Sunrise: Noch ein Browser für Mac OS X

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Sunrise ist nicht etwa der Haus-Browser des gleichnamigen Schweizer Telecom-Unternehmens, sondern ein Open-Source-Projekt von Atsushi Jike, der – basierend auf dem WebKit-Framework – einen Browser für Mac OS X entwickelt hat. Das auffälligste Merkmal sind die Bookmarks, welche in Form von Mini-Screenshots angezeigt werden. Weitere nicht ganz alltägliche Features:

  • Slider, um die Transparenz des Browser-Fensters stufenlos zu verändern (wozu auch immmer)
  • konfigurierbare Suchmaschinen
  • Quelltext-Anzeige mit wählbarem (externem) Texteditor
  • einfache Möglichkeit, das Browser-Fenster auf eine bestimmte Breite zu setzen

Insgesamt: Einige spannende Ansätze, aber kein Browser, der Safari oder Firefox ersetzen könnte.

HFSExplorer: Mac-Festplatten unter Windows nutzen

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HFS steht für Hierarchical File System, und die weiterentwickelte Version HFS+ ist das Standard-Dateisystem von Mac OS X. Windows demgegenüber nutzt das New Technology File System NTFS. Es ist somit nicht ganz einfach, Festplatten oder Wechselmedien des jeweils anderen Betriebssystems zu lesen oder gar zu beschreiben: Während der Mac von Haus aus NTFS-Volumes immerhin liest, kann ein Windows-PC mit HFS+ rein gar nichts anfangen.

Abhilfe schafft hier der HFSExplorer (der eigentlich HFS+Explorer heissen müsste). Das Windows-Programm öffnet Volumes mit dem Mac-Dateisystem HFS+, seien es nun Festplatten-Partitionen oder Disk Images im *.dmg-Format. Hauptanwendungszeck sind gemäss dem Entwickler Erik Larsson alle Besitzer von Intel-Macs, die mittels Boot Camp ein Dual-Boot-System betreiben und aus Windows heraus auf die Mac-Partition der Festplatte zugreifen möchten. Aber auch den Zugang auf einen HFS+-formatierten iPod soll HFSExplorer möglich machen.

Innotek VirtualBox: Freie Virtualisierungslösung für Windows, Mac OS X, Linux und Solaris

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Nebst den Klassikern von VMware, Parallels und Microsoft (Virtual PC) gibt es auch virtuelle Maschinen auf Basis von Open Source Software, insbesondere VirtualBox von der deutschen Firma Innotek, die gerade von Sun Microsystems übernommen wurde. VirtualBox läuft unter Windows, Mac OS X (nur Intel-Macs), Linux und Solaris (ab VirtualBox 1.6) als Host-System; als Gastsysteme kommen ausser den oben genannten auch noch DOS, OS/2, NetWare und BSD in Frage.

Der Anlass, um mir VirtualBox näher anzuschauen, war die neuste Version 8.04 von Ubuntu, die ich auf einem MacBook Pro mit Mac OS X 10.5.2 (Leopard) ausprobieren wollte. Wer schon einmal VMware Fusion oder Parallels Desktop auf dem Mac benutzt hat, wird sich bei VirtualBox sofort zurechtfinden, denn die Konzepte gleichen sich stark. Sofern die Ubuntu-Installations-CD (bzw. deren ISO-Image) bereits vorhanden ist, geht die Standard-Installation von VirtualBox inkl. Ubuntu in einer guten halben Stunde und ohne nennenswerte Herausforderungen über die Bühne. Danach hat man bereits einen virtuellen Linux-Rechner mit einer sehr anständigen Performance zur Verfügung, der auch auf das Internet zugreifen kann. Für höhere Bildschirmauflösungen sowie eine bessere Integration von Host- und Gast-System empfiehlt sich anschliessend noch die Installation der sogenannten Guest Additions: Dieses Software-Paket, das direkt im Gast-System installiert wird, ermöglicht so nette Dinge wie die nahtlose Übergabe des Mauszeigers oder den Datenaustausch per Zwischenablage und Shared Folders.

