Drupal Camp, Berlin

Drupal Camp Berlin 2011

Wer nicht an das Drupal Commerce Camp in Luzern reisen mag, dem ist vielleicht mit dem Drupal Camp in Berlin besser gedient. Am 17. und 18. September 2011 soll das L4 – Institut für Digitale Kommunikation GmbH zu einer “Drupal City” werden. Themen der Präsentationen sind alltägliche Probleme, spezielle Aufgabenstellungen sowie Drupal-Grundlagen.

Drupal Commerce Camp, Luzern

image

Vom 2. bis 4. September 2011 findet an der Fachhochschule Luzern erstmals das Drupal Commerce Camp statt. Übergeordnetes Thema der Veranstaltung ist der Einsatz des bekannten Open-Source-CMS in Unternehmen. Zielgruppen sind deshalb nebst Drupal-Entwicklern und –Anwendern auch Manager und Projektverantwortliche aus Agenturen, Medienhäusern, NGOs und Unternehmen. Ein Tagesticket kostet 150 Franken, ein Ticket für alle drei Tage 300 Franken. Der Eintritt ist kostenlos, erfordert aber eine Anmeldung. Die erwarteten 200 bis 250 Teilnehmer können dafür täglich aus mindestens 12 Fachvorträgen und einer Keynote ihr individuelles Programm zusammenstellen. Der Anlass wird vom Verein Drupal Events organisiert.

Adminer: Datenbank-Manager für TYPO3, WordPress, Drupal und Joomla

Adminer als TYPO3-Extension t3adminer

Adminer (frühere Bezeichnung: phpMinAdmin) ist ein Datenbank-Manager, der sich (ähnlich wie SQL Buddy und Chive) als eine bessere Alternative zum etablierten phpMyAdmin versteht und dies mit einem detaillierten Vergleich belegt. Hervorzuheben ist insbesondere der kompakte Code: Adminer besteht aus einer einzigen, rund 300 KByte grossen PHP-Datei, wogegen phpMyAdmin auf rund 15 MByte angewachsen ist und viele hundert Dateien umfasst. Adminer unterstützt zudem nicht nur MySQL, sondern auch SQLite, PostgreSQL, MS SQL und Oracle und überzeugt durch eine schlichte, übersichtliche Benutzeroberfläche.

Normalerweise wird man das Skript als eigenständige Web-Applikation betreiben. Zusätzlich stehen aber auch Extensions, Plug-Ins bzw. Module für TYPO3, WordPress, Drupal und Joomla zur Verfügung. Der obige Screenshot zeigt die Extension t3adminer, die sich optisch und von der Bedienung her sehr harmonisch in das TYPO3-Backend einfügt. Und der nachfolgende Screenshot stammt vom entsprechenden WordPress-Plugin, das Adminer entweder in einem Lightwindow oder einem separaten Tab öffnet.

Adminer als WordPress Plug-in

Buchpublikation: Drupal Intranets with Open Atrium

Tracy Charles Smith: Drupal Intranets with Open Atrium

Das auf Drupal basierende Open Atrium habe ich in diesem Blog bereits vor einem guten halben Jahr ausführlich besprochen und ausdrücklich empfohlen. Nun ist bei Packt Publishing – einem Verlag, der zahlreiche englischsprachige Titel zu Open Source Software im Programm führt – ein Buch erschienen, das Open Atrium als Intranet-Lösung beschreibt: Drupal Intranets with Open Atrium. Der Autor Tracy Charles Smith arbeitet als Senior Developer bei Phase2, also derjenigen Firma, die auch hinter Open Atrium steht.

OpenPublish und andere Drupal-Distributionen

OpenPublish

OpenPublish ist eine auf Drupal basierende Lösung, die sich insbesondere für News-Plattformen eignet. Einfache Publikationsprozesse, Unterstützung für Monetarisierung und Content Syndication sowie verschiedene Mechanismen für die Suchmaschinen-Optimierung stehen bei solchen Anwendungen im Zentrum. OpenPublish präsentiert sich als durchdachte, leistungsfähige und flexible Lösung, die sich als Basis für die Online-Präsenz von mittelgrossen Publikationen anbietet.

