eFront: Umfassende E-Learning-Lösung für Schulen und Unternehmen

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Ob man eFront nun als E-Learning-Lösung, als Course Management System (CMS) oder als Human Capital Development System (O-Ton des Herstellers) bezeichnet, ist letztlich einerlei: Am Ende des Tages ist eFront ein gut konzipiertes und attraktiv gestaltetes System, mit dem Wissensvermittlung inkl. Erfolgskontrolle über eine Website stattfinden kann. Dazu gehört, dass Professors Kurse und Lektionen in Form von Webseiten erstellen können, die von Students durchgearbeitet werden. Dazu gehören aber auch Tests per Online-Formular, mit denen der Lernerfolg gemessen werden kann. Und natürlich gehören dazu auch Interaktionsmöglichkeiten zwischen den Students in Form von Foren und Chats. eFront ist damit für ähnliche Anwendungen konzipiert wie Moodle.

Eine Besonderheit scheint mir die Unterstützung von SCORM (Sharable Content Object Reference Model), einem übergeordneten Standard für den Austausch von web-basierten Lerninhalten. Wie gut der Austausch zwischen verschiedenen Systemen in der Praxis funktioniert, kann ich persönlich nicht beurteilen. Dass sich eFront an einem Standard orientiert, der in der E-Learning-Welt Gewicht hat, ist aber auf jeden Fall ein Pluspunkt bei einer Evaluation.

Hinter eFront steht ein Unternehmen aus Athen, welches das System seit 2001 entwickelt und erst 2007 als Open Source (CPAL-Lizenz) freigegeben hat. Wer also professionellen Support oder gar einen Hosted Service benötigt, findet in Epignosis einen professionellen Partner. Wer sich dagegen zutraut, eine Web-Applikation auf einem Web-Server mit PHP und MySQL selbst zu installieren, braucht für die Software kein Geld auszugeben.

Open Source Essentials: Moodle, die E-Learning-Plattform

CMS steht normalerweise für Content Management System. Wenn es um E-Learing oder Web-Based Training geht, kann CMS aber auch Course Management System bedeuten. Die beiden Konzepte sind allerdings gar nicht so verschieden, wie man vielleicht denken könnte – nur die Gewichtung ist anders: Während ein Content Management System vor allem auf die effiziente Publikation von Informationen ausgelegt ist, stehen beim Course Management System Interaktionsmöglichkeiten wie Foren, Chats, Umfragen, Multiple-Choice-Tests oder Wikis im Vordergrund.

Ein bekannter Vertreter der zweiten Kategorie ist Moodle, eine in PHP entwickelte Lernplattform, die unter der GNU General Public Licence (GPL) vertrieben wird. Moodle stellt eine Vielzahl von Modulen bereit, die auf eine aktive Teilnahme der Lernenden abzielen. Das Aufgaben-Modul beispielsweise dient dazu, dass schriftliche Arbeiten hochgeladen und anschliessend auf der Plattform bewertet werden können. Das Test-Modul erlaubt es, Kontroll- und Prüfungsfragen bereitzustellen. Mit dem Abstimmungs- und dem Umfrage-Modul können Kursleiter Feedbacks einholen und Kurse bewerten lassen. Das Foren- und das Chat-Modul ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen den Lernenden. Nebst diesen Basis-Funktionen gibt es zudem viele Dutzend weitere Module, mit denen ein Kursleiter, eine Schule oder auch eine Universität eine individuelle E-Learning-Plattform aufbauen kann.

Moodle ist inzwischen ein komplexes System, das sowohl optisch als auch funktional in hohem Masse anpassbar ist. Mit über 20’000 Installationen weltweit ist es eine feste Grösse im E-Learning-Umfeld – auch in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich setzen viele Institutionen auf diese Plattform. Wenn man die Versionsnummern als Massstab nimmt, wird Moodle derzeit intensiv weiterentwickelt, und über das MoodleZine wird die Community regelmässig mit Informationen versorgt.

Um Moodle aus der Perspektive eines Lernenden zu erleben, empfiehlt sich der Moodle Features Demo Course. Wer dagegen die Perspektive eines Kursleiters oder Systemadministrators ausprobieren möchte, sollte die Moodle Demonstration Site besuchen.