet bzw. selbst erstellen kann) oder mit dem internen Editor von UltraStar Deluxe erstellt werden. Beide Methoden scheinen mir allerdings vergleichsweise umständlich und trüben den ansonsten positiven Eindruck dieser Software. Immerhin gibt es eine gute Anleitung zum Erstellen eigener Songs in deutscher Sprache.

Cog: Schlanker Audio-Player für Mac OS X

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Als Mac-Benutzer hat man mit iTunes automatisch einen attraktiven und leistungsfähigen Audio- und Video-Player an Bord. Wer – aus welchen Gründen auch immer – trotzdem eine Alternative sucht, findet in Cog einen schlanken Audio-Player mit GNU General Public Licence. Cog besitzt ein sauberes Aqua-Interface, aber keinerlei visuelle Extras. Er spielt die folgenden Formate:

  • Ogg Vorbis
  • MP3
  • FLAC
  • Musepack
  • Monkeys Audio
  • Shorten
  • Wavpack
  • AAC
  • Apple Lossless
  • Wave/AIFF

Hervorzuheben ist ferner die Unterstützung von Last.fm. Cog liegt aktuell in der Version 0.06 vor, wobei die tiefe Versionsnummer ein krasses Unterstatement darstellt: Cog ist eine praxistaugliche, benutzerfreundliche Software, die man bedenkenlos einsetzen kann.

MediaCoder: Universeller Konverter für Audio und Video

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Im Bereich von Audio und Video gibt es eine riesige Zahl von unterschiedlichen Dateiformaten – manche sind einigermassen etabliert, viele sind eher Exoten. Ein Konverter für Audio- und Videodateien, der möglichst viele Formate beherrscht, gehört somit zur Grundausstattung eines jeden anspruchsvollen Computer-Anwenders.

Wer Windows nutzt und eine Open-Source-Lösung sucht, sollte MediaCoder in die engere Wahl miteinbeziehen: Abgesehen von der etwas spröden Benutzeroberfläche bietet das Programm eine Fülle von Formaten und Einstellmöglichkeiten, so dass man für die meisten Konvertierungsaufgaben gerüstet ist – selbst dann, wenn man ein File für einen Hardware-Player, ein Mobiltelefon oder eine Game-Konsole aufbereiten muss. Die grösste Schwierigkeit bei der Anwendung von MediaCoder sehe ich eigentlich darin, dass man als durchschnittlicher Computeranwender durch die vielen verschiedenen Codecs und Parameter schlicht überfordert ist, was aber kein Fehler des Programms ist, sondern in der Natur der Sache liegt.

MediaCoder untersteht der GNU General Public Licence und läuft bevorzugt unter Windows XP und Windows 2000. Windows Vista wird nicht ausgeschlossen, aber auch nicht empfohlen (“may work, please report”) – bei meinen Test hat es jedenfalls funktioniert. Für den Einsatz unter Linux ist Wine erforderlich.

MP3 Tag Tools: Das Schweizer Taschenmesser für MP3-Sammlungen

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Man schaut unwillkürlich zweimal hin, wenn man das Copyright-Datum der MP3 Tag Tools sieht: 2003 hat John George K. die letzte stabile Version veröffentlicht. Das ändert aber nichts daran, dass die MP3 Tag Tools ein leistungsfähiges, gut strukturiertes Werkzeug zur Bearbeitung von Dateinamen und ID3-Tags sind. Da die Entwicklung der ID3-Tags in den letzten Jahren nicht dramatisch vorangeschritten ist (Details auf id3.org), ist die Software durchaus noch aktuell – jedenfalls werden auch die heute üblichen ID3v2-Tags verarbeitet. Wer grössere Mengen an MP3-Dateien umbenennen oder taggen will, kommt an den MP3 Tag Tools nicht vorbei. Die Software unterliegt der GNU General Public Licence GPL.