Quelle: Wikipedia

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Viele Lehrer beklagen die Tatsache, dass Schüler unkritisch Informationen aus der Wikipedia übernehmen oder gar kopieren würden. Tatsache ist: Das tun nicht nur Schüler, sondern auch Journalisten. Obiger Ausschnitt beispielsweise stammt aus einem Artikel des Tages-Anzeigers, der Hintergrundinformationen über die Billag wörtlich aus der Wikipedia übernimmt – statt sie auf der Website der Billag (oder anderswo) selbst zu recherchieren und daraus einen eigenen Text zu erstellen.

Als regelmässiger Wikipedia-Autor betrachte ich diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Einerseits freut es mich, dass auch Profis der Informationsbeschaffung die Wikipedia als eine zuverlässige Quelle einschätzen. Andererseits hat eine basisdemokratisch erstellte Enzyklopädie auch ihre ganz spezifischen Mängel, was die Gewichtung und Zuverlässigkeit von Detailinformationen angeht. Hat die Billag nun 260 Mitarbeiter (wie es in der Wikipedia steht) oder 300 Mitarbeiter (wie es auf der Billag-Website nachzulesen ist)? Warum steht in der Wikipedia nichts davon, dass die Billag wegen ihrem forschen Vorgehen im Zusammenhang mit Radio- und Fernsehempfang über das Internet ebenso in die Kritik geraten ist wie wegen ihrer ausgesprochen aufwändigen TV-Spots (vgl. hier)? Von einem Journalisten würde ich erwarten, dass er genau solchen Fragen nachgeht – in der Wikipedia nachschlagen kann ich nämlich selbst.

3 Gedanken zu „Quelle: Wikipedia“

  1. Dem würde ich entgegenhalten, dass ein gemeinschaftlich gepflegtes Informationsmonopol (das die Wikipedia übrigens nicht ist) immer noch besser ist als eine Vielzahl von Lexika, die mangels Autoren unvollständig und fehlerhaft sind.

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