TomatoCart: Shop-Lösung mit attraktivem Backend

TomatoCart Backend

“Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!” – so lautet einer der Grundsätze im Marketing. Trotzdem haben die aus China stammenden Entwickler von TomatoCart vor allem in das Backend dieser Shop-Lösung investiert, die mehr an eine Desktop-Applikation erinnert als an eine Web-Applikation: Dank AJAX und Mehrfenster-Konzept ist die Bewirtschaftung des Shops deutlich komfortabler, als man sich dies von anderen Lösungen her gewohnt ist.

TomatoCart ist keine von Grund auf neu entwickelte Software, sondern basiert auf der Shop-Lösung osCommerce, auf dem ExtJS-Framework und auf dem Web Desktop (“Webtop”) qWikiOffice. Das ist auch der Grund, warum TomatoCart bereits in der Version 1.0 sowohl mit einem stattlichen Funktionsumfang als auch mit einer modernen Benutzeroberfläche (Rich Internet Application RIA) aufwarten kann. Ein Blick auf die Demo lohnt sich auf jeden Fall.

TomatoCart ist unter der GPL 3.0 verfügbar. Server-seitig werden PHP 5.1.6+ (mit MySQLi) und MySQL 4.1.13+ vorausgesetzt.

TYPOlight webShop Quickstart Guide

Der TYPOlight webShop ist eine vielversprechende Shop-Extension für das TYPOlight CMS, aber die schon längst versprochene Dokumentation lässt weiterhin auf sich warten. Dieser Artikel zeigt deshalb in knapper Form die wichtigsten Schritte zum eigenen Shop – Kenntnisse im Umgang mit TYPOlight werden dabei vorausgesetzt.

Installation

Die Installation der Extension unterscheidet sich nicht von der Installation anderer Extensions. Die Community Edition ist über “System > Erweiterungskatalog” im TYPOlight Backend installierbar, kann aber auch manuell installiert werden wie hier beschrieben. Die Business Edition (bzw. die Developer Edition für Agenturen) wird ausschliesslich manuell installiert.

Seitenstruktur

Bevor Sie irgend etwas in den Backend-Sektionen “webShop Verwaltung” oder “webShop Konfiguration” tun, sollten Sie unbedingt die folgende minimale Seitenstruktur für den Shop anlegen:

  • Kategorienliste
  • Artikelliste
  • Artikeldetails
  • Warenkorb
  • Zahlung & Versand
  • Bestellungsübersicht
  • Bestellung abgeschlossen
  • Login
  • Meine Daten
  • Meine Adressen
  • Meine Bestellungen
  • Logout

Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken über Bezeichnung, Reihenfolge und Hierarchie der Seiten – diese können später noch geändert werden. Entscheidend ist, dass die Seiten existieren, bevor Sie die weiteren Konfigurationseinstellungen vornehmen.

Allgemeine Einstellungen & E-Mail Einstellungen

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Im Bereich “webShop Konfiguration” gibt es die beiden Menüpunkte “Allg. Einstellungen” und “E-Mail Einstellungen”. Füllen Sie die beiden Formulare soweit nötig und möglich aus. Die E-Mail-Einstellungen sind deshalb besonders wichtig, weil Sie nur bei korrekten Eingaben über Bestellungseingänge informiert werden.

Kategorien anlegen

imageLegen Sie nun unter “webShop Verwaltung > Kategorien & Artikel” zumindest 1 Kategorie an. Diese Kategorie bildet die Wurzel des zukünftigen Kategorienbaums. Wenn Sie die Gelegenheit nutzen und gleich weitere Kategorien erfassen wollen, dann müssen Sie diese als Unterkategorien der ersten Kategorie definieren.

Mitgliedergruppen anlegen

Der webShop unterscheidet zwischen Privat- und Geschäftskunden (Privatkunden werden Bruttopreise inkl. MwSt. angezeigt, Geschäftskunden dagegen Nettopreise exkl. MwSt.). Sinnvollerweise legen Sie bereits zum jetzigen Zeitpunkt je eine Mitgliedergruppe für die beiden Kundentypen an.

