ShowMeDo: Screencasts zu Open Source Software

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Optisch ist die Plattform gewöhnungsbedürftig: ShowMeDo ist weit weg von der Web-2.0-Ästhetik – etwas bunt, etwas zusammengewürfelt, etwas selbstgestrickt. Der Bestand an Videos über Open Source Software ist allerdings einer der grössten, den ich bisher gefunden habe. Besonders gut bedient werden Python- und Ruby-Entwickler, aber auch Themen wie OpenOffice.org, Ubuntu oder OpenStreetMap werden in den Screencasts abgehandelt.

Studie: Web-basierte Kollaborations-Plattformen mit Open-Source-Lizenz

image Das Fraunhofer Institut Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hat in einer Studie web-basierte Open-Source-Kollaborationsplattformen analysiert. Nach einem allgemeinen Teil, der die Möglichkeiten von Software zur Zusammenarbeit in Unternehmen und Organisationen beleuchtet und Grundlagen zum Thema Open Source vermittelt, werden die folgenden Projekte vorgestellt und bewertet: OpenGroupware, Open-Xchange, Simple Groupware, phpGroupWare, NullLogic Groupware, IGSuite, more.groupware, Silk, Plone, netOffice, dotProject, WebCollab, Scalix und Kolab. Auch wenn diese Liste sicher nicht vollständig ist und teilweise recht unterschiedliche Produkte miteinander verglichen werden, so zeigt die Studie doch die Vielfalt der Projekte und gibt einen guten Raster vor, an dem weitere Projekte gemessen werden können. Die Studie kann als PDF-Dokument kostenlos unter http://smmart.iao.fraunhofer.de/download.php heruntergeladen werden. 

Open Source bei Adobe, Apple und Microsoft

Open Source Software ist längst kein Thema mehr, das nur Studenten und IT-Startups beschäftigt. Auch bei den Branchenriesen – selbst wenn sie vom Verkauf von proprietärer Software leben – spielt Open Source Software eine Rolle. Auf entsprechenden Portalen werden diese Aktivitäten zunehmend gebündelt und nicht ohne Stolz präsentiert:

image Die jüngste Plattform dieser Art ist opensource.adobe.com, wo Projekte wie BlazeDS, Flex 3 SDK oder Tamarin zu finden sind. Im Moment handelt es sich eher um eine Einstiegsseite für die vielen verstreuten Projektseiten, die sich noch sehr uneinheitlich präsentieren – echte Open Source Enthusiasten werden sich davon aber nicht abschrecken lassen.

image Apples Betriebssystem Mac OS X basiert bekanntlich auf FreeBSD UNIX, und auch die HTML Rendering Engine des Browsers Safari stammt aus der Open-Source-Welt. Viele weitere Komponenten, die unter der schicken Oberfläche der Apple-Rechner stecken, sind unter www.apple.com/opensource/ aufgeführt.

image Bei Microsoft gibt es gleich drei relevante Adressen für Open Source Software: Innerhalb der Microsoft Corporate Website bietet http://www.microsoft.com/opensource/ einen zentralen Einstiegspunkt. Unter dem Namen Port 25 gibt es eine Blog der Open Source Community bei Microsoft. Und das Hosting der Open-Source-Projekte erfolgt auf CodePlex.

Google Open Source Jam, Zürich

Unter dem Namen Open Source Jam Zürich findet im Schweizer Google-Office am 28. Februar 2008 ein informelles Treffen von Entwicklern statt, die an Open-Source-Projekten arbeiten und Mitarbeiter suchen. Das Thema lautet: “The desktop in the past, present and future.” Allerdings: “Attendance is by invitation only.”

Open Source Meets Business, Nürnberg

Heise hat schon früh das Potential von Open Source erkannt, in der Zeitschrift c’t regelmässig über Linux berichtet und mit dem Portal Heise Open eine kontinuierliche Berichterstattung über Open Source Software aufgebaut. Es ist deshalb nur konsequent, dass der Verlag auch eine Konferenz zu diesem Thema organisiert. Open Source Meets Business OSMB heisst der Event, der in der 3. Ausgabe vom 22. bis 24. Januar 2008 in Nürnberg stattfindet. Wie der Name klar zum Ausdruck bringt geht es dabei nicht um ein Insider-Treffern für die Community, sondern im Gegenteil darum, dass die Open-Source-Entwickler den Kontakt mit IT-Entscheidern, CIOs und CTOs herstellen.

Open Source Software und die öffentliche Hand

Matthias Stürmer hat im Rahmen des eGovernment-Symposium 2007 in Bern einen Vortrag zum Thema “Open Source Software und die öffentliche Hand” gehalten. Die zugehörige Präsentation ist nun auf SlideShare verfügbar. Stürmer ist Doktorand am Lehrstuhl für Strategisches Management und Innovation der ETH Zürich, hat seine Lizentiatsarbeit zum Thema “Open Source Community Building” geschrieben und ist Vorstandsmitglied von /ch/open.

