Ubuntu Linux in Zukunft mit Unity Interface

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Ubuntu – eine der populärsten Linux-Distributionen mit einem hohen Anspruch bezüglich Benutzerfreundlichkeit – wurde lange Zeit mit dem Gnome Desktop ausgeliefert. Für Netbooks und Tablet Computers wurde dann eine neue Oberfläche entwickelt, welche den Besonderheiten dieser Gerätegattung (beschränkte Bildschirmgrösse, ev. Touch Screen) besser Rechnung tragen sollte: Unity.

Nun aber soll Unity die Standardoberfläche für sämtliche Ubuntu-Versionen werden, wie Mark Shuttleworth am Ubuntu Developer Summit ankündigte. Das ist zwar keine komplette Abkehr von Gnome (Gnome-Applikationen sollen weiterhin auf Ubuntu laufen, und der Gnome Desktop kann bei Bedarf nachinstalliert werden), aber es ist eine klare Zäsur in der Geschichte von Ubuntu: Mit Unity bekommt Ubuntu nicht nur ein neues Gesicht, sondern sondern auch einen Desktop, dessen Entwicklung Canonical (das Unternehmen hinter Ubuntu) selbst steuern kann.

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Es ist vorhersehbar, dass dies vielen Ubuntu-Anwendern und –Entwicklern spontan nicht gefallen wird. Wer allerdings Mark Shuttleworth in seiner Keynote am vorangehenden Ubuntu Developer Summit genau zugehört hat, kann von dieser Entscheidung nicht wirklich überrascht sein. Damals stellte Shuttleworth nämlich nicht nur Unity für die Netbook Edition vor, sondern erklärte es zu seinem Ziel, nach den Early Adopters nun auch den Mainstream Market für Ubuntu zu gewinnen. Und dass die Akzeptanz eines Betriebssystem ganz wesentlich von der Gestaltung des Desktops abhängt, liegt auf der Hand. Ob die Oberfläche, die manchen als ein Abklatsch von Apples iOS vorkommen mag, tatsächlich diesen Durchbruch bringen wird, muss man abwarten. Unity ist aber jedenfalls mehr als eine Software: Unity markiert die Absicht von Shuttleworth, die etablierten Betriebssysteme nun auch im Massenmarkt anzugreifen. Man darf gespannt sein, ob dies gelingt.

Lesenswerte Artikel zum Thema:

Linutop: Ein Mac mini für Ubuntu?

Linutop2 Vorderseite 

Der Linutop2 ist ein lüfterloser, energieeffizienter Miniatur-PC mit Linux, der sich für Surf-Stationen, Schaufenster- und Messe-Displays, Überwachungs-Terminals und ähnliche Anwendungen eignet. In Bezug auf Grösse und Gewicht stellt er sogar Apples Mac mini in den Schatten: Bei einer Grundfläche von 14 x 14 cm wiegt er nur gerade 580 Gramm. Auch die Leistungsaufnahme von 8 Watt ist rekordverdächtig.

Linutop2 Rückseite

Allerdings sind die beiden Geräte nicht wirklich vergleichbar, denn dem Linutop fehlt sowohl ein CD/DVD-Laufwerk als auch eine interne Festplatte – Software und Daten können nur per Ethernet-Netzwerk oder USB Memory Stick zugeführt werden, und der interne Flash-Speicher fasst gerade mal 1 GB (eine interne 2.5”-IDE-Festplatte kann allerdings nachgerüstet werden). Auch bei anderen Ausstattungsmerkmalen ist der Linutop auf das Notwendigste beschränkt: So gibt es keinen digitalen Monitorausgang, kein WiFi und nur 512 MB bis 1 GB RAM.

Das macht insofern Sinn, als der Linutop kein vollwertiger Arbeitsplatzrechner sein will, sondern ein sogenannter Thin Client: Sein Einsatzgebiet sind öffentliche oder halböffentliche Stationen in Läden, Hotels, Bibliotheken, Museen oder Schulen, wo Rechner meist nur kurz und mit den gängigsten Anwendungen genutzt werden. Geringer Energie- und Platzverbrauch, wenig Wartungsaufwand und niedrige Anschaffungskosten stehen hier im Vordergrund. Als Betriebssystem kommt Ubuntu Linux zum Einsatz, und zwar in der Form von Linutop OS, das auf dem ressourcenschonenden Xubuntu basiert. Die gängigsten Applikationen wie Firefox, OpenOffice.org oder VLC Player sind vorinstalliert.

