NeoOffice: OpenOffice.org für den Mac

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Das freie Office-Paket OpenOffice.org läuft zwar auch auf dem Mac, allerdings nur unter dem X Window System X11. Dies bedeutet erstens, dass man zuerst X11 installieren muss, und zweitens, dass OpenOffice.org nicht die vertraute Aqua-Oberfläche von Mac OS X besitzt. Anders gesagt: Es funktioniert zwar, macht aber nicht richtig Freude.

Wer ein Open Source Office-Paket braucht, das sich wirklich mac-like anfühlt und auch mac-like installiert werden kann, greift deshalb zu NeoOffice. Dieses ist funktionial identisch mit OpenOffice.org, verpackt es aber in eine Aqua-Oberfläche. Das soeben freigegebene NeoOffice 2.1 basiert auf OpenOffice.org 2.1 und ist damit eine ausgereifte Office-Lösung, die in den Bereichen Textverarbeitung (NeoOffice Writer), Tabellenkalkulation (NeoOffice Calc) und Präsentations-Software (NeoOffice Impress) den Vergleich mit Microsoft Office nicht zu scheuen braucht. Zum Paket gehören ferner das Zeichnungsprogramm NeoOffice Draw und die Datenbank NeoOffice Base.

Auch wenn das die Website www.neooffice.org nicht unbedingt wiederspiegelt: NeoOffice entspricht optisch dem, was ein Mac-Anwender erwartet. Ausserdem läuft es sehr flüssig und ist – nach meinem subjektiven Empfinden – eher schneller als Microsoft Office. Gewöhnungsbedürftig ist allenfalls, dass das System alle Komponenten als ein einziges Programm behandelt – schnell mit Befehl-Tabulator von der Textverarbeitung in die Tabellenkalkulation wechseln funktioniert deshalb nicht. Das ändert aber nichts daran, dass NeoOffice umbedingt empfehlenswert ist und auf jeden Mac gehört.

Open Source FTP Clients für Mac OS X

Das Angebot an kommerziellen FTP Clients für den Mac ist gross: Captain FTP, CuteFTP, Fetch, Interarchy, Transmit oder Yummy FTP, um nur die wichtigsten zu nennen. Aber auch wer einen Open Source FTP Client für Mac OS X sucht, wird fündig.

Cyberduck ist der bekannteste Vertreter dieser Gattung. Er beherrscht nebst FTP auch die sicheren Protokolle FTP/TLS (FTP über SSL/TLS) und SFTP (SSH Secure File Transfer). Zu den Komfortfunktionen gehören Resumable Transfers (Fortsetzung eines begonnenen Downloads/Uploads nach einem Verbindungsunterbruch), rekursive Transfers und die Synchronisation von Verzeichnissen. Cyberduck ist zudem gut in die systemweiten Technologien Spotlight, Bonjour, Schlüsselbund und AppleScript integriert. Die Benutzeroberfläche ist ganz Mac-like und selbsterklärend. Entwickelt wird Cyberduck vom Schweizer Programmierer David V. Kocher.

OneButton FTP ist ein noch junges Programm und bietet erst grundlegende Funktionen. Das Ziel der Entwickler ist ein FTP Client, der sich insbesondere durch ein cleveres Warteschlangen-Management sowie durch intensives Drag-and-Drop auszeichnet. OneButton FTP bietet nebst FTP auch FTP über SSL/TLS, aber kein SFTP.

FileZilla ist ein Klassiker in der Windows-Welt. Die zukünftige Version 3.0, die derzeit als Beta 6 verfügbar ist, läuft nun auch unter Mac OS X und Linux. FileZilla ist ein Arbeitspferd, das im klassischen Zweispalten-Layout daherkommt und seinen Job einwandfrei erledigt. Optisch ist es allerdings nur mässig attraktiv und für Mac-Anwender in gewissen Details gewöhnungsbedürftig. Auch FileZilla beherrscht FTP, FTP über SSL sowie SFTP.

KDE für den Mac: "…still very alpha"

Unter der eleganten Aqua-Oberfläche von Mac OS X steckt bekanntlich ein FreeBSD UNIX Betriebssystem. Aus diesem Grund kann man auf einem Mac auch Linux- bzw. UNIX-Programme installieren, sofern man sich nicht scheut, sich mit X11 und Fink einzulassen.

Dank der Portierung des KDE-Frameworks auf den Mac sollen in absehbarer Zeit alle Programme, die auf KDE basieren, auch auf den Apple-Rechnern laufen – und zwar ohne dass man eine X11-Umgebung installiert haben muss. Dabei geht es nicht darum, die Benutzeroberfläche des Mac OS X durch den KDE Desktop zu ersetzen, sondern darum, dass sich KDE-Programme möglichst einfach installieren lassen und sich möglichst homogen in die Aqua-Oberfläche integrieren.

