Die Gedanken sind frei: FreeMind Mindmapping Software

Wer eine freie Mindmapping-Software sucht, stösst unweigerlich auf FreeMind. FreeMind ist java-basiert und läuft somit auf allen Plattformen, für die ein Java Runtime Environment verfügbar ist (u.a. Windows, Mac OS X, Linux). Nach einer längeren Entwicklungspause – die letzte stabile Version 0.8 datiert vom September 2005 – ist seit einigen Monaten die Beta-Version 0.9 verfügbar.

Selbstverständlich verfügt FreeMind über die Basisfunktionalität einer jeden Mindmapping-Software: Ausgehend von einem Wurzelknoten kann man einen Baum aufbauen, wobei die einzelnen Knoten, Kanten und Teilbäume frei positioniert und formatiert werden können – definierbare Stilvorlagen und ein Satz von Standard-Icons helfen dabei. Eher spartanisch ist die Auto-Layout-Funktion: Sie kann nur aktiviert oder deaktiviert werden – unterschiedliche Darstellungsformen wie z.B. Sitemaps oder Organigramme fehlen. Um sich auch in grösseren Mindmaps orientieren zu können bietet FreeMind die Option, einzelne Teilbäume per Mausklick ein- und auszublenden oder über definierbare Filterregeln die anzuzeigenden Knoten zu steuern.

Jedem Knoten kann ein Kommentar zugeordnet werden. Da hier ein eigentlicher Text-Editor mit diversen Formatierungsoptionen zur Verfügung steht, kann man in seinem Mindmap auch umfangreichere Texte oder Tabellen unterbringen. Warum man diese Kommentare wahlweise auch im HTML-Format anzeigen und editieren kann, leuchtet allerdings nicht auf Anhieb ein. Ebenfalls pro Knoten können frei definierbare Attribute erfasst werden, die dann als Tabelle unter dem Knoten hängen, aber auch ausgeblendet oder gefiltert werden können. Ein nicht alltägliches Feature, das dann spannend ist, wenn man die Knoten kategorisieren oder gewichten möchte.

FreeMind speichert MindMaps im XML-Format, so dass diese vergleichweise einfach auch mit anderen Applikationen verarbeitet werden können. Der Datenaustausch mit dem Marktführer Mindjet MindManager ist trotzdem etwas umständlich, wie man hier nachlesen kann.

Insgesamt ist FreeMind ein praxistaugliches Tool für Standardaufgaben. Im Details fühlt es sich allerdings oft etwas hakelig und unkonventionell an, und als plattformübergreifende Java-Applikation lässt es betriebssystem-spezifische Konventionen unberücksichtigt (z.B. bei der Gestaltung von Dialogen). Bezüglich Leistungsumfang kann es – trotz einiger spannender Ansätze – nicht mit dem kommerziellen Mindjet MindManager konkurrieren.