Module definieren

Unter “Layout > Module” müssen die folgenden Module definiert werden. Wenn Sie die hier vorgeschlagenen Modultitel übernehmen, dann ist es anschliessend ein Leichtes, jedes Modul in die richtige Seite einzubauen.

Modultitel Modultyp Weiterleitungsseite
Modulkategorie “webShop”
Kategorienliste Navigation Artikelliste
Artikelliste Artikelliste Artikeldetails
Artikeldetails webShop_articleDetails Warenkorb
Empfehlungen Empfehlungen (keine)
Meine Adressen Mitglieder Adressbuch Meine Bestellungen
Warenkorb Warenkorb Zahlung & Versand
Zahlung & Versand Bestellung aufgeben Bestellübersicht
Bestellungsübersicht Bestellübersicht Bestellung abgeschlossen
Bestellung abgeschlossen Bestellung abgeschlossen (keine)
Mini-Warenkorb Mini-Warenkorb Warenkorb
Modulkategorie “Benutzer”
Login Login-Formular Warenkorb
Logout Automatischer Logout Login
Meine Daten Persönliche Daten Meine Daten
Registrierung Registrierung Login

Bei einzelnen Modultypen gibt es nebst der Weiterleitungsseite auch noch eine “Jump-to”-Seite. Hier wird je nach dem die Verzweigung auf die Login-Seite, die Adressen o.ä. definiert.

Module integrieren

Nachdem Sie alle Module definiert haben, wechseln Sie zu “Inhalte > Artikel”. Legen Sie in jeder Seite einen Artikel an, fügen Sie diesem ein Element vom Typ “Modul” hinzu und wählen Sie aus den vorher definierten Modulen das passende aus. In der Regel wird Ihnen die Zuordnung leicht fallen, nur folgende Fälle sind vielleicht nicht ganz selbsterklärend:

  • Die Seite “Bestellung abgeschlossen” enthält kein Modul, sondern nur einen Text, der die Bestellung bestätigt und verdankt.
  • Die Seite “Login” enthält nebst dem gleichnamigen Modul auch noch das Modul “Registrierung”, da Sie normalerweise neuen Kunden die Möglichkeit bieten möchten, sich selbst zu registrieren.
  • Die Seite “Artikeldetails” enthält nebst dem gleichnamigen Modul auch noch das Modul “Empfehlungen”.
  • Das Modul “Mini-Warenkorb” fügen Sie jeweils in die drei Seiten “Kategorienliste”, “Artikelliste” und “Artikeldetails” ein, idealerweise in der Randspalte.

Konfiguration: Steuern

image Legen Sie nun mindestens 1 Steuerzone an. Eine Steuerzone besteht aus einem oder mehr Ländern, in denen derselben Steuersatz gilt.

Legen Sie dann mindestens 1 Steuerklasse an. Eine Steuerklasse ist lediglich eine frei wählbare Bezeichnung für eine Steuer; im Normalfall werden Sie hier “MwSt.” eintragen.

Zuletzt legen Sie mindestens 1 Steuersatz an. Ein Steuersatz ist ein Wert in Prozent, der für eine bestimmte Steuerklasse in einer bestimmten Steuerzone gilt.

Konfiguration: Versand

image Legen Sie nun mindestens 1 Versandzone an. Eine Versandzone besteht aus einem oder mehr Ländern, für welche dieselben Versandkosten anfallen.

Legen Sie nun mindestens 1 Versandoption (manchmal auch als Versandart bezeichnet) an. Eine Versandoption kombiniert Versandkosten und allfällige Steuern und kann einer oder mehreren Versandzonen zugewiesen werden. Falls Ihnen die Details im Moment noch zu kompliziert erscheinen, legen Sie die Versandoption “Kostenloser Versand per Paketpost” an, wählen bei der Versandkostenberechnung die Option “Keine Berechnung – nur Informationstext” und weisen sämtliche Versandzonen zu.

