TYPO3 Forge: Die neue Entwickler-Plattform für TYPO3

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Mit der neuen Plattform forge.typo3.org sollen die zahlreichen Projekte rund um das Open Source CMS TYPO3 besser koordiniert werden. Basierend auf der Projekt-Management-Plattform Redmine bietet TYPO3 Forge alle Module, die man sich für ein Software-Projekt wünschen kann – vom Subversion-Repository über einen Issue-Tracker bis hin zu Dateiablage und Wiki für die Dokumentation.

image Es ist zu vermuten, dass damit einige der älteren Tools – beispielsweise der auf Mantis basierende alte Issue-Tracker – gelegentlich überflüssig werden. In einer Übergangszeit dürfte allerdings die Verwirrung durch die Vielfalt der Plattformen noch etwas zunehmen. Trotzdem ist der Schritt zu TYPO3 Forge eindeutig zu begrüssen, und die Mehrheit der Entwickler dürfte sich rasch von den Vorteilen von Redmine überzeugen lassen. Für Unentschlossene bietet übrigens der Video-Podcast von Jochen Rau und Sebastian Kurfürst einen guten Einstieg.

Gobby: Gemeinsam Textdateien bearbeiten

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Es gibt ganz unterschiedliche Lösungen, wenn mehrere, räumlich getrennte Personen gemeinsam einen Text bearbeiten wollen.

Da wäre beispielsweise der Überarbeitungsmodus von Textverarbeitungen zu nennen, der jede Änderung in einem Dokument protokolliert. Auf diese Weise lassen sich die Beiträge der einzelnen Autoren auseinanderhalten, akzeptieren oder verwerfen und (falls mehrere Versionen eines Dokuments existieren) zusammenführen. Dieses Prinzip eignet sich insbesondere dann, wenn es nicht nur um rohen Text, sondern um formatierte Dokumente geht und wenn die Autoren bei der Arbeit nicht immer online sein wollen. Zumindest diejenige Person, welche das Dokument am Schluss bereinigt, muss allerdings fortgeschrittene Anwenderkenntnisse besitzen.

Ein anderer Ansatz sind Wikis, welche ebenfalls jede Änderung festhalten. Im Unterschied zu Textverarbeitungen braucht es allerdings niemanden, der am Schluss den Text redigiert: Es gilt ganz einfach immer die letzte Version, und das Änderungsprotokoll dient lediglich dazu, alle Änderungen inkl. ihre Urheber anzuzeigen und im schlimmsten Fall rückgängig zu machen. Wikis sind Server-Applikationen, somit ist die aktuellste Version des Texts immer für alle Autoren verfügbar; dafür muss man immer online sein, und nicht alle Wikis bieten den Komfort von WYSIWYG-Editoren.

Ein drittes Konzept sind Programme, welche das kollaborative Schreiben in Echtzeit über LAN- oder Internet-Verbindungen erlauben. Nebst den kommerziellen Vertretern dieser Gattung wie MoonEdit oder SubEthaEdit gibt es auch eine entsprechende Open Source Software: Gobby. Hauptanwendungsgebiet solcher Texteditoren ist die gemeinsame Arbeit an Programmcode, aber natürlich kann man damit auch normale Texte schreiben – einfach ohne Formatierung.

Das Prinzip ist rasch erklärt (vgl. Screenshot): Nehmen wir an, ich arbeite an einem PHP-Skript und brauche dabei Unterstützung. Ich starte Gobby und eröffne eine Sitzung, wobei ich ein Passwort vergeben kann, falls ich den Zugang für andere Personen beschränken will. Nun fungiert mein Rechner als Host, und andere Personen können an der Sitzung teilnehmen.

Ich öffne die PHP-Datei, die ich bearbeiten möchte, und lade (z.B. über E-Mail oder Telefon) Max Muster ein, wobei dieser nur die IP-Adresse meines Rechners und allenfalls das Passwort wissen muss. Max startet ebenfalls Gobby, wählt die Funktion «Sitzung beitreten» und kann dann ebenfalls auf die PHP-Datei zugreifen. Wir können nun gleichzeitig Änderungen vornehmen, wobei über Farbmarkierung jederzeit klar ist, wer was eingegeben hat. Sofern man nicht sowieso per Telefon oder Chat in Verbindung steht, bietet Gobby eine integrierte Chat-Applikation, über die man miteinander diskutieren kann.

