Perian bringt dem Mac “fremde” Video- und Audioformate bei

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Wer auf dem Mac eine Video- oder Audiodatei wiedergeben will, erlebt gelegentlich eine unangenehme Überraschung, weil der Mac das betreffende Format nicht kennt. Die Open-Source-Software Perian schafft hier Abhilfe, bringt sie dem Mac doch rund zwei Dutzend Video- und Audioformate bei, welche dieser von Haus aus nicht beherrscht. Einmal installiert manifestiert sich Perian als simpler Eintrag in den Systemeinstellungen und erfordert in aller Regel keine weitere Konfiguration. Weil die zusätzlichen Formate als Komponenten für das QuickTime Framework von Mac OS vorliegen, stehen sie allen Programmen zur Verfügung, welche auf QuickTime aufbauen (z.B. Apples QuickTime Player).

Miro Video Converter: Der einfachste Weg, um Videodateien zu konvertieren

Miro Video Converter

Die Vielfalt der Videoformate mag technisch begründet und sinnvoll sein – in der Praxis ist sie oft einfach nur lästig. Für alle, die sich nicht mit den Details der Container-, Bild- und Tonformate herumschlagen mögen und einfach nur ein Video in ein bestimmtes Format bringen müssen, ist der Miro Video Converter (MVC) ideal: Hier kann man nur gerade zwei Dinge auswählen, nämlich das Zielformat und die Ausgangsdatei.

Man sollte sich übrigens vom einfachen Bedienungskonzept des Programms nicht täuschen lassen: Was die Auswahl an unterstützten Formaten angeht, hat Miro Video Converter einiges zu bieten. Als Eingabeformat werden AVI, H264, MOV, WMV, XVID, Theora, MKV und FLV akzeptiert. Daraus können dann entweder Videos in den Standardformaten MP4, WebM und Theora oder aber Videos für bestimmte portable Geräte (Apple iPhone / iPad / iPad, Android, PSP) generiert werden. Absolut simpel – absolut genial!

VLC Media Player für das iPad

VLC Media Player für iPad: Wiedergabe

Dass der bekannte VLC Media Player nun auch auf das iPad portiert wurde, mag auf den ersten Blick erstaunen: Was hat eine Open Source Software im geschlossenen Apple-Universum verloren? Und wozu braucht es sie überhaupt, wo doch das iPad von Haus aus Videos abspielen kann?

Um die zweite Frage zuerst zu beantworten: Apple unterstützt längst nicht alle Video-Formate dieser Welt. Wer seine Filme und Video-Podcasts nur aus dem iTunes Store herunterlädt (wie sich das Steve Jobs wohl wünschen würde) oder per YouTube App anschaut, der wird damit kein Problem haben, denn dann muss man sich nie mit Video-Codecs beschäftigen. Wer allerdings auch Videos aus anderen Quellen nutzt, dürfte irgendwann in die Situation kommen, wo die Standard-Apps des iPad die Wiedergabe verweigern.

Hier schafft der VLC Media Player Abhilfe, ähnlich wie die kostenpflichtigen CineXPlayer oder yxplayer, aber eben kostenlos. Indem er seine eigenen Codecs mitbringt, ist er nicht auf die Codecs angewiesen ist, die Apple im iOS bereitstellt. Im Gegensatz zu anderen VLC-Portierungen wie etwa VLC4iPhone funktioniert diese VLC App auch ohne Jailbreak, sie ist ganz regulär im iTunes Store verfügbar.

VLC Media Player für iPad: Videos via iTunes laden

Um Videos mit VLC wiederzugeben muss man diese via iTunes auf das iPad transferieren. Hierzu weist man im Tab “Apps” unter “Datenfreigabe” der Applikation “VLC” die gewünschten Videos zu. Das ist zwar etwas umständlich – mir persönlich wäre es lieber, wenn man Videos direkt im Windows Explorer bzw. Mac Finder transferieren könnte –, aber man kann damit leben. Immerhin werden die Videos sofort transferiert, man muss also keinen kompletten Synchronisationsvorgang durchführen.