VirtualBox gibt es in zwei Editionen: Die Open-Source-Version unterliegt der GNU General Public Licence (GPL), hat allerdings den Nachteil, dass sie zwar mit Quellcode, dafür ohne Installer ausgeliefert wird. Damit wird man zumindest am Anfang zur Closed-Source-Version greifen, die für den persönlichen Gebrauch und den Einsatz in Bildungseinrichtungen kostenlos genutzt werden darf.

Xee: Schneller Bildbetrachter für Mac OS X

Xee Screenshot mit Meerechse (Galapagos)

Sie suchen einen Bildbetrachter für Mac OS X – je einfacher und schneller desto lieber. Er soll lediglich mit vielen Bildformaten umgehen können und nicht nur Bilder in Ordnern, sondern auch in komprimierten Archiven anzeigen können. Rotieren, spiegeln und zuschneiden möchten Sie Ihre Bilder vielleicht noch, aber sicher nicht nachbearbeiten. Was Sie brauchen, ist Xee.

Die Software ist – so steht es unter “About Xee” – vom Bild-Browser ACDsee inspiriert. Das soll nun aber kein Anlass zu falschen Hoffnungen sein: Xee kommt nicht annähernd an dessen Funktionsumfang heran. Weder kann man den Dateibaum parallel geöffnet halten, noch gibt es eine Miniaturansicht – all dies muss man weiterhin mit den Mitteln des Finders bewerkstelligen. Insofern ist Xee wohl als Alternative zu Apples Vorschau sehr zu empfehlen, als Browser für ein grösseres Fotoarchiv hingegen nicht zu gebrauchen (aber dafür hat man auf dem Mac ja iPhoto).

HandBrake: DVD Ripper für Windows, Mac und Linux

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Fragen Sie mich bitte nicht, warum diese Software ausgerechnet HandBrake heisst. Denn während die Filmindustrie bekanntlich DVD-Kopien möglichst ausbremsen möchte, tut HandBrake genau das Gegenteil: Die Software erlaubt es, den Inhalt einer Video-DVD in eine Video-Datei zu konvertieren, wobei unterschiedliche Codecs und Qualitätsstufen zur Auswahl stehen.

Die Welt des digitalen Videos ist relativ komplex, sobald man nicht einfach nur eine DVD abspielen möchte. Insbesondere die Wahl des Dateiformats (Containers) und des Codecs ist nicht ganz trivial – daran kann auch HandBrake nichts ändern. Ansonsten ist die Software aber ausgesprochen benutzerfreundlich: Man wählt Quelle (die DVD), Ziel (die Datei) und Ausgabeformat (für Qualität, Dateigrösse und Zeitaufwand relevant), fügt die gewünschten Tracks in die Warteschlange (Queue) und klickt den Start-Button. Hat man eine geeignete Einstellung gefunden, so kann diese als Preset gespeichert werden; ein Dutzend Presets werden zudem mitgeliefert und sollten die häufigsten Anwendungsbereiche abdecken.

HandBrake steht für Windows, Mac OS X und Linux zur Verfügung und unterliegt der GNU General Public Licence (GPL).

Skim: Das beste Programm, um PDF-Dokumente zu lesen und zu kommentieren

Skim PDF Reader

In einem Artikel über den PDF-Viewer Sumatra für Windows (vgl. Sumatra PDF Viewer: Schlanke Alternative zum Adobe Reader) hatte ich die Geschwindigkeit von Apples PDF-Viewer Vorschau gelobt. Was ich damals unterschlagen hatte: Vorschau ist zwar sehr schnell, aber auch sehr rudimentär ausgestattet – wer PDF-Dokumente intensiv nutzt, wird damit nicht glücklich.

