8 kostenlose Wikipedia Apps für das iPhone

Jederzeit und überall in der Wikipedia etwas nachschlagen zu können ist nicht der schlechteste Grund, um sich ein iPhone zu kaufen. Wer allerdings mit dem Safari-Browser auf die Wikipedia zugreift, vergibt sich etwas, denn diese Darstellung ist für kleine Bildschirme wenig geeignet und die Bedienung mühsam. Wer häufiger etwas nachschlagen will, ist mit einer spezialisierten App wesentlich besser bedient. Dieser Artikel listet solche Apps auf, wobei ich mich auf die kostenlose Angebote beschränke. Hilfreich waren mir dabei ein Artikel auf Splitbrain.org.

WikiWiki Icon WikiWiki überrascht beim Programmstart nicht nur mit einem gelben User Interface, sondern auch mit einem leeren Screen. Erst wenn man eine Suche absetzt, füllt sich dieser mit Inhalt, und zwar mit einem Überblendungseffekt, was die App unnötig träge macht. Das Seitenlayout ist für den iPhone-Bildschirm optimal gestaltet, d.h. die Navigationselemente fallen weg und Bilder werden auf die Bildschirmbreite des iPhone angepasst. Allerdings wird nur das Hochformat unterstützt – Kippen hat also keine Auswirkungen. Auch Zoomen (sei es per Doppelklick, sei es mit zwei Fingern) wird nicht unterstützt, und die Schrift ist fix auf eine eher geringe Grösse eingestellt. Wenig begeistern kann ich mich auch für das Werbebanner. Positiv ist die Volltextsuche mit Suggest-Mechanismus (auch Auto Completion genannt), welche dem Benutzer zudem die Wahl lässt, in welcher Sprachversion der Wikipedia er suchen möchte. Auch der Direktzugriff auf die Zwischentitel ist hilfreich. Insgesamt kann diese App aber nur mässig überzeugen.

Wikiamo Icon Wikiamo ist sehr ähnlich wie WikiWiki, aber ohne dessen Nachteile. Wichtig scheint mir insbesondere die von Safari her bekannte Möglichkeit, Inhalte per Doppelklick auf die optimale Grösse bringen sowie den Bildschirm um 90 Grad kippen zu können. Zudem bietet Wikiamo ein Bookmark-System und eine anpassbare Schriftgrösse (letztere ist allerdings nur über die Systemeinstellungen zu erreichen).

Wikipanion Icon Wikipanion kann das, was Wikiamo kann, plus einige zusätzlich Dinge. Insbesondere kann nicht nur die Enzyklopädie Wikipedia, sondern auch das Wörterbuch Wiktionary durchsucht werden. Aussergewöhnlich ist zudem die Volltextsuche innerhalb des einzelnen Artikels, um rasch eine bestimmte Stelle anzuspringen. Die frei wählbare Schriftgrösse erlaubt ein ermüdungsfreies Lesen – man kann sogar zwischen einer Schrift mit und ohne Serifen wählen. Und nebst einer Bookmark-Verwaltung ist auch ein Verlauf (History) mit den früher aufgerufenen Artikeln vorhanden. Wikipedia ist ganz klar mein persönlicher Favorit, Details kann man auf der Wikipanion-Website nachlesen. (Von dieser App gibt es auch eine kostenpflichtige Plus-Version.)

Wapedia Icon Die Wapedia gibt es nicht nur für das iPhone, sondern bietet generell eine für mobile Endgeräte optimierte Version der Wikipedia. Der Funktionsumfang ist eher auf der einfachen Seite, das Argument für diese App ist die Aufbereitung der Inhalte, die hierzu allerdings gecached werden müssen und somit nicht hundertprozentig aktuell sind. Unnötig umständlich ist die Auswahl der Sprachversion, die nicht in der App selbst, sondern in den Systemeinstellungen untergebracht ist, so dass man nicht schnell hin- und herwechseln kann.

Quickpedia Logo Quickpedia ist eine aufgemotzte Form eines Wikipedia-Rechereche-Tools. Hier gibt es nebst der üblichen Volltextsuche auch “Featured Articels” und “Popular Articles”, “News” sowie die Möglichkeit, sich Artikel über nahegelegene Orte anzeigen zu lassen (“Nearby” – vgl. Wikipedia als Reiseführer auf dem iPhone). Negativ fallen an der App die Werbeeinblendungen, die fehlende Unterstützung des Querformats und die Beschränkung auf die englischsprachige Wikipedia auf.

image In eine ähnliche Richtung wie Quickpedia geht WikiTap: “Recently added Media”, “Nearby” und “Today in History” heissen hier die Einstiegsmöglichkeiten, die nebst der Volltextsuche zur Verfügung stehen. Am auffälligsten ist, dass zu gewissen Artikeln passende YouTube-Videos verlinkt werden. WikiTap ist also mehr als nur ein Wikipedia-Reader, sondern will die freien Enzyklopädie zu einem multimedialen Infotainment-Erlebnis aufwerten. Dahinter steht eine Community mit einer eigenen Website, wo Mitglieder Videos und Fotos hochladen können. Das Konzept hat interessante Ansätze – ich selbst ziehe allerdings die “reine” Wikipedia vor. Zudem bietet WikiTap nur den Zugang auf die englischsprachige Wikipedia.

Qwikipedia Icon Keine Zeit sollte man für Qwikipedia verschwenden, denn diese App ist absolut rudimentär. “There are many features such as text-size editing and a back button.” heisst es grossspurig in der Programmbeschreibung – Fakt ist, dass dies auch gleich die einzigen Funktionen sind.

Eureka ist im Schweizer App Store nicht verfügbar und wurde deshalb in diesem Artikel nicht berücksichtigt.

WordPress-Blogs auf dem iPhone

Die eigentliche Bedeutung von Apples iPhone liegt meiner Meinung nach darin, dass es den mobilen Zugang zum Internet massentauglich gemacht hat. Fast ein Jahrzehnt lang haben Marktforscher den bevorstehenden Durchbruch des Mobile Web beschworen, aber erst mit dem iPhone und seinem Safari-Browser ist dies Realität geworden.

Höchste Zeit also sich zu fragen, wie man ein WordPress-Blog für dieses Gerät optimieren kann. Wobei: Muss man dies überhaupt, wo doch der Vorteil des iPhones genau darin liegt, dass es eben auch normale Websites problemlos darstellen kann? Die Antwort ist einfach: Man muss nicht, aber es hat ganz klare Vorteile, wenn man für iPhone-Benutzer eine speziell formatierte Version seines Blogs ausliefert. Und wie dieser Artikel zeigen soll braucht es dazu weder viel Aufwand noch spezielle Kenntnisse.

iWPhone Screenshot

iWPhone ist ein WordPress-Plugin, welches ein für das iPhone optimiertes Frontend Theme enthält. Dieses Theme wird immer dann benutzt, wenn das Blog von einem iPhone aufgerufen wird – ansonsten kommt weiterhin das Standard-Theme zur Anwendung. Das iWPhone-Theme zeigt auf der Frontseite nur einen Textanriss ohne Bilder, was Zeit und Datenvolumen spart – erst wenn man die Detailansicht aufruft, bekommt man den Volltext inklusive Bilder, wobei letztere automatisch auf Bildschirmbreite skaliert werden. Auch Kommentare werden unterstützt. Leider ist iWPhone nicht lokalisiert, man muss also das Template selbst ins Deutsche übersetzen – das gilt allerdings für alle hier vorgestellten Lösungen. Ausserdem wirkt iWPhone wirklich nur auf das Frontend – wenn man sich vom iPhone aus im Admin-Interface des WordPress-Blogs einloggt, dann sieht es aus wie immer.

WordPress Mobile Edition Screenshot

Das oben beschriebene Prinzip gilt auch für WordPress Mobile Edition. Die Frontseite des mitgelieferten Templates “Carrington Mobile” ist nochmals reduzierter, aber visuell attraktiv und ziemlich iPhone-like. Als einzigen wesentlichen Nachteil empfinde ich es, dass die Bilder nicht skaliert werden, zumal man sie auch nicht scrollen oder zoomen kann – ist das Bild breiter als der Bildschirm, wird es schlicht abgeschnitten. Dafür unterstützt dieses Plugin nicht nur das iPhone, sondern jedes beliebige Handy: Im Backend kann man die User Agents definieren, für welche das Spezialtemplate zur Anwendung kommen soll.

WordPress Mobile Pack Screenshot

Das WordPress Mobile Pack bringt ein ziemlich schmuckloses Template mit (dafür in 4 Farbvarianten). Die Stärke dieses Plugins liegt darin, dass man im WordPress-Backend sehr viele Einstellmöglichkeiten vorfindet – für meinen Geschmack allerdings fast etwas zu viel. Hervorzuheben ist die Möglichkeit, dass der Besucher selbst entscheiden kann, ob er statt des iPhone-optimierten Templates das Standard-Template sehen möchte (und umgekehrt). Als einziges der hier vorgestellten Plugins bietet es zudem auch einen für das iPhone optimierten Admin-Zugang. Wer also sein Blog von unterwegs bewirtschaften möchte sollte diese Lösung in die engere Wahl miteinbeziehen.

WPtouch Screenshot

Visuell sehr schön an die iPhone-Ästhetik angepasst ist das WPtouch iPhone Theme. Im Admin-Backend finden sich zudem diverse Optionen, um das Frontend funktional und visuell dem eigenen Geschmack anzupassen. Wer in der Apple-Welt zuhause ist, wird an diesem Plugin wahrscheinlich am meisten Freude haben. Allerdings unterstützt es nicht nur das iPhone, sondern auch Handies, die auf Googles Android-Betriebssystem basieren.

WordPress App Screenshot

Wie gesagt enthält nur das WordPress Mobile Pack auch ein optimiertes Backend-Theme. Wer regelmässig von unterwegs auf das Backend zugreifen möchte, sollte deshalb die WordPress App in Betracht ziehen. Diese ist zwar ausgesprochen nüchtern gestaltet, hinsichtlich der Usability aber die beste Lösung für einen engagierten Moblogger. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass man nicht den Komfort des Standard-Backends erwarten darf – HTML-Kenntnisse sind also unter Umständen durchaus noch gefragt.

Wikipedia als Reiseführer auf dem iPhone

Grundsätzlich kann man ja über den Safari-Browser des iPhone jederzeit auf die normale Wikipedia zugreifen. Darum geht es in diesem Artikel aber nicht – sondern um iPhone-Applikationen, welche aufgrund des aktuellen Standorts automatisch Artikel über nahegelegene Orte und Objekte aus der Wikipedia extrahieren und so als Reisebegleiter dienen.

Dabei habe ich nur kostenlose Apps angeschaut, denn irgendwie will es mir nicht ganz einleuchten, dass ich für Informationen, die durch Freiwilligenarbeit entstanden sind (und an denen ich teilweise sogar mitgeschrieben habe) Geld ausgeben soll.

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Wiki 2Go (Screenshot oben) ist aus meiner Sicht die geradlinigste und schönste App dieser Art. Der Einstieg erfolgt entweder über eine Listenansicht mit Bildern oder eine Karte. Von beiden Ansichten gelangt man auf die einzelnen Wikipedia-Artikel im Volltext (inklusive Bilder). Die Sprache der Benutzeroberfläche ist Englisch, die Sprachversion der Wikipedia ist jedoch frei wählbar. Dank einer Bookmarkfunktion kann man sich einen individuellen Rundgang zusammenstellen.

WikiAround ist eng verwandt mit Wiki 2Go. Es fehlt eine Bookmark-Funktion, dafür werden gelegentlich Werbebanner eingeblendet, was wertvollen Bildschirmplatz wegfrisst. Insgesamt ist WikiAround aber eine saubere, auf das Wesentliche reduzierte App.

Wikihood verzichtet auf eine Kartendarstellung, was ich bei einem Reiseführer nicht ganz nachvollziehen kann. Interessant ist der Ansatz, dass man alle Objekte bewerten kann. Zudem fällt auf, dass die Applikation zu einem Ort bzw. Objekt nach Möglichkeit verwandte Artikel aus den Kategorien “Personen” bzw. “Kultur & Bauwerke” einblendet – wobei der Zusammenhang nicht immer gleich gut nachvollziehbar ist.

Quickpedia bietet diverse Funktionen für den Zugriff auf die Wikipedia – die Suche nach nahegelegenen Objekten (“Nearby”) ist nur eine davon. Auch hier fehlt die Karte, und es steht ausschliesslich die englische Wikipedia zur Verfügung. Eine echte Alternative zu den obigen Applikationen ist Quickpedia deshalb nicht.

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WeFind (Screenshot oben) ist eine sehr umfassende Applikation für Location Based Information. Hier werden nebst der Wikipedia diverse andere Datenquellen herangezogen, und die Applikation bietet zahlreiche Goodies für geübte Anwender. Insofern ist WeFind eine prüfenswerte Alternative. Als einziger Nachteil gegenüber Wiki 2Go ist zu erwähnen, dass es zwar eine Kartendarstellung gibt, dass diese aber weder bewegt noch gezoomt werden kann.

Auch AroundMe bezieht seine Informationen nicht primär aus der Wikipedia und ist weniger auf historische oder kulturelle Sehenswürdigkeiten ausgerichtet als auf Konsum und Service. Die Vollständigkeit der Daten ist hier sehr unterschiedlich: Wer am Standort Zürich ein Restaurant oder ein Spital sucht, erhält sehr brauchbare Informationen – wer dagegen einen Theaterbesuch ins Auge fasst, wird auf die Bodenseeregion verwiesen. In der Rubrik “Umkreissuche” werden aber auch geo-lokalisierte Artikel aus der Wikipedia angeboten. Die Ausbeute ist dabei vergleichbar mit anderen Apps, allerdings werden die Artikel im normalen Web-Layout angezeigt – andere Apps optimieren die Artikel für den iPhone-Bildschirm.

Google Android: Open-Source-Betriebssystem für Mobiltelefone


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Nach OpenMoko gibt es nun mit Android ein zweites freies Betriebssystem für Mobiltelefone, das auf Linux und Java basiert. Der Name stammt von einem Unternehmen, das vor zwei Jahren von Google übernommen wurde. Trotzdem ist Android kein reines Google-Produkt, sondern wird von der Open Handset Alliance getragen, der eine ganze Reihe von namhaften Telekommunikationsunternehmen, Chip- und Mobiltelefon-Herstellern sowie Software-Firmen angehören. Insofern hat Google seine Offensive gegen die Konkurrenten Windows Mobile, Symbian, Blackberry, iPhone (Mac OS X) und Palm OS breit abgestützt.

Wie das obige Video zeigt, ist Android schon weit fortgeschritten. Das Benutzer-Interface zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem iPhone und unterstützt ebenfalls (aber nicht ausschliesslich) Touchscreens. Die gesamte Android-Plattform umfasst nebste dem eigentlichen Betriebssystem auch Middleware und Schlüsselapplikationen (z.B. eine Kontaktverwaltung). Weitere Applikationen können und sollen von Entwicklern in- und ausserhalb der Open Content Alliance kommen. Diesen Entwicklern steht nicht nur das kostenlose Android Software Developer Kit (SDK) zur Verfügung, sondern es winken ihnen insgesamt 10 Millionen US-Dollar Preisgeld im Rahmen des Android Developer Challenge. Google verfolgt also eine komplett andere Strategie als Apple, das sein iPhone nur sehr zögerlich für Entwickler geöffnet hat.

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OpenMoko: Open Source goes Mobile

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Mit OpenMoko soll sich das Open-Source-Konzept auch auf Mobile Devices durchsetzen. Bisher basierten Mobiltelefone, SmartPhones und PDAs auf proprietären Betriebssystemen wie z.B. Windows Mobile, Palm OS oder Symbian – das Linux-basierte OpenMoko ist dagegen Open Source.

Das erste SmartPhone, das unter OpenMoko läuft, wird das Neo 1973 von First International Computer (FIC) sein. Dieses taiwanesische Unternehmen kennt man als Endkonsument nicht, er steht aber als OEM-Hersteller hinter namhaften Markenprodukten. In diesen Tagen wird eine Entwicklerversion des Geräts ausgeliefert, das Modell für die Endkonsumenten ist ab Oktober verfügbar.

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