VLC Media Player für iPad: Mediathek

Der VLC besitzt seine eigene Mediathek was bedeutet, dass er nicht auf die Videos zugreifen kann, welche den Apps “iPod” bzw. “Videos” zur Verfügung stehen. Man mag argumentieren, dass dies auch nicht nötig sei, aber ständig den Player wechseln zu müssen ist kein Vergnügen. Ein weiterer Wermutstropfen ist der Umstand, dass das Videosignal nicht über den Dock Connector ausgegeben wird und Videos somit nicht via VGA-Adapter auf einem Fernsehgerät oder Beamer gezeigt werden können.

Schliesslich muss man auch die Behauptung, der VLC Media Player könne sämtliche Videos auf dem iPad wiedergeben, etwas relativieren: Ab einer gewissen Auflösung bzw. Bitrate ist die iPad-Hardware überfordert (vgl. Berichterstattung bei Golem), das kann auch der VLC Media Player nicht ändern. Ausserdem werden Videos in den Formaten FLV und MPEG2 nicht wiedergegeben.

Trotz obiger Einschränkungen (die übrigens teilweise nicht der Software, sondern Apple anzulasten sind) erweitert der VLC Media Player die Möglichkeiten des iPads als Video-Wiedergabegerät enorm. Er sollte deshalb auf keinem iPad fehlen.

Und um zur ersten Frage zurückzukehren: Was hat ein Open Source Mediaplayer auf dem iPad verloren, wo doch Apple für seine restriktive Haltung beim Umgang mit Dritt-Software bekannt ist? Wer so überlegt, denkt falsch herum. Open Source Software läuft häufig auf proprietären Betriebssystemen (auch den VLC Media Player gibt es für Windows und Mac OS), das ist kein Widerspruch. Und je geschlossener ein System ist, umso notwendiger ist Open Source Software.

Zudem muss man fairerweise sagen, dass Apple weniger restriktiv ist als auch schon, was die Zulassung von Apps anbelangt – TechCrunch spricht gar von “a new, friendlier App Store area”. Dass es den VLC Media Player nur für das iPad (und bald auch für das iPhone und den iPod Touch) gibt, ist jedenfalls eine gute Nachricht.

MediaInfo: Technische Spezifikationen von Audio- und Video-Dateien auf einen Blick

MediaInfo: Hauptfenster mit Baumansicht

Die Vielfalt bei den Audio- und Video-Dateiformaten ist beeindruckend. Die Dateiendung allein gibt dabei nur einen groben Anhaltspunkt – wer es genau wissen will, muss auch die verwendeten Audio- und Video-Codecs und deren Konfigurationseinstellungen kennen.

MediaInfo ist eine Software, die nichts anderes tut als die technischen Spezifikationen von Audio- und Video-Dateien auszulesen. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – gehört die Windows-Software mit GPL-Lizenz zu den populärsten Downloads auf Sourceforge. Wer allerdings Audio- und Video-Formate nicht nur bestimmen, sondern auch konvertieren möchte, muss weiterhin auf Tools wie z.B. MediaCoder oder Avidemux zurückgreifen.

Avidemux: Videos konvertieren leicht gemacht

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Wie konvertiert man auf die Schnelle ein Flash-Video-File (*.flv) in ein Format, das man einfach in eine PowerPoint-Präsentation einbauen kann? Mit dem früher in diesem Blog vorgestellten MediaCoder kam ich leider nicht zum Ziel – ob dies nun an der wenig intuitiven Benutzeroberfläche oder an Windows Vista ("most features work") lag bleibe dahingestellt.

Erfolgreicher war ich mit Avidemux, das mir auch wegen seiner übersichtlicheren Benutzeroberfläche besser gefällt. Als Laie in Sachen Videobearbeitung bin ich zwar immer noch überwältigt von der Vielzahl der angebotenen Audio- und Videoformate, aber dennoch erreichte ich mein Ziel in kürzester Zeit. Falls Sie einmal in eine ähnliche Situation kommen sollten: Avidemux ist sicher einen Blick wert.