Einer hervorragende Alternative ist Skim. Die Software orientiert sich stark an Vorschau (wodurch sie sehr vertraut wirkt), besitzt aber viele entscheidende Zusatzfunktionen:

  • Symbolleiste: Die häufigsten Aktionen beim Lesen eines PDF-Dokuments sind das Blättern, Zoomen und Rotieren. Apples Symbolleiste hat mich hier nie überzeugt: Die doppelt vorhandenen Zurück/Weiter-Buttons verwirren, und es fehlen elementare Funktionen wie z.B. die Anpassung der Zoom-Stufe an die Fensterbreite. Skim ist hier wesentlich besser ausgestattet und bietet für dieselbe Funktion oft mehrere Buttons zur Auswahl, so dass man sich leicht seine ideale Symbolleiste zusammenstellen kann.
  • Notizfunktionen: Mit Skim kann man PDF-Dokumente nicht nur lesen, sondern auch mit Notizen und Markierungen versehen – genau so, wie man auch ein gedrucktes Buch benutzen würde. Erst damit werden PDF-Dokumente zu einem echten Buchersatz im Bereich der wissenschaftlichen und fachlichen Arbeit. Nebst den bekannten Post-Its bietet Skim auch einfache geometrische Figuren (Linien, Rechtecke, Kreise) sowie die Möglichkeit, Textpassagen an- bzw. durchzustreichen.
  • Lesebalken: Das Lesen auf dem Bildschirm ist unter anderem deshalb ermüdend, weil es schwieriger ist, die Zeile zu halten – den Finger oder eine andere Lesehilfe kann man schlecht einsetzen. Der Lesebalken ist hier eine grosse Hilfe: Die aktuelle Zeile wird farbig hinterlegt, per Cursor-Taste wandert die Markierung zeilenweise nach oben oder unten.
  • Mehrfach-Ansichten: In Textverarbeitungsprogrammen und Editoren gibt es oft die Möglichkeit, das Fenster vertikal zu teilen und so zwei verschiedene Stellen desselben Dokuments zu sehen. Diese Möglichkeit bietet auch Skim. Zudem kann man sogenannte Snapshots anlegen, bei dem eine bestimmte Stelle im Dokument ähnlich einem Lesezeichen gespeichert, aber später in einem separaten Fenster betrachtet werden kann.
  • Volltext-Suche: Zusätzlich zur normalen Trefferliste (die es auch bei Vorschau gibt) bietet Skim eine Trefferliste, die nach Relevanz sortiert ist: Eine Balkengrafik zeigt, auf welchen Seiten der gesucht Begriff am häufigsten vorkommt.

Fazit: Skim schliesst eine schmerzliche Lücke zwischen Apples Vorschau und dem Adobe Reader. Wer auf einem Mac regelmässig PDF-Dokumente liest (und das ist heute fast jeder), sollte diese Software unbedingt installieren. Die einzige Herausforderung besteht darin, dass die Notizen und Markierungen nicht im PDF-Dokument selbst, sondern im Dateisystem abgelegt werden. Wer ein PDF-Dokument kopieren oder per Mail verschicken will, muss wissen, bei welcher Methode die Notizen erhalten bleiben oder bei welcher nicht. Sowohl die integrierte Hilfe als auch das Skim-Wiki bieten hier aber gute Unterstützung. Und im Zweifelsfall kann man mit der Export-Funktion bequem ein “PDF-Dokument mit eingebetteten Notizen” generieren, damit sicher keine Anmerkungen verloren gehen.

Quicksilver wird Open Source Software

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Quicksilver von Blacktree ist ein Utility exklusiv für Mac OS X, mit dem man per Tastatur Programme starten und auch ganze Befehlsketten ausführen kann. Die Software hat in der Mac-Gemeinde Kultstatus: Sie verlangt zwar etwas Einarbeitungszeit, ist aber ein einmaliges, sehr mächtiges und ausgesprochen ästhetisches Tool für Menschen, die möglichst effizient mit ihrem Rechner arbeiten wollen.