OpenPublish Backend

Mindestens so interessant wie OpenPublish selbst empfinde ich das Konzept bei Drupal, dass immer mehr anwendungsspezifische Distributionen auftauchen, also Software-Pakete, welche die Drupal-Basisversion mit diversen Modulen bündeln. Die Installation dieser Distributionen ist genau so einfach wie bei Drupal selbst, und so hat man im Handumdrehen eine funktionierende Plattform. Mit diesem Distributionenkonzept präsentiert sich Drupal ausgesprochen vielseitig und kann sich für verschiedenste Anwendungen empfehlen, bei denen man sonst nie an Drupal gedacht hätte, weil die manuelle Installation und Konfiguration der vielen Module ziemlich aufwändig sein kann.

OpenPublish ist übrigens nicht die einzige Drupal-Distribution von Phase2 Technology: Die Drupal-Spezialisten aus Virginia haben auch noch OpenPublic (eine Lösung für Websites von Regierungen und Behörden) sowie OpenAtrium (eine Projektmanagement-Plattform, die ursprünglich von Development Seed entwickelt wurde) im Angebot.

Open Atrium: Basecamp-Alternative auf Basis von Drupal

Open Atrium: Dashboard

Soviel vorweg: Open Atrium ist eine der spannendsten Entdeckungen, die ich bisher auf meiner Suche nach Open Source Software gemacht habe. Basierend auf Drupal haben die Entwickler von Development Seed eine Plattform gebaut, welche man als Intranet, Extranet und Projektmanagement-Lösung nutzen kann. Dabei hat mich insbesondere interessiert, wie weit der Vergleich mit Basecamp gerechtfertigt ist.

Open Atrium ist ähnlich strukturiert wie die meisten Projektplattformen: Als Administrator kann man eine Anzahl von Gruppen (z.B. für Firmen, Organisationen, Teams) anlegen und ihnen dann Projekte zuweisen. Auf diese Weise kann man beispielsweise als Agentur oder Freelancer mehrere Kunden betreuen, ohne dass sich diese gegenseitig in die Quere kommen. Aber auch im Intranet/Extranet-Umfeld kann es Sinn machen, mehrere Gruppen zu bilden – die Buchhaltung muss ja nicht zwingend die Dokumente der IT einsehen können, und die Geschäftsleitung wird ihre vertraulichen Informationen ebenfalls schützen wollen. Der Einstieg ins System erfolgt über ein Dashboard, das aktuelle Informationen von all jenen Gruppen anzeigt, denen man als Benutzer zugewiesen ist.

Grössere Unterschiede zwischen den verschiedenen Tools gibt es erfahrungsgemäss bei den Funktionalitäten, welche den Projektteams zur Verfügung stehen. Wenn man es auf das Wesentliche reduziert, dann besteht ein Projekt aus einer Anzahl von Aufgaben, welche eine Anzahl von Personen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt haben müssen. Entsprechend gehört eine Aufgabenverwaltung, ein Personenverzeichnis und ein Terminkalender zu den Kernelementen eines jeden Projektmanagement-Tools. Zudem braucht es ein Kommunikationsmittel, das entweder als Forum oder als Blog mit Kommentarfunktion ausgestaltet sein kann.

Open Atrium: Kopfbereich mit allen verfügbaren Features (Blog, Notizbuch, Aufgabenverwaltung, Shoutbox, Kalender, Mitglieder)

Das ist bei Open Atrium nicht anders, wobei die Aufgabenverwaltung keine simple To-do-Liste ist, sondern eher ein Issue Tracker: Hier kann man Aufgaben kategorisieren, priorisieren, einer Person zuweisen sowie mit Tags (Keywords), Kommentaren und Attachments versehen. Ein Suchformular erlaubt es, die Aufgaben nach allen Parametern zu filtern, so dass man bei einer grösseren Zahl von Aufgaben nicht den Überblick verliert. Für sehr einfache Anwendungen ist dies vielleicht etwas zu viel, für die meisten Projekte scheint es mir aber genau richtig (während Basecamp für meinen Geschmack bei der Aufgabenverwaltung etwas allzu simpel funktioniert).

Open Atrium: Detailansicht einer Aufgabe mit Attachments und Kommentaren

Anhand der Aufgabenverwaltung kann ich gleich noch einige allgemeine Konzepte von Open Atrium erläutern, die auch anderswo wieder auftauchen. Eines davon ist die Benachrichtigung per E-Mail, welche bei jedem Update wahlweise verschickt werden kann. Legt man also eine neue Aufgabe an oder kommentiert eine bestehende Aufgabe, dann kann man dies den entscheidenden Personen per Mausklick mitteilen, ohne deswegen selbst eine E-Mail schreiben zu müssen. Das ist ausgesprochen praktisch, denn viele Projektmitarbeiter schauen selten auf der Projektplattform vorbei und würden ohne Benachrichtigung wichtige Informationen verpassen. Damit sie nicht mit E-Mails überschwemmt werden, können sie in ihren persönlichen Einstellungen festlegen, ob sie Benachrichtigungen sofort oder nur in bestimmten Intervallen erhalten wollen.

