FilExile: Unlöschbare Dateien und Verzeichnisse löschen

FilExile: Auswahl des zu löschenden Verzeichnisses

Manchmal widersetzt sich Windows, wenn man eine Datei oder ein Verzeichnis löschen will. Oft hat dies gute Gründe – sei es, dass man die erforderlichen Rechte nicht besitzt, sei es, dass eine Datei noch in Gebrauch ist. Gelegentlich aber lassen sich Dateien oder Verzeichnisse selbst dann nicht löschen, wenn eigentlich alle Voraussetzungen erfüllt wären. Das kann an zu langen Pfadnamen, an unerlaubten Zeichen in Dateinamen oder auch nur an der Mondphase liegen – jedenfalls ist dann guter Rat teuer.

Gelegentlich hilft es, wenn man den Löschbefehl nicht über den Windows Explorer, sondern über die Kommandozeile oder einen FTP-Client gibt. Eine bequeme und unter Umständen effektivere Alternative ist FilExile, ein einfaches Windows-Tool, das Verzeichnisse und die darin enthaltenen Dateien auch unter erschwerten Bedingungen löscht. Die Bedienung ist selbsterklärend, und das Löschen erfolgt ohne viel Federlesens – einzig wenn man vitale Verzeichnisse des Betriebssystems zur Löschung auswählt, wird der “Delete”-Button vorsorglich deaktiviert. Diese Sicherung lässt sich allerdings umgehen, indem man den Advanced Mode aktiviert.

FilExile: Vitale Verzeichnisse des Betriebssystems sind im Standard Mode geschützt

FilExile ist Open Source Software und setzt auf Robocopy auf, das seit Windows Vista standardmässig installiert ist.

(via Dimido)

Ubuntu 8.10 auf einem MacBook Pro installieren

UPDATE: Es gibt zahlreiche Hinweise, dass sich das Upgrade Mac OS 10.6 Snow Leopard nicht auf einem Dual-Boot-Rechner mit rEFit installieren lässt. Informationen dazu gibt es beispielsweise in den Diskussionsforen von Ubuntu und Apple.

Dass Linux ein ernstzunehmenes Betriebssystem ist, bezweifelt inzwischen niemand mehr. Dass es mit KDE und Gnome zwei grafische Benutzeroberflächen gibt, dank denen auch durchschnittliche Computer-Anwender mit Linux zurechtkommen, ist ebenfalls Allgemeingut. Und dass man sich Linux nicht mehr mühsam zusammenbauen muss, sondern dass gut gepflegte Distributionen einen Installationskomfort auf Windows- oder Mac-OS-Niveau bieten, ist auch kein Geheimnis. Und doch braucht es noch immer viel, bis man Linux auf dem eigenen Rechner installiert.

Das dürfte nicht zuletzt damit zusammenhängen, dass viele Anwender denken, sie müssten sich für das eine und gegen das andere Betriebssystem entscheiden. Dabei ist es heute ausgesprochen einfach geworden, Linux parallel zu Windows oder Mac OS auf demselben Rechner zu installieren – sei es über eine Virtualisierungs-Software, sei es als Dual-Boot-System. Auf diese Weise kann man Linux erkunden und trotzdem bei Bedarf auf das alte Betriebssystem und die liebgewonnenen Anwendung zurückgreifen.

Nachdem ich schon längere Zeit auf meinem MacBook Pro Mac OS X und Windows XP parallel genutzt hatte (was dank Apples Boot Camp ein Kinderspiel ist), habe ich dieses Wochenende beschlossen, den Selbstversuch zu wagen und Windows XP durch die Linux-Distribution Ubuntu 8.10 zu ersetzen. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Es war verblüffend einfach. Ich habe kein einziges mal einen Kommandozeilenbefehl eingeben müssen, sondern wurde von Installationsassistenten in vertrauter Manier durch den Prozess geführt. Und bereits nach etwa einer Stunde hatte ich ein produktiv nutzbares Ubuntu auf meinem MacBook Pro.

Schritt 0: Komplett-Backup durchführen

Wenn Sie denken, dass Backups etwas für Feiglinge sei, dann lassen Sie sich von einem Feigling sagen, dass es hier nicht um Mut geht, sondern um das Schicksal all Ihrer Daten. Machen Sie also unbedingt ein Komplett-Backup Ihres Macs, bevor Sie auch nur eine Zeile weiterlesen! Ich habe Sie gewarnt!

