WebOS wird Open Source Software

Das Tablet- und Smartphone-Betriebssystem WebOS hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Einst vom PDA-Pionier Palm als Nachfolger des Palm OS entwickelt, wurde es vom neuen Besitzer Hewlett-Packard faktisch aufgegeben, als dieser vor einigen Monaten ankündigte, keine WebOS-Hardware mehr anzubieten.

Die neue HP-Chefin Meg Whitman beurteilt nun aber offenbar die Chancen und die strategische Bedeutung von WebOS anders als ihr glückloser Vorgänger Léo Apotheker: Ohne wirklich konkret zu werden liess sie durchblicken, dass HP auch in Zukunft WebOS-Geräte anbieten will. Vor allem aber schaffte sie Klarheit bezüglich des Schicksals des Betriebssystems: WebOS wird als Open Source Software freigegeben, wobei HP die Koordination übernehmen und so eine geregelte Entwicklung der Plattform sicherstellen will, die auch für andere Hardware-Hersteller attraktiv ist.

Dass ein Open-Source-Betriebssystem für Mobile Devices erfolgreich sein kann, hat Android eindrücklich bewiesen, das derzeit allen Closed-Source-Plattformen den Rang abläuft; ob sich allerdings WebOS als Alternative dazu etablieren kann, bleibt abzuwarten. Nebst den technischen Qualitäten der Plattform wird sicher die Frage entscheidend sein, ob noch eine relevante Zahl von Entwicklern und Hardware-Anbietern genügend Vertrauen in die mittelfristige Zukunft von WebOS haben, um auf den Herausforderer zu setzen.

Desktop Client und Mobile Client für StatusNet

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StatusNet ist eine Open-Source-Alternative zu Microblogging-Diensten wie Twitter und wurde ursprünglich unter dem Namen Laconica lanciert. Das Projekt scheint sich gut zu entwickeln, und es gibt inzwischen nebst dem Web-Interface auch einen Desktop-Client (für Windows, Mac OS und Linux) mit allen üblichen Features zum Lesen und Schreiben von öffentlichen und privaten Nachrichten. Der Client kann sich gleichzeitig mit mehreren Accounts verbinden, die sich im Falle von StatusNet auch auf unterschiedlichen Servern befinden können: Da die Software frei verfügbar ist, muss man sein Profil nicht zwingend auf www.status.net anlegen, sondern kann auch eine StatusNet-Installation auf dem eigenen Server betreiben.

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Auch über die wichtigsten Smartphones kann man seine Timeline füttern: Derzeit steht sowohl eine Android App als auch eine iPhone App zur Verfügung.

Apps für iPhone, Android und Blackberry entwickeln – mit HTML und JavaScript

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PhoneGap heisst ein Open Source Entwickler-Framework, dank dem man Applikationen für iPhone OS, Android und Blackberry allein mit HTML und JavaScript entwickeln kann. Dies bedeutet einerseits, dass man als Web Developer keine neue Programmiersprache lernen muss. Und es bedeutet andererseits, dass eine App auf mehreren Mobile-Plattformen laufen kann.

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Im Unterschied zu Webseiten, die auf einem Smartphone angezeigt werden, können Apps auf die API des Telefons zugreifen und dessen Funktionalität nutzen, beispielsweise den GPS-Empfänger, den Vibrations-Alarm oder das Adressbuch. Obige Tabelle zeigt, welche dieser Funktionalitäten derzeit auf welcher Plattform unterstützt werden.

Der Ansatz klingt interessant, auch wenn z.B. Symbian und Windows Mobile noch komplett fehlen und diverse andere API-Funktionen noch nicht unterstützt werden. Dank PhoneGap wird die Entwicklung von Smartphone Apps wesentlich vereinfacht. Nicht umsonst titelt Brady Forrest im O’Reilly Radar: PhoneGap, the Mobile Platform Democratizer.

Google Android: Open-Source-Betriebssystem für Mobiltelefone


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Nach OpenMoko gibt es nun mit Android ein zweites freies Betriebssystem für Mobiltelefone, das auf Linux und Java basiert. Der Name stammt von einem Unternehmen, das vor zwei Jahren von Google übernommen wurde. Trotzdem ist Android kein reines Google-Produkt, sondern wird von der Open Handset Alliance getragen, der eine ganze Reihe von namhaften Telekommunikationsunternehmen, Chip- und Mobiltelefon-Herstellern sowie Software-Firmen angehören. Insofern hat Google seine Offensive gegen die Konkurrenten Windows Mobile, Symbian, Blackberry, iPhone (Mac OS X) und Palm OS breit abgestützt.

Wie das obige Video zeigt, ist Android schon weit fortgeschritten. Das Benutzer-Interface zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem iPhone und unterstützt ebenfalls (aber nicht ausschliesslich) Touchscreens. Die gesamte Android-Plattform umfasst nebste dem eigentlichen Betriebssystem auch Middleware und Schlüsselapplikationen (z.B. eine Kontaktverwaltung). Weitere Applikationen können und sollen von Entwicklern in- und ausserhalb der Open Content Alliance kommen. Diesen Entwicklern steht nicht nur das kostenlose Android Software Developer Kit (SDK) zur Verfügung, sondern es winken ihnen insgesamt 10 Millionen US-Dollar Preisgeld im Rahmen des Android Developer Challenge. Google verfolgt also eine komplett andere Strategie als Apple, das sein iPhone nur sehr zögerlich für Entwickler geöffnet hat.

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