Open Atrium: Benachrichtigung von Gruppenmitgliedern

Ein weiteres allgemeines Konzept ist die Versionierung. Ähnlich wie bei einem Wiki wird bei jedem Update eine neue Version angelegt (ausser man wünscht dies ausdrücklich nicht), die man auch noch mit einer Bearbeitungsnotiz versehen kann. Auf diese Weise ist jederzeit nachvollziehbar, wer wann was geändert hat. Das kann helfen, um die Entwicklung eines Themas nachzuvollziehen, es kann aber auch wichtig werden, wenn man sich einmal nicht mehr einig ist, was wann vereinbart wurde.

Open Atrium: Differenzdarstellung des Versionierungsmoduls

Ein drittes durchgehendes Konzept sind Attachments. Man kann also einer Aufgabe, einem Termin oder einem Blog-Artikel eine oder mehrere Dateien anhängen. Dafür gibt es keinen zentrale Dateiablage, was im ersten Moment verwundern mag. In der Praxis ist es aber schon so, dass Dokumente fast immer im Zusammenhang mit einer Aufgabe oder einem Termin stehen oder aber in einem Blog-Artikel beschrieben werden müssen – insofern vermisse ich die klassische Dateiablage nicht.

Termine haben viele Gemeinsamkeiten mit Aufgaben, nur dass sie eben an ein Datum und eine Zeit gebunden sind. Attachments, Kommentare oder Benachrichtigungen gibt es aber auch hier. Die Darstellung der erfassten Termine kann wahlweise als Monatskalender oder als Liste erfolgen. Interessant ist auch die Option, externe Agenden über einen iCal-Feed einzubinden.

Open Atrium: Notizbuchseite mit Inline-Darstellung der Änderungen

Auch Blog-Artikel (welche innerhalb von Open Atrium für den Informationsaustausch sorgen) sind vom Aufbau her mit Aufgaben und Terminen verwandt, somit brauche ich an dieser Stelle nicht viele Worte darüber zu verlieren. Spannender ist das sogenannte Notizbuch, das auf dem Bücher-Konzept von Drupal basiert: Es eignet sich ausgezeichnet, um gemeinsam umfangreiche, strukturierte Dokumente (z.B. Konzepte oder Handbücher) online zu verfassen. Auch hier hilft der Versionierungsmechanismus von Drupal, und es gibt sogar eine Inline-Darstellung der Unterschiede. Notizbücher scheinen mir eine gute Alternative zu einem Wiki oder einer Online-Textverarbeitung im Stil von Google Docs.

Open Atrium: Administrationsbereich

Je länger man sich mit Open Atrium beschäftigt, desto mehr merkt man, dass unter der aufgeräumten, schön gestalteten Oberfläche eine enorme Funktionalität steckt. Schon die Konfigurationsoptionen des Dashboards und der Funktionsmodule (Features) in den Gruppen sind nicht ohne. Und wenn man dann den schwarzen Administrationsbereich im linken Fensterrand einblendet, spürt man endgültig, dass unter der Haube von Open Atrium die geballte Funktionalität von Drupal steckt. Die Entwickler von Open Atrium haben es aber hervorragend verstanden, diese Komplexität vor dem Durchschnittsanwender zu verstecken, ohne deswegen den Power User in seinen Möglichkeiten einzuschränken.

Fazit

Open Atrium ist ohne Zweifel eines der besten Projektmanagement-Tools mit Open-Source-Lizenz auf PHP-Basis. Es sieht attraktiv aus und ist trotz umfangreicher Funktionalität auch für einen Durchschnittsanwender noch bedienbar. Installation und Konfiguration sind für einen halbwegs geübten Administrator intiuitiv und ohne Handbuch möglich.

Der Vergleich mit Basecamp ist nicht falsch, und doch sind die beiden Produkte in diversen Punkten unterschiedlich. Open Atrium ist also keine Basecamp-Kopie, aber ebenfalls dem Konzept einer mandantenfähigen, einfach bedienbaren und visuell attraktiven Projektplattform verpflichtet. Was man derzeit unter der Versionsnummer 1.0 beta 8 herunterladen kann ist ein erstaunlich ausgereiftes System zum Nulltarif, das ich nur empfehlen kann.