Schritt 1: Festplatten-Partition für Ubuntu erstellen

Normalerweise nimmt Mac OS X die gesamte Festplatte eines Macs in Anspruch. Einem bereits installierten Betriebssystem einen Teil des Festplattenspeichers zu entreissen und als zusätzliche Partition für ein zweites Betriebssystem bereitzustellen, ist technisch gesehen eine diffizile Angelegenheit, bei der nichts schiefgehen darf. Mit Apples Boot Camp ist dies aber nicht nur sehr einfach, sondern sogar ein vom Hersteller offiziell unterstütztes Vorgehen – da kann man nichts falsch machen. Ob auf dieser neu geschaffenen Partition nun Windows oder Linux installiert werden soll, ist dem Mac OS übrigens ziemlich egal.

Schritt 2: rEFIt installieren

Ich weiss, was Sie jetzt denken: Jetzt beginnt das bereits mit diesen krypischen Abkürzungen, für die Linux berühmt ist. Lassen Sie sich trotzdem nicht beirren, denn rEFIt hat zwar einen furchteinflössenden Namen, ist aber eine Software mit einem ganz normalen Installer und einer grafischen Benutzeroberfläche. Installiert wird rEFIt noch unter Mac OS, und sein Zweck besteht darin, dass man beim Systemstart die Wahl hat, in welches Betriebssystem man booten will. Das sieht ziemlich ähnlich aus wie wenn man mit Boot Camp Mac OS und Windows parallel installiert hat, nur dass rEFIt zusätzlich auch noch Linux erkennt.

(Für technisch Interessierte: Das EFI ist beim MacBook das, was auf einem normalen PC das BIOS ist. Und weil es diesen technischen Unterschied gibt, braucht der Mac rEFIt anstelle eines konventionellen Boot Loaders.)

Schritt 3: Ubuntu installieren

Ubuntu installiert man am einfachsten, indem man den Rechner von der Ubuntu Live-CD bootet. Man landet so auf dem Ubuntu Desktop, auf dem dann unübersehbar das Icon des Ubuntu Installers liegt. Dieser Installer verlangt die üblichen Eingaben (z.B. Sprache, Zeitzone, Tastatur-Layout) und enthält nur einen einzigen kritischen Schritt, nämlich die Partitionsauswahl. Diese darf nicht dem Installer überlassen werden, sondern muss manuell erfolgen, damit Ubuntu tatsächlich auf der dafür vorgesehenen Partiotion landet und das Mac OS unbehelligt lässt. Wenn Sie diese Anleitung befolgen, ist aber auch dieser Schritt nicht kompliziert.

Schritt 4: Ubuntu starten und justieren

Im Prinzip haben Sie nach Schritt 3 bereits ein funktionionsfähiges Linux mit einer ansehnlichen Auswahl an Applikationen zur Verfügung. Je nach Typ Ihres MacBooks sind dann noch einige zusätzliche Schritt erforderlich, bis alle Hardware-Komponenten mit Ubuntu kooperieren. So muss man beispielsweise die Tatstaturbelegung so einrichten, dass auch Zeichen auf der dritten Ebene (z.B. das @-Zeichen) zugänglich sind. Die Anleitungen auf www.ubuntu.com und auf www.ubuntuusers.de bieten hierfür alle erforderlichen Informationen.

P.S. Was mit zwei Betriebssystemen funktioniert, funktioniert natürlich auch mit dreien: Über die obigen Links finden Sie auch Anleitungen für ein Triple-Boot-System mit Mac OS, Windows und Ubuntu auf einem einzigen Rechner.

FragExt: Gezielt einzelne Dateien und Ordner defragmentieren

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Wenn ein Rechner immer langsamer wird, dann liegt es oft daran, dass die Dateien auf der Festplatte zu stark fragmentiert sind. Das Defragmentieren gehört deshalb zu den Standard-Wartungsaufgaben eines verantwortungsbewussten Computer-Besitzers.

Manchmal ist es allerdings gar nicht notwendig, die gesamte Festplatte zu defragmentieren (was unter Umständen ziemlich lange dauern kann), sondern es genügt, einige neuralgische Dateien oder Verzeichnis zu behandeln. Caches (Auslagerungsdateien) oder Logs sind beispielsweise Kandidaten, weil sie einerseits gross sind und andererseits häufige Schreibzugriffe erfordern – beides Faktoren, welche die Fragmentierung fördern.