Derzeit warnen die Programmierer auf der Projekt-Homepage KDE on Mac OS X noch eindringlich vor übertriebenen Erwartungen an die Stabilität ihrer Entwicklung. Es mehren sich aber die Indizien, dass das Ganze grundsätzlich funktioniert und dass Mac-Anwender in absehbarer Zeit auf einen Fundus an Open Source Software zurückgreifen können, der bisher nur Linux-Anwendern zur Verfügung stand.

Mehr Informationen zum Thema:

Ruby on Rails: Lokale Entwicklungsumgebung unter Mac OS X aufsetzen

Um Erfahrungen mit dem Open Source Framework Ruby on Rails unter Mac OS X zu sammeln, empfiehlt sich Locomotive. Damit wird die Installation so einfach wie bei einem ganz normalen Programm: Image-Datei herunterladen, als Volume mounten, Inhalt auf die Festplatte kopieren – fertig! Ab sofort hat man mit Locomotive eine übersichtliche grafische Benutzeroberfläche, um Rails-Applikationen zu erzeugen, zu starten, zu stoppen oder im Browser aufzurufen.

Für einen ersten Test legt man eine neue Rails-Applikation an (Applications > Create New…), startet sie (Run) und ruft sie anschliessend im Webbrowser auf (Applications > Preview in Browser). Jetzt sollte die Standard-Willkommensseite von Rails erscheinen: "Welcome aboard – You’re riding the Rails!"

Rails-Befehle führt man über das Terminal aus. Dabei ist es entscheidend, dass man nicht das Standard-Terminal benutzt, sondern dasjenige von Locomotive (Applications > Open Terminal). Was man zudem noch braucht, ist ein Editor, um die Ruby-Skripts zu bearbeiten: Ruby-on-Rails-Entwickler nutzen typischerweise den kostenpflichtigen TextMate, für den Anfang tut es aber auch jeder andere Editor, der zumindest ein Syntax-Highlighting für Ruby bietet (z.B. Smultron).

Locomotive installiert standardmässig eine SQLite-Datenbank. Allerdings lässt sich sehr einfach eine MySQL-Datenbank nachinstallieren – was aus zwei Gründen eine gute Idee ist: Erstens beziehen sich viele Anleitungen auf eine MySQL-Datenbank, und zweitens ist MySQL im produktiven Betrieb sowieso Standard. (Wie man MySQL und den grafischen Datenbank-Manager CocoaMySQL unter Mac OS X installiert.)

Abschliessend müssen Sie nur noch die Datenbank-Parameter in der Datei config/database.yml hinterlegen, damit Ihre Ruby-on-Rails-Applikation auch auf die Datenbank zugreifen kann. Als Adapter wählen Sie dabei "mysql", als host "localhost" – die übrigen Parameter erschliessen sich von selbst.

The Unarchiver: Archive entpacken unter Mac OS X

Zum Entpacken von ZIP-Archiven und ähnlichen komprimierten Dateien bringt Mac OS X den BOMArchiveHelper mit. The Unarchiver empfiehlt sich als vielseitigere und komfortablere Alternative zu diesem Programm: Es unterstützt mehr Dateiformate (Zip, Tar-GZip, Tar-BZip2, Rar, 7-zip, LhA, StuffIt u.a.) und kommt besser mit Dateinamen aus nicht-englischen Zeichensystemen zurecht.

MySQL-Datenbank unter Mac OS X installieren

Wer datenbank-basierte Web-Applikationen entwickelt und dabei auf Open Source Software zurückgreift, benutzt in der Regel MySQL als Datenbank. Die Installation auf dem lokalen Mac war einst nicht ganz einfach (Marc Liyanage hat hier Pionierarbeit geleistet) – heute jedoch dauert es nur wenige Minuten, bis man einen MySQL-Server inklusive Datenbank-Manager mit grafischer Benutzeroberfläche installiert hat.

Schritt 1: MySQL-Datenbank-Server installieren

Alle erforderliche Software kann man in einem einzigen Paket von der MySQL-Website herunterladen. Entscheidend dabei ist, dass man aus der langen Liste die richtige Version auswählt:

  • Mac OS X Package Format (nur dieses Format enthält einen Mac OS X Installer)
  • Mac OS X Version und Prozessor-Typ (PowerPC oder Intel) beachten
  • Standard-Paket benutzen

Der Download besteht aus einer .dmg-Datei, die als Volume gemountet wird und insgesamt drei Installationsprogramme enthält:

Das erste Package mysql-standard-5.0.27-osx10.4-i686.pkg (dieser Dateiname ist versionsspezifisch und kann bei Ihnen abweichen) installiert den eigentlichen MySQL Datenbank-Server. Es handelt sich um einen ganz normalen Installationsprozess, wie ihn jeder Mac-Benutzer kennt.