Konfiguration: Zahlung

image Legen Sie nun mindestens 1 Zahlungsart an. Für den Anfang reicht die Zahlungsart “Rechnung”, welche besonders einfach zu konfigurieren ist und zudem ausschliesst, dass man während des Testens versehentlich eine Online-Zahlung auslöst. Für die Konfiguration wählen Sie lediglich unter “Zahlungsmodul” den Eintrag “Textmeldung” aus.

Nicht viel komplizierter ist auch die Zahlung über PayPal, da man für eine Zahlung mit diesem Dienst primär die E-Mail-Adresse des Empfängers angeben muss.

Produkte erfassen

image Nun wird es Zeit, einige Produkte zu erfassen, um den Bestellablauf durchspielen zu können. Pro Artikel gibt es eine grosse Menge von Daten, die Sie erfassen können, aber nicht müssen. Beschränken Sie sich für den Anfang auf folgende Felder:

  • Artikelname
  • Artikelnummer
  • Teasertext
  • Artikelbschreibung
  • Einzelpreis

Testkunde anlegen

Damit wäre nun der Moment gekommen, wo Sie einen ersten Testkauf tätigen können. Legen Sie hierzu einen Testkunden an, entweder über das Registrierungsformular im Frontend oder direkt im Backend unter “Benutzerverwaltung > Mitglieder”. Sie sollten nun zumindest einen Kauf gegen Rechnung (d.h. ohne Online-Zahlung) komplett durchspielen können.

Nächste Schritte

Natürlich braucht es noch ein bisschen mehr als die hier gezeigten Schritte, bis ein Online-Shop live gehen kann. Beispielsweise sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Seiten des Shops man in der Navigation ausblendet, ob man alle passwortgeschützten Seiten als Subseiten zur Login-Seite einrichten möchte, oder ob man im Interesse der Benutzerführung da und dort noch Texte und Links hinzufügt. Auch das Design ist sicher noch nicht optimal, so lange Sie nicht die Stylesheets angepasst haben. Und in den zahlreichen Konfigurationsoptionen der verschiedenen Seiten, Elemente und Module steckt noch die eine oder andere Feinheit, die für einen produktiven Shop bedacht sein will.

TYPOlight webShop: CMS mit voll integriertem Online-Shop

image Darauf habe ich lange gewartet: ein Online-Shop, der in Form einer Extension vollständig in das CMS TYPOlight integriert ist. Keine halbwegs gelungene Anbindung einer eigenständigen Shop-Lösung (wie z.B. Magento, osCommerce, PrestaShop oder Oxid), bei der man hinter den Kulissen trotzdem mit zwei verschiedenen Systemen arbeiten muss, sondern eine Lösung aus einem Guss. Hinter dem TYPOlight webShop steht die 2-Mann-Agentur fruitMedia aus Scharbeutz bei Lübeck, die ihre Extension seit heute ausführlich und übersichtlich auf einer professionell gestalteten Website (inkl. Demo) präsentiert. Wenn die Extension hält, was die Website verspricht, dann kann nichts schiefgehen.

Den TYPOlight webShop gibt es in zwei Versionen:

  • Die Community Edition ist kostenlos, besitzt aber die Einschränkung, dass keine Produktvarianten (sogenannte Artikel) möglich sind. Wenn Sie beispielsweise T-Shirts verkaufen und das Modell “Copacabana” in 3 Grössen und 5 Farben anbieten, dann ist das 1 Produkt mit 15 Artikeln, welche eigenständige Artikelnummern und eventuell auch individuelle Preise haben. Natürlich können Sie die T-Shirts auch als 15 eigenständige Produkte abbilden, aber dann vergeben Sie sich gewisse Vorteile, welche eine saubere Produkt/Artikel-Hierarchie hat.
  • Die voll ausgestattete Business Edition, welche Artikel unterstützt und auch Download-Artikel, Auktionsartikel sowie Artikel-Sets erlaubt, kostet knapp 600 Euro. Diese Lizenzgebühr ist pro Domain fällig. Ein solches Geschäftsmodell mag man deshalb kritisieren, weil Leo Feyer für sein TYPOlight ja auch kein Geld nimmt. Andererseits sprechen wir hier von einer Shop-Lösung, d.h. der Betreiber verdient mit seinem Shop ebenfalls Geld – die Lizenzgebühr ist also rasch amortisiert. Und für eine professionelle Extension mit ebensolchem Support sind 600 Euro sicher nicht zu viel.

