MuseScore: Notensatz für den Alltag

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Professioneller Notensatz ist eine Kunst für sich. Um ein korrektes, gut lesbares und ästhetisches Notenblatt zu gestalten braucht es viel Erfahrung und eine leistungsfähige Software. Wer eine Neu-Edition von Beethovens symphonischem Werk plant, sollte vielleicht nicht zu MuseScore greifen – dazu fehlt es dem Programm da und dort an gestalterischen Freiheiten, und wirklich absturzsicher ist die von mir getestete Windows-Version auch noch nicht (weshalb die Software von Entwickler Werner Schweer auch noch als “early beta” klassifiziert wird).

Für alltäglichere Notationsaufgaben ist MuseScore hingegen gut geeignet. Es besitzt ein gradliniges WYSIWYG-Bedienungskonzept, das man rasch begreift – besonders wenn man schon einmal ein anderes Notensatzprogramm benutzt hat. Die wohlgefüllten Symbolpaletten können bei Bedarf durch eigene Symbole ergänzt werden. Für eine effiziente Notenerfassung können sowohl Tastaturbefehle als auch MIDI-Signale benutzt werden (Realtime-Aufnahmen über MIDI sind allerdings nur möglich, indem man ein MIDI-File importiert). Auch Partituren sowie Stimmauszüge beherrscht MuseScore. Definierbare Styles bieten Zugriff auf zahlreiche Gestaltungsparameter, wobei bereits die Grundeinstellungen für ein ansprechendes Resultat sorgen. Abgerundet wird der positive Eindruck durch ein deutsches Handbuch, das die Grundfunktionen knapp, aber klar beschreibt. Einzig der List-Edit-Dialog (der alle Parameter eines einzelnen Objekts darstellt) ist derzeit noch sehr unübersichtlich und für Normalanwender ungeeignet.

MuseScore ist ursprünglich ein Linux-Programm, das aber auf der Qt-Bibliothek von Trolltech basiert und damit grundsätzlich auch auf Windows und Mac OS X laufen kann; allerdings steht nur eine kompilierte Windows-Version zum Download bereit.

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