Pencil: Mein Firefox ist auch ein Visio

image

Sie sind mitten in einer Präsentation, surfen durch eine Kunden-Website – und sollen plötzlich zeigen, wie ein zukünftiges Kontaktformular aussehen könnte. Was tun Sie?

Sofern Sie nicht auf die klassischen Methoden (Whiteboard, Flip-Chart) ausweichen wollen oder können, werden Sie wahrscheinlich Viso starten oder vielleicht sogar PowerPoint bemühen. Das wird bestimmt irgendwie funktionieren, ist aber nicht annähernd so elegant, wie wenn Sie das GUI kurz in Firefox skizzieren. Und das geht tatsächlich – dank Pencil, einer ziemlich verblüffenden Firefox-Extension.

Klar: Mit Visio (oder dessen Open-Source-Gegenstück Dia) kann Pencial nicht mithalten, aber ein Benutzer-Interface ist damit schnell und optisch überzeugend erstellt. Gehört ab sofort auf meine Liste der empfehlenswerten Firefox-Extensions für Web-Entwickler!

Bookmark Previews für Firefox: iTunes lässt grüssen

image

Die neue Lesezeichenverwaltung von Firefox 3 bietet bereits diverse Verbesserungen gegenüber ihrem Vorgänger. Wer als visuell orientierter Mensch trotzdem noch mehr Übersicht wünscht, sollte sich die Extension Bookmark Previews anschauen: Sie erweitert den Bookmark Manager um Previews (Screenshots im Thumbnail-Format), und zwar in einer Art und Weise, wie man das von Apples iTunes her kennt. Zudem kann man die Previews auch als Mouseover-Effekt im Sidebar einblenden lassen. In den Details könnte ich mir zwar noch Verbesserungen vorstellen, der Ansatz von Bookmark Previews ist aber vielversprechend (und erinnert ein bisschen an Sunrise).

(via Webware)

Update: Es scheint, dass die aktuelle Version von Bookmark Previews manchmal die Previews durcheinander bringt. Da man die Previews nicht löschen und neu erstellen lassen kann, gibt es in einem solchem Fall auch keine schnelle Lösung des Problems. Im Moment ist die Extension also noch nicht wirklich ausgereift.

Firefox 3: Heute ist Download Day!

 image

Heute, am 17. Juni 2008 um 10 Uhr Pacific Time (= 19 Uhr MEZ), wird die finale Version von Firefox 3 offiziell veröffentlicht. Und um dem Ereignis noch etwas mehr Gewicht zu verleihen strebt die Mozilla Foundation einen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde an – für die Software mit den meisten Downloads innert 24 Stunden. Das Ganze heisst dann Download Day 2008.

Das Beispiel zeigt, dass heute auch Open Source Software professionell vermarktet wird. Die Idee mag zwar mässig kreativ sein, aber sie wird – so es denn zum Weltrekord kommt – ihren Zweck nicht verfehlen: Die Schlagzeile Firefox ist der Web-Browser mit den meisten Downloads* lässt sich prima einsetzen im Kampf gegen Internet Explorer, Safari, Opera & Co.

Unabhängig davon, ob man diesen Marketing-Gag unterstützen will oder nicht: Firefox ist ein ausgezeichneter Browser mit einem unvergleichlichen Angebot an Extensions, und die Version 3 bringt einige lang ersehnte Verbesserungen. Ein Download lohnt sich also auf jeden Fall.

* innert 24 Stunden

Nachtrag: Die angegebene Website scheint derzeit massiv überlastet zu sein. Der Download ist aber auch unter dieser URL möglich.

Alternativen zu Google Browser Sync

imageSchlechte Nachrichten: Google will Browser Sync – den von mir so geschätzten Synchronisierungsdienst für Firefox-Bookmarks und andere Browser-Einstellungen – nicht mehr weiterentwickeln und insbesondere nicht an Firefox 3 anpassen. Dies berichtet jedenfalls Lifehaker unter Berufung auf eine E-Mail eines Google-Angestellten. Wer also den neusten Firefox-Browser nutzen will, der voraussichtlich am 17. Juni in der finalen Version ausgeliefert wird, der braucht auch eine neue Synchronisierungslösung.