In der Grundkonfiguration kostet der Linutop2 280 Euro. Gegenüber dem Mac mini (ab 800 Euro) ist dies ein günstiger Preis. Allerdings gibt es heute natürlich viele andere Miniatur-PCs auf dem Markt (vgl. PC Welt: Die besten Nettops), und letztlich muss sich der Linutop2 nicht nur gegen diese Nettops, sondern auch gegen Netbooks behaupten, welche gleich noch einen Bildschirm, eine Tastatur und ein Trackpad mitbringen.

Tellico: Universeller Datensammler

Der Entwickler Robby Stephenson bezeichnet seine Software Tellico als Collection Manager. Möglicherweise haben Sie diesen Gattungsbegriff noch nie gehört, und doch finde ich ihn sehr treffend. Tellico verwaltet strukturierte Daten von gleichartigen Objekten, beispielsweise von Büchern, CDs, Videos, Briefmarken, Münzen oder Weinen.

Bereits an der Vielfalt dieser Beispiele zeigt sich, wie flexibel Tellico ist – und eigentlich kann man mit Tellico jede Art von Daten verwalten, denn die Datenstruktur ist frei definierbar. In einem gewissen Sinn ist Tellico also eine einfache Datenbank-Software. Allerdings lassen sich keine relationalen Datenbanken erstellen, und die Daten werden in XML-Dateien gespeichert – nur schon deshalb ist Tellico nicht mit FileMaker oder Microsoft Access zu vergleichen.

Zwei Punkte möchte ich noch hervorheben: Zum einen bietet Tellico vielfältige Import- und Export-Möglichkeiten, welche garantieren, dass man nicht Jahre seines Lebens in eine Datensammlung investiert, die am Schluss auf Gedeih und Verderb an eine ganz bestimmte Software gebunden ist. Zum anderen gefällt mir die Möglichkeit, Datenbanken im Internet (z.B. Amazon, Internet Movie Database, Library of Congress) direkt aus Tellico heraus zu durchsuchen und die gefundenen Datensätze zu übernehmen, wobei man auch eigene Datenquellen definieren kann.

Insgesamt ist Tellico eine runde Sache: flexibel, leicht verständlich und für sehr viel mehr Anwendungen geeignet, als man am Anfang vielleicht denken würde. Als KDE-Applikation läuft sie primär unter Linux, unter Ubuntu ist sie direkt über “Anwendungen hinzufügen/entfernen…” installierbar. Lizenziert wird Tellico unter der GNU General Public Licence (GPL).

Andere Open-Source-Programme mit ähnlichem Konzept, aber teilweise spezifischeren Anwendungsgebieten (in alphabetischer Reihenfolge):

Ubuntu 8.10 auf einem MacBook Pro installieren

UPDATE: Es gibt zahlreiche Hinweise, dass sich das Upgrade Mac OS 10.6 Snow Leopard nicht auf einem Dual-Boot-Rechner mit rEFit installieren lässt. Informationen dazu gibt es beispielsweise in den Diskussionsforen von Ubuntu und Apple.

Dass Linux ein ernstzunehmenes Betriebssystem ist, bezweifelt inzwischen niemand mehr. Dass es mit KDE und Gnome zwei grafische Benutzeroberflächen gibt, dank denen auch durchschnittliche Computer-Anwender mit Linux zurechtkommen, ist ebenfalls Allgemeingut. Und dass man sich Linux nicht mehr mühsam zusammenbauen muss, sondern dass gut gepflegte Distributionen einen Installationskomfort auf Windows- oder Mac-OS-Niveau bieten, ist auch kein Geheimnis. Und doch braucht es noch immer viel, bis man Linux auf dem eigenen Rechner installiert.

Das dürfte nicht zuletzt damit zusammenhängen, dass viele Anwender denken, sie müssten sich für das eine und gegen das andere Betriebssystem entscheiden. Dabei ist es heute ausgesprochen einfach geworden, Linux parallel zu Windows oder Mac OS auf demselben Rechner zu installieren – sei es über eine Virtualisierungs-Software, sei es als Dual-Boot-System. Auf diese Weise kann man Linux erkunden und trotzdem bei Bedarf auf das alte Betriebssystem und die liebgewonnenen Anwendung zurückgreifen.