FragExt ist eine Software, die sich sehr schön in den Windows Explorer integriert und die gezielte Behandlung von stark defragmentierten Dateien und Verzeichnissen erlaubt. Zunächst wird dem Explorer eine Spalte hinzugefügt, welche die Anzahl der Fragemente pro Datei anzeigt – so kann man Kandidaten besser erkennen. Details erfährt man in den Dateieigenschaften, wo FragExt ein zusätzliches Register mit dem Titel “Fragments” hinzufügt.

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Die eigentliche Defragmentierung erfolgt dann über einen Befehl im Kontextmenü und ergibt den eingangs gezeigten Dialog. Viel ist da nicht zu sehen, aber viel gibt es auch nicht zu sagen – FragExt funktioniert einfach, schnell und gut.

FileBox eXtender: Praktische Details für den Windows-Alltag

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Nein, besonders hübsch sind sie nicht, die Buttons, die FileBox eXtender in die Fensterleiste des Windows Explorers einfügt. Aber praktisch. Denn sie bieten einen schnellen Zugriff auf die zuletzt benutzten Verzeichnisse (Button ganz links) und die bevorzugten Verzeichnisse (zweiter Button von links). Besonders wenn man eine Datei öffnen oder speichern möchte, gelangt man über diese beiden Buttons sehr rasch zum gewünschten Ort im Verzeichnisbaum. Windows Vista hat mit den sogenannten Linkfavoriten inzwischen eine vergleichbare Funktionalität fest eingebaut, aber ältere Windows-Versionen profitieren von diesem Detail ungemein.

Weniger zwingend erscheinen mir die beiden anderen Buttons: Sie erlauben es, ein Fenster auf die Titelzeile zu reduzieren (zweiter Button von rechts) oder es immer zuoberst zu halten (Button ganz rechts). Wer diese Funktionalität nicht braucht kann sie aber über die detaillierten Konfigurationseinstellungen des Programms jederzeit ausblenden.

FileBox eXtender unterliegt der GNU Genereal Public Licence (GPL).

TV-Browser: Die digitale Programmzeitschrift

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Wer sich nicht einfach vor den Fernseher setzen und zappen mag, sondern seinen TV-Konsum im voraus plant, bekommt mit dem TV-Browser ein mächtiges Werkzeug in die Hand: Das Java-Programm bietet eine Fülle von Konfigurations- und Selektionsmöglichkeiten, um sich eine massgeschneiderte Programmzeitschrift zusammenzustellen.

Zur Aktualisierung der Daten ist jeweils ein Internet-Verbindung erforderlich, danach kann der TV-Browser auch offline genutzt werden. Für mich als durchschnittlichen Fernseher bietet der TV-Browser weit mehr, als ich je brauchen werde (was gelegentlich auf Kosten der Übersichtlichkeit geht), für einen TV-Junkie ist die Ausstattung aber wahrscheinlich gerade richtig. Auch die Auswahl an über 500 TV- plus 80 Radio-Sendern (v.a. deutschsprachiger Raum, Skandinavien und Grossbritannien) ist in der Regel mehr als genug.

TV-Browser läuft auf allen Betriebssystemen, für die es ein Java Runtime Environment gibt (Windows, Mac OS X, Linux) und unterliegt der GNU General Public Licence (GPL).

Enigma: Ein Kultspiel für Tüftler

Noch heute erinnere ich mich an ein Computerspiel auf meinem Atari ST namens Oxyd. Es war eine Kombination aus Geschicklichkeits- und Denkspiel, das Elemente von Memory und Kugellabyrinth in sich vereinte. Verglichen mit dem, was man heute auf Game-Konsolen zu sehen bekommt, war Oxyd ein absolut simples Spiel – aber ähnlich wie Tetris hat es das Zeug zum Klassiker.

Mit Enigma gibt es eine Neuauflage von Oxyd, die unter der GNU General Public Licence (GPL) steht. Das Game ist für Windows, Mac und Linux verfügbar und bietet dank unzähliger Levels Kurzweil für viele lange Winterabende. Denn sobald man sich auf Enigma einlässt, merkt man: It’ simple – but not easy!

Dia: Visio-Alternative für Windows und Linux

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Nein, Dia ist kein Präsentationsprogramm im Stil von PowerPoint oder Keynote, sondern ein Diagramm-Editor, der nach den Worten der Entwickler “roughly inspired by the commercial Windows program Visio” ist. Da Dia – wie beispielsweise auch GIMP – auf GTK+ basiert, kann es sowohl unter Linux als auch unter Windows laufen; für letzteres gibt es eine Binary mit Installer.

