Website-Konzeption: Sitemaps entwerfen mit XMind

Sitemaps entwerfen mit XMind

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XMind ist eigentlich eine Mind Mapping Software (für Windows, Mac OS X und Linux). Allerdings kann man das Programm auch nutzen, um andere Diagrammtypen zu erstellen, insbesondere Organigramme oder – was visuell letztlich das Gleiche ist – Sitemaps. Wer also die Struktur einer neuen Website definieren muss, findet in XMind ein Tool, das elegant die Brücke schlägt zwischen Brainstorming und Detailkonzeption. Das obige Video zeigt anhand einer fiktiven Website, wie man dabei vorgeht.

Visual Understanding Environment VUE: Tool für Concept Maps und interaktive Präsentationen

Visual Understanding Environment VUE

Visuelle Menschen verstehen Dinge besser, wenn sie grafisch dargestellt werden. Wenn es um umfangreiche Themen, komplexe Zusammenhänge und abstrakte Informationen geht, dann behilft man sich häufig mit Mind Maps oder mit Concept Maps. Der Unterschied zwischen den beiden Darstellungsformen ist nicht riesig, aber vorhanden:

  • Eine Mind Map geht von einem zentralen Knoten aus und verzweigt dann in Unterthemen, ist also hierarchisch organisiert. Sie eignet sich sich gut für das Brainstorming, als Notiz-Tool oder als Lernhilfe.
  • Eine Concept Map ist netzartig aufgebaut, sie erlaubt also Verbindungen zwischen beliebigen Knoten. Dadurch kann man unterschiedlichste Zusammenhänge visualisieren, wobei die Verbindungen in der Regel beschriftet werden, um den Zusammenhang genauer zu spezifizieren. Eine Concept Map ist somit flexibler, ihre Erstellung am Computer aber leicht komplexer, weil die Anordnung der Knoten anspruchsvoller wird.

Mit XMind gibt es eine sehr überzeugende Mind Mapping Software mit Open-Source-Lizenz, die auch für Concept Maps taugt und somit ein gutes All-in-one-Tool darstellt. Ich möchte in diesem Artikel aber auf eine Alternative eingehen, welche sich ganz auf Concept Maps fokussiert und dafür zusätzlich innovative Präsentationsmethoden zulässt: das Visual Understanding Environment (VUE), das an der Tufts University entwickelt wird.

Auch VUE arbeitet mit Knoten, die über dynamische Verbinder verknüpft werden. Man kann allerdings nicht bloss Netze gestalten, sondern den einzelnen Knoten auch digitale Ressourcen (z.B. Bilder) zuordnen und so Content direkt in der Concept Map speichern.

Ein weiteres Konzept sind Pathways: Sie erlauben es, den Benutzer zu führen, indem man ihm einen bestimmten Pfad durch die Concept Map vorschlägt. Mit VUE kann man sogar eigentliche Präsentationen halten, die sich nicht von (einfachen) PowerPoint-Präsentationen unterscheiden: Die Knoten werden dann zu Slides, und man kann interaktiv von der Map auf einzelne Konten zoomen und wieder zurück.

Man sollte sich durch die einfache Benutzeroberfläche von VUE nicht täuschen lassen: In den Menüs und in den zahlreichen Palettenfenstern verbergen sich viele Zusatzfunktionen, und man muss schon ein paar Stunden investieren, um sich mit dem Tool vertraut zu machen. Dafür erhält man ein schön gemachtes, leistungsfähiges Werkzeug, um komplexe Zusammenhänge selbst zu verstehen und anderen zu vermitteln. VUE bietet auch Mechanismen, um mit grösseren Maps umzugehen und auf verteilte Ressourcen zuzugreifen. Schön ist auch die Integration in Zotero, welche es erlaubt, aus Materialsammlungen Concept Maps zu erstellen. Als Java-Applikation kann VUE gleichermassen auf Windows, Mac OS und Linux genutzt werden.

Produktiver mit TYPO3 (10): Viele Seiten in einem Arbeitsgang anlegen

TYPO3: Create multiple pages wizard

Die typische Arbeitsteilung zwischen Agentur und Kunde besteht darin, dass die Agentur die Website-Struktur (das Seitengerüst) aufbaut und dass anschliessend der Kunde die noch leeren Seiten mit Inhalt befüllt. Dieser Artikel befasst sich mit der Frage, wie man das Anlegen der Website-Struktur effizienter gestalten kann als im Seitenbaum Seite um Seite einzeln einzufügen.

Standardmässig bringt TYPO3 den “Create Multiple Pages Wizard” mit, der im Functions-Modul untergebracht ist. Damit kann man bis zu 9 Subseiten unter der aktuell Seite einfügen, die wahlweise versteckt oder sichtbar angelegt werden. An sich eine simple Sache, aber bei grösseren Websites enorm zeitsparend.