Die wichtigsten Open Source CMS

image

Bei der Evaluation eines Open Source CMS gilt es diverse Faktoren zu beachten. Einer davon ist sicher die Verbreitung, denn eine grosse Installationsbasis und eine aktive Community sind Indikatoren dafür, wie gut es mittelfristig um Support und Weiterentwicklung eines CMS bestellt ist.

Die Studie Open Source CMS Market Share 2009, welche von der Web-Agentur Water & Stone erstellt wurde, erfasst folgende Systeme (der Vermerk “neu” heisst dabei, dass ein System gegenüber der letztjährigen Studie neu aufgenommen wurde):

  • Alfresco (neu)
  • CMS Made Simple
  • DotNetNuke (neu)
  • Drupal
  • e107
  • eZ Publish
  • Jahia (neu)
  • Joomla!
  • Liferay (neu)
  • MODx
  • OpenCms (neu)
  • phpWebSite
  • Plone
  • SilverStripe (neu)
  • Textpattern (neu)
  • TikiWiki
  • Typo3
  • Umbraco (neu)
  • WordPress
  • Xoops

Diese Auswahl scheint mir insgesamt repräsentativ, und die Neuzugänge sind nachvollziehbar, auch wenn man in Einzelfällen immer geteilter Meinung sein kann. Nur auf die Short List (aber nicht in die endgültige Auswahl) geschafft haben es: Concrete5, dotCMS, Hippo CMS, Magnolia und mojoPortal. Folgende Systeme wurden gegenüber dem Vorjahr aus der Studie eliminiert: b2evolution (eine Blog-Software), Elgg (eine Social Networking Plattform), Mambo (der Vorgänger von Joomla!), MediaWiki (eine Wiki-Plattform), PHP-Nuke (ein altgedientes CMS mit Community-Funktionalität, das allerdings durch zahlreiche Abspaltungen geschwächt wurde und eher stagniert), Pligg (eine Social Bookmarking Software) und SPIP (ein im französischen Sprachraum verbreitetes CMS). Insgesamt hat eine Fokussierung auf eigentliche CMS stattgefunden, während speziellere Software eliminiert wurde – eine gute Entscheidung.

Fazit der Studie: Der Open-Source-CMS-Markt wird dominiert von WordPress, Joomla! und Drupal – dasselbe Resultat ergab sich auch schon in der letztjährigen Studie. Dass alle drei Systeme in PHP programmiert sind ist typisch für diesen Markt: Auch wenn die Studie diesmal verschiedene .NET-, Java- und Python-Systeme berücksichtigt, so ist PHP nach wie vor die dominierende Sprache für Open-Source-CMS.

Auf dem aufsteigenden Ast sind derzeit Alfresco, Liferay und MODx. Auf der anderen Seite verzeichnen DotNetNuke, Plone und Xoops insgesamt sinkende Werte, und phpWebSite, Textpattern sowie TikiWiki werden gar als gefährdet eingestuft.

Die Studie umfasst knapp 100 Seiten und legt detailliert dar, wie die Ergebnisse zustande gekommen sind. Dies ist auch wichtig, denn schliesslich basiert die gesamte Studie auf zwei nicht ganz einfach messbaren Parametern: Rate of Adoption und Brand Strength. Und um es noch ganz deutlich zusagen: Über die technische Qualität der Content-Management-Systeme sagt diese Studie rein gar nichts aus.

(via DECAF)

http://blog.decaf.de/2009/10/ueberlegungen-zum-2009-open-source-cms-report/

CiviCRM: Customer Relationship Management für Non-Profit-Organisationen

image

Wenn der obige Screenshot aussieht wie Drupal, dann ist das kein Zufall: CiviCRM ist nämlich keine eigenständige Software, sondern ein Modul, das man wahlweise in Drupal oder Joomla installieren kann. Es handelt sich um ein CRM-System, das sich insbesondere für Non-Profit-Organisationen (NPOs) bzw. Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) eignet. CiviCRM erlaubt es nicht nur, die Adressen von Mitgliedern, Helfern und Spendern zu verwalten, sondern speichert auch alle Kontaktaufnahmen mit diesen Personen und führt Buch über Spendengelder.

image Für die vielen Vereine, die solche Daten bisher in Excel-Sheets verwaltet haben, ist CiviCRM sicher eine spannende Alternative – aber auch grosse Organisationen wie Amnesty International oder die Wikimedia Foundation sollen mit CiviCRM arbeiten. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, findet Demo-Installationen für die Drupal-Version und für die Joomla-Version