Festplatten-Belegung analysieren mit WinDirStat

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Wenn ein Rechner immer langsamer wird, dann kann dies auch damit zu tun haben, dass der freie Speicherplatz auf der Festplatte knapp wird. WinDirStat hilft bei der Analyse der Festplatten-Belegung und zeigt diese sowohl in einer explorer-ähnlichen Baumstruktur als auch grafisch an. Das Tool untersteht der GNU General Public Licence und ist weitestgehend selbsterklärend.

P.S. Für Linux gibt es ein vergleichbares Programm namens KDirStat, von dem sich der Entwickler von WinDirStat hat inspirieren lassen.

GnuCash: Freie Buchhaltungs-Software – neu auch für Windows

Die aus der Linux-Welt stammende Finanz-Software GnuCash wird auf Windows portiert: Derzeit ist die Entwickler-Version 2.1.0 verfügbar (die noch nicht für den produktiven Einsatz gedacht ist), ab der Version 2.2.0 soll es stabile Releases auch für Windows geben. GnuCash ist sowohl für Privatpersonen als auch für KMUs konzipiert, unterstützt die doppelte Buchhaltung, importiert Daten im OFX– und QIF-Format und beherrscht auch den Homebanking-Standard HBCI.

Rein optisch merkt man GnuCash deutlich an, dass es kein “richtiges” Windows-Programm ist, sondern auf der GTK-Library basiert (wie beispielweise GIMP oder Gaim/Pidgin auch). Betreffend Leistungsumfang und Qualität der Software möchte ich im Moment noch kein Urteil wagen. Mangels Alternativen an freier Finanzsoftware für Windows kommt GnuCash aber sowieso in die engere Wahl.

(via Golem)

Folder Size: Ordnergrösse direkt im Explorer anzeigen

Mac-Besitzer werden über diesen Beitrag nur müde lächeln: Dort gehört die hier beschriebene Funktion nämlich zur Standardausstattung des Finders. Unter Windows dagegen muss man normalerweise zu Drittprogrammen greifen, um alle Ordnergrössen auf einen Blick zu sehen – der Explorer zeigt von Haus aus nur die Dateigrössen an.

Abhilfe schafft Folder Size: Nach der Installation verfügt der Explorer über eine zusätzliche Spalte, die im Englischen “Folder Size” heisst und im Deutschen “Grösse” (nicht zu verwechseln mit der normalen Spalte “Größe”). Das ist insbesondere dann praktisch, wenn man auf der Suche nach Speicherplatzfressern ist. Aber auch vor Kopier-, Verschiebe- und Brennaktionen kennt man gerne die Ordnergrösse, ohne immer über das Kontextmenü den Eigenschaftendialog bemühen zu müssen.

Der Entwickler ist etwas selbstkritisch, was die Stabilität, Performance und Speicherplatzeffizienz seiner Software angeht. Das Risiko kann man aber problemlos eingehen – notfalls lässt sich das Programm nämlich ganz regulär über die Systemsteuerung wieder deinstallieren.

Folder Size läuft unter Windows 2000 und XP, aber nicht unter Vista. Es untersteht der GNU General Public Licence (GPL)

Open Source Essentials: WinMerge

Nicht nur als Programmierer kann man in die Situation kommen, dass man herausfinden muss, ob zwei Textdateien identisch sind und wo die Unterschiede liegen. Für Programmierer allerdings ist eine Software wie WinMerge schlicht unverzichtbar. Sie erlaubt es, zwei Versionen eines Programmcodes Seite an Seite zu vergleichen, die Unterschiede farbig hervorzuheben und fallweise die eine Version in die andere zu übernehmen. Nur dank solchen Programmen ist überhaupt verteilte Software-Entwicklung möglich, bei der mehrere Personen am gleichen Code arbeiten und ihre Änderungen anschliessend zusammenführen (“mergen”).

WinMerge wird regelmässig weiterentwickelt und ist gerade in der Version 2.6.6 erschienen. Die saubere Benutzeroberfläche erschliesst sich intuitiv und ist zudem in vielen Details konfigurierbar. Als Betriebssystem – der Name sagt es bereits – wird ausschliesslich Windows unterstützt. WinMerge untersteht der GNU General Public Licence.