Bisher konnte man Quicksilver zwar kostenlos benutzen, es war aber nie ganz klar, ob es sich nur um eine Vorabversion einer kommerziellen Software handelt. Diesen Spekulationen hat der Entwickler nun ein Ende bereitet, indem er den Code auf Google Code publiziert und unter die Apache Licence 2.0 gestellt hat.

Cog: Schlanker Audio-Player für Mac OS X

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Als Mac-Benutzer hat man mit iTunes automatisch einen attraktiven und leistungsfähigen Audio- und Video-Player an Bord. Wer – aus welchen Gründen auch immer – trotzdem eine Alternative sucht, findet in Cog einen schlanken Audio-Player mit GNU General Public Licence. Cog besitzt ein sauberes Aqua-Interface, aber keinerlei visuelle Extras. Er spielt die folgenden Formate:

  • Ogg Vorbis
  • MP3
  • FLAC
  • Musepack
  • Monkeys Audio
  • Shorten
  • Wavpack
  • AAC
  • Apple Lossless
  • Wave/AIFF

Hervorzuheben ist ferner die Unterstützung von Last.fm. Cog liegt aktuell in der Version 0.06 vor, wobei die tiefe Versionsnummer ein krasses Unterstatement darstellt: Cog ist eine praxistaugliche, benutzerfreundliche Software, die man bedenkenlos einsetzen kann.

notMac: Open-Source-Alterantive zu .Mac

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Verschiedene Synchronisations- und Web-Publishing-Funktionen von Mac OS X bzw. iLife sind nur in Verbindung mit einem kostenpflichtigen .Mac-Account von Apple nutzbar. Mit dem notMac Challenge rief ein Mac-Anwender dazu auf, eine kostenlose Alternative zu entwickeln und setzte dafür ein Preisgeld von 10’000 US-Dollar aus.

Der Sieger steht nun fest: Ben Spink hat eine Lösung entwickelt, mit dem man einen beliebigen Server mit Mac OS X zur Datensynchronisation oder als iDisk nutzen kann. Die Software ist Open Source, und bereits wird daran gearbeitet, dass man als Server auch Windows- und Linux-Rechner nutzen kann. Nach den Erfahrungen, welche die iPhone-Hacker gemacht haben, bleibt allerdings die Frage, ob sich Apple nicht etwas einfallen lassen wird, das solche Bestrebungen unterbindet. Zumindest das von iDisk entliehene Icon müsste notMac sicher noch überdenken, um Konflikte mit Cupertino zu vermeiden.

GrandPerspective und Disk Inventory X: Belegung einer Mac-Festplatte visualisieren

GrandPerspective und Disk Inventory X sind zwei vergleichbare Open-Source-Programme für Mac OS X, die Ähnliches leisten wie WinDirStat (vgl. Festplatten-Belegung analysieren mit WinDirStat) und SequoiaView für Windows sowie KDirStat für Linux. Immer geht es darum, die Festplattenbelegung mit sogenannten Tree-Maps zu visualisieren, um Speicherplatzfressern auf die Spur zu kommen.

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GrandPerspective sieht auf den ersten Blick sehr unspektakulär aus. Die meisten Funktionen sind im Drawer untergebracht, der sich über den Button “Mehr…” öffnet. Dort stösst man auch auf die reichhaltigen Filter-Funktionen, die das Highlight dieses Programms darstellen. Hübsch sind auch die wählbaren Farbpaletten. Dagegen vermisse ich einen Ordnerbaum, und die Zoom-Funktion ist nur bedingt brauchbar.

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Disk Inventory X überzeugt durch die synchrone Darstellung von Ordnerbaum (links) und Treeview (Mitte). Ausserdem ist die Zoom-Funktion schöner implementiert. Dafür besitzt Disk Inventory X keine Filterfunktion, die sich auf die Treeview auswirkt, und die Farbgebung beschränkt sich auf die 12 häufigsten Dateitypen, während alle anderen Dateitypen schlicht grau bleiben.