Das Programm eignet sich für viele Standard-Diagramm-Typen (z.B. Entity-Relationship-Diagramme, Flussdiagramme, Netzwerkdiagramme) und kann durch eigene Diagrammobjekte (Shapes) ergänzt werden. Die Diagrammdateien haben ein proprietäres XML-Format, zusätzlich können sie als EPS, SVG, XFIG, WMF oder PNG exportiert werden.

Zum Entwicklungsstand des Programms schreiben die Entwickler:

“We feel Dia is in a state where it can be actively used. Many features are implemented and the code is quite solid and mature.”

Der erste Eindruck von Dia ist positiv: Man kommt rasch zu einem Resultat, insbesondere wenn man Visio kennt. Der Funktionsumfang ist überschaubar und zweckmässig. Die Benutzeroberfläche ist Standard – nicht besonders innovativ oder gefällig, aber auch nicht das Gegenteil. Einzig die vielen Fenster, die GTK-Programme gerne öffnen, nerven auch hier – ein Docking-Funktion für die diversen Paletten und Fenster wäre wünschenswert.

MediaCoder: Universeller Konverter für Audio und Video

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Im Bereich von Audio und Video gibt es eine riesige Zahl von unterschiedlichen Dateiformaten – manche sind einigermassen etabliert, viele sind eher Exoten. Ein Konverter für Audio- und Videodateien, der möglichst viele Formate beherrscht, gehört somit zur Grundausstattung eines jeden anspruchsvollen Computer-Anwenders.

Wer Windows nutzt und eine Open-Source-Lösung sucht, sollte MediaCoder in die engere Wahl miteinbeziehen: Abgesehen von der etwas spröden Benutzeroberfläche bietet das Programm eine Fülle von Formaten und Einstellmöglichkeiten, so dass man für die meisten Konvertierungsaufgaben gerüstet ist – selbst dann, wenn man ein File für einen Hardware-Player, ein Mobiltelefon oder eine Game-Konsole aufbereiten muss. Die grösste Schwierigkeit bei der Anwendung von MediaCoder sehe ich eigentlich darin, dass man als durchschnittlicher Computeranwender durch die vielen verschiedenen Codecs und Parameter schlicht überfordert ist, was aber kein Fehler des Programms ist, sondern in der Natur der Sache liegt.

MediaCoder untersteht der GNU General Public Licence und läuft bevorzugt unter Windows XP und Windows 2000. Windows Vista wird nicht ausgeschlossen, aber auch nicht empfohlen (“may work, please report”) – bei meinen Test hat es jedenfalls funktioniert. Für den Einsatz unter Linux ist Wine erforderlich.

InfraRecorder: Freie CD/DVD-Brenn-Software für Windows

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Wer eine Open-Source-Lösung für das Brennen von CDs und DVDs sucht, sollte sich InfraRecorder anschauen. Die Software bietet eine typische doppelte Explorer-Ansicht (oben Festplatten-Inhalt, unten CD/DVD-Inhalt), brennt Daten- und Audio-CDs, erstellt und brennt Disk Images, kann mit Dual Layer DVDs umgehen und eignet sich auch zum Erstellen von CD/DVD-Kopien.

Sumatra PDF Viewer: Schlanke Alternative zum Adobe Reader

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Wer sowohl auf einem Windows-PC als auch auf einem Mac arbeitet wird feststellen, dass das Öffnen eines PDF-Dokuments auf einem Mac wesentlich schneller geht. Dies liegt unter anderem daran, dass unter Windows der ressourcen-hungrige Adobe Reader gestartet werden muss, während unter Mac OS X ein Systemprogramm namens “Vorschau” diese Aufgabe sehr effizient erledigt.

Wer unter Windows regelmässig PDF-Dokumente liest und dabei lieber weniger Features und dafür mehr Tempo hat, findet in Sumatra eine Alternative zum Adobe Reader:

“Sumatra has a minimalistic design. Simplicity has a higher priority than a lot of features. It’s small and starts up very fast. It’s designed for portable use: it’s just one file with no external dependencies so you can easily run it from external USB drive.”

Wer seine Effizienz weiter steigern möchte sollte sich übrigens die Liste der Tastenkürzel anschauen, über die das Programm gesteuert werden kann.

Sumatra unterliegt der GNU General Public Licence (GPL) in der Version 2.