MediaPortal: Open-Source-Alternative zu Windows Media Center

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Auf dem Mac heisst sie Front Row, auf dem PC Windows Media Center: die Software, die aus einem Computer ein Wiedergabegerät für audiovisuelle Medien macht. Radio- und Fernsehprogramme empfangen und aufzeichnen (inkl. Online Program Guide), DVDs und CDs abspielen, Musiksammlungen verwalten und Fotos betrachten – das sind Aufgaben, die solche Programme erledigen. Und damit sich das Ganze weniger nach Computer und mehr nach Home Entertainment System anfühlt, verfügen sie über eine dezent gestylte Oberfläche, die auch per Fernbedienung gut navigierbar ist.

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Wer unter Windows XP oder Vista eine Alternative zu Windows Media Center sucht, sollte sich die Open Source Software MediaPortal anschauen, die pünktlich zu Weihnachten in der Version 1.0 erschienen ist. Sie spielt DVDs, kann Fernsehsendungen via DVB-T, DVB-C, DVB-S und Analog-TV anzeigen und aufnehmen und bietet eine digitale Programmzeitschrift auf Basis des XMLTV-Projektes. Im Audiobereich werden digitale Musikaufnahmen ab Festplatte sowie Radiosendungen via Internet-Stream, DVB und UKB unterstützt. Ein Fotoalbum und ein Online-Wetterbericht(!) runden den Funktionsumfang ab. Über Skins kann MediaPortal gemäss den persönlichen Präferenzen gestaltet werden.

TV-Browser: Die digitale Programmzeitschrift

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Wer sich nicht einfach vor den Fernseher setzen und zappen mag, sondern seinen TV-Konsum im voraus plant, bekommt mit dem TV-Browser ein mächtiges Werkzeug in die Hand: Das Java-Programm bietet eine Fülle von Konfigurations- und Selektionsmöglichkeiten, um sich eine massgeschneiderte Programmzeitschrift zusammenzustellen.

Zur Aktualisierung der Daten ist jeweils ein Internet-Verbindung erforderlich, danach kann der TV-Browser auch offline genutzt werden. Für mich als durchschnittlichen Fernseher bietet der TV-Browser weit mehr, als ich je brauchen werde (was gelegentlich auf Kosten der Übersichtlichkeit geht), für einen TV-Junkie ist die Ausstattung aber wahrscheinlich gerade richtig. Auch die Auswahl an über 500 TV- plus 80 Radio-Sendern (v.a. deutschsprachiger Raum, Skandinavien und Grossbritannien) ist in der Regel mehr als genug.

TV-Browser läuft auf allen Betriebssystemen, für die es ein Java Runtime Environment gibt (Windows, Mac OS X, Linux) und unterliegt der GNU General Public Licence (GPL).

Öffentlich-rechtliches Fernsehen unter Creative-Commons-Lizenz

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Der Norddeutsche Rundfunk NDR stellt ausgewählte Beiträge aus den Magazin-Sendungen “Zapp” und “Extra 3” unter einer Creative-Commons-Lizenz im Internet zur Verfügung. Die Wahl ist dabei auf die vergleichsweise restriktive BY-NC-ND-Version gefallen, was konkret bedeutet: Die Sendungen dürfen ausschliesslich zu nicht-kommerziellen Zwecken weiterverbreitet und nicht verändert werden.

Das Ganze ist offenbar nur ein Test. Doch eigentlich wäre das Modell nur konsequent: Da die Öffentlichkeit die Sendungen über Gebühren finanziert, sollte sie auch ein Nutzungsrecht an den Eigenproduktionen der öffentlich-rechtlichen Sender erhalten. Dies wäre zugleich ein starkes Argument in der ewigen Diskussion um die Radio- und Fernsehgebühren.