Avidemux: Videos konvertieren leicht gemacht

image

Wie konvertiert man auf die Schnelle ein Flash-Video-File (*.flv) in ein Format, das man einfach in eine PowerPoint-Präsentation einbauen kann? Mit dem früher in diesem Blog vorgestellten MediaCoder kam ich leider nicht zum Ziel – ob dies nun an der wenig intuitiven Benutzeroberfläche oder an Windows Vista ("most features work") lag bleibe dahingestellt.

Erfolgreicher war ich mit Avidemux, das mir auch wegen seiner übersichtlicheren Benutzeroberfläche besser gefällt. Als Laie in Sachen Videobearbeitung bin ich zwar immer noch überwältigt von der Vielzahl der angebotenen Audio- und Videoformate, aber dennoch erreichte ich mein Ziel in kürzester Zeit. Falls Sie einmal in eine ähnliche Situation kommen sollten: Avidemux ist sicher einen Blick wert.

Avidemux ist allerdings weit mehr als nur ein Konverter, sondern ein eigentliches Videobearbeitungsprogramm, das auch Schnitt- und Filterfunktionen bietet. Einen guten Überblick vermittelt der Artikel in der Wikipedia, Support bietet das Avidemux-Wiki (englisch). Erfreulicherweise läuft die – ursprünglich für Linux entwickelte – Software auch unter Windows und Mac OS.

Miro 2.0: Frisch renovierter Video-Player

image

Miro ist einer der populärsten freien Video-Player mit eingebautem Video-Podcast-Manager. Die gerade freigegebene Version 2.0 wurde in vielen Punkten überarbeitet, der eigentliche Funktionsumfang hat sich dadurch allerdings nur mässig erweitert (was ich durchaus positiv werte).

Irritiert hat mich zunächst die Ankündigung "You can add streaming sites like Hulu to your sidebar" im offiziellen Miro-Blog. Da die Videos von Hulu nur innerhalb der USA verfügbar sind, konnte ich das genannte Beispiel nicht selbst ausprobieren. Generell wollte es mir auch nicht ganz einleuchten, was es denn nun mit Miro und den gestreamten Videos auf sich haben soll. Des Rätsels Lösung ist allerdings ziemlich einfach: In der Seitenleiste des Miro-Players kann man nicht nur RSS-Feeds von Video-Podcasts, sondern auch normale URLs ablegen. Klickt man auf eine solche URL, dann wird die entsprechende Site direkt im Hauptfenster von Miro geladen. Und wenn diese Site dann gestreamte Videos anbietet (wie beispielsweise YouTube oder zig andere), dann kann man natürlich diese Videos direkt betrachten.

Die letztlich wichtigere Neuerung ist die Unterstützung von HD-Videos, welche eine wesentlich bessere Qualität bieten, aber auch längere Download-Zeiten mit sich bringen. Nicht sonderlich spektakulär (aber lange vermisst) ist die Möglichkeit, das laufende Video in einem separaten Fenster zu öffnen und dadurch weiterhin mit Miro arbeiten zu können. Auch dass Miro nun weniger träge wirkt und weniger Speicher beansprucht, wird regelmässige Benutzer freuen. Und da nun nebst Video- auch Audio-Podcasts unterstützt werden, dürfte iTunes auf manchem Rechner ganz überflüssig werden. Das überarbeitete User Interface rundet dieses gelungene Update ab.

Miro wird unter der GPL veröffentlicht und läuft auf Windows, Mac OS X und Linux.

MediaPortal: Open-Source-Alternative zu Windows Media Center

image

Auf dem Mac heisst sie Front Row, auf dem PC Windows Media Center: die Software, die aus einem Computer ein Wiedergabegerät für audiovisuelle Medien macht. Radio- und Fernsehprogramme empfangen und aufzeichnen (inkl. Online Program Guide), DVDs und CDs abspielen, Musiksammlungen verwalten und Fotos betrachten – das sind Aufgaben, die solche Programme erledigen. Und damit sich das Ganze weniger nach Computer und mehr nach Home Entertainment System anfühlt, verfügen sie über eine dezent gestylte Oberfläche, die auch per Fernbedienung gut navigierbar ist.

image

Wer unter Windows XP oder Vista eine Alternative zu Windows Media Center sucht, sollte sich die Open Source Software MediaPortal anschauen, die pünktlich zu Weihnachten in der Version 1.0 erschienen ist. Sie spielt DVDs, kann Fernsehsendungen via DVB-T, DVB-C, DVB-S und Analog-TV anzeigen und aufnehmen und bietet eine digitale Programmzeitschrift auf Basis des XMLTV-Projektes. Im Audiobereich werden digitale Musikaufnahmen ab Festplatte sowie Radiosendungen via Internet-Stream, DVB und UKB unterstützt. Ein Fotoalbum und ein Online-Wetterbericht(!) runden den Funktionsumfang ab. Über Skins kann MediaPortal gemäss den persönlichen Präferenzen gestaltet werden.

