Silex: Flash CMS mit Open-Source-Lizenz

Silex Flash CMS im Edit Mode

Der Begriff “Flash CMS” gehörte bis vor kurzem nicht zu meinem Aktivwortschatz. Allerdings zeichnete sich in meiner täglichen Arbeit schon länger ab, dass viele Kunden nicht zwischen einem CMS und einer Flash Website wählen wollen, sondern eine Flash Website mit CMS wünschen. Und hier haben viele etablierte CMS leider nicht viel zu bieten.

Ein Flash CMS ist nichts anderes als ein Tool, um eine Flash Website direkt auf dem Server (und ohne Adobes Flash-Software) zu bewirtschaften. Das Tool selbst ist in der Regel ebenfalls in Flash programmiert, somit ist der Begriff “Flash CMS” im doppelten Sinn richtig.

Silex ist genau ein solches Flash CMS. Es besteht aus einem Backend – dem Manager – und einem WYSIWYG-Editor im Frontend. Im Manager legt man neue Sites an und definiert die grundlegenden Einstellungen. Das eigentliche Content Management erledigt man jedoch im Frontend, und somit ist das Backend weit weniger wichtig als bei einem konventionellen CMS.

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Den Editor im Frontend erreicht man per Rechtsklick auf die Flash Website. Nach dem Login wird am oberen Fensterrand ein Toolbar eingeblendet, der Zugriff auf verschiedene Paletten bietet. Mit diesen Paletten wählt man Ebenen, die darin enthaltenen Objekte und schliesslich deren Parameter aus. Für die eigentlichen Eingaben wird dann am unteren Fensterrand ein Panel eingeblendet, um Texte zu editieren, Pfade auf Multimedia-Objekte (Video, Audio, Flash, PDF) zu setzen oder Parameterwerte zu bearbeiten.

Die Installation von Silex ist denkbar einfach und nicht anders als bei vielen anderen PHP-Applikationen: Man spielt die Files per FTP auf den Server, ruft den Installer auf, der ein Admin-Account anlegt und das URL Rewriting installiert. Nach drei Klicks ist man bereits soweit, dass man sich in das Backend einloggen kann. Auf dem Server muss PHP 5 installiert sein, eine Datenbank wird dagegen nicht benötigt.

Silex war im Juni 2009 das Projekt des Monats bei SourceForge. Die hohen Erwartungen, welche diese Auszeichnung bei mir geweckt hat, konnte Silex leider nicht ganz erfüllen: Nicht alles funktioniert so intuitiv, wie man es sich wünschen würde, und manchmal fühlt sich das Interface etwas hakelig an. Besonders störend empfand ich, dass der Texteditor bei höheren Tippfrequenzen nicht mithalten kann und Buchstaben verschluckt bzw. vertauscht. Insofern ist Silex ein spannender Ansatz, der in der Umsetzung aber noch Verbesserungspotential hat.