
Ein ISO Image ist bekanntlich eine Datei, welche die Daten einer kompletten CD bzw. DVD enthält. Es gibt viele Gründe, ISO Images zu verwenden: Sie ersparen den Postversand von CDs (ISO Images können via Internet transferiert werden), sie erlauben CD-Kopien mit nur einem einzigen optischen Laufwerk, und sie sind wesentlich schneller und komfortabler als physische Datenträger.
Mit einer gängigen CD/DVD-Brenn-Software (z.B. InfraRecorder) und einem Rohling kann man aus einem ISO Image wieder eine 1:1-Kopie des ursprünglichen Datenträgers erstellen. In Zeiten von Ultrabooks und Tablets ohne CD/DVD-Laufwerk ist das allerdings immer öfter nicht möglich. Wie also kommt man an die Daten im ISO Image?
Eine Möglichkeit besteht darin, die ISO-Datei mit einem Archivierungsprogramm wie z.B. 7-Zip zu öffnen – es kann dann wie ein ZIP-, GZIP- oder TAR-Archiv genutzt werden. Noch eleganter ist es aber, das ISO Image als Laufwerk zu mounten, so dass es sich genau so verhält, wie wenn man einen physischen Datenträger eingelegt hätte. Windows 8 kann das von Haus aus, ältere Windows-Versionen jedoch nicht.
Abhilfe schafft WinCDEmu: Hat man es installiert, so wird das Kontextmenü einer ISO-Datei um den Befehl “Select drive letter & mount” erweitert. Dieser führt zum oben gezeigten Dialogfenster, das die Auswahl eines (freien) Laufwerkbuchstabens ermöglicht und einige weitere Einstellungen zulässt. Sobald man den Dialog bestätigt, erscheint das ISO Image wie ein normales (und ausgesprochen schnelles) CD-Laufwerk im Windows Explorer.

Übrigens kann man mit WinCDEmu auch den umgekehrten Weg gehen und aus einem Datenträger ein ISO-Abbild erstellen: Hierzu wählt man im Kontextmenü des optischen Laufwerks den Befehl “Create ISO image”, gibt Dateiname und Speicherort des Abbilds vor, und erhält dann den nachfolgend gezeigten Statusdialog.

WinCDEmu ist Open Source Software mit einer LGPL-Lizenz und sollte auf keinem Windows-Rechner fehlen.