Wie Microsoft Moodle unterstützt

2007 habe ich in diesem Blog erstmals über Moodle geschrieben. Seither hat sich das auf PHP basierende freie Kursverwaltungssystem (engl. Course Management System CMS oder auch Learning Management System LMS) weiter etabliert: Waren es 2007 rund 20’000 registrierte Installationen, so steht der Zähler inzwischen bei rund 50’000. Hält man sich vor Augen, dass jede Installation von Hunderten oder gar Tausenden von Schülern und Studenten genutzt wird, so scheint die Schätzung von 30 Millionen Moodle-Benutzern weltweit absolut realistisch. Hintergründe zu Moodle gibt es in einem ausführlichen Artikel auf heise.de: Die freie Lernplattform Moodle.

Screenshot: Office-Menü mit Moodle Add-in Auch Microsoft scheint zu verstehen, dass Moodle an vielen Schulen und Universitäten inzwischen fest etabliert ist. Zwar hat man in Redmont mit dem Office SharePoint Server eine Plattform im Angebot, auf der sich auch ein Learning Management System bauen lässt (wie beispielsweise SharePointLMS beweist), aber bei den kostensensitiven Bildungsinstitutionen hat der hochpreisige SharePoint Server gegen das kostenlose Moodle wenig Chancen. So will Microsoft offenbar retten, was zu retten ist, und bietet mit dem Office Add-in for Moodle eine Lösung, um mit Word, Excel und PowerPoint Dokumente direkt von einem Moodle-Server zu öffnen und auch wieder dort zu speichern.

Das Prinzip ist einfach, doch leider funktioniert es bisher nicht wirklich zuverlässig. Sowohl im Diskussionsforum der Microsoft Education Labs als auch andernorts berichten Anwender, dass sie nicht auf den Moodle-Server zugreifen können. “Beim Laden der Kurse ist ein Fehler aufgetreten. Dies kann passieren, wenn das Kursmodul auf dem Moodle-Server eine Liste von Kurskategorien anzeigt anstatt von Kursen.”, lautet die lapidare Fehlermeldung.

Screenshot: Fehlermeldung des Office Add-in for Moodle

Nebst dem Office Add-in hat Microsoft noch weitere Ideen, wie sich Moodle mit Microsoft-Produkten verbinden lässt. So gibt es eine Lösung, wie man SharePoint als Dokumentenablage für Moodle nutzen kann. Dies macht aus zwei Gründen Sinn: Erstens bietet SharePoint eine Versionierung und kann sogar gelöschte Dokumente wiederherstellen. Und zweitens ermöglicht SharePoint eine Volltextsuche über alle Dokumente hinweg.

Ein weiteres Projekt ist das Microsoft Live Services Plug-in for Moodle. In diesem Fall nutzt Microsoft die modulare Struktur von Moodle und steuert einige in PHP geschriebene Module bei, welche beispielsweise ein Login über die Windows Live ID (statt das normale Moodle-Account) ermöglicht oder E-Mails und Termine eines Windows Live Accounts direkt in Moodle anzeigt. Diese Funktionalität wird in einem 20-minütigen Video durch Kosar Jaff von den Microsoft Educational Labs sehr gut erklärt.

Channel 9 Video: Kosar Jaff demonstriert Live Services for Moodle

OpenOffice.org: Bald auch mit Ribbon?

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Das Project Renaissance, das OpenOffice.org zu einer besseren Benutzeroberfläche verhelfen soll, hat einen ersten Prototypen hervorgebracht. Auffällig sind insbesondere die grossen Buttons, die in mehreren Registern (Tabs) am oberen Fensterrand platziert sind. Es ist nur allzu offensichtlich, dass dieses Bedienungskonzept von der Multifunktionsleiste inspiriert ist, welche Microsoft mit Office 2007 eingeführt hat. Die weiterhin sehr enge Anlehnung an das Vorbild Microsoft Office wird unterschiedlich beurteilt: Während die einen den geringe Lernaufwand für Umsteiger hervorstreichen, bedauern die anderen, dass OpenOffice.org nur eine Kopie und keine echte Alternative zum Office-Paket aus Redmond darstellt. Mehr zum neuen Interface in der Renaissance Status Presentation for July.

Microsoft Office 2007 mit Menüleiste von Office 2003

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Am Ribbon-Konzept von Microsoft Office 2007 scheiden sich die Geister: Für die einen ist es eine echte Innovation – für die anderen ein Grund, so lange wie möglich mit Office 2003 weiterzuarbeiten. Wer Office 2007 nutzen muss, aber dem Bedienungskonzept von Office 2003 nachtrauert, sollte sich das UBitMenu anschauen: Damit wird in Word, Excel und PowerPoint ein zusätzliches Ribbon installiert, das die Menüleiste und die wichtigsten Toolbars von Office 2003 bereitstellt. Die Software unterliegt einer Creative-Commons-Lizenz und ist kostenlos verfügbar – nur der MSI-Installer ist kostenpflichtig.

Microsoft Word: Add-in für Open Document Format (ODF)

Mit dem Release 1.0 des ODF Converter Add-in liest und schreibt Microsoft Word nun offiziell das Open Document Format, das unter anderem OpenOffice.org nutzt. Unterstützt werden die Word-Versionen XP, 2003 und 2007. Umgekehrt hat Novell angekündigt, den Konverter in die nächste Version von OpenOffice.org zu integrieren, damit auch der Writer in Zukunft das neue Microsoft-Format verarbeiten kann.

Für den November dieses Jahres hat das ODF Converter Team Add-ins für Excel und PowerPoint angekündigt.

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