iPhone Tracker: Bewegungsdaten eines iPhones visualisieren

 iPhone Tracker

Für einmal möchte ich hier eine Software vorstellen, von der ich eigentlich wünschte, dass es sie gar nicht gäbe. iPhone Tracker ist eine kleine Applikation für Mac OS, welche die Bewegungsdaten eines iPhones (bzw. eines iPads 3G) auf einer OpenStreetMap abbildet.

Daran ist an sich nichts Schlechtes; brisant ist hingegen, dass Apple solche Bewegungsdaten (also Geokoordination mit Zeitstempel) ohne Wissen und Zustimmung des Benutzers aufzeichnet und bei jedem Synchronisationsvorgang auf den Rechner überträgt. Ob und wozu Apple diese Daten nutzt, scheint noch nicht abschliessend geklärt, aber es ist unwahrscheinlich, dass die Daten ohne jede Absicht aufgezeichnet werden. Ausserdem ist die Datei mit den Bewegungsdaten – die übrigens nicht verschlüsselt ist – ein gefundenes Fressen für Spionageprogramme jeglicher Couleur.

iPhone Tracker Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und bin mit meinem iPhone 3GS (iOS 4.3.2) einkaufen gegangen. Die anschliessende Auswertung mit iPhone Tracker zeigt, dass die Bewegungsdaten tatsächlich aufgezeichnet werden und dass man aufgrund dieser Daten problemlos herausfinden kann, wann ich in welcher Stadt war. Andererseits wird ebenfalls deutlich, dass die Angaben bei weitem nicht so präzise sind, dass man den exakten Standort im Sinne einer Strasse oder gar einer Hausnummer ablesen könnte. Dies hat einerseits damit zu tun, dass für die Positionsbestimmung nicht GPS, sondern die Mobilfunkantennen genutzt werden; andererseits scheint iPhone Tracker die Daten bewusst zu verschlechtern, um die Software für Spionagezwecke unattraktiver zu machen. Jedenfalls wurde mein iPhone fälschlicherweise im Zürcher Seebecken statt nahe des Zürcher Hauptbahnhofs lokalisiert.

Mehr zum Thema bei t3n und bei Heise.

Detect Mobile Browser: Mobile Browser erkennen und umleiten

Detect Mobile Browser

Man könnte argumentieren, dass es seit dem iPhone keine speziellen Websites für mobile Endgeräte mehr brauche – schliesslich besitzt das iPhone einen vollwertigen Browser und gute Zoom-Funktionen, so dass im Prinzip jede Website benutzbar ist (sofern sie kein Flash voraussetzt). Trotzdem wissen Smartphone-Benutzer auch heute noch eine für mobile Geräte optimierte Website zu schätzen. Eine solche Mobile Website zu bauen ist das eine – die Aufrufe von Smartphones korrekt umzuleiten das andere. Für letzteres bietet sich die Mobile Browser Detection von Chad Smith an, die man als kleines Skript für Apache, ASP, ASP.NET, ColdFusion, C#, JSP, JavaScript, jQuery, PHP, Python und Rails herunterladen kann. Zudem kann man die Website detectmobilebrowser.com gleich zum Testen eines bestimmten Browsers nutzen.

Desktop Client und Mobile Client für StatusNet

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StatusNet ist eine Open-Source-Alternative zu Microblogging-Diensten wie Twitter und wurde ursprünglich unter dem Namen Laconica lanciert. Das Projekt scheint sich gut zu entwickeln, und es gibt inzwischen nebst dem Web-Interface auch einen Desktop-Client (für Windows, Mac OS und Linux) mit allen üblichen Features zum Lesen und Schreiben von öffentlichen und privaten Nachrichten. Der Client kann sich gleichzeitig mit mehreren Accounts verbinden, die sich im Falle von StatusNet auch auf unterschiedlichen Servern befinden können: Da die Software frei verfügbar ist, muss man sein Profil nicht zwingend auf www.status.net anlegen, sondern kann auch eine StatusNet-Installation auf dem eigenen Server betreiben.

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Auch über die wichtigsten Smartphones kann man seine Timeline füttern: Derzeit steht sowohl eine Android App als auch eine iPhone App zur Verfügung.

