Texter: Systemweite Auto-Text-Funktion für Windows

Die automatische Textkorrektur von Programmen wie Outlook oder Word kann man einerseits dazu verwenden, um häufige Tippfehler auszubügeln (z.B. “dei” statt “die”). Für Vielschreiber mindestens so wertvoll ist aber die Möglichkeit, Kürzel durch ganze Textblöcke zu ersetzen (z.B. “mfg” für “Mit freundlichen Grüssen”).

Texter ist für Letzteres gedacht – und da es ein eigenständiges Programm ist, das beim Systemstart automatisch geladen wird, steht die Textersetzung systemweit zur Verfügung. Dies ist denn auch der grosse Vorteil dieser Software, die ansonsten ziemlich schmucklos ist und einen klar begrenzten Leistungsumfang hat:

  • Frei definierbare Hotstrings, die durch einen frei definierbaren Text ersetzt werden.
  • Wählbarer Trigger, um die Ersetzung auszulösen: Enter-, Tabulator- oder Leertaste.
  • Platzhalter für das aktuelle Datum, die aktuelle Zeit oder den Inhalt der Zwischenablage.
  • Script-Mode, der auch die Verwendung von Tastaturbefehlen im Ersatztext erlaubt (Shift, Control, Alt, Windows, Tab, Enter, Backspace, Cursor).

Insgesamt ist Texter ein wirklich nützliches Werkzeug. Zwei Dinge erscheinen mir allerdings verbesserungsfähig:

  • Die Ersatztexte werden nicht unter “Dokumente und Einstellungen”, sondern direkt im Programmverzeichnis gespeichert.
  • Dass Texter in jedem Programm zur Verfügung steht, ist normalerweise ein Segen, in Ausnahmefällen jedoch ein Fluch: Die kryptische Abkürzungen von Programmiersprachen beispielsweise können leicht mit den Hotstrings von Texter in Konflikt geraten. Texter sollte deshalb programmspezifische Profile bieten oder wenigstens für bestimmte Programme deaktivierbar sein.

Texter läuft unter Windows (inkl. Vista) und untersteht der GNU General Public Licence. Eine kurze Einführung inkl. Screencasts vermittelt rasch alles Wissenswerte. 

GnuCash: Freie Buchhaltungs-Software – neu auch für Windows

Die aus der Linux-Welt stammende Finanz-Software GnuCash wird auf Windows portiert: Derzeit ist die Entwickler-Version 2.1.0 verfügbar (die noch nicht für den produktiven Einsatz gedacht ist), ab der Version 2.2.0 soll es stabile Releases auch für Windows geben. GnuCash ist sowohl für Privatpersonen als auch für KMUs konzipiert, unterstützt die doppelte Buchhaltung, importiert Daten im OFX– und QIF-Format und beherrscht auch den Homebanking-Standard HBCI.

Rein optisch merkt man GnuCash deutlich an, dass es kein “richtiges” Windows-Programm ist, sondern auf der GTK-Library basiert (wie beispielweise GIMP oder Gaim/Pidgin auch). Betreffend Leistungsumfang und Qualität der Software möchte ich im Moment noch kein Urteil wagen. Mangels Alternativen an freier Finanzsoftware für Windows kommt GnuCash aber sowieso in die engere Wahl.

(via Golem)

Launchy: Programme per Tastatur starten

Das Startmenü ist eine praktische Sache, um rasch auf alle Programme zuzugreifen, die auf einem Windows-Rechner installiert sind. Wenn man häufig dieselben Programme nutzt, ist der Weg über das Startmenü aber umständlich. Die Schnellstart-Symbolleiste in der Taskleiste macht es ein bisschen besser, aber auch nur ein bisschen, weil man trotzdem zur Maus greifen muss.

Wer die Tastatur bevorzugt, braucht Launchy. Launchy scannt das Startmenü (und wahlweise auch weitere Verzeichnisse) nach bestimmten Dateitypen und baut daraus einen Index. Anschliessend kann man per Tastenkombination den obigen Schnellstarter aufrufen, einige Buchstaben eintippen und das Programm bzw. die Datei öffnen.

Launchy unterliegt der GNU General Public License (GPL). Es ist ein einfaches, aber hübsches Tool zur Produktivitätssteigerung – aber nur ein schwacher Trost dafür, dass es für Windows kein Quicksilver gibt. 

Folder Size: Ordnergrösse direkt im Explorer anzeigen

Mac-Besitzer werden über diesen Beitrag nur müde lächeln: Dort gehört die hier beschriebene Funktion nämlich zur Standardausstattung des Finders. Unter Windows dagegen muss man normalerweise zu Drittprogrammen greifen, um alle Ordnergrössen auf einen Blick zu sehen – der Explorer zeigt von Haus aus nur die Dateigrössen an.

Abhilfe schafft Folder Size: Nach der Installation verfügt der Explorer über eine zusätzliche Spalte, die im Englischen “Folder Size” heisst und im Deutschen “Grösse” (nicht zu verwechseln mit der normalen Spalte “Größe”). Das ist insbesondere dann praktisch, wenn man auf der Suche nach Speicherplatzfressern ist. Aber auch vor Kopier-, Verschiebe- und Brennaktionen kennt man gerne die Ordnergrösse, ohne immer über das Kontextmenü den Eigenschaftendialog bemühen zu müssen.