Nachdem ich schon längere Zeit auf meinem MacBook Pro Mac OS X und Windows XP parallel genutzt hatte (was dank Apples Boot Camp ein Kinderspiel ist), habe ich dieses Wochenende beschlossen, den Selbstversuch zu wagen und Windows XP durch die Linux-Distribution Ubuntu 8.10 zu ersetzen. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Es war verblüffend einfach. Ich habe kein einziges mal einen Kommandozeilenbefehl eingeben müssen, sondern wurde von Installationsassistenten in vertrauter Manier durch den Prozess geführt. Und bereits nach etwa einer Stunde hatte ich ein produktiv nutzbares Ubuntu auf meinem MacBook Pro.

Schritt 0: Komplett-Backup durchführen

Wenn Sie denken, dass Backups etwas für Feiglinge sei, dann lassen Sie sich von einem Feigling sagen, dass es hier nicht um Mut geht, sondern um das Schicksal all Ihrer Daten. Machen Sie also unbedingt ein Komplett-Backup Ihres Macs, bevor Sie auch nur eine Zeile weiterlesen! Ich habe Sie gewarnt!

Schritt 1: Festplatten-Partition für Ubuntu erstellen

Normalerweise nimmt Mac OS X die gesamte Festplatte eines Macs in Anspruch. Einem bereits installierten Betriebssystem einen Teil des Festplattenspeichers zu entreissen und als zusätzliche Partition für ein zweites Betriebssystem bereitzustellen, ist technisch gesehen eine diffizile Angelegenheit, bei der nichts schiefgehen darf. Mit Apples Boot Camp ist dies aber nicht nur sehr einfach, sondern sogar ein vom Hersteller offiziell unterstütztes Vorgehen – da kann man nichts falsch machen. Ob auf dieser neu geschaffenen Partition nun Windows oder Linux installiert werden soll, ist dem Mac OS übrigens ziemlich egal.

Schritt 2: rEFIt installieren

Ich weiss, was Sie jetzt denken: Jetzt beginnt das bereits mit diesen krypischen Abkürzungen, für die Linux berühmt ist. Lassen Sie sich trotzdem nicht beirren, denn rEFIt hat zwar einen furchteinflössenden Namen, ist aber eine Software mit einem ganz normalen Installer und einer grafischen Benutzeroberfläche. Installiert wird rEFIt noch unter Mac OS, und sein Zweck besteht darin, dass man beim Systemstart die Wahl hat, in welches Betriebssystem man booten will. Das sieht ziemlich ähnlich aus wie wenn man mit Boot Camp Mac OS und Windows parallel installiert hat, nur dass rEFIt zusätzlich auch noch Linux erkennt.

(Für technisch Interessierte: Das EFI ist beim MacBook das, was auf einem normalen PC das BIOS ist. Und weil es diesen technischen Unterschied gibt, braucht der Mac rEFIt anstelle eines konventionellen Boot Loaders.)

Schritt 3: Ubuntu installieren

Ubuntu installiert man am einfachsten, indem man den Rechner von der Ubuntu Live-CD bootet. Man landet so auf dem Ubuntu Desktop, auf dem dann unübersehbar das Icon des Ubuntu Installers liegt. Dieser Installer verlangt die üblichen Eingaben (z.B. Sprache, Zeitzone, Tastatur-Layout) und enthält nur einen einzigen kritischen Schritt, nämlich die Partitionsauswahl. Diese darf nicht dem Installer überlassen werden, sondern muss manuell erfolgen, damit Ubuntu tatsächlich auf der dafür vorgesehenen Partiotion landet und das Mac OS unbehelligt lässt. Wenn Sie diese Anleitung befolgen, ist aber auch dieser Schritt nicht kompliziert.

Schritt 4: Ubuntu starten und justieren

Im Prinzip haben Sie nach Schritt 3 bereits ein funktionionsfähiges Linux mit einer ansehnlichen Auswahl an Applikationen zur Verfügung. Je nach Typ Ihres MacBooks sind dann noch einige zusätzliche Schritt erforderlich, bis alle Hardware-Komponenten mit Ubuntu kooperieren. So muss man beispielsweise die Tatstaturbelegung so einrichten, dass auch Zeichen auf der dritten Ebene (z.B. das @-Zeichen) zugänglich sind. Die Anleitungen auf www.ubuntu.com und auf www.ubuntuusers.de bieten hierfür alle erforderlichen Informationen.

