Wikipedia testet Article Feedback Tool für die Qualitätssicherung

Article Feedback Tool der Wikipedia

In der Theorie kann jeder, der einen Wikipedia-Artikel nicht optimal findet, diesen selbst verbessern. In der Praxis ist aber längst nicht jeder Wikipedia-Benutzer willens und fähig, dies zu tun – die Qualität eines Artikels zu beurteilen und ihn umzuschreiben sind eben doch zwei verschiedene Paar Schuhe.

Die Wikimedia Foundation testet deshalb im Moment das Article Feedback Tool, mit dem die Leser eines Artikels diesen bezüglich vier Kriterien unkompliziert bewerten können:

  • Quellenangaben
  • Vollständigkeit
  • Neutralität
  • Verständlichkeit

Rating-Mechanismen sind in der Welt des Social Web eine Selbstverständlichkeit, und so ist das Article Feedback Tool ein logischer Schritt. Sollte der Mechanismus in der gesamten Wikipedia zur Anwendung kommen, dann könnten sich aktive Wikipedianer gezielt der weniger gut bewerteten Artikeln annehmen. Im Moment ist das Tool allerdings nur bei rund 400 Artikeln der englischen Wikipedia rund um die US-Politik aktiv. Details sind im Blog-Artikel der Wikipedia-Foundation zu finden.

Wikibu: Automatischer Qualitätsindikator für die Wikipedia

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Kann man einer Enzyklopädie trauen, bei der jeder mitschreiben kann und wo es keine geregelte Qualitätssicherung gibt? Die Wikipedia hat zwar in verschiedenen Vergleichstests mit kommerziellen Enzyklopädien immer gut abgeschnitten (vgl. Wikipedia: Nicht schlechter als Brockhaus und Britannica), aber wie verlässlich der einzelne Artikel letztlich ist, weiss man als Leser nie so recht.

Hier setzt Wikibu an, ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt des Zentrums für Bildungsinformatik der Pädagogischen Hochschule PHBern. Wikibu analysiert automatisch diverse Kriterien eines Wikipedia-Artikels und errechnet daraus eine Punktzahl, welche ein Indiz für die Qualität des Artikels sein soll.

Der grundlegende Ansatz ist einfach: Je mehr Personen einen Artikel gelesen und bearbeitet haben, desto grösser ist die Chance, dass er relevant, korrekt und vollständig ist. Auch die Anzahl der Quellenangaben und der Verweise auf den Artikel sind ein Indiz dafür. Hat der Artikel zudem eine Wikipedia-interne Auszeichnung erhalten (“lesenswert” oder gar “exzellent”), dann ist dies ein weiterer Faktor.

Das Konzept von Wikibu ist plausibel und die Website schön gemacht. Das kritische Lesen ersetzt Wikibu aber niemals, denn letztlich bewerten die Wikibu-Punkte nur formale Faktoren, nicht den eigentlichen Inhalt. Im Einzelfall kann Wikibu zu einem völlig falschen Schluss kommen, und natürlich könnte man die Wikibu-Punktzahl auch durch geeignete Manipulation des Wikipedia-Artikels beeinflussen. Insofern: ein spannendes Experiment, das den Umgang mit der Wikipedia aber nicht revolutionieren dürfte.

(via histnet)

Broken Link Checker: Tote Links in WordPress-Blogs aufspüren

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URLs haben die unangenehme Eigenschaft, gelegentlich zu ändern. Dies führt dazu, dass Links auf diese URLs ins Leere laufen, d.h. mit einer "Page Not Found"- oder gar einer "Server Not Found"-Meldung quittiert werden. Das kann man zwar nicht ganz verhindern, aber indem man die Links auf seiner Website regelmässig überprüft, kann man zumindest die Fehlerquote niedrig halten. Nur: Selbst bei einer kleinen Website ist das eine zeitraubende und mühsame Aufgabe, und bei einer grossen Website ist eine manuelle Überprüfung schlicht unrealistisch.

Für WordPress gibt es mit dem Broken Link Checker ein Plugin, das diese Überprüfung automatisch macht und alle toten Links im Backend auflistet. Dort kann man dann sehr bequem die URLs korrigieren oder die Links entfernen. Ein einfaches und höchst effizientes Konzept.

In der Praxis hat dieses wunderschöne Plugin allerdings einige Mängel. Einerseits werden gewisse Links als fehlerhaft gemeldet, obwohl sie funktionieren – schuld daran sind möglicherweise Sonderzeichen in der URL. Anderseits funktioniert das direkte Aktualisieren der Links in der oben gezeigten Liste nicht, man muss also in den normalen Artikel-Editor wechseln. Fairerweise muss man allerdings hinzufügen, dass das Plugin offiziell nur für WordPress 2.0.2 bis 2.6.3 freigegeben ist, während ich selbst WordPress 2.7 nutze.

Fazit: Die oben erwähnten Bugs sind zwar massiv, aber man kann sie umgehen. Insofern würde ich sagen: Externe Links mit dem Broken Link Checker zu prüfen ist besser als nichts, und man unterschätzt, wieviele tote Links sich im Verlaufe der Zeit ansammeln.

Performance-Optimierung mit YSlow

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YSlow (ausgesprochen wie Why Slow?) ist eine Erweiterung für Firebug (eine Firefox-Extension für Web-Entwickler). Wie der Name andeutet soll das Tool bei der Analyse von Performance-Problemen helfen. So zeigt YSlow beispielsweise an, wie gross eine Seite und ihre eingebundenen Komponenten ist, wieviele HTTP-Requests sie verursacht oder welcher JavaScript-Code von überflüssigen Bytes befreit werden könnte. Für die Performance vergibt das Tool eine Note gemäss US-amerikanischem Schulsystem (Bestnote = A) und macht konkrete Vorschläge, wo Optimierungspotential besteht.

Wer eine konsequente Qualitätskontrolle seiner Websites betreibt, sollte sich YSlow sicher anschauen. Viele der angezeigten Informationen kann man sich zwar auch über das Register “Net” in Firebug, über die Extension View Dependencies oder durch einen kurzen Blick in den Code beschaffen – aber es ist schon komfortabel, auf Knopfdruck einen Report generieren zu können.

Man muss sich allerdings bewusst sein, dass es hier primär um die Optimierung der Datenübertragung vom Web-Server zum Web-Browser geht. Die dramatischen Performance-Probleme treten aber oft auf dem Server selbst auf, etwa durch ineffiziente Applikationen, Engpässe beim Zugriff auf Datenbanken oder überlastete Web-Server. Und hier hilft auch YSlow nicht weiter.