OpenExpo, Zürich

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Die dritte OpenExpo – Schweizer Messe und Konferenz für Open Source Software – findet am 19. und 20. September 2007 in Zürich-Oerlikon statt. Sie wird durch den Verein /ch/open in Zusammenarbeit mit der Topsoft Messe für Business Software organisiert. Zielpublikum der OpenExpo sind CIOs und Informatikverantwortliche in KMUs sowie Technologie-Manager und Software-Entwickler in ICT-Dienstleistungsunternehmen.

Revolution OS: Wie GNU/Linux die Welt veränderte

Der Dokumentarfilm “Revolution OS” von J. T. S. Moore ist ein Streifzug durch die Geschichte der Open Source Software. Er beginnt beim GNU Project und der Free Software Foundation, zeigt die Bedeutung des Linux-Kernels für das GNU Project auf, porträtiert einige wichtige Firmen im Open-Source-Umfeld (Cygnus, VA Linux, RedHat, Netscape) und vermittelt anschaulich das Konzept von freier Software.

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Von seiner Machart her ist “Revoultion OS” ein ziemlich konventioneller Dokumentarfilm mit vielen Interview-Sequenzen, und er bringt auch wenig neue Informationen. Trotzdem ist es spannend, Exponenten der Open-Source-Bewegung ausführlich erzählen zu hören, etwa Richard Stallman (den Begründer des GNU Projects und der Free Software Foundation), Linus Torvalds (den Entwickler des Linux Kernels), Eric S. Raymond (den Autor des Buchs “The Cathedral and The Basar“) oder Bruce Perens (den Urheber der Open Source Definition). Und es ist interessant zu erfahren, dass bereits Stallman Businessmodelle mit Open Source Software angedacht hat, dass der Begriff Free Software aus strategischen Überlegungen durch Open Source Software ersetzt wurde, oder dass die Open-Source-Aktivisten vehement widersprechen, wenn man ihre Konzepte mit kommunistischen Grundsätzen in Verbindung bringt.

EU-Studie: Die ökonomische Bedeutung von Open Source Software

“Study on the economic impact of open source software on innovation and the competitiveness of the Information and Communication Technologies (ICT) sector in the EU” heisst das Papier mit vollem Namen, das an der Universität Maastricht (UNU-MERIT) zuhanden der Europäischen Komission erarbeitet wurde. Die folgenden Erkenntnisse scheinen mir besonders erwähnenswert:

  • Bei den Betriebssystemen ist der Marktanteil von Free/Libre/Open Source Software (FLOSS) in Europa höher als in den USA. Europa ist zudem weltweit führend was den Einsatz von freier Software im öffentlichen Bereich betrifft.
  • Zwei Drittel der Open Source Software wird von Individuen programmiert, nur hinter einem Drittel stehen Unternehmen oder Organisationen. Bei internationalen FLOSS-Projekten stellt Europa einen überdurchschnittlichen Anteil der Projektleiter. Gemessen an der PC-Dichte gibt es überdurchschnittlich viele FLOSS-Entwickler in Zentraleuropa und Skandinavien.
  • Grosse FLOSS-Unternehmen stammen mehrheitlich aus den USA, kleinere und mittlere mehrheitlich aus Europa.
  • Der Wert der heute existierenden qualitatitiv hochwertigen Open Source Software wird auf 12 Milliarden Euro geschätzt. Darin stecken 130’000 Mannjahre (meist unbezahlte) Programmierarbeit. Dank Open Source Software spart die europäische Wirtschaft einen Drittel der Kosten für Software-Entwicklung, die sie anderweitig investieren kann.
  • Die Menge an FLOSS-Code verdoppelt sich alle 18 bis 24 Monate.
  • Bis im Jahr 2010 dürften Open Source Software bzw. darauf aufbauende Dienstleistungen einen Drittel der IT-Industrie ausmachen.
  • Open Source Software fördert die Gründung von KMUs und stärkt dadurch die europäische Software-Industrie, die mangels Risikokapital und Risikobereitschaft insgesamt schwächer ist als in den USA.

Betrachtet man Open Source Software primär unter dem Aspekt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, so kommt die Studie zu folgendem Schluss:

“Europe’s strengths regarding FLOSS are its strong community of active developers, small firms and secondary software industry; weaknesses include Europe’s generally low level of ICT investment and low rate of FLOSS adoption by large industry compared to the US.”

Die Studie empfiehlt deshalb der Europäischen Kommission, bestehende Benachteiligungen von Open Source Software zugunsten von proprietärer Software abzubauen. Interessant scheint mir dabei der Vorschlag, die Entwicklung von Open Source Software als gemeinnützige Leistung zu würdigen und – ähnlich wie Spenden – steuerlich zu begünstigen.

Die Studie umfasst 287 Seiten und kann auf der Website der Europäischen Kommission im PDF-Format heruntergeladen werden.