Wunderlist: Einfache Aufgabenverwaltung mit iPhone-Synchronisation

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Wunderlist ist eine wunderbar einfache To-do List, die sich durch drei Dinge auszeichnet: Erstens ist sie ganz im Look einer Mac-Applikation gestaltet (obwohl es sie auch für Windows gibt). Zweitens können die Aufgaben über ein Online-Konto synchronisiert werden. Und drittens wird es demnächst eine App für iPhone und iPad geben, so dass man seine Aufgabenliste auch unterwegs jederzeit verfügbar hat.

Ansonsten gibt es über Wunderlist nicht viel zu sagen. Aufgaben können mit einem Fälligkeitsdatum versehen, als wichtig markiert und schliesslich abgehakt werden. Als Gruppierungsprinzip gibt es Listen, welche am rechten Fensterrand verwaltet werden. Filtern kann man die Aufgaben bezüglich ihres Fälligkeitsdatums, ihrer Wichtigkeit und ihres Status, ausserdem steht eine Volltextsuche zur Verfügung. Aber mehr ist da nicht.

Für Menschen, welche das Einfache lieben, ist Wunderlist perfekt. Wer hingegen ein Projektmanagement-Tool sucht, ist hier komplett falsch. Wobei die Entwickler von Wunderlist etwas in Arbeit haben, das möglicherweise in diese Richtung gehen könnte. Und so ist denn Wunderlist auch kein ganz gewöhnliches Open-Source-Projekt (auch wenn die Software unter einer Apache-Lizenz steht), sondern eine Arbeitsprobe und ein Werbeträger für das, was das Berliner Startup als “our next big thing” bezeichnet (und das wohl eher keine Open-Source-Lösung werden dürfte). Wer sich daran nicht stört bekommt mit Wunderlist eine absolut gelungene Aufgabenverwaltung für den persönlichen Gebrauch.

VLC Media Player für das iPad

VLC Media Player für iPad: Wiedergabe

Dass der bekannte VLC Media Player nun auch auf das iPad portiert wurde, mag auf den ersten Blick erstaunen: Was hat eine Open Source Software im geschlossenen Apple-Universum verloren? Und wozu braucht es sie überhaupt, wo doch das iPad von Haus aus Videos abspielen kann?

Um die zweite Frage zuerst zu beantworten: Apple unterstützt längst nicht alle Video-Formate dieser Welt. Wer seine Filme und Video-Podcasts nur aus dem iTunes Store herunterlädt (wie sich das Steve Jobs wohl wünschen würde) oder per YouTube App anschaut, der wird damit kein Problem haben, denn dann muss man sich nie mit Video-Codecs beschäftigen. Wer allerdings auch Videos aus anderen Quellen nutzt, dürfte irgendwann in die Situation kommen, wo die Standard-Apps des iPad die Wiedergabe verweigern.

Hier schafft der VLC Media Player Abhilfe, ähnlich wie die kostenpflichtigen CineXPlayer oder yxplayer, aber eben kostenlos. Indem er seine eigenen Codecs mitbringt, ist er nicht auf die Codecs angewiesen ist, die Apple im iOS bereitstellt. Im Gegensatz zu anderen VLC-Portierungen wie etwa VLC4iPhone funktioniert diese VLC App auch ohne Jailbreak, sie ist ganz regulär im iTunes Store verfügbar.

VLC Media Player für iPad: Videos via iTunes laden

Um Videos mit VLC wiederzugeben muss man diese via iTunes auf das iPad transferieren. Hierzu weist man im Tab “Apps” unter “Datenfreigabe” der Applikation “VLC” die gewünschten Videos zu. Das ist zwar etwas umständlich – mir persönlich wäre es lieber, wenn man Videos direkt im Windows Explorer bzw. Mac Finder transferieren könnte –, aber man kann damit leben. Immerhin werden die Videos sofort transferiert, man muss also keinen kompletten Synchronisationsvorgang durchführen.

VLC Media Player für iPad: Mediathek

Der VLC besitzt seine eigene Mediathek was bedeutet, dass er nicht auf die Videos zugreifen kann, welche den Apps “iPod” bzw. “Videos” zur Verfügung stehen. Man mag argumentieren, dass dies auch nicht nötig sei, aber ständig den Player wechseln zu müssen ist kein Vergnügen. Ein weiterer Wermutstropfen ist der Umstand, dass das Videosignal nicht über den Dock Connector ausgegeben wird und Videos somit nicht via VGA-Adapter auf einem Fernsehgerät oder Beamer gezeigt werden können.