Cobian Backup als Open Source Software freigegeben

Normalerweise wird die Freigabe einer Software als Open Source ziemlich euphorisch angekündigt. Nicht so bei Cobian Backup: Der Entwickler Luis Cobian hat ganz offensichtlich die Nase voll, und die Freigabe unter der Mozilla Public License ist eine Notlösung, hinter der er nicht mit vollem Herzen stehen kann:

“I’m sure this is a bad decision and this eventually will mean the end of the program as we know it (Open Source is not the Holy Grail, you know?), but I have no longer the time (nor the desire) to keep developing the program year after year.”

Diese Haltung sagt aber nichts aus über die Qualität der Software. Cobian Backup ist ein gut konzipiertes Programm, das manuelle oder automatisierte Sicherheitskopien als Full Backup, Incremetial Backup oder Differential Backup ermöglicht. Es läuft wahlweise als Programm oder als Service, erlaubt die gezielte Auswahl einzelner Laufwerke oder Verzeichnisse, komprimiert und verschlüsselt Backups auf Wunsch und kann vor bzw. nach dem Backup beliebige andere Programme ausführen.

Eine wesentliche Einschränkung gibt es allerdings: Cobian Backup akzeptiert als Ziel für das Backup Verzeichnisse und FTP-Server, aber keine Wechselmedien. Wer also auf CDs, DVDs oder andere Datenträger backupen möchte, muss eine andere Lösung suchen.

P.S. So richtig abgenabelt hat sich Luis Cobian offenbar doch nicht von seiner Entwicklung: Bereits hat er ein Maintenance Release veröffentlicht, das kompatibel zu Windows Vista ist.

Ruby on Rails: Lokale Entwicklungsumgebung unter Windows aufsetzen

Was Locomotive für Mac OS X ist (vgl. Ruby on Rails: Lokale Entwicklungsumgebung unter Mac OS X aufsetzen), ist Instant Rails für Windows: eine bestechend einfache Methode, um Ruby on Rails auf den eigenen Rechner zu bekommen. Instant Rails ist ein Paket, das den Ruby-Interpreter, das Rails-Framework, einen Apache-Webserver sowie eine MySQL-Datenbank (inkl. phpMyAdmin-Frontend) enthält und ohne spezielle Kenntnisse installiert werden kann. Konkret muss man nur ein ZIP-Archiv mit der aktuellsten Version von Instant Rails herunterladen und in einen beliebigen Ordner entpacken. Zu beachten ist lediglich, dass der Zielordner keine Leerzeichen im Pfad hat – C:\Programme\InstantRails\ wäre also ein guter, C:\Dokumente und Einstellungen\Martin Sauter\Eigene Dateien\Ruby on Rails\ dagegen ein schlechter Pfad.

Gesteuert wird die ganze Umgebung über das Windows-Programm InstantRails.exe, das zwar keine Schönheit ist, aber seinen Zweck erfüllt. Nachdem Sie die Warnmeldung bezüglich geänderter Pfade (erscheint nur beim ersten Start) bestätigt haben, werden Web- und Datenbank-Server gestartet. Um die ganze Umgebung zu testen, benutzen Sie eine der mitgelieferten Ruby on Rails Applikationen. Starten Sie Ihren Web-Browser und geben Sie die Adresse http://127.0.0.1:3001 ein (127.0.0.1 steht für Ihren lokalen Rechner, der Port 3001 wird von der mitgelieferten Applikation “cookbook” genutzt). Das Resultat ist eine einfache datenbank-basierte Webapplikation:

(Falls Sie stattdessen einen 502 Proxy Error erhalten: Lesen Sie die Getting Started-Anleitung inklusive den Abschnitt “Questions and Answers”.)

Um einen Blick in die MySQL-Datenbank zu werfen, benutzen Sie das web-basierte Frontent phpMySQL über die URL http://127.0.0.1/mysql/. Und um eine eigene Applikation zu entwickeln finden Sie über den “I”-Button den Befehl “Rails Applications > Manage Rails Applications…”.