REPLAY: Gesamtlösung zur Aufzeichnung und Verbreitung von Vorlesungen der ETH Zürich

image

Immer mehr Hochschulen bieten audiovisuelle Aufzeichnungen von Vorlesungen im Internet an. Damit verbunden ist ein beträchtlicher Aufwand für die Erstellung, Indexierung, Archivierung und Verbreitung solcher Videos.

Mit REPLAY wird an der ETH Zürich derzeit eine Software entwickelt, welche den gesamten Workflow von der Aufnahme bis zur Distribution automatisiert, so dass eine Hochschule mit ihren beschränkten Ressourcen trotzdem eine grössere Anzahl von Lehrveranstaltungen aufzeichnen kann. Sie ist dieser Tage in der Version 0.6 erschienen und bietet bereits alle wesentlichen Elemente, welche für die Version 1.0 vorgesehen sind. REPLAY basiert auf Java und ist somit auf allen gängigen Betriebssystemen lauffähig, als Lizenz kommt die LGPL v2 zum Einsatz.

image

Einige Aspekte, welche mir bemerkenswert erscheinen:

Damit aus Videos eigentliche E-Learning-Inhalte werden, die interaktiv und langfristig genutzt werden können, müssen sie über eine Volltextsuche erschlossen sein. Die Indexer-Komponente von REPLAY kann ganz unterschiedlichen Input verarbeiten: Gesprochener Text aus Video- oder Audioaufzeichnungen wird per Spracherkennung indexiert, der Inhalt von Präsentationen kann entweder per OCR aus dem Beamer-Signal extrahiert oder direkt aus PowerPoint- bzw. PDF-Dateien gewonnen werden.

image

Für die Aufzeichnung von Vorlesungen steht in aller Regel kein Kameramann zur Verfügung. Somit muss die Aufnahme automatisch erfolgen. Da sich ein Redner im Raum bewegt, muss die Kamera in der Lage sein, ihm zu folgen; allerdings soll sie nicht wegen jeder kleinsten Bewegung des Redners einen Schwenk ausführen, weil dies unnötig und ablenkend ist. Das Team an der ETH hat dies gut in den Griff bekommen, wie dieses Demo-Video zeigt.

image Ergänzt wird REPLAY durch Playmobil, ein Kombination aus Hardware und Linux-Software zur Aufzeichnung während der Vorlesung. Diese Aufzeichnung besteht aus dem Übersichtsvideo (gesamter Saal), dem Detailvideo (Bild des Dozenten), der Tonspur sowie dem Beamer-Signal.

REPLAY ist im Moment ein zeitlich befristetes Projekt an der ETH Zürich, soll jedoch in Zukunft unter dem Code-Namen Matterhorn von der Opencast Community weitergeführt werden.

Wer sich in das Thema vertiefen will bekommt mit der rund zweistündigen Aufzeichnung der REPLAY-Präsentation inklusive Demo vom 07.11.2008 eine sehr gute Einführung. Weitere Informationen:

aTunes: Audio-Player mit Ambitionen

image

Nein, aTunes ist kein Tippfehler, sondern eine sehr bewusste Anspielung an iTunes. Der grosse Unterschied zwischen den beiden Audio Players liegt darin, dass aTunes freie Software ist (“GPL Audio Player” lautet die offizielle Bezeichnung), während Apple vom iTunes Store über die iTunes Software bis hin zu den iPods ein geschlossenes System betreibt.

aTunes bietet zunächst den üblichen Funktionsumfang eines Audio Players: Musik wird in Form von Audio-Dateien (MP3, OGG, WMA, WAV, FLAC, MP4), von gestreamten Internet-Radios oder von Podcasts gespielt. CDs können überraschenderweise nicht direkt wiedergegeben, aber gerippt (d.h. als OGG, MP3, FLAC oder WAV importiert) werden. Über den integrierten Tag-Editor können die Meta-Informationen der Titel bearbeitet werden. Und auch MP3-Player können direkt aus aTunes heraus mit Musik befüllt werden – sofern es sich nicht um iPods handelt, denn leider kann aTunes nur lesend auf iPods zugreifen.

So weit so gut, aber nicht besonders aufregend. Spannend erscheint mir aTunes vor allem deshalb, weil er auf verschiedenste Datenquellen im Internet zugreift. Spielt man einen Titel, so kann man in der rechten Spalte nicht nur das Coverbild und alle Titel des entsprechenen Albums anzeigen lassen, sondern auch den Songtext, eine Biografie sowie eine Diskografie des Musikers. Sogar Empfehlungen für ähnliche Künstler fehlen nicht (die man dann allerdings – sofern man nicht sowieso Aufnahmen von ihnen besitzt – auf www.last.fm anhören muss). Auf Knopfdruck kann man zudem nach YouTube-Videos eines Titels suchen.