imageEine naheliegende Alternative ist Foxmarks, eine Firefox-Extension für den Dienst von www.foxmarks.com. Anders als Google Browser Sync eignet sich Foxmarks nur zur Synchronisierung von Bookmarks, aber mich persönlich interessiert auch nur diese Funktion. Wer möglichst wenig an seinem bisherigen Arbeitsstil ändern will, sollte Foxmarks zuerst anschauen. Interessant ist, dass man den Foxmark-Server zur Speicherung seiner Bookmarks nutzen kann, aber nicht muss: Alternativ kann die Extension die Bookmarks auch via FTP oder WebDAV auf einem eigenen Server ablegen.

image

In naher Zukunft dürfte es sogar eine Lösung aus dem Hause Mozilla geben: Weave. Momentan ist Weave zwar noch in einem frühen Prototyp-Stadium – eben erst wurde die Version 0.2 angekündigt. Die derzeit verfügbaren Informationen lassen aber hoffen, dass Weave eine umfassende Lösung für die Synchronisation von Browser-Einstellungen wird und man somit Google Browser Sync nicht nachtrauern muss. Interessant ist, dass nebst Mozilla auch Opera (der Dienst dort heisst Opera Link) eine integrierte Synchronisationslösung anbietet. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese in naher Zukunft zur Standardfunktionalität eines jeden guten Browsers gehört. Wie Mozilla allerdings den Betrieb der erforderlichen Server finanzieren will habe ich bisher noch nirgends gelesen.

image

Wer weiterhin mit einem Tool von Google behelfen möchte, kann auf den Google Toolbar zurückgreifen, der unter anderem auch einen schnellen Zugriff auf Bookmarks (Lesezeichen) bietet. Der grundsätzliche Unterschied zu Browser Sync besteht darin, dass die Bookmarks ausschliesslich zentral auf dem Google-Server gespeichert sind – alle Vorzüge des lokalen Bookmark-Managers gehen damit verloren. (Für die Migration auf Google Bookmarks empfehlen sich Tools wie z.B. GMarks.)

imageWem das gerade geschilderte Prinzip nicht grundsätzlich unsympatisch ist, sollte vielleicht auch einmal Chipmark anschauen. Das Open-Source-Projekt der University of Minnesota hat den Vorteil, dass man seine Bookmarks nicht nur über eine Firefox-Extension, sondern auch über ein Internet-Explorer-Plugin verwalten kann. Und eine angepasste Version der Extension für Firefox 3 ist ebenfalls schon verfügbar.

Brief: Schöner RSS-Reader für Firefox

image

Meine Liste der RSS-Extensions für Firefox (vgl. Feeds in Firefox lesen) braucht eine Ergänzung: Brief gefällt mir mindestens so gut wie mein einstiger Favorit Sage, wobei sich die beiden Extensions letztlich ziemlich ähnlich sind. Den einzigen Nachteil von Brief sehe ich darin, dass die Liste der Feeds nicht im gleichen Sidebar dargestellt wird wie die Bookmarks. Davon abgesehen ist Brief eine sehr übersichtliche und ästhetisch überzeugende Lösung. Oder wie es auf der Website heisst:

“Designed to be easy to use and streamlined, with exactly the right set of features.”

It’s All Text: Inhalt eines Formularfelds in einem Texteditor bearbeiten

image

Manchmal wäre es schön, wenn man einen längeren Text nicht im Formularfeld eines Browsers, sondern in einem vertrauten Text-Editor bearbeiten könnte. Dank der Firefox-Extension It’s All Text ist dies problemlos möglich: Sie zaubert unter jedes Formularelement vom Typ Textarea einen Edit-Button, welche den aktuellen Inhalt des Felds an einen beliebigen externen Editor übergibt. Dort kann man den Text dann mit allen Schikanen bearbeiten. Ist man fertig, schliesst man ganz einfach das Editorfenster, und It’s All Text schreibt den Text automatisch in das Formularfeld in Firefox zurück. Besonders wenn man HTML oder Programmcode editieren muss, ist diese Lösung so simpel wie unverzichtbar.

Eine ähnliche Lösung existiert übrigens in Form der Extension Mozex.

Lesezeichen-Doubletten vermeiden mit Bookmarks Duplicate Detector

image

Eine kleine aber wichtige Ergänzung zu meiner Liste der Firefox-Extensions für die Bookmark-Verwaltung: Der Bookmarks Duplicate Detector (kurz BookmarksDD) meldet, wenn Sie eine URL als Lesezeichen speichern wollen, die bereits irgendwo in Ihren Bookmarks existiert. Dadurch erkennt man rasch, dass man Lesezeichen zum gleichen Thema an unterschiedlichen Orten sammelt und kann ggf. die entsprechenden Ordner zusammenführen. Auch das nachträgliche Durchsuchen des gesamten Lesezeichenbestands nach Doubletten ist möglich.