Wie gesagt: Das Prinzip ist rasch erklärt, und es ist bestechend. In der Praxis gibt es allerdings noch die eine oder andere Hürde zu meistern. So ist Gobby spürbar eine Linux-Applikation – unter Windows muss man GTK+ installieren, für den Mac muss man auf MacPorts zurückgreifen. In der Anwendung sind insbesondere die Angabe der korrekten IP und die Freischaltung der von Gobby benutzten Ports in der Firewall kritische Punkte. Wenn die Verbindung aber einmal steht, ist die Zusammenarbeit sehr einfach und ausgesprochen effizient.

(via T3N)

Lotus Symphony: Die OpenOffice-Variante von IBM

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Man weiss nicht recht, was man davon halten soll: IBM hat – basierend auf OpenOffice.org – eine neue, kostenlose Office-Suite namens Lotus Symphony veröffentlicht. Da der Download-Server momentan hoffnungslos überlastet ist, beruht dieser Artikel lediglich auf denjenigen Informationen, die man von IBM selbst sowie auf einschlägigen Websites erhält. Trägt man diese zusammen, so ergibt sich folgendes Bild:

  • Lotus Symphony bietet eine Textverarbeitung (IBM Symphony Lotus Documents), eine Tabellenkalkulation (IBM Lotus Symphony Spreadsheets) und ein Präsentationsprogramm (IBM Lotus Symphony Presentations).
  • Derzeit ist Lotus Symphony für Windows und Linux verfügbar; eine Mac-Version ist angekündigt.
  • Lotus Symphony basiert auf demselben Code wie die Productivity Tools in IBMs Groupware Lotus Notes 8.
  • Gegenüber OpenOffice.org besitzt Lotus Symphony unter anderem eine überarbeitete Benutzeroberfläche. Diese wirkt übersichtlich und modern, ist allerdings eher auf Anwender mit durchschnittlichen Ansprüchen zugeschnitten.
  • Lotus Symphony basiert nicht auf der aktuellen OpenOffice.org-Version 2.x (oder gar auf der Version 3.x, welche derzeit als Beta-Version vorliegt), sondern auf der alten Version 1.x.
  • Obwohl es sich um eine angepasste Version von OpenOffice.org handelt, ist Lotus Symphony keine Open Source Software. Dies liegt daran, dass OpenOffice.org 1.x damals nicht nur unter der LGPL-Lizenz, sondern auch unter der (heute nicht mehr benutzten) Sun Industry Standards Source License SISSL veröffentlicht wurde. Diese Lizenz erlaubt es, Modifikationen einer Software zu erstellen und zu verbreiten, ohne den Quellcode der Modifikationen offenlegen zu müssen.

Insgesamt scheint es, dass Lotus Symphony vor allem für IBM wichtig ist, um sich im Bereich der Groupware- und Office-Lösungen besser zu positionieren. Die Software mag technisch und konzeptionell überzeugen, und wenn es nur um den finanziellen Aspekt geht, scheint das Angebot attraktiv. Für die Open Source Community ist Symphony allerdings nur bedingt ein Gewinn, weil IBM zwar von OpenOffice.org profitiert, die Modifikationen aber zurückbehält.

TYPO3 Anwendertag, Frankfurt am Main

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Die dritte Ausgabe des TYPO3 Anwendertags findet am 11. November 2008 in Frankfurt am Main statt. Der Kongress richtet sich an Anwender und Neueinsteiger. Er bietet vor allem praxisorientierte Erfahrungsberichte aus Industrie und Mittelstand. Der Eintritt zur Veranstaltung kostet 238 Euro (Studenten: 50 Euro), Frühbucher zahlen gut 200 Euro.

