DigiWunschbuch: Digitalisierung von alten Drucken über Buchpatenschaften

Je älter Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sind, desto schwieriger ist es für interessierte Leser, an sie heranzukommen. Besonders ausgeprägt ist dies bei Handschriften, die meist Unikate sind und nur ausgewählten Forschern zugänglich gemacht werden. Bei Druckwerken, die vor dem 20. Jahrhundert entstanden sind, ist es oft nicht viel besser: Sie existieren meist nur in wenigen Exemplaren und werden zum Schutz vor Abnützung und Verlust oft nur beschränkt zur öffentlichen Benutzung freigegeben.

Das Internet bietet hier eine einmalige Chance für historisch Interessierte: Rein technisch ist es problemlos möglich, solche Werke zu digitalisieren und dann als elektronisches Faksimile auf Websites bereitzustellen. Je nach Druckschrift ist sogar eine automatische Texterkennung möglich, was Volltextsuchen im gescannten Dokument erlaubt. Anders als beim Scannen von Druckwerken neueren Datums – wie dies etwa die Google Buchsuche betreibt – ist die Digitalisierung von Dokumenten aus der Zeit vor 1900 auch juristisch problemlos, da das Urheberrecht bereits erloschen ist.

Das einzige Hindernis bei der Digitalisierung alter Drucke ist das Geld. Das Scannen solcher Dokumente ist mühsame Handarbeit, wie die obige Aufnahme aus dem Göttinger Digitalisierungszentrum GDZ zeigt. Öffentliche Bibliotheken und Hochschulen, die sowieso unter knappen Mitteln leiden, können es kaum verantworten, mit viel Aufwand Dokumente zu digitalisieren, die dann nur ein paar Dutzend Leser nutzen.

Bei der Niedersächsischen Staats- und Universtitätsbibliothek Göttingen ist man deshalb auf eine geniale Idee gekommen: Wer sich für ein bestimmtes Buch interessiert, kann eine Buchpatenschaft übernehmen und damit die Digitalisierung des Werks finanzieren (rund EUR 0.25 pro Seite). Das Konzept scheint gut zu funktionieren: Weit über 300 Titel konnten so bisher digitalisiert werden, wie die Liste der Buchpaten zeigt. Weitere Informationen zu diesem wegweisenden Projekt gibt es unter www.digiwunschbuch.de.

Google erschliesst US-Patente

Seit einigen Tagen ermöglicht die Google Patent Search Volltextsuchen über alle 7 Millionen Patente des United States Patent and Trademarkt Office (USPTO). Die Patentschriften werden – genau wie bei der Google Buchsuche – als Faksimile angzeigt, Fundstellen des gesuchten Stichworts werden farbig hervorgehoben.

Es liegt auf der Hand, dass die Google Patent Search ein hervorragendes Werkzeug für jeden Patentanwalt darstellt. Für alle anderen erschliesst der neue Google-Service zahlreiche kuriose Erfindungen wie einen Shark Protector Suit oder eine Amusement Device incorporating Simulated Cheese and Mice (wie das offizielle Google Blog launisch berichtet). Zugleich macht die Google Patent Search aber auch deutlich, wieviele Ideen durch Patente geschützt sind. Und gelegentlich fragt man sich, wie die armen Patentbeamten aufgrund der eingereichten Patentschriften überhaupt beurteilen wollen, ob die Idee tatsächlich neu und schützenswert ist.