TYPO3: Create page tree wizard

Durch die Extension wizard_crpagetree wird dieser Wizard in zwei entscheidenden Punkten verbessert. Erstens lässt das Textfeld beliebig viele Zeilen zu, somit können beliebig viele Seiten in einem einzigen Arbeitsgang angelegt werden. Und zweitens können nicht nur Seiten derselben Ebene, sondern ganze Seitenbäume angelegt werden (weshalb diese Funktion auch “Create Page Tree Wizard” heisst). Durch einen Tabulator, ein Leerzeichen oder einen Punkt eingerückte Zeilen werden als Subseiten interpretiert, und das funktioniert auch über mehrere Ebenen hinweg.

Besonders elegant wird die Geschichte, wenn man die gesamte Website-Struktur zuerst in einem Mindmapping-Program wie z.B. XMind definiert und dann den resultierenden Seitenbaum ganz einfach in den Wizard einkopiert: So erzeugt man innert Sekunden eine komplette Website-Struktur.

XMind: Professionelle Mind Mapping Software für Windows, Mac OS und Linux

Wer bislang ein Mind-Mapping-Programm mit Open-Source-Lizenz suchte, landete fast zwangsläufig bei FreeMind. Seit wenigen Tagen gibt es jedoch eine Alternative, die ich ausgesprochen überzeugend finde: XMind.

Was das Erstellen von Mind Maps angeht, so bietet XMind alles, was man in der Praxis braucht. Weil man den einzelnen Knoten Notizen, Links, Bilder, Attachments und Symbole hinzufügen kann, lässt sich auch ein umfangreicheres Konzept problemlos in einer Mind Map verwalten. Bezüglich der Formatierung bietet XMind viele Möglichkeiten, wobei mir persönlich insbesondere die Umwandlung einer klassischen Mind Map in eine Sitemap wichtig ist (weil man so aus einem Brainstorming rasch eine Website-Struktur entwickeln kann). Details sind den schön gemachten Demo-Videos zu entnehmen.

XMind wurde auf Basis der Eclipse-Plattform entwickelt und besitzt deshalb eine sehr flexible Oberfläche. Die meisten Funktionen sind nicht in Dialogen oder Paletten untergebracht, sondern in Registern, die rings um das Hauptfenster angedockt werden. So kann man sich seine ideale Arbeitsumgebung massschneidern und hat schnellen Zugriff auf häufig benötigte Funktionen. Ein weiterer Vorteil der Eclipse-Plattform ist, dass sie auf Java basiert und deshalb für verschiedene Betriebssysteme verfügbar ist; so läuft auch XMind gleichermassen unter Windows, Mac OS und Linux. Sogar als Portable Application, die direkt von einem USB-Stick aus gestartet werden kann und mit allen drei Betriebssystemen zurechtkommt, ist XMind verfügbar. Wer möchte kann XMind zudem als Plug-in in eine existierende Eclipse-Installation integrieren.

Wie kommt es, dass über Nacht eine derart ausgereifte Software als Open Source verfügbar wird? XMind gibt es schon länger, aber bisher nur als kommerzielle Software. Die Freigabe der Standard-Version unter der Eclipse Public Licence (EPL) bzw. der GNU Lesser General Public Licence (LGPL) ist eine Promotionsmassnahme für die weiterhin kommerziell vertriebene Pro-Version. Letztere bietet zustäzlich einen Präsentations-Modus, eine Gantt-Darstellung für Aufgaben, Audio-Anmerkungen und zusätzliche Export-Formate (MindJet MindManager, Microsoft Word, Microsoft PowerPoint, PDF, RTF). Ausserdem kann man mit der Pro-Version Mind Maps auf share.xmind.net publizieren und dabei den Zugriff durch andere Personen beschränken – die Standard-Version bietet zwar ebenfalls eine Upload-Funktion, aber alle Mind Maps sind öffentlich. (Liste aller Unterschiede)

Ist XMind somit eine Crippleware, die mit dem Schlagwort “Open Source” lediglich Werbung für ein kommerzielles Produkt macht? Ich denke nicht. Auch die freie Standard-Version ist ein ausgesprochen leistungfähiges und schön gemachtes Programm, das man sehr wohl produktiv nutzen kann. Die Zusatzfunktionen der Pro-Versionen sind mehrheitlich verzichtbar bzw. substituierbar. Ausserdem muss man sich von der Idee verabschieden, dass Open Source Software nur von Idealisten für Gotteslohn entwickelt wird bzw. werden soll. Der Verkauf von Zusatzdienstleistungen rund um Open Source Software sichert den Entwicklern ein Auskommen, was wiederum der Qualität der Software zugute kommt. Insofern gehört dem Dualen Lizenzierungs-Modell die Zukunft.