Open Source Expo, Karlsruhe

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Auch in Deutschland etabliert sich eine Messe zum Thema Open Source: Die Open Source Expo findet erstmals am 25. und 26. Mai 2008 im Kongresszentrum Karlsruhe statt. Im Rahmen des Konferenzprogramms Open Stage sind unter anderem Mike Milinkovich (Executive Director der Eclipse Foundation) und Clint Oram (Mitbegründer von SugarCRM) zu hören.

CH Open Source Award zur Förderung freier Software in der Schweiz

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Um die Entwicklung und den Einsatz freier Software in der Schweiz zu fördern lanciert der Verein /ch/open den CH Open Source Award. Die Auszeichnung wird in fünf Kategorien vergeben:

  • Swissness Award für FOSS-Projekte mit massgeblicher Schweizer Beteiligung
  • Business Award für FOSS-Dienstleister, die FOSS-Projekte unterstützen oder eigene Software unter einer Open Source-Lizenz freigeben
  • Pioneer Award für Firmen oder öffentliche Institutionen, die freie statt proprietärer Software einsetzen
  • Advocacy Award für Personen, die sich um die Förderung von FOSS verdient gemacht haben
  • Youth Award für Personen aus dem Bildungsbereich, die sich dort für freie Software einsetzen

Die gesamte Preissumme beträgt 10’000 Franken. Die Jury setzt sich aus FOSS-Dienstleistern, Experten und Fachverbänden zusammen. Teilnahmeberechtigt sind Personen, Firmen und Organisationen aus der Schweiz, die FOSS einsetzen und fördern; Eingabeschluss ist 27. Juni 2008.

OpenExpo, Winterthur

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Die fünfte Swiss Open Source Software Conference & Exposition OpenExpo findet in der Eulachhalle in Winterthur ZH statt, und zwar am 24. und 25. September 2008. Anmeldeschluss für Referate, Projekte und Firmenstände ist Ende Mai, das detaillierte Programm wird im Juni bekanntgegeben.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass das die Vorträge der letzten OpenExpo in Form von PDF-Dokumenten und Audiodateien im Internet frei verfügbar ist.

Google Doctype: Die Wikipedia für Web-Entwickler?

Google Doctype: Documenting the Open Web

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Unter dem Namen Google Doctype hat Google kürzlich ein Wiki aufgeschaltet, das sich am besten als Dokumentation für Web-Entwickler beschreiben lässt. Sowohl die Artikel als auch die Code-Beispiele unterliegen einer sehr liberalen Lizenz – einfach gesagt reicht es aus, Google Doctype als Quelle zu nennen, ansonsten können sämtliche Inhalte des Wikis kopiert und modifiziert werden (Details zur Lizenzierung).

Google Doctype ist – wie Mark Pilgrim im obigen Video freimütig zugibt – höchst unvollständig. Dies betrifft sowohl die Themenauswahl als auch die Detaillierung der einzelnen Themen. Gerade wer SELFHTML kennt wird vielleicht etwas enttäuscht sein. Doch was nicht ist, kann noch werden, denn jedermann kann Inhalte von Google Doctype ergänzen und verbessern; die einzige Voraussetzung ist ein Google Account.

Wenn ich das Interview richtig deute, dann ist es nicht so, dass Google mit Doctype eine grosse strategische Offensive lanciert hat, sondern ganz einfach ein internes Dokumentations-Tool freigegeben hat. Dadurch können andere Web-Entwickler vom Erfahrungsschatz der Google-Entwickler profitieren (insbesondere im Bereich der Cross-Browser-Kompatibilität), auf der anderen Seite erhofft sich Google aber auch Input von der Community.

Brief: Schöner RSS-Reader für Firefox

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Meine Liste der RSS-Extensions für Firefox (vgl. Feeds in Firefox lesen) braucht eine Ergänzung: Brief gefällt mir mindestens so gut wie mein einstiger Favorit Sage, wobei sich die beiden Extensions letztlich ziemlich ähnlich sind. Den einzigen Nachteil von Brief sehe ich darin, dass die Liste der Feeds nicht im gleichen Sidebar dargestellt wird wie die Bookmarks. Davon abgesehen ist Brief eine sehr übersichtliche und ästhetisch überzeugende Lösung. Oder wie es auf der Website heisst:

«Designed to be easy to use and streamlined, with exactly the right set of features.»