Schliesslich muss man auch die Behauptung, der VLC Media Player könne sämtliche Videos auf dem iPad wiedergeben, etwas relativieren: Ab einer gewissen Auflösung bzw. Bitrate ist die iPad-Hardware überfordert (vgl. Berichterstattung bei Golem), das kann auch der VLC Media Player nicht ändern. Ausserdem werden Videos in den Formaten FLV und MPEG2 nicht wiedergegeben.

Trotz obiger Einschränkungen (die übrigens teilweise nicht der Software, sondern Apple anzulasten sind) erweitert der VLC Media Player die Möglichkeiten des iPads als Video-Wiedergabegerät enorm. Er sollte deshalb auf keinem iPad fehlen.

Und um zur ersten Frage zurückzukehren: Was hat ein Open Source Mediaplayer auf dem iPad verloren, wo doch Apple für seine restriktive Haltung beim Umgang mit Dritt-Software bekannt ist? Wer so überlegt, denkt falsch herum. Open Source Software läuft häufig auf proprietären Betriebssystemen (auch den VLC Media Player gibt es für Windows und Mac OS), das ist kein Widerspruch. Und je geschlossener ein System ist, umso notwendiger ist Open Source Software.

Zudem muss man fairerweise sagen, dass Apple weniger restriktiv ist als auch schon, was die Zulassung von Apps anbelangt – TechCrunch spricht gar von “a new, friendlier App Store area”. Dass es den VLC Media Player nur für das iPad (und bald auch für das iPhone und den iPod Touch) gibt, ist jedenfalls eine gute Nachricht.

Mapzen POI Collector: Mit dem iPhone Daten für OpenStreetMap sammeln

Mapzen POI Collector für iPhone

Dienste wie Google Maps, Bing Maps, map.search.ch oder OpenStreetMap stellen im wesentlichen zwei Arten von Informationen bereit: die eigentlichen Karten (welche Strassen, Siedlungen, Gewässer etc. abbilden) und die Points of Interest POI (welche die Karten mit ortsgebundenen Informationen über Museen, Einkaufsmöglichkeiten etc. anreichern).

Beim freien Kartenprojekt OpenStreetMap ist das Zeichnen der Karten schon weit gediehen – so weit, dass inzwischen auch Dienste wie MapQuest oder iPhone-Navigationsprogramme wie Roadee oder Skobbler darauf zurückgreifen. Um Google wirklich Paroli bieten zu können werden aber auch möglichst aktuelle und vollständige POI-Daten benötigt, und hier setzt OpenStreetMap wiederum auf die Unterstützung der Community. Mit dem Mapzen POI Collector kann man nun auch unterwegs per iPhone neue POI erfassen. Zwar erfolgt das Zoomen und Verschieben der Karten nicht ganz so flüssig wie bei der Kartenapplikation von Google, ansonsten ist der Mapzen POI Collector aber kinderleicht zu bedienen. Statt also Fronarbeit für kommerzielle Dienste wie Qype oder Foursquare zu leisten kann so wertvolle Daten für die freien Karten von OpenStreetMap sammeln.

Wikipedia App für das iPhone Version 2.0: Besser, aber nicht perfekt

Wikipedia App für das iPhone 2.0 Die erste Version der offiziellen Wikipedia App für das iPhone war wenig überzeugend, gerade im Vergleich zur Konkurrenz. Dass die App nun die Versionsnummer 2.0 trägt und als “a near complete re-design” angekündigt wird, darf man deshalb als ein gutes Zeichen werten. Tatsächlich bietet die App neuerdings Bookmarks sowie eine integrierte Google Map, welche Objekte mit Wikipedia-Eintrag in der Umgebung anzeigt (“Nearby”-Funktion). Der vielleicht wichtigste Fortschritt besteht für mich darin, dass man endlich auf alle Sprachversionen der Wikipedia zugreifen kann, nicht nur auf die englische: Die Sprachwahl erscheint, sobald man einen Suchbegriff eintippt.

Wikipedia App für das iPhone 2.0 Die Wikipedia App ist also besser geworden – aber nicht überall. So reagiert die App weiterhin nicht darauf, wenn man das iPhone um 90 Grad dreht, und es gibt nach wie vor keine Möglichkeit, die (ziemlich kleine) Schriftgrösse anzupassen. Und bei der Lokalisierung wurde gleich zweifach gepatzt: Erstens holt die Google Map die Einträge auch dann noch aus der englischsprachigen Wikipedia, wenn man im Suchfeld die deutsche Sprachversion angewählt hat, und zweitens führen Suchbegriffe, die einen Umlaut enthalten, unweigerlich zum Absturz der App. Es gibt also auch bei der Version 2.0 der Wikipedia App noch einiges nachzubessern.