Der Entwickler ist etwas selbstkritisch, was die Stabilität, Performance und Speicherplatzeffizienz seiner Software angeht. Das Risiko kann man aber problemlos eingehen – notfalls lässt sich das Programm nämlich ganz regulär über die Systemsteuerung wieder deinstallieren.

Folder Size läuft unter Windows 2000 und XP, aber nicht unter Vista. Es untersteht der GNU General Public Licence (GPL)

KDiff3, die Alternative zu WinMerge für Linux und Mac OS X

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Natürlich gibt es auch für Linux und Mac OS X Open Source Tools, welche die Aufgabe von WinMerge (vgl. Open Source Essentials: WinMerge) erledigen. Unbedingt anschauen sollte man KDiff3 von Joachim Eibl, das nicht nur zwei, sondern bis zu drei Files vergleichen und zusammenführen kann und auch aus anderen Gründen eine prüfenswerte Alternative zur Compare-Funktion in Apples Xcode darstellt.
KDiff3 läuft unter Linux (mit KDE3), jedem anderen Unix-Betriebssystem (soweit es die Qt-Library von Trolltech unterstützt), Apple Mac OS X (Universal Binary für PowerPC und Intel verfügbar) und Windows. Es untersteht der GNU General Public Licence (GPL).

Open Source Essentials: WinMerge

Nicht nur als Programmierer kann man in die Situation kommen, dass man herausfinden muss, ob zwei Textdateien identisch sind und wo die Unterschiede liegen. Für Programmierer allerdings ist eine Software wie WinMerge schlicht unverzichtbar. Sie erlaubt es, zwei Versionen eines Programmcodes Seite an Seite zu vergleichen, die Unterschiede farbig hervorzuheben und fallweise die eine Version in die andere zu übernehmen. Nur dank solchen Programmen ist überhaupt verteilte Software-Entwicklung möglich, bei der mehrere Personen am gleichen Code arbeiten und ihre Änderungen anschliessend zusammenführen (“mergen”).

WinMerge wird regelmässig weiterentwickelt und ist gerade in der Version 2.6.6 erschienen. Die saubere Benutzeroberfläche erschliesst sich intuitiv und ist zudem in vielen Details konfigurierbar. Als Betriebssystem – der Name sagt es bereits – wird ausschliesslich Windows unterstützt. WinMerge untersteht der GNU General Public Licence.

Was bedeutet die Partnerschaft zwischen Microsoft und Novell?

In einer überraschenden Erklärung haben Microsoft und Novell eine Partnerschaft angekündigt, in deren Zentrum die Interoperabilität zwischen Windows und dem freien Betriebssystem SuSE Linux steht, speziell im Umfeld von virtualisierten Systemen.

Die Zusammenarbeit betrifft aber auch OpenOffice.org und Microsoft Office (wo es darum geht, dass OpenOffice.org Microsofts neues Dateiformat Office Open XML verarbeiten kann), Samba sowie Microsoft .NET und Mono. Ein weiterer Punkt ist ein bis 2012 befristetes Patentabkommen, welches Klagen von Microsoft wegen Patentverletzungen durch SuSE-Linux-Entwickler ausschliesst.

Was die Partnerschaft konkret bedeutet, wird die Zukunft zeigen. Eingermassen missverständlich titelte NZZ Online heute: “Linux wird Windows-kompatibel”. Auch im Lead weckt die NZZ falsche Erwartungen:

“Nach Jahren der Rivalität haben Microsoft und Novell eine Zusammenarbeit beim freien Betriebssystem Linux vereinbart. Die amerikanischen Konzerne kündigten am Donnerstag gemeinsame Technologien an, damit Linux-Software auf Windows-Computern und umgekehrt laufen könne.”

Auch der folgende Satz bei Heise will richtig gelesen sein:

“Microsoft wird offiziell den Suse Linux Enterprise Server denjenigen Kunden empfehlen, die sowohl Windows- als auch Linux-Lösungen einsetzen wollen.”

Wer nun glaubt, dass Microsoft seinen Kunden Linux empfiehlt, verkürzt die Zusammenhänge unzulässig. Richtig ist vielmehr, dass Microsoft seinen Kunden – wenn sie denn unbedingt das ungeliebte Konkurrenz-Betriebssystem einsetzen wollen – die Distribution von Novell empfehlen wird, damit sie nur dieses eine Linux supporten müssen. Das stärkt primär SuSE-Linux innerhalb des Linux-Lagers und nur sekundär Linux als Ganzes.

Die bisher beste Interpretation des ganzen Deals findet sich bei Heise Open.

Mehr zum Thema:

Best of Open Source Software

Eine kompakte, übersichtliche und schön gemachte Liste der besten Open Source Programme – je nach persönlicher Präferenz für den Mac oder für Windows. Das Konzept ist rasch erklärt:

“We aren’t trying to be a comprehensive listing of every open-source […] application, instead we want to showcase the best, most important, and easiest to use. This page should be a handy reference and a useful tool for getting more people to start using free and open-source software.”

Open Source Essentials: VLC Media Player

VLC (oder VideoLAN) ist der etwas spröde Name eines vielseitigen Open Source Media-Players. Er kann zahlreiche Audio- und Video-Formate wiedergeben (u.a. MPEG1, MPEG2, MPEG4, DivX, MP3 und Ogg), zeigt DVDs und weiss auch mit verschiedenen Streaming-Protokollen etwas anzufangen. Zudem ist VLC als Streaming Server einsetzbar. Wie bei Media Playern üblich kann man die Software über Skins visuell aufwerten und dem eigenen Geschmack anpassen.