PhoXo: Foto-Editor und Grafikprogramm für den Hausgebrauch

Fotobearbeitung mit PhoXo
Fotobearbeitung mit PhoXo

Wenn man PhoXo das erste Mal startet, dann ist man leicht verunsichert, ob sich der Download des Programms wirklich gelohnt hat: Was nämlich als erstes ins Auge springt, sind zwei Paletten mit Clip Art und Rahmen, deren Inhalt etwas schrill geraten ist. Klickt man diese weg, hat man aber ein recht konventionelles Grafikprogramm vor sich, das sich sowohl für die Fotobearbeitung als auch für die Erstellung von Bitmap-Grafiken eignet. Die Bedienungselemente sind auf acht Paletten verteilt, die sich mehrheitlich links, rechts oder oberhalb des Arbeitsbereichs andocken lassen. Wer schon einmal mit Photoshop oder einem vergleichbaren Grafikprogramm gearbeitet hat, wird sich rasch zurechtfinden: Zunächst wählt man das gewünschte Werkzeug, passt ggf. dessen Parameter an, und legt dann los.

PhoXo bietet die gängigen Korrekturfunktionen für Schärfe, Helligkeit, Kontrast und Farbe (wenn auch leider ohne Histogramm), eine ganze Reihe von Filtern sowie die üblichen Malwerkzeuge. Hinzu kommen einige speziellere Funktionen wie z.B. das Rote-Augen-Werkzeug (zur Retouche von roten Pupillen bei Blitzaufnahmen) oder die Konvertierung eines Bildes in eine ASCII-Grafik. Erwähnenswert scheint mir, dass PhoXo auch Ebenen bietet, denn wer einmal mit Ebenen gearbeitet hat, möchte keinesfalls auf sie verzichten. Auch eine mehrstufige Undo-Funktion ist vorhanden (wobei man gut daran tut, den Standardwert von nur 20 Schritten in den Einstellungen zu erhöhen). Beim Speichern werden die Grafikformate BMP, JPEG, GIF, PNG, TIFF, TGA sowie das PhoXo-eigene Format unterstützt.

Wer ein kostenloses Grafikprogramm sucht, das rasch erlernt werden kann und die wichtigsten Funktionen bietet, ist mit PhoXo gut bedient. Natürlich ist es von Photoshop weit entfernt, aber es arbeitet mit vergleichbaren Konzepten und kann manchmal mehr, als man ihm zutrauen würde. Auch für Kinder bietet das Programm einen guten Einstieg in die Bildbearbeitung – diese werden bestimmt auch an der Clip-Art-Bibliothek sowie an den teilweise recht abgefahrenen Effektfiltern ihre Freude haben. Hilfreich sind auch die eingebauten Online-Hilfen sowie die Lokalisierung der Programmoberfläche in derzeit 16 Sprachen (u.a. Deutsch). Allerdings ist PhoXo ein reiner Editor: Wer eine Fotoverwaltung im Stil von Picasa oder iPhoto sucht, die zudem nicht-destruktive Bildbearbeitung bietet, ist hier definitiv falsch.

PhoXo ist Open Source Software, wenn auch weder die Website noch das Programm selbst genauere Angaben zur konkreten Lizenz machen. Das Programm läuft nicht nur (wie angegeben) unter Windows XP, Windows Vista und Windows 7, sondern auch unter Windows 8. Zudem gibt es eine portable Version von PhoXo, die man auch ohne Installation direkt von einem USB-Stick aus starten kann.

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