Zotero: Material für wissenschaftliche Arbeiten in Firefox sammeln und verwalten

image

Zotero, “The Next-Generation Research Tool”, ist eine Extension für Firefox, mit der man Material aller Art direkt im Browser speichern, kategorisieren und kommentieren kann. Das ist insbesondere dann praktisch, wenn man Ergebnisse einer Recherche im Web findet – per Mausklick kann man dann auf ein Webseite verlinken oder eine Kopie davon lokal speichern. Hierarchische Kategorien, Tags, Querverlinkungen und Kommentare helfen, Fundstellen zu verwalten, anzureichern und damit für eine spätere Verwendung nutzbar zu machen.

Aber auch klassische bibliografische Angaben verschiedenster Dokumenttypen lassen sich in Zotero verwalten, und über Attachments kann man zudem beliebige elektronische Dateien in seiner Informationssammlung speichern. Eine ausgereifte Volltextsuche (die auch PDF-Dokumente durchsuchen kann) sowie die Möglichkeit, Daten auf einer sehr schönen Timeline zu visualisieren (vgl. SIMILE Timeline: Visualisierung von Geschichte auf der Zeitachse) runden das Tool ab. Und damit die mühsam gesammelten Informationen nicht in Firefox bzw. Zotero gefangen bleiben, gibt es flexible Export-Optionen.

Zotero überzeugt bezüglich Features, aber auch bezüglich Tempo, Optik und Liebe zum Detail. Manchmal könnte man richtig neidisch werden, dass man nicht mehr Student ist…

Aardvark & Firebug: Beliebige Webseiten direkt im Firefox bearbeiten

Es gibt verschiedene Situationen, in denen man eine Webseite gerne direkt im Browser anpassen würde. Beispielsweise wenn man nur einzelne Elemente der Seite ausdrucken bzw. screenshotten möchte. Oder wenn man jemandem veranschaulichen möchte, wie die Seite umgebaut werden soll. Oder um eine Seite auf die wesentlichen Elemente zu reduzieren und sie anschliessend als Template zu nutzen.

Nun ist ein Browser per Definition ein Programm, um Webseiten anzuzeigen – nicht um sie zu bearbeiten. Zwei Firefox-Extensions machen es trotzdem möglich: Aardvark und Firebug.

image

Aardvark ist die einfachere und schnellere Variante. Ein roter Rahmen zeigt an, welches HTML-Element sich gerade unter dem Mauszeiger befindet, und per Tastaturkürzel wird dieses Element bearbeitet. Um den DIV-Tag in unserem Beispiel zu entfernen genügt es, die Taste “R” (remove) zu drücken; mit der Taste “C” (colorize) würde er eingefärbt. Die Möglichkeiten sind beschränkt, dafür sind auch keine HTML-Kenntnisse erforderlich.

image

Mit Firebug, dem Universalwerkzeug für Web-Entwickler, kann man das natürlich auch. Hier editiert man den HTML-Quelltext einer Seite und sieht sofort die modifizierte Seite. Dies ermöglicht weitaus detailliertere und komplexere Eingriffe in eine Seite – sofern man weiss, was man tut. Übrigens lassen sich so auch eingebundene CSS Styles editieren. Auf diese Weise kann man sehr rasch alternative Formatierungen ausprobieren.

FireFTP: Firefox mit integriertem FTP-Client

 image

imageMan kann sicher geteilter Meinung sein darüber, ob ein FTP-Client ein eigenständiges Programm ist oder ob die Fähigkeit, Dateien hoch- und herunterzuladen, eigentlich Bestandteil eines Web-Browsers sein sollte.

Wer zum zweiten Standpunkt neigt, findet in FireFTP einen praxistauglichen FTP-Client in Form einer Firefox-Extension. Braucht man FTP-Zugriff, so öffnet man die typische Zweispaltenansicht von FireFTP wahlweise in einem neuen Fenster oder einem neuen Tab und hat dann die übliche Funktionalität eines FTP-Clients zur Verfügung.

Nachtrag: Ein konkreter Anwendungsfall für FireFTP aus der Praxis: Was tun, wenn man Daten von einem alten Windows98-Notebook evakuieren muss, welches keinen CD-Brenner besitzt und keine Memory-Sticks erkennen will? Man speichert die Daten auf einem FTP-Server. Was aber, wenn alle FTP-Clients, die man kennt, erst ab Windows 2000 laufen? Man installiert Firefox mit FireFTP!