Alles in allem ist aTunes ein gut ausgestatteter Audio-Player, der sich durch eine intensive Nutzung von Informationsquellen im Web, die Unterstützung der freien Audio-Formate OGG und FLAC und eine saubere Benutzeroberfläche auszeichnet. Negativ aufgefallen ist mir das Fehlen der direkten CD-Wiedergabe, die ziemlich unbrauchbare Karaoke-Funktion (welche die bestehende Gesangsstimme ausfiltern soll) sowie einige wenige Stabilitätsprobleme. Und natürlich wird der Umstand, dass aTunes in Java programmiert ist, die Anwender entzweien: Während sich die einen an der Plattformunabhängigkeit freuen, kritisieren andere den Ressourcenbedarf von Java im Vergleich zu nativen Programmen.

Songbird: Der erste Release Candidate des Musik-Browsers

songbird

Vor rund eineinhalb Jahren war in diesem Blog erstmals die Rede von Songbird, einer interessanten Kombination aus Media-Player und Web-Browser. Damals noch in der Version 0.2 ist Songbird inzwischen zur Version 1.0 gereift; soeben wurde der Release Candidate 1 veröffentlicht.

Auch wenn der Standard-Skin deutliche Anleihen bei iTunes macht, so steckt hinter Songbird doch mehr als nur eine Kopie von Apples Media-Player. Im Kern handelt es sich einen auf Firefox basierenden Web-Browser, der zusätzlich mit Funktionen zur Wiedergabe und Verwaltung von Audiodateien ausgestattet ist. Unterstützt werden MP3, FLAC und Vorbis, unter Windows auch WMA und WMA DRM, unter Mac und Windows zudem AAC und Fairplay. Damit ist zugleich gesagt, dass es Songbird für alle drei wichtigen Betriebssysteme (Windows, Mac OS, Linux) gibt.

Firefox ist bekanntlich über Skins, Plug-ins und Extensions enorm erweiter- und anpassbar. Dies spürt man auch bei Songbird, auch wenn die Auswahl natürlich nicht vergleichbar ist. Dass es sich hier um einen offenen Ansatz handelt, der einen deutlich anderen Weg als Apples geschlossene iTunes-Welt geht, wird jedenfalls schon heute klar.

iTaf: Mein Mac ist auch ein Wecker

itaf.png

Dank iTaf wird jeder Mac zum Wecker: Das kleine Programm setzt zum vorprogrammierten Zeitpunkt iTunes in Gang und fährt zu diesem Zweck selbständig den Rechner hoch. Auch zum Einschlafen eignet sich iTaf, indem es nach einer bestimmten Zeit iTunes ausschaltet und den Rechner herunterfährt. Das Programm bietet zahlreiche Optionen für seine Weckdienste und unterliegt der GNU General Public Licence (GPL).

MakeInstantPlayer: Videos ohne Media Player abspielen

image

Jemandem eine Videodatei zu schicken ist nicht so problemlos, wie man vielleicht denken könnte: Der Videoformate sind viele, und die Gefahr, dass der Empfänger keinen Decoder für Ihr Format zur Verfügung hat, reell.

Wer auf Nummer sich gehen will, benutzt deshalb MakeInstantPlayer: Diese auf dem MPlayer basierende Software packt ein Video inklusive die benötigten Codecs sowie einen Player in eine einzige ausführbare EXE-Datei. Sofern der Empfänger also einen Windows-Rechner benutzt, hat man ausgesorgt, denn das Video setzt keinerlei Software auf dem Ziel-PC voraus, sondern spielt ganz autonom.

MPlayer: Der Media Player für Windows, Mac OS und Linux

mplayer

Auch wenn ein Media Player zur Wiedergabe von Audio- und Videodateien heute zum Lieferumfang eines jeden Betriebssystems gehört, so kann es doch Gründe geben, nach einer Alternative zu suchen – sei es, weil die Dateien in weniger gebräuchlichen Formaten vorliegen, sei es, weil man aus Prinzip eine Open-Source-Lösung vorzieht.

Nebst VLC (vgl. Open Source Essentials: VLC Media Player) gibt es noch einen anderen Player, der viele Formate unterstützt und auf Windows, Mac OS und Linux gleichermassen verfügbar ist: MPlayer. Das M steht ebenso für “Movie”, wie für “Music”, denn der MPlayer spielt sowohl Audio als auch Video. Dabei werden viele Formate unterstützt, die ich offen gesagt nicht einmal dem Namen nach kenne – es bleibt aber das gute Gefühl, dass man mit dem MPlayer für fast jede Gelegenheit gerüstet ist.

Tag: Meta-Daten von Audio-Dateien bearbeiten unter Mac OS X

 image

Falls Sie durch die MP3 Tag Tools auf den Geschmack gekommen sind und nun einen Tag-Editor für den Mac suchen, so muss ich Sie vor falschen Hoffnungen warnen: Das Programm von Stephen F. Booth mit dem simplen Namen Tag ist mit den MP3 Tag Tools nicht zu vergleichen. Denn erstens ist es wesentlich einfacher gehalten, und zweitens kann man damit zwar Meta-Daten von FLAC, Ogg Vorbis, Monkey’s Audio und WavPack bearbeiten – aber eben nicht von MP3. Abgesehen davon ist es aber ein praktisches Programm, das man ohne einen einzigen Blick in die (nicht vorhandene) Dokumentation versteht.