Die Funktionen eines Shops kann man generell in folgende Gruppen unterteilen:

  • Produktkatalog: Der TYPOlight webShop erlaubt – wie oben beschrieben – Produkte mit Artikeln, wobei die Attribute, über welche sich die Artikel unterscheiden, frei definierbar sind (z.B. Grösse, Farbe, Material, Stromspannung). Produkte können wiederum in Kategorien und Unterkategorien gegliedert werden, wobei gewisse Kategorien auch für bestimmte Kundengruppen vorbehalten sein können (z.B. Club-Mitglieder). Artikel können als “Neu” oder als “Angebot” gekennzeichnet werden, und es sind Empfehlungen möglich (zu diesem Artikel passen Artikel X, Y und Z). Nebst den Standardpreisen sind auch Sonderpreise pro Artikel oder pro Kundengruppe möglich.
  • Gutscheine: Der TYPOlight webShop bietet ein ausgereiftes Gutschein-Modul. Gutscheine können einen prozentualen Rabatt oder einen Fixbetrag aufweisen. Sie können wahlweise limitiert (Zeitperiode, Anzahl Einlösungen) oder unbeschränkt zugelassen werden.
  • Versandkosten und Steuern: Sowohl Umsatzsteuern als auch Versandkosten sind oft von der Bestellung abhängig. Der TYPOlight webShop trägt diesem Umstand Rechnung, indem diese Kosten individuell pro Artikel und pro Land kalkuliert werden können. Die Versandkosten können sogar wahlweise nach Gewicht oder nach Preis festgelegt und mit Staffelpreisen versehen werden.
  • Zahlung: Der Verkauf gegen Rechnung, Nachnahme oder Lastschrift ist technisch trivial und natürlich auch beim TYPOlight webShop möglich. Spannender sind die Implementierung von Online-Zahlungsverfahren: Aktuell werden aber nur PayPal sowie sofortueberweisung.de unterstützt. Zwar steht auf der webShop-Website, dass sich beliebige Zahlungsmodule einbinden lassen – das ist dann aber ein Fall für einen Programmierer und nicht für einen CMS-Administrator.
  • Kundendaten: Für jeden Kunden wird ein Konto geführt, in dem nebst den Rechnungs- und Lieferadressen (auch mehrere) seine Bestellhistorie und der Status der laufenden Bestellungen einsehbar sind. Natürlich sind diese Daten über ein individuelles Login geschützt.

Fazit: Der TYPOlight webShop macht einen sehr guten ersten Eindruck. Die Funktionalität ist sehr praxisgerecht – nicht zu viel und nicht zu wenig. Die Präsentation unter www.typolight-webshop.de wirkt professionell und durchdacht. Das alles gilt zwar auch für andere Shops, aber hier kommt die nahtlose Integration in das CMS TYPOlight hinzu, und das scheint mir der eigentliche USP. Denn oft braucht man eben nicht eine Website oder einen Shop, sondern eine Website und einen Shop. Und so effizient wie mit TYPOlight plus webShop kann man das selten lösen.

Mir persönlich fehlt im Moment noch die Anbindung an weitere Payment Provider (insbesondere an das Schweizer Trio Saferpay, PostFinance E-Payment und Datatrans), und für einen grösseren Shop (viele Artikel, viele Kunden) hapert es im Moment noch mit den Import- und Exportfunktionen. Bedauerlich ist ferner, dass mehrsprachige Websites vom webShop nicht unterstützt werden. Ausserdem möchte ich nicht verschweigen, dass bei der Installation der Community Edition 2.0.0 auf meinem Testsystem einige erhebliche Probleme aufgetreten sind (wurden bereits an den Anbieter gemeldet und teilweise auch schon behoben). Insgesamt scheint mir aber der TYPOlight webShop eine der wichtigsten Extensions für TYPOlight seit langem. Wie die TYPOlight-Community darauf reagiert, kann man hier mitverfolgen.