Avidemux ist allerdings weit mehr als nur ein Konverter, sondern ein eigentliches Videobearbeitungsprogramm, das auch Schnitt- und Filterfunktionen bietet. Einen guten Überblick vermittelt der Artikel in der Wikipedia, Support bietet das Avidemux-Wiki (englisch). Erfreulicherweise läuft die – ursprünglich für Linux entwickelte – Software auch unter Windows und Mac OS.

Miro 2.0: Frisch renovierter Video-Player

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Miro ist einer der populärsten freien Video-Player mit eingebautem Video-Podcast-Manager. Die gerade freigegebene Version 2.0 wurde in vielen Punkten überarbeitet, der eigentliche Funktionsumfang hat sich dadurch allerdings nur mässig erweitert (was ich durchaus positiv werte).

Irritiert hat mich zunächst die Ankündigung "You can add streaming sites like Hulu to your sidebar" im offiziellen Miro-Blog. Da die Videos von Hulu nur innerhalb der USA verfügbar sind, konnte ich das genannte Beispiel nicht selbst ausprobieren. Generell wollte es mir auch nicht ganz einleuchten, was es denn nun mit Miro und den gestreamten Videos auf sich haben soll. Des Rätsels Lösung ist allerdings ziemlich einfach: In der Seitenleiste des Miro-Players kann man nicht nur RSS-Feeds von Video-Podcasts, sondern auch normale URLs ablegen. Klickt man auf eine solche URL, dann wird die entsprechende Site direkt im Hauptfenster von Miro geladen. Und wenn diese Site dann gestreamte Videos anbietet (wie beispielsweise YouTube oder zig andere), dann kann man natürlich diese Videos direkt betrachten.

Die letztlich wichtigere Neuerung ist die Unterstützung von HD-Videos, welche eine wesentlich bessere Qualität bieten, aber auch längere Download-Zeiten mit sich bringen. Nicht sonderlich spektakulär (aber lange vermisst) ist die Möglichkeit, das laufende Video in einem separaten Fenster zu öffnen und dadurch weiterhin mit Miro arbeiten zu können. Auch dass Miro nun weniger träge wirkt und weniger Speicher beansprucht, wird regelmässige Benutzer freuen. Und da nun nebst Video- auch Audio-Podcasts unterstützt werden, dürfte iTunes auf manchem Rechner ganz überflüssig werden. Das überarbeitete User Interface rundet dieses gelungene Update ab.

Miro wird unter der GPL veröffentlicht und läuft auf Windows, Mac OS X und Linux.

MediaPortal: Open-Source-Alternative zu Windows Media Center

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Auf dem Mac heisst sie Front Row, auf dem PC Windows Media Center: die Software, die aus einem Computer ein Wiedergabegerät für audiovisuelle Medien macht. Radio- und Fernsehprogramme empfangen und aufzeichnen (inkl. Online Program Guide), DVDs und CDs abspielen, Musiksammlungen verwalten und Fotos betrachten – das sind Aufgaben, die solche Programme erledigen. Und damit sich das Ganze weniger nach Computer und mehr nach Home Entertainment System anfühlt, verfügen sie über eine dezent gestylte Oberfläche, die auch per Fernbedienung gut navigierbar ist.

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Wer unter Windows XP oder Vista eine Alternative zu Windows Media Center sucht, sollte sich die Open Source Software MediaPortal anschauen, die pünktlich zu Weihnachten in der Version 1.0 erschienen ist. Sie spielt DVDs, kann Fernsehsendungen via DVB-T, DVB-C, DVB-S und Analog-TV anzeigen und aufnehmen und bietet eine digitale Programmzeitschrift auf Basis des XMLTV-Projektes. Im Audiobereich werden digitale Musikaufnahmen ab Festplatte sowie Radiosendungen via Internet-Stream, DVB und UKB unterstützt. Ein Fotoalbum und ein Online-Wetterbericht(!) runden den Funktionsumfang ab. Über Skins kann MediaPortal gemäss den persönlichen Präferenzen gestaltet werden.