P.S. Was mit zwei Betriebssystemen funktioniert, funktioniert natürlich auch mit dreien: Über die obigen Links finden Sie auch Anleitungen für ein Triple-Boot-System mit Mac OS, Windows und Ubuntu auf einem einzigen Rechner.

Netbook-Hype gibt Linux Auftrieb

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Das Projekt One Laptop Per Child und der Asus Eee PC haben innert kurzer Zeit eine neue Geräteklasse am Markt etabliert: Das Mini-Notebook, das wegen seiner Eignung als mobile Surfstation auch als Netbook bezeichnet wird.

Für die Betriebssysteme hat dieser Hype eine interessante Konsequenz. Das ressourcen-hungrige Windows Vista kommt für die wenig leistungsfähige Hardware nicht in Frage, und Apple lizenziert das Mac OS nicht an andere Hardware-Hersteller. Somit haben die Netbook-Hersteller nur noch die Wahl zwischen dem – im Direktverkauf nicht mehr erhältlichen – Windows XP und einer Linux-Distribution. Und weil letzteres günstiger ist (was bei den niedrigpreisigen Netbooks durchaus einen Unterschied macht), starten immer mehr Netbooks mit dem Pinguin.

Von Ubuntu – einer der populärsten Linux-Distributionen – gibt es sogar speziell für Netbooks den Ubuntu Netbook Remix. Und wie das Video zeigt kommt man mit diesem Betriebssystem genau so rasch zurecht wie mit Windows oder Mac OS. Vom Netbook-Hype wird Linux also ganz sicher profitieren.

Innotek VirtualBox: Freie Virtualisierungslösung für Windows, Mac OS X, Linux und Solaris

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Nebst den Klassikern von VMware, Parallels und Microsoft (Virtual PC) gibt es auch virtuelle Maschinen auf Basis von Open Source Software, insbesondere VirtualBox von der deutschen Firma Innotek, die gerade von Sun Microsystems übernommen wurde. VirtualBox läuft unter Windows, Mac OS X (nur Intel-Macs), Linux und Solaris (ab VirtualBox 1.6) als Host-System; als Gastsysteme kommen ausser den oben genannten auch noch DOS, OS/2, NetWare und BSD in Frage.

Der Anlass, um mir VirtualBox näher anzuschauen, war die neuste Version 8.04 von Ubuntu, die ich auf einem MacBook Pro mit Mac OS X 10.5.2 (Leopard) ausprobieren wollte. Wer schon einmal VMware Fusion oder Parallels Desktop auf dem Mac benutzt hat, wird sich bei VirtualBox sofort zurechtfinden, denn die Konzepte gleichen sich stark. Sofern die Ubuntu-Installations-CD (bzw. deren ISO-Image) bereits vorhanden ist, geht die Standard-Installation von VirtualBox inkl. Ubuntu in einer guten halben Stunde und ohne nennenswerte Herausforderungen über die Bühne. Danach hat man bereits einen virtuellen Linux-Rechner mit einer sehr anständigen Performance zur Verfügung, der auch auf das Internet zugreifen kann. Für höhere Bildschirmauflösungen sowie eine bessere Integration von Host- und Gast-System empfiehlt sich anschliessend noch die Installation der sogenannten Guest Additions: Dieses Software-Paket, das direkt im Gast-System installiert wird, ermöglicht so nette Dinge wie die nahtlose Übergabe des Mauszeigers oder den Datenaustausch per Zwischenablage und Shared Folders.

VirtualBox gibt es in zwei Editionen: Die Open-Source-Version unterliegt der GNU General Public Licence (GPL), hat allerdings den Nachteil, dass sie zwar mit Quellcode, dafür ohne Installer ausgeliefert wird. Damit wird man zumindest am Anfang zur Closed-Source-Version greifen, die für den persönlichen Gebrauch und den Einsatz in Bildungseinrichtungen kostenlos genutzt werden darf.