P.S. Wer im TYPOlight-Forum nach “Shop” sucht, findet dort Ankündigungen von diversen anderen Shop-Extensions. Viel zu reden hat der Psishop gegeben; der Veröffentlichungstermin wurde aber immer wieder verschoben, und der Entwickler weist explizit darauf hin, dass die Extension derzeit nicht produktiv nutzbar ist (was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann). Dann gibt es eine weitere Ankündigung für eine Extension, die offenbar gemeinsame Wurzeln mit dem TYPOlight webShop von fruitMedia hat, die aber nicht ein vollwertiger Shop, sondern ein flexibles Bestellsystem werden soll. Unklar ist mir, wie es um den i7shop von Include7 steht, der in den Forumsbeiträgen als Minishop angekündigt wurde.

30 Online-Shop-Systeme mit Open-Source-Lizenz

Mit Magento, PrestaShop, OpenCart und phpShop wurden in diesem Blog schon mehrere freie Online-Shops vorgestellt. Das Blog ShopTags hat nun eine Liste mit sage und schreibe 30 kostenfreien Open Source Shop-Systemen publiziert. Es handelt sich dabei nicht um ausführliche Testberichts, sondern um eine Auflistung mit den wichtigsten Fakten und Links. Ein idealer Ausgangspunkt für eigene Recherchen.

Magento: Der neue Standard für Online-Shops mit Open-Source-Lizenz?

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Die Online-Shop-Software Magento hat innert kurzer Zeit viel Aufmerksamkeit erhalten. Zu recht, würde ich sagen, denn Magento verbindet einen eindrücklichen Leistungsumfang mit einer sauberen Architektur, ein sehr flexibel gestaltbares Frontend mit einem aufgeräumten Backend. Auch die offizielle Website zeugt von höchster Professionalität und demonstriert in gut gemachten Screencasts die Möglichkeiten der Software.

Verglichen mit PrestaShop – von dem gestern die finale Version 1.0 veröffentlicht wurde – ist Magento nochmals ein ganzes Stück mächtiger, und der Auftritt zeugt von einiges mehr Marketing-Power. Kein Wunder: Magento ist zwar Open Source Software (Open Software Licence 3.0), doch dahinter steht das Unternehmen Varien, das mit Support-Verträgen und Magento-Implementierung Geld verdienen will.

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Magento ist ein vergleichsweise junges Produkt (die Entwicklung begann im Januar 2007) und baut auf dem Zend Framework auf. Um Magento installieren zu können benötigt man einen Apache-Webserver, PHP 5.2.0 (oder neuer) sowie MySQL 4.1.20 mit InnoDB-Engine. Die Installation erfolgt wie gewohnt über einen Installer und verlief auf meinem handelsüblichen Shared Hosting Account problemlos.

Wenn der CEO von Varien Roy Rubin von seinen frustrierenden Erfahrungen mit bestehen E-Commerce-Lösungen im Open-Source-Umfeld spricht, dann dürfte er damit nicht zuletzt auf osCommerce und dessen Fork xt:Commerce anspielen. Diese Systeme sind zwar populär, aber in die Jahre gekommen – Magento dagegen ist frisch und aus einem Guss. Zwei gewichtige Nachteile sollen trotzdem nicht unerwähnt bleiben: Die vielen Features schlagen sich in einer nicht speziell guten Performance nieder, und die Software ist noch sehr auf US-amerikanische Verhältnisse ausgerichtet.