REPLAY: Gesamtlösung zur Aufzeichnung und Verbreitung von Vorlesungen der ETH Zürich

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Immer mehr Hochschulen bieten audiovisuelle Aufzeichnungen von Vorlesungen im Internet an. Damit verbunden ist ein beträchtlicher Aufwand für die Erstellung, Indexierung, Archivierung und Verbreitung solcher Videos.

Mit REPLAY wird an der ETH Zürich derzeit eine Software entwickelt, welche den gesamten Workflow von der Aufnahme bis zur Distribution automatisiert, so dass eine Hochschule mit ihren beschränkten Ressourcen trotzdem eine grössere Anzahl von Lehrveranstaltungen aufzeichnen kann. Sie ist dieser Tage in der Version 0.6 erschienen und bietet bereits alle wesentlichen Elemente, welche für die Version 1.0 vorgesehen sind. REPLAY basiert auf Java und ist somit auf allen gängigen Betriebssystemen lauffähig, als Lizenz kommt die LGPL v2 zum Einsatz.

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Einige Aspekte, welche mir bemerkenswert erscheinen:

Damit aus Videos eigentliche E-Learning-Inhalte werden, die interaktiv und langfristig genutzt werden können, müssen sie über eine Volltextsuche erschlossen sein. Die Indexer-Komponente von REPLAY kann ganz unterschiedlichen Input verarbeiten: Gesprochener Text aus Video- oder Audioaufzeichnungen wird per Spracherkennung indexiert, der Inhalt von Präsentationen kann entweder per OCR aus dem Beamer-Signal extrahiert oder direkt aus PowerPoint- bzw. PDF-Dateien gewonnen werden.

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Für die Aufzeichnung von Vorlesungen steht in aller Regel kein Kameramann zur Verfügung. Somit muss die Aufnahme automatisch erfolgen. Da sich ein Redner im Raum bewegt, muss die Kamera in der Lage sein, ihm zu folgen; allerdings soll sie nicht wegen jeder kleinsten Bewegung des Redners einen Schwenk ausführen, weil dies unnötig und ablenkend ist. Das Team an der ETH hat dies gut in den Griff bekommen, wie dieses Demo-Video zeigt.

image Ergänzt wird REPLAY durch Playmobil, ein Kombination aus Hardware und Linux-Software zur Aufzeichnung während der Vorlesung. Diese Aufzeichnung besteht aus dem Übersichtsvideo (gesamter Saal), dem Detailvideo (Bild des Dozenten), der Tonspur sowie dem Beamer-Signal.

REPLAY ist im Moment ein zeitlich befristetes Projekt an der ETH Zürich, soll jedoch in Zukunft unter dem Code-Namen Matterhorn von der Opencast Community weitergeführt werden.

Wer sich in das Thema vertiefen will bekommt mit der rund zweistündigen Aufzeichnung der REPLAY-Präsentation inklusive Demo vom 07.11.2008 eine sehr gute Einführung. Weitere Informationen:

MakeInstantPlayer: Videos ohne Media Player abspielen

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Jemandem eine Videodatei zu schicken ist nicht so problemlos, wie man vielleicht denken könnte: Der Videoformate sind viele, und die Gefahr, dass der Empfänger keinen Decoder für Ihr Format zur Verfügung hat, reell.

Wer auf Nummer sich gehen will, benutzt deshalb MakeInstantPlayer: Diese auf dem MPlayer basierende Software packt ein Video inklusive die benötigten Codecs sowie einen Player in eine einzige ausführbare EXE-Datei. Sofern der Empfänger also einen Windows-Rechner benutzt, hat man ausgesorgt, denn das Video setzt keinerlei Software auf dem Ziel-PC voraus, sondern spielt ganz autonom.