TYPO3 4.2 ante portas – Verbesserungen im Backend

Das TYPO3 Core Team hat die zweite Alpha-Version von TYPO3 4.2 angekündigt. Sie bringt primär wesentliche Verbesserungen im Backend.

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Wie schon früher berichtet (vgl. Umfrage zum zukünftigen TYPO3 Install Tool) wird gegenwärtig der Installer grundlegend überarbeitet. Während der eigentliche Installationsprozess im 1-2-3-Modus durch die Überarbeitung nicht viel gewonnen hat (siehe oben), ist das in Setup umbenannte Backend-Modul Install ein massiver Schritt nach vorne: Endlich verfügt dieses Modul über eine logische Struktur und eine vernünftige Navigation.

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Sogar eine Suchfunktion innerhalb des Setup-Moduls ist vorhanden, was ein bisschen an die Systemeinstellungen von Mac OS X erinnert. Allerdings funktioniert diese Suche in der Alpha 2 noch nicht richtig, jedenfalls wurden für zentrale Suchbegriffe keine Treffer gefunden.

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Auch die eigentlichen Eingabemasken sind vorbildlich aufgeräumt und mit einem zeitgemässen Icon versehen.

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Sowohl visuell als auch funktional ist der neue Installer somit ein Gewinn. Vermisst habe ich einzig die früheren Referenzbilder, mit denen man das korrekte Funktionieren von ImageMagick und GD Library kontrollieren konnte. Hoffen wir, dass sich dies in der finalen Version von TYPO3 4.2 noch ändert.

Aufgefallen sind mir noch einige weitere Verbesserungen im Bereich der Usability, die weniger spektakulär, im Alltag aber mindestens so wertvoll sind. So werden nun die seltener benötigten Felder der sogenannten Zweiten Optionspaletten (engl. Secondary Options Palettes) nicht mehr am oberen Seitenrand eingeblendet, sondern direkt im Formular, wobei man dies für jeden Abschnitt separat steuern kann. Wie im nachfolgenden Screenshot gezeigt kann man beispielsweise die Zusatzoptionen für den Abschnitt “Type” anzeigen, für den Abschnitt “Header” dagegen verstecken.

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Der Platz, der durch diese Änderung am oberen Seitenrand gewonnen wurde, nimmt nun die Buttons auf, mit denen man beispielsweise Änderungen speichern oder ein Formular schliessen kann. Dadurch bleiben die Buttons immer sichtbar, auch wenn man ein langes Formular vor sich hat, das gescrollt werden muss:

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Ein Gewinn ist auch die Gliederung der umfangreichen Seiteneigenschaften in mehrere Register, denn dadurch entfällt das bisherige Scrollen durch ein einziges, überlanges Formular.

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In der aktuellen Alpha-Version noch nicht entdecken konnte ich dagegen eine weitere wichtige Neuerung: den angekündigten TypoScript-Editor mit Syntax-Highlighting (vgl. TypoScript-Editor für das TYPO3-Backend). Möglicherweise muss er durch eine Konfigurationseinstellung freigeschaltet werden, die ich nicht gefunden habe.

Zwei praktische Hinweise für alle, welche die Alpha2-Version selbst installieren wollen: Nach meinen Erfahrungen scheitert die Installation derzeit unter XAMPP auf Windows (auf einem LAMP-Server dagegen gab es keine Probleme). Ausserdem setzt TYPO3 4.2 zwingend PHP 5.2 voraus – je nach Hosting Provider muss man dies für das Verzeichnis, in welches man TYPO3 installiert, manuell aktivieren.

Konfiguration des TYPO3 Image Processing (ImageMagick und GD Library)

Das Open Source CMS TYPO3 zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, Grafiken direkt auf dem Server zu erstellen und zu bearbeiten. Dadurch können beispielsweise grafische Titel und Navigationselemente generiert, Vorschaubilder (Thumbnails) erzeugt oder Bilder mit Wasserzeichen versehen werden.

Für das so genannte Image Processing greift TYPO3 auf zwei Komponenten zurück: auf ImageMagick und auf die GD Library (kurz GDlib, inkl. FreeType) Das Zusammenspiel mit diesen beiden Komponenten ist nicht immer ganz einfach. Dies gilt insbesondere für ImageMagick, das je nach Version unterschiedlich (und unterschiedlich gut) funktioniert, so dass für TYPO3 phasenweise nur noch die veraltete Version 4.2.9 bzw. das alternative GraphicsMagick empfohlen wurde. Auch von der GD Library (seit der Version 4.3.0 Teil der offiziellen PHP-Distribution) gibt es eine Version 1.x und eine Version 2.x, die von TYPO3 unterschiedlich angesprochen werden müssen. (Nachtrag: Ab TYPO3 Version 4.4 wird nur noch GDlib 2.x unterstützt.)

Entscheidend dafür, dass das Image Processing korrekt funktioniert, sind die Einstellungen, die über die Konfigurationsparameter der Gruppe $TYPO3_CONF_VARS[‘GFX’] gemacht werden. Diese Parameter können entweder über das Install Tool (Abschnitt 5: All Configuration) oder aber direkt in der Datei typo3conf/localconf.php gesetzt werden. Allerdings ist nicht immer ganz einfach zu verstehen, was die einzelnen Konfigurationseinstellungen bewirken.

Nachdem ich selbst viele Stunden vergeblich nach einer vernünftigen Dokumentation gesucht habe, habe ich mich entschlossen, selbst eine solche so verfassen. Sie enthält einerseits eine Einführung, welche insbesondere auch die Testfunktionen des Install Tools im TYPO3 Backend beleuchtet, andererseits eine knapp gefasste Referenz für alle Konfigurationsparameter der Gruppe $TYPO3_CONF_VARS[‘GFX’] mit den erlaubten und empfohlenen Parameterwerten.

Die Dokumentation Konfiguration des TYPO3 Image Processing (ImageMagick und GD Library): Eine Referenz für die Konfigurationsparameter $TYPO3_CONF_VARS[‘GFX’] steht im PDF-Format zur Verfügung und untersteht einer Creative-Commons-Lizenz. Kommentare, Ergänzungen und Korrekturen sind willkommen – am liebsten im untenstehenden Kommentarfeld.