Ubuntu 8.04 Hardy Heron: Nie war es einfacher, Linux zu installieren

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Ubuntu ist auf dem besten Weg, das Linux zu werden: Die einfache Installation, der übersichtliche GNOME-Desktop, das praxis-orientierte Software-Bundle und das freundliche “Wir helfen einander”-Image haben dazu beigetragen, dass Ubuntu in der breiten Öffentlichkeit mindestens so bekannt ist wie SuSE, Fedora (RedHat), Debian (auf dem Ubuntu übrigens basiert) oder Mandriva. Positiv fällt an Ubuntu auch der Release-Zyklus auf: Normalerweise im April und im Oktober eines Jahres erscheint jeweils eine neue Version, die praktischerweise nach dem Erscheinungsmonat benannt ist: Das nächste Release im April 2008 etwa heisst Ubuntu 8.04 (Codename: Hardy Heron = engl. kühner Reiher).

Von diesem Release ist inzwischen eine Beta-Version verfügbar, und wem die Installation von Linux bisher zu kompliziert, zu mühsam oder zu riskant war, der muss spätestens jetzt umdenken. Denn Ubuntu 8.04 lässt sich dank dem Installer Wubi wie ein ganz normales Programm per Assistent unter Windows installieren – ohne Partitionierung der Festplatte und ähnliche Massnahmen, die der Windows-Installation gefährlich werden könnten. Anschliessend hat man ein Dual-Boot-System mit Windows und Linux zur Verfügung, auf dem Linux so performant läuft, dass man es unter realen Bedingungen testen kann (auch wenn für einen langfristigen Einsatz weiterhin eine reguläre Installation auf einer eigenen Partition empfohlen wird). Und falls man sich irgendwann gegen Linux entscheidet, ist es per Uninstaller innert Minuten von der Festplatte entfernt. Einfacher geht’s nicht!

Schritt 1: Ubuntu downloaden

Alles, was man für eine Ubuntu-Installation unter Windows braucht, ist auf einem CD-Image im ISO-Format zusammengefasst. Die Datei kann hier herunterladen werden, wobei man die Wahl zwischen Ubuntu, Kubuntu, Edubuntu und einigen anderen Varianten hat. (Falls Sie den Unterschied nicht kennen und sich nicht einlesen möchte: Nehmen Sie das Standard-Paket Ubuntu.) Der Download umfasst mehrere hundert MByte, dauert also ein bisschen.

Schritt 2: Image auf CD brennen

Ein ISO-Image auf einen CD-Rohling brennen kann jedes CD-Brennprogramm. Falls Sie keines besitzen: InfraRecorder ist Open Source und erledigt diese Aufgabe klaglos. Den entsprechenden Befehl finden Sie im Menü “Aktionen” (bzw. “Actions”).

Schritt 3: Ubuntu installieren

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Auf der gerade gebrannten CD finden Sie nun das Programm “Ubuntu CD Menü” (umenu.exe). das normalerweise automatisch gestartet wird, sobald Sie die CD einlegen. Es bietet die Wahl, Ubuntu entweder ohne Installation ab CD zu booten (und später allenfalls regulär zu installieren) oder aber eine Installation innerhalb von Windows vorzunehmen. Wählen Sie letzteres, so rufen Sie Wubi auf.

Schritt 4: Installationsparameter setzen

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Die Konfiguration von Wubi beschränkt sich auf einen einzigen Dialog. Zentral ist die Entscheidung, auf welchem Laufwerk Ubuntu installiert werden soll, da im Minimum 2 GByte erforderlich sind. Der Button “Installieren” startet anschliessend den Installationsprozess, der nicht länger dauert als bei einem normalen Programm.

Schritt 5: Rechner neu starten

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Auch wenn Ubuntu nun wie ein Windows-Programm auf der Festplatte liegt – gestartet wird es nicht aus Windows heraus, sondern indem man es beim Systemstart bootet. Deshalb muss der Rechner an dieser Stelle neu gestartet werden. Künftig sieht man unmittelbar nach dem Einschalten des Rechners jeweils den Windows-Bootloader, der die Auswahl zwischen Windows und Ubuntu bietet. Wählen Sie hier Ubuntu, und Sie sind drin!