Task Coach: Leistungsfähige Aufgabenverwaltung für alle Plattformen

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Auch wenn Task Coach die Software-Gattung der Task Managers nicht gerade revolutionieren wird, so ist diese Software in der Summe ihrer Features doch eine bemerkenswerte Lösung. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören:

  • Desktop-Applikation für Windows, Mac OS und Linux.
  • Läuft als Portable App auch ohne Installation ab einem USB Memory Stick.
  • iPhone App (CHF 1.10), welche über WLAN mit dem der Desktop-Applikation synchronisiert werden kann.
  • Sowohl Aufgaben als auch Kategorien können in hierarchischen Strukturen organisiert werden.
  • Timesheet-Funktion: Task Coach zeichnet auf, wie lange man an einem Task gearbeitet hat.
  • Notizen (unabhängig von den Aufgaben, aber ebenfalls in das Kategorienkonzept eingebunden).
  • Aufgaben, Notizen und Kategorien erlauben Dateianhänge.
  • Umfangreiche Such- und Filteroptionen.
  • Kalender- und Timeline-Ansicht.
  • Flexibles Layout mit diversen Ansichten, die als unabhängige Fenster oder angedockt genutzt werden können.

Insgesamt erinnert mich Task Coach an ToDoList. Task Coach ist insgesamt leistungsfähiger, dadurch allerdings auch etwas unübersichtlicher, und gewisse Ansichten (namentlich die mir unverständliche Task Square Map) halte ich persönlich für verzichtbar. Starke Argumente sind dafür die Multi-Plattform-Fähigkeit und die iPhone App.

reMail wird Open Source


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reMail – eine alternative E-Mail App für das iPhone – wurde kürzlich von Google aufgekauft. Nun steht der Source Code unter der Apache-2.0-Lizenz zum Download zur Verfügung. Damit sind grundsätzlich die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass es demnächst wieder eine vergleichbare App geben wird. reMail selbst ist hingegen seit der Übernahme durch Google nicht mehr im App Store verfügbar.

Notational Velocity: Effizient Notizen auf dem Mac verwalten

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Umfangreiche Dokumente auf einem Computer zu verwalten ist heutzutage kein Problem mehr – doch wohin mit den vielen kleinen persönlichen Notizen, den Aufgabenlisten, den Links, den Code Snippets? Sowohl normale Textdateien als auch digitale Post-Its sind auf Dauer nur mässig praktisch und stossen bei einer grösseren Zahl von Notizen rasch an ihre Grenzen. Deshalb gibt es zahllose Programme zur Verwaltung von kleinen Informationseinheiten: Information Managers, Knowledge Organizers, Notizprogramme oder wie immer Sie es nennen möchten.

Unter diesen Programmen sticht Notational Velocity durch sein schnörkelloses Konzept heraus, das man innert einer Minute verinnerlicht hat und das auch mit grösseren Datenmengen gut umgehen kann. Das Programmfenster gliedert sich in ein Suchfeld, eine Trefferliste und eine Detailansicht, ähnlich einem Mail-Programm. Notizen bestehen immer aus Text, die mit Fettschrift, Kursivschrift und Unterstreichung rudimentär formatiert werden können. Links werden automatisch als solche erkannt, Bilder oder Attachments sind hingegen nicht möglich. Um Notizen wiederzufinden kann man die Volltextsuche, Tags oder Bookmarks benutzen. Ergibt eine Volltextsuche keinen Treffer, so kann man mit dem Suchbegriff per Return-Taste direkt eine neue Notiz zu diesem Thema anlegen.

An Besonderheiten wäre insbesondere die Synchronisation mit der iPhone App Simplenote zu erwähnen. Ausserdem kann man die Datenbank, in der Notational Velocity alle Informationen ablegt, verschlüsseln, so dass auch vertraulichere Informationen gut aufgehoben sind.

Notational Velocity gibt es nur für den Mac (ab Mac OS 10.4) und unterliegt einer modifizierten BSD-Lizenz.