opendata.ch 2012, Zürich

Die Stadt Zürich ist Gastgeberin für die zweite Schweizer Opendata-Konferenz am 28. Juni 2012. Zürich lanciert bei dieser Gelegenheit das erste Schweizer Open-Government-Data-Portal auf Gemeindeebene. Ausserdem werden an der Konferenz die Ergebnisse der ersten umfassenden OGD-Studie der Schweiz präsentiert, welche die Berner Fachhochschule durchgeführt hat; diese soll Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft den Weg zur Nutzung von Open Government Data in der Schweiz aufzeigen. Am Nachmittag werden in vier parallelen Tracks zu den Themen „Mobilität“, „Gesundheit“, „Finanzen & Beschaffung“ sowie „Wissenschaft“ Impulsreferate von Experten aus dem In- und Ausland angeboten (u.a. von Rufus Pollock, dem Direktor der Open Knowledge Foundation UK).

OpenSlides: Software-Lösung für Tagungen und Versammlungen

OpenSlides - Präsentation der Tagesordnung

Lassen Sie sich durch den Namen nicht verwirren: OpenSlides ist nicht etwa eine Open-Source-Alternative zu Microsoft PowerPoint oder Apple Keynote, sondern eine Web-Applikation, um den Informationsfluss auf einem Parteitag, einer Vereinsversammlung oder einer Fachtagung zu managen. Wenn es darum geht, Anträge einzureichen, Kandidaten vorzuschlagen oder Abstimmungen und Wahlen durchzuführen, dann ersetzt OpenSlides die analogen Prozesse durch eine digitale Lösung: Auf einem lokalen Webserver installiert, steht die Plattform via WLAN allen Veranstaltungsteilnehmern vom Notebook, Tablet-PC oder Smartphone aus zur Verfügung. Die Zugriffsrechte können selbstverständlich je nach Rolle des Teilnehmers unterschiedlich gestaltet werden – mit dem Nebeneffekt, dass dass die Benutzerverwaltung von OpenSlides auch gleich eine Teilnehmerverwaltung für die Veranstaltung darstellt. Und natürlich können auch alle Redner ihre Berichte und Präsentationen (da wären wir dann wieder bei den Slides) auf der Plattform ablegen – das spart Zeit, Papier und in der Regel auch Geld.

E-Forge: Open Source Community für die Schweizer Kantone

Wie die Netzwoche heute meldet, plant die Bedag Informatik eine Plattform namens E-Forge, welche Open Source Software für das E-Government bereitstellen und den Schweizer Kantonen vorbehalten bleiben soll. Träger wäre ein Verein, Betreiberin die Bedag Informatik. Der Start der Plattform sei für den Sommer geplant, verbindliche Zusagen von teilnehmenden Kantonen gebe es allerdings noch keine.

Da es im Moment noch nicht viel mehr konkrete Informationen gibt, ist es schwierig, diese Meldung zu beurteilen. Die öffentliche Hand gehört traditionellerweise zu den Vorreitern im Bereich der Open Source Software – insofern macht eine solches Projekt Sinn. Dass allerdings eine Open-Source-Plattform als Closed Usergroup betrieben wird, mutet seltsam an. Möglicherweise soll damit sichergestellt werden, dass sich alle Nutzniesser auch an den Kosten beteiligen – aber eine Community “nach dem Vorbild von Sourceforge” (O-Ton des Netztickers) wird man auf diesem Weg ganz sicher nicht schaffen.

Open Source Software und die öffentliche Hand

Matthias Stürmer hat im Rahmen des eGovernment-Symposium 2007 in Bern einen Vortrag zum Thema “Open Source Software und die öffentliche Hand” gehalten. Die zugehörige Präsentation ist nun auf SlideShare verfügbar. Stürmer ist Doktorand am Lehrstuhl für Strategisches Management und Innovation der ETH Zürich, hat seine Lizentiatsarbeit zum Thema “Open Source Community Building” geschrieben und ist Vorstandsmitglied von /ch/open.