PrestaShop: Neue Shop-Software aus Frankreich

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Ähnlich wie phpShop (vgl. phpShop: Viel Shop für kein Geld) ist PrestaShop eine auf PHP und MySQL basierende Shop-Software mit Open-Source-Lizenz. Sie gehört ebenfalls nicht zu den ganz Grossen (wie osCommerce, xtCommerce oder Magento), bietet aber für viele Anwendungen einen absolut ausreichenden Leistungsumfang.

Anders als phpShop kommt PrestaShop sehr modern daher: Der Demo-Shop, den man wahlweise mitinstallieren kann, ist visuell ausgesprochen attraktiv, so dass man gut damit starten kann. Alternativ können aber auch eigene Frontend-Themes erstellt und anschliessend im Backend umgeschaltet werden. Das Backend selbst ist nicht ganz so geleckt, aber sinnvoll strukturiert und über ein eigenes CSS Stylesheet rasch aufgemotzt (vgl. hier).

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Je länger ich mich mit Online-Shops beschäftige, desto klarer wird mir, dass die Liste der möglichen Anforderungen bzw. Features fast endlos ist. Ein guter Online-Shop ist ähnlich komplex wie ein gutes CMS. Insofern möchte ich mich hier nicht über einzelne (vielleicht zufällige) Features äussern, zumal es eine übersichtliche Feature-Liste auf der PrestaShop-Homepage gibt. Trotzdem seien abschliessend ein paar Punkte erwähnt, die mir bei den ersten Tests aufgefallen sind.

  • PrestaShop benötigt zwingend PHP5. Wenn Sie beim ersten Aufruf des Shops einen Syntax Error erhalten, dann liegt es wahrscheinlich daran, dass noch PHP4 im Einsatz ist.

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  • Die Installation ist so, wie man dies von einer modernen PHP-Software gewohnt ist: Ein Installationsassistent führt einen durch ein paar wenige Schritte, prüft die Systemvoraussetzungen und erfragt die Datenbank- und E-Mail-Einstellungen. Beispielhaft!
  • Insgesamt ist die Funktionalität des PrestaShops gut an die eigenen Bedürfnisse anpassbar: Einzelne Features können im Backend aktiviert oder deaktiviert werden, und die ganze Software besitzt eine modulare Architektur.
    Um es am Beispiel der Zahlungsmethoden zu zeigen: Jede Methode ist ein Modul, das installiert/deinstalliert und konfiguriert werden kann. Auf diese Weise können später sehr einfach weitere Zahlungsmethoden nachinstalliert werden (angekündigt ist z.B. ein Google Checkout Module).

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  • Die neuste Version wird als Release Candidate 3 der Version 1.0 bezeichnet. Da die Open-Source-Welt bei den Versionsnummern meist sehr tief stapelt, muss man hier vor falschen Vorstellungen warnen: PrestaShop kann zwar schon viel, aber es gibt noch einige Baustellen. Und auch im Bereich der Dokumentation steht die Software (bzw. seine Community) noch ziemlich am Anfang.

Insgesamt scheint mir PrestaShop ein sehr vielversprechender Neuzugang zu sein, dessen weitere Entwicklung man unbedingt mitverfolgen (oder auch mitgestalten) sollte.

Neue Online-Shop Extension für TYPO3

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Man muss sich die Informationen derzeit noch zusammensuchen, aber es scheint doch, dass das lange Warten auf eine neue Shop-Extension für TYPO3 ein Ende hat. Jedenfalls berichtet das T3N Magazin, dass die Extension commerce (ehemals tx_commerce) offiziell veröffentlicht worden sei, nachdem seit letzten August der erste Release Candidate RC1 verfügbar war.

Die Extension commerce, die von Ingo Schmitt, Volker Graubaum und Thomas Hempel entwickelt wurde, bildet die Grundlage für einen Online-Shop. Sie zeichnet sich insbesondere durch folgende Funktionalitäten aus:

  • unbegrenzte Schachtelung von Produktgruppen
  • umfassende Bestellungsverwaltung mit Schnittstellen
  • Möglichkeit zur Anbindung von Zahlungsdienstleistern

Weiterführende Informationen: