CDs rippen mit fre:ac

Die Benutzeroberfläche von fre:ac

fre:ac steht für Free Audio Converter. Trotz des etwas sperrigen Namens und der nüchternen Benutzeroberfläche ist die Windows-Software mit GPL-Lizenz leistungsfähig und gut bedienbar. Sie unterstützt die Audio-Dateiformate MP3, MP4/M4A, WMA, Ogg Vorbis, FLAC, AAC, WAV und Bonk. Beim Rippen von CDs werden die Titelinformationen automatisch aus der CDDB/freedb-Datenbank abgerufen und für Dateinamen und Tags genutzt. fre:ac kann auch ganze Musikbibliotheken in ein anderes Format konvertieren, wobei die Verzeichnisstruktur und die Dateinamen beibehalten werden.

aTunes: Audio-Player mit Ambitionen

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Nein, aTunes ist kein Tippfehler, sondern eine sehr bewusste Anspielung an iTunes. Der grosse Unterschied zwischen den beiden Audio Players liegt darin, dass aTunes freie Software ist (“GPL Audio Player” lautet die offizielle Bezeichnung), während Apple vom iTunes Store über die iTunes Software bis hin zu den iPods ein geschlossenes System betreibt.

aTunes bietet zunächst den üblichen Funktionsumfang eines Audio Players: Musik wird in Form von Audio-Dateien (MP3, OGG, WMA, WAV, FLAC, MP4), von gestreamten Internet-Radios oder von Podcasts gespielt. CDs können überraschenderweise nicht direkt wiedergegeben, aber gerippt (d.h. als OGG, MP3, FLAC oder WAV importiert) werden. Über den integrierten Tag-Editor können die Meta-Informationen der Titel bearbeitet werden. Und auch MP3-Player können direkt aus aTunes heraus mit Musik befüllt werden – sofern es sich nicht um iPods handelt, denn leider kann aTunes nur lesend auf iPods zugreifen.

So weit so gut, aber nicht besonders aufregend. Spannend erscheint mir aTunes vor allem deshalb, weil er auf verschiedenste Datenquellen im Internet zugreift. Spielt man einen Titel, so kann man in der rechten Spalte nicht nur das Coverbild und alle Titel des entsprechenen Albums anzeigen lassen, sondern auch den Songtext, eine Biografie sowie eine Diskografie des Musikers. Sogar Empfehlungen für ähnliche Künstler fehlen nicht (die man dann allerdings – sofern man nicht sowieso Aufnahmen von ihnen besitzt – auf www.last.fm anhören muss). Auf Knopfdruck kann man zudem nach YouTube-Videos eines Titels suchen.

Alles in allem ist aTunes ein gut ausgestatteter Audio-Player, der sich durch eine intensive Nutzung von Informationsquellen im Web, die Unterstützung der freien Audio-Formate OGG und FLAC und eine saubere Benutzeroberfläche auszeichnet. Negativ aufgefallen ist mir das Fehlen der direkten CD-Wiedergabe, die ziemlich unbrauchbare Karaoke-Funktion (welche die bestehende Gesangsstimme ausfiltern soll) sowie einige wenige Stabilitätsprobleme. Und natürlich wird der Umstand, dass aTunes in Java programmiert ist, die Anwender entzweien: Während sich die einen an der Plattformunabhängigkeit freuen, kritisieren andere den Ressourcenbedarf von Java im Vergleich zu nativen Programmen.

Songbird: Der erste Release Candidate des Musik-Browsers

songbird

Vor rund eineinhalb Jahren war in diesem Blog erstmals die Rede von Songbird, einer interessanten Kombination aus Media-Player und Web-Browser. Damals noch in der Version 0.2 ist Songbird inzwischen zur Version 1.0 gereift; soeben wurde der Release Candidate 1 veröffentlicht.

Auch wenn der Standard-Skin deutliche Anleihen bei iTunes macht, so steckt hinter Songbird doch mehr als nur eine Kopie von Apples Media-Player. Im Kern handelt es sich einen auf Firefox basierenden Web-Browser, der zusätzlich mit Funktionen zur Wiedergabe und Verwaltung von Audiodateien ausgestattet ist. Unterstützt werden MP3, FLAC und Vorbis, unter Windows auch WMA und WMA DRM, unter Mac und Windows zudem AAC und Fairplay. Damit ist zugleich gesagt, dass es Songbird für alle drei wichtigen Betriebssysteme (Windows, Mac OS, Linux) gibt.

Firefox ist bekanntlich über Skins, Plug-ins und Extensions enorm erweiter- und anpassbar. Dies spürt man auch bei Songbird, auch wenn die Auswahl natürlich nicht vergleichbar ist. Dass es sich hier um einen offenen Ansatz handelt, der einen deutlich anderen Weg als Apples geschlossene iTunes-Welt geht, wird jedenfalls schon heute klar.

Tag: Meta-Daten von Audio-Dateien bearbeiten unter Mac OS X

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Falls Sie durch die MP3 Tag Tools auf den Geschmack gekommen sind und nun einen Tag-Editor für den Mac suchen, so muss ich Sie vor falschen Hoffnungen warnen: Das Programm von Stephen F. Booth mit dem simplen Namen Tag ist mit den MP3 Tag Tools nicht zu vergleichen. Denn erstens ist es wesentlich einfacher gehalten, und zweitens kann man damit zwar Meta-Daten von FLAC, Ogg Vorbis, Monkey’s Audio und WavPack bearbeiten – aber eben nicht von MP3. Abgesehen davon ist es aber ein praktisches Programm, das man ohne einen einzigen Blick in die (nicht vorhandene) Dokumentation versteht.

UltraStar Deluxe: Karaoke als Game

UltraStar Deluxe

UltraStar Deluxe ist eine Karaoke-Software, die den musikalischen Aspekt mit einem spielerischen verbindet: Ähnlich wie Singstar für die PlayStation 2 wird hier die Qualität der Darbietung durch den Computer analysiert, und es können sogar bis zu sechs Sänger gegeneinander antreten. Wie gut die Analyse durch den Rechner ist, kann ich mangels Gesangstalent schlecht beurteilen, aber das Konzept wirkt durchdacht und die Benutzeroberfläche überzeugt.

Anders als man vielleicht erwarten würde spielt UltraStar Deluxe keine MIDI-Files ab, sondern MP3-Songs. Da letztere keine Texte enthalten, müssen die Texte in einem zusätzlichen Text-File pro MP3-Song hinterlegt werden. Diese Text-Files können aus einem MIDI-File gewonnen (sofern man ein solches findet bzw. selbst erstellen kann) oder mit dem internen Editor von UltraStar Deluxe erstellt werden. Beide Methoden scheinen mir allerdings vergleichsweise umständlich und trüben den ansonsten positiven Eindruck dieser Software. Immerhin gibt es eine gute Anleitung zum Erstellen eigener Songs in deutscher Sprache.

Cog: Schlanker Audio-Player für Mac OS X

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Als Mac-Benutzer hat man mit iTunes automatisch einen attraktiven und leistungsfähigen Audio- und Video-Player an Bord. Wer – aus welchen Gründen auch immer – trotzdem eine Alternative sucht, findet in Cog einen schlanken Audio-Player mit GNU General Public Licence. Cog besitzt ein sauberes Aqua-Interface, aber keinerlei visuelle Extras. Er spielt die folgenden Formate:

  • Ogg Vorbis
  • MP3
  • FLAC
  • Musepack
  • Monkeys Audio
  • Shorten
  • Wavpack
  • AAC
  • Apple Lossless
  • Wave/AIFF

Hervorzuheben ist ferner die Unterstützung von Last.fm. Cog liegt aktuell in der Version 0.06 vor, wobei die tiefe Versionsnummer ein krasses Unterstatement darstellt: Cog ist eine praxistaugliche, benutzerfreundliche Software, die man bedenkenlos einsetzen kann.

MediaCoder: Universeller Konverter für Audio und Video

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Im Bereich von Audio und Video gibt es eine riesige Zahl von unterschiedlichen Dateiformaten – manche sind einigermassen etabliert, viele sind eher Exoten. Ein Konverter für Audio- und Videodateien, der möglichst viele Formate beherrscht, gehört somit zur Grundausstattung eines jeden anspruchsvollen Computer-Anwenders.

Wer Windows nutzt und eine Open-Source-Lösung sucht, sollte MediaCoder in die engere Wahl miteinbeziehen: Abgesehen von der etwas spröden Benutzeroberfläche bietet das Programm eine Fülle von Formaten und Einstellmöglichkeiten, so dass man für die meisten Konvertierungsaufgaben gerüstet ist – selbst dann, wenn man ein File für einen Hardware-Player, ein Mobiltelefon oder eine Game-Konsole aufbereiten muss. Die grösste Schwierigkeit bei der Anwendung von MediaCoder sehe ich eigentlich darin, dass man als durchschnittlicher Computeranwender durch die vielen verschiedenen Codecs und Parameter schlicht überfordert ist, was aber kein Fehler des Programms ist, sondern in der Natur der Sache liegt.

MediaCoder untersteht der GNU General Public Licence und läuft bevorzugt unter Windows XP und Windows 2000. Windows Vista wird nicht ausgeschlossen, aber auch nicht empfohlen (“may work, please report”) – bei meinen Test hat es jedenfalls funktioniert. Für den Einsatz unter Linux ist Wine erforderlich.

MP3 Tag Tools: Das Schweizer Taschenmesser für MP3-Sammlungen

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Man schaut unwillkürlich zweimal hin, wenn man das Copyright-Datum der MP3 Tag Tools sieht: 2003 hat John George K. die letzte stabile Version veröffentlicht. Das ändert aber nichts daran, dass die MP3 Tag Tools ein leistungsfähiges, gut strukturiertes Werkzeug zur Bearbeitung von Dateinamen und ID3-Tags sind. Da die Entwicklung der ID3-Tags in den letzten Jahren nicht dramatisch vorangeschritten ist (Details auf id3.org), ist die Software durchaus noch aktuell – jedenfalls werden auch die heute üblichen ID3v2-Tags verarbeitet. Wer grössere Mengen an MP3-Dateien umbenennen oder taggen will, kommt an den MP3 Tag Tools nicht vorbei. Die Software unterliegt der GNU General Public Licence GPL.

Democracy Player: Namenswechsel zu Miro vollzogen

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Die Participatory Culture Foundation hat ihren Democracy Player nun definitiv in Miro umbenannt (vgl. Announcing Miro). Abgesehen davon kommt die aktuelle Version 0.9.8.1 im vertrauten Gewand daher, und auch von den Features her handelt es sich primär um ein Maintenance-Update (vgl. What’s New in Miro Public Preview 1).

Umbenennung: Aus Democracy Player wird Miro

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Als Collector’s Edition wird die neueste Version 0.9.6 des Democracy Players angekündigt: “Last version before name change!” Eine nicht ganz ernsthafte Ankündigung eines ernsthaften Themas: Der Player, der für die Demokratisierung des Mediums Internet-TV steht, soll spätestens ab der Version 1.0 den Namen Miro tragen. Die Begründung dafür lautet wie folgt:

“… the name [Democracy Player] … confused a huge number of potential users. In all our debates about whether you could call something ‘Democracy’ and how people would react to the name, we hadn’t realized that so many people would simply assume that the software was for politicians and videos about politics. We hear this response over and over, and it’s a real limitation to our user base. So we’re changing the name to Miro.”

Persönlich finde ich es schade, dass der programmatische Name aufgegeben wird – Miro ist absolut austauschbar und könnte für einen Weichspüler, einen japanischen Kleinwagen oder einen Schokoriegel stehen. Nur eine gut getextete Subline kann dies noch retten…