Discussion: Kommentar-Plugin für DokuWiki

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Erstmals aufgefallen ist mir das Konzept vor Jahren in der offiziellen PHP-Dokumentation: Unten an der Seite können alle Besucher Anmerkungen anfügen, auch wenn sie für den normalen Seiteninhalt keine Schreibberechtigung haben. Oft findet man dort wertvolle Ergänzungen und Beispiele, an welche die Autoren der Dokumentation nicht gedacht haben.

Discussion ist ein Plug-in für DokuWiki, welches eine vergleichbare Kommentarfunktion bereitstellt. Nun könnte man zwar argumentieren, dass dies in einem Wiki – wo jeder Besucher den normalen Seiteninhalt umschreiben kann – nicht wirklich sinnvoll ist. Drei Gründe sprechen trotzdem für dieses Konzept:

  1. Es gibt Wikis, in denen nur ein beschränkter Kreis von registrierten Benutzern schreiben soll. In diesem Fall kann man die Inputs von Autoren und Besuchern sauber trennen.
  2. Es gibt Besucher, die zwar gerne einen kurzen Kommentar hinterlassen, die sich aber niemals die Mühe machen würden, den Seiteninhalt umzuschreiben (zumal dies Kenntnisse in der Wiki-Syntax verlangt). Das Kommentarformular ist dann eine niederschwellige Möglichkeit, um das Wissen solcher Besucher nutzbar zu machen.
  3. Das MediaWiki (das man von der Wikipedia her kennt) bietet zu jeder Seite eine Diskussionsseite, so dass der eigentliche Inhalt und die Diskussion darüber sauber getrennt sind. DokuWiki bietet keine solchen Diskussionsseiten, aber das Discussion-Plug-in leistet letztlich dasselbe.

Discussion ist eines der populärsten Plug-ins für DokuWiki – zu recht, kann ich da nur sagen.

Nachtrag zum Spam-Schutz (11. Juli 2009)

Kommentarformulare sind ein beliebtes Ziel von Spammern. Damit Ihr Wiki nicht verslumt, sollten Sie entweder Kommentare moderieren (das Plug-in bietet hierzu ein übersichtliches Backend sowie E-Mail-Benachrichtigung) und/oder das CAPTCHA-Plug-in installieren.

DokuWiki: PHP-Wiki ohne Datenbank

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Nebst dem bei der Wikipedia eingesetzten MediaWiki gibt es noch diverse andere Wiki-Lösungen – gegen 100 Namen listet die Website WikiMatrix auf, wo man alle Produkte über Dutzende von Kriterien miteinander vergleichen kann.

Eines der zentralen Unterscheidungskriterien betrifft die Frage, ob ein Wiki seine Daten in einer Datenbank oder in Dateien ablegt. Für grosse Wikis mit vielen Besuchern ist eine Datenbank sicher die richtige Lösung. Kleinere Wikis mit einem beschränkten Benutzerkreis kommen dagegen gut mit einer datei-basierten Datenspeicherung aus und lassen sich dadurch wesentlich einfacher auf einem Webserver installieren.

Ein populärer Vertreter der zweiten Gattung ist DokuWiki: Es bietet eine gute Grundausstattung und ist zudem über eine Plug-In-Architektur einfach erweiterbar (vgl. WikiMatrix Feature List). Hervorzuheben wären folgende Features:

  • History aller Änderungen mit Vergleichsmöglichkeit früherer Versionen
  • Einbindung von Bildern und anderen Media-Elementen
  • Namespace-Konzept
  • automatisch generiertes Seiteninhaltsverzeichnis
  • Benutzerverwaltung und Rechtemanagement
  • index-basierte Volltextsuche
  • Template-Konzept ermöglicht eine individuelle Optik
  • über 100 Plug-Ins verfügbar (beispielsweise für Musiknoten, chemische Formeln, Google Maps, Umfragen und Charts)

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Das einzige, was ich spontan vermisse, ist ein echter WYSIWYG-Editor. Zwar gibt es oberhalb des Eingabefelds Buttons für die wichtigsten Formatierungsoptionen, aber diese erzeugen nur Plaintext mit der klassischen Wiki-Syntax. Was für Wiki-Puristen genau das Richtige ist, könnte eine unnötige Hemmschwelle für weniger technisch orientiert Anwender sein. Ansonsten ist DokuWiki aber ein fast ideales System, um im Team online Dokumentationen aller Art zu erstellen.

DokuWiki ist in PHP entwicklet und unterliegt der GNU General Public Licence v2.