Das zweite Package MySQLStartupItem.pkg installiert die Autostart-Funktion von MySQL. Sie benötigen diese nur, falls der Datenbank-Server beim Systemstart automatisch hochgefahren werden soll – andernfalls können sie MySQL jeweils manuell starten. Auch hier ist ein normaler Installer vorhanden, der keine besonderen Kenntnisse erfordert.

Die Datei MySQL.prefPane schliesslich installiert sich per Doppelklick in den Systemeinstellungen unter dem Apfelmenü. Damit kann der Datenbank-Server manuell gestartet und und gestoppt werden. Zudem kann hier die Autostart-Funktion aktiviert bzw. deaktivert werden.

Schritt 2: CocoaMySQL installieren

Um MySQL-Datenbanken zu managen empfiehlt sich ein Datenbank-Manager mit grafischer Benutzeroberfläche. Während unter Windows eine grosse Auswahl besteht, gibt es für Mac OS X nur ein einziges empfehlenswertes Open Source Tool: CocoaMySQL. Auch dieses Programm wird ganz normal installiert.

Um anschliessend den Datenbank-Manager mit dem Datenbank-Server zu verbinden, genügen die folgenden Parameter:

Host: localhost
User: root
Password: leer lassen

MacLibre: Freie Software für den Mac

MacLibre ist eine Kollektion mit Open Source Software für den Mac. Die meisten der knapp zwei Dutzend Programme gehören zu den Usual Suspects, sind also ausgereifte und weit verbreitete Applikationen. Überraschendes sollte man von MacLibre nicht erwarten, dafür sind die Programme in einem praktischen Installer zusammengefasst, mit dem man die gewünschte Software-Auswahl in einem einzigen Arbeitsgang installieren kann. Wer einen Grundstock an zuverlässiger Open Source Software für Mac OS X sucht, ist mit MacLibre gut bedient.

MenuMeters: Den Mac auf den Puls fühlen

Schreibt mein Mac gerade Daten auf die Festplatte? Wie schnell ist der aktuelle Download? Wie stark sind Prozessor und Arbeitsspeicher ausgelastet?

Diese simplen und doch immer wieder wichtigen Fragen beantwortet MenuMeters auf einen einzigen Blick – und zwar jederzeit, denn die Angaben werden in der Menuleiste eingeblendet. MenuMeters klinkt sich in die Systemeinstellungen ein, lässt sich dort sehr detailliert konfigurieren und ist eines jener Tools, die man nie mehr missen möchte.

MenuMeters untersteht der GNU General Public Licence (GPL) und läuft auf PowerPC- oder Intel-Macs ab Mac OS X 10.2 (Jaguar).

ReactOS: Windows-Klon läuft nun auch auf Intel-Macs

Das Betriebssystem ReactOS ist für Anwender gedacht, welche zwar gewisse Windows-Software nicht missen möchten, aber auf Windows selbst verzichten wollen. Ziel des Open-Source-Projekts ist die vollständige Binär-Kompatiblität sowohl für Anwendungsprogramme als auch für Treiber von NT- und XP- Betriebssystemen.

Die neusten Entwicklerversionen von ReactOS lassen sich nun – mit Hilfe von Apples Boot Camp – auch auf einem Mac mit Intel-Prozessor betreiben. Zudem läuft ReactOS neuerdings auch als Gastsystem unter der Virtualisierungs-Software Parallels.

Mehr zum Thema:

XAMPP jetzt auch für Mac OS X

XAMPP von Apache Friends – ein sehr einfach zu installierendes Paket aus Apache, MySQL, PHP und Perl – ist in der Version 1.5.5 für Windows und Linux verfügbar. Darin sind insbesondere MySQL 5.0.27, PHP 5.2.0 und phpMyAdmin 2.9.1 enthalten.

Neu ist die XAMPP-Distribution auch für Mac OS X verfügbar. Sie enthält unter anderem folgende Komponenten: Apache, MySQL, PHP & PEAR, SQLite, Perl, ProFTPD, phpMyAdmin, OpenSSL, GD, Freetype2, libjpeg, libpng, zlib, Ming, Webalizer, mod_perl, eAccelerator, phpSQLiteAdmin. Das Ganze wird als Mac OS X Installer-Paket bereitgestellt. Voraussetzung ist allerdings Mac OS X 10.4 sowie ein Mac mit Intel-Prozessor. Zudem ist die Distribution noch nicht für den produktiven Einsatz vorgesehen:

“Diese XAMPP-Version befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Benutzung auf eigene Gefahr!”