Warnung

Ubuntu 8.04 ist noch im Beta-Stadium. Sie sollten es deshalb nur als Test-System nutzen, nicht für den produktiven Betrieb. Ausserdem ist es eine hervorragende Idee, das Backup – das Sie ja sowieso jede Woche machen – unmittelbar vor der Installation von Ubuntu durchzuführen, denn auch Wubi könnte natürlich noch einen Bug enthalten.

andLinux: Linux-Programme transparent unter Windows nutzen

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Wer Windows auf einem Mac nicht als Dual-Boot-System (mit Boot Camp), sondern über eine Virtualisierungssoftware betreibt, kennt den Effekt, dass Windows-Programme innerhalb von Mac OS X laufen, als ob es Mac-Programme wären. Bei Parallels Desktop heisst das Coherence Mode, bei VMware Fusion nennt man es Unity Mode.

andLinux macht dasselbe, allerdings für Ubuntu unter Windows 2000, XP oder Vista (32 Bit). Es kann als Service oder als Applikation laufen und kann mit oder ohne KDE installiert werden. Sobald es läuft, können Linux-Programme Seite an Seite mit Windows-Programmen genutzt werden, wobei die Linux-Programme den Fensterrahmen von Windows übernehmen (weshalb obiger Screenshot etwas unspektakulär aussieht).

Wie gut dies funktioniert muss sich in der Praxis sicher noch weisen. Wenn allerdings Lifehaker die Story aufgreift, dann muss etwas dran sein (dort gibt es übrigens auch eine gute Anleitung für die Installation). Im Moment ist andLinux Beta 1 RC6 verfügbar, die Entwickler schätzen die Lösung somit als ziemlich stabil ein.

Multi-Touch-Linux dank MPX

MPX multi-touch support

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Wenn es um Benutzeroberflächen und Mensch-Maschinen-Interaktion geht, dann sind Touch-Screens nicht weit. Und spätestens seit dem iPhone weiss man auch, was man unter einem Multi-Touch-Screen zu verstehen hat. Dabei ist Apple nicht das einzige Unternehmen, das sich mit dieser Technologie beschäftigt – Microsoft (Projekt Surface), Perceptive Pixel (Jeff Han) oder Natural Interaction haben die Faszination (und das kommerzielle Potential) dieses Konzepts ebenfalls erkannt.

Dank dem Multi-Point X Server (MPX) von Peter Hutterer greift das Multi-Touch-Konzept nun auch auf die Open-Source-Szene über. MPX ist zwar nur eine Software, nämlich eine modifizierte Variante des X Window Systems. (Oder wie Hutterer selbst formuliert: “I did not build some kind of touchscreen or tracking system. I did not build some kind of gesture recognition system. I built the stuff in between.”) MPX erlaubt es aber, mit einem Multi-Touch-Screen auch freie Betriebssysteme wie Linux anzusteuern. Bereits gibt es zu Testzwecken eine modifzierte Version von Ubuntu Linux mit MPX.

(via Stefon’s Blog)

Screencasts über Open Source Software


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Es ist wesentlich einfacher, sich in eine neue Software hineinzudenken, wenn man einem erfahrenen Anwender über die Schulter schauen kann. Screencasts (“Bildschirmvideos”) erfüllen genau diesen Zweck, allerdings zeit- und ortsunabhängig. Auch Open Source Software wird zunehmend auf diesem Weg dokumentiert – man muss die Screencasts nur finden.

  • Eine populäre Adresse ist www.ubuntuvideo.com. Zentrales Thema ist die Linux-Distribution Ubuntu, wobei nebst Screencasts auch normale Videos abrufbar sind. Qualität und Niveau der Beiträge sind sehr unterschiedlich, aber es finden sich immer wieder gut gemachte Tutorials oder eindrückliche Demos darunter. Nicht verpassen sollte man auch das Interview mit dem Ubuntu-Sponsor Mark Shuttleworth.
  • Weitere gute Quellen für Screencasts über Ubuntu ist die offizielle Ubuntu-Website sowie die Site Ubuntu Clips.
  • Unter der eingängigen Adresse www.openscreencast.de soll ein Portal für Screencasts über freie Software entstehen, wobei auch die Screencasts selbst unter einer Open-Conten-Lizenz stehen. Der Java-Player auf der Seite machte bei meinen Tests noch Probleme, man kann die Screencasts aber auch im Ogg- oder MP4-Format herunterladen.
  • learn2use ist nicht open-source-spezifisch, doch finden sich hier diverse Screencasts über verschiedene Linux-Distributionen, OpenOffice.org, Firefox und andere freie Software.
  • Der Techview-Podcast ist noch jung, ein abschliessendes Urteil noch zu früh. Interesse weckt aber die mehrteilige, deutschsprachige Serie “Ubuntu-Switcher” für Windows-Anwender, die auf Linux umsteigen wollen.