Der folgende Dialog bietet unter anderem die Option “Create New Rails App…”, was eine DOS-Konsole öffnet, deren aktueller Pfad das Unterverzeichnis “rails_app” Ihrer Instant-Rails-Installation ist (z.B. C:\Programme\InstantRails\rails_apps). Belassen Sie den Pfad fürs erste und geben Sie den folgenden Befehl ein:

rails myTestApp

Das war’s! Unter C:\Programme\InstantRails\rails_apps\myTestApp\ finden Sie nun das Skelett einer kompletten Rails-Applikation. Was Sie damit anstellen, bleibt Ihnen überlassen – vielleicht absolvieren Sie eines der zahlreichen Tutorials für Einsteiger, z.B. Four Days on Rails von John McCreesh (oder ein anderes der Top 12 Ruby on Rails Tutorials).

Windows-Installer für Debian Linux

Nicht nur für Ubuntu (vgl. diesen Artikel), sondern auch für Debian gibt es einen windows-basierten Linux-Installer. Die in ihrer Schlichtheit nicht zu überbietende Website unter der provokativen URL http://goodbye-microsoft.com lädt einen Installer herunter, der – soweit man den Screenshots entnehmen kann, denn eine vernünftige Dokumentation existiert nicht – die Festplatte automatisch richtig partitioniert, einen Bootloader einrichtet und nach einem Neustart den normalen Debian-Installationsprozess startet.

Damit unterscheidet sich der Debian-Installer allerdings deutlich vom Ubuntu-Installer, welcher die Partitionierung der Festplatte unberührt lässt. Wie es scheint, sind die beiden Lösungen für unterschiedliche Zielgruppen geeignet: Der Ubuntu-Installer empfiehlt sich dann, wenn man möglichst einfach Linux ausprobieren möchte. Der Debian-Installer hingegen ist ein eleganter Weg für eine dauerhafte Installation von Linux auf einem Windows-Rechner.

Windows-Installer für Ubuntu Linux

Grundsätzlich kann man auf jedem Rechner Linux und Windows parallel installieren und beim Start zwischen einem der beiden Betriebssysteme wählen. Bisher musste man dafür allerdings seine Festplatte geeignet partitionieren, was nicht jedermanns Sache ist und bei einem Rechner, der bereits im produktiven Betrieb steht, ein gewisses Risiko darstellt.

Die Entwickler von Ubuntu Linux gehen nun einen neuen Weg, der keine Neupartitionierung der Festplatte erfordert. Ein Installationsprogramm, das unter Windows gestartet wird, lädt automatisch ein Festplatten-Image mit vorinstalliertem Ubuntu Linux herunter, schreibt dieses Image als normale Datei auf die Festplatte und installiert auch gleich noch einen Bootloader, der beim nächsten Start die Wahl zwischen Windows und Ubuntu Linux anbietet.

Der Installer ist derzeit noch im Prototyp-Statium, das Konzept ist jedoch vielversprechend: Es bietet einen sehr einfachen und risikolosen Weg zu einem performanten Linux. Eine attraktive Alternative sowohl zu Live-CDs als auch zu Virtuellen Maschinen.

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ReactOS: Windows-Klon läuft nun auch auf Intel-Macs

Das Betriebssystem ReactOS ist für Anwender gedacht, welche zwar gewisse Windows-Software nicht missen möchten, aber auf Windows selbst verzichten wollen. Ziel des Open-Source-Projekts ist die vollständige Binär-Kompatiblität sowohl für Anwendungsprogramme als auch für Treiber von NT- und XP- Betriebssystemen.

Die neusten Entwicklerversionen von ReactOS lassen sich nun – mit Hilfe von Apples Boot Camp – auch auf einem Mac mit Intel-Prozessor betreiben. Zudem läuft ReactOS neuerdings auch als Gastsystem unter der Virtualisierungs-Software Parallels.

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Best of Open Source Software

Eine kompakte, übersichtliche und schön gemachte Liste der besten Open Source Programme – je nach persönlicher Präferenz für den Mac oder für Windows. Das Konzept ist rasch erklärt:

“We aren’t trying to be a comprehensive listing of every open-source […] application, instead we want to showcase the best, most important, and easiest to use. This page should be a handy reference and a useful tool for getting more people to start using free and open-source software.”