SwissMoodleMoot, Zürich

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Der SwissMoodleDay heisst neu SwissMoodleMoot, und er findet am 10. September 2011 in Zürich statt. Themenschwerpunkt ist der Einsatz von Moodle in Bildungsinstitutionen, ferner geht es um Werkzeuge wie Mahara und Safe Exam Browser (SEB). Der Vormittag besteht aus drei Referaten im Plenum, am Nachmittag hat man die Wahl zwischen weiteren Referaten oder Workshops. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen und ist kostenlos, allerdings wird um eine Anmeldung gebeten.

Wie Microsoft Moodle unterstützt

2007 habe ich in diesem Blog erstmals über Moodle geschrieben. Seither hat sich das auf PHP basierende freie Kursverwaltungssystem (engl. Course Management System CMS oder auch Learning Management System LMS) weiter etabliert: Waren es 2007 rund 20’000 registrierte Installationen, so steht der Zähler inzwischen bei rund 50’000. Hält man sich vor Augen, dass jede Installation von Hunderten oder gar Tausenden von Schülern und Studenten genutzt wird, so scheint die Schätzung von 30 Millionen Moodle-Benutzern weltweit absolut realistisch. Hintergründe zu Moodle gibt es in einem ausführlichen Artikel auf heise.de: Die freie Lernplattform Moodle.

Screenshot: Office-Menü mit Moodle Add-in Auch Microsoft scheint zu verstehen, dass Moodle an vielen Schulen und Universitäten inzwischen fest etabliert ist. Zwar hat man in Redmont mit dem Office SharePoint Server eine Plattform im Angebot, auf der sich auch ein Learning Management System bauen lässt (wie beispielsweise SharePointLMS beweist), aber bei den kostensensitiven Bildungsinstitutionen hat der hochpreisige SharePoint Server gegen das kostenlose Moodle wenig Chancen. So will Microsoft offenbar retten, was zu retten ist, und bietet mit dem Office Add-in for Moodle eine Lösung, um mit Word, Excel und PowerPoint Dokumente direkt von einem Moodle-Server zu öffnen und auch wieder dort zu speichern.

Das Prinzip ist einfach, doch leider funktioniert es bisher nicht wirklich zuverlässig. Sowohl im Diskussionsforum der Microsoft Education Labs als auch andernorts berichten Anwender, dass sie nicht auf den Moodle-Server zugreifen können. “Beim Laden der Kurse ist ein Fehler aufgetreten. Dies kann passieren, wenn das Kursmodul auf dem Moodle-Server eine Liste von Kurskategorien anzeigt anstatt von Kursen.”, lautet die lapidare Fehlermeldung.

Screenshot: Fehlermeldung des Office Add-in for Moodle

Nebst dem Office Add-in hat Microsoft noch weitere Ideen, wie sich Moodle mit Microsoft-Produkten verbinden lässt. So gibt es eine Lösung, wie man SharePoint als Dokumentenablage für Moodle nutzen kann. Dies macht aus zwei Gründen Sinn: Erstens bietet SharePoint eine Versionierung und kann sogar gelöschte Dokumente wiederherstellen. Und zweitens ermöglicht SharePoint eine Volltextsuche über alle Dokumente hinweg.

Ein weiteres Projekt ist das Microsoft Live Services Plug-in for Moodle. In diesem Fall nutzt Microsoft die modulare Struktur von Moodle und steuert einige in PHP geschriebene Module bei, welche beispielsweise ein Login über die Windows Live ID (statt das normale Moodle-Account) ermöglicht oder E-Mails und Termine eines Windows Live Accounts direkt in Moodle anzeigt. Diese Funktionalität wird in einem 20-minütigen Video durch Kosar Jaff von den Microsoft Educational Labs sehr gut erklärt.

Channel 9 Video: Kosar Jaff demonstriert Live Services for Moodle

Elgg: Social Networking Platform als Open Source Software

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Ist eine Website mit einem Diskussionsforum bereits eine Social Networking Platform? Oder sind Tagging und Blogging zwingende Voraussetzungen? Oder ist die Freundesliste im persönlichen User-Profil das entscheidende Kriterium? Wer dem Begriff der Sozialen Software nachspürt begreift schnell, dass die Grenzen fliessend sind. Klar ist einzig, dass Social-Networking-Plattformen ein zentrales Element des Web 2.0 darstellen, und dass sie mit klassischen Content-Management-Systemen nur wenig Gemeinsamkeiten haben.

Natürlich gibt es auch dafür Open-Source-Lösungen, und Elgg dürfte eine der besten sein. Die Feature-Liste umfasst das, was man von einer solchen Software erwartet. Zudem kann Elgg gut mit MediaWiki, Moodle, Drupal oder Vanilla Forum kombiniert werden, und es stehen eine ganze Reihe von Plug-Ins zur Verfügung. Die Website der Elgg-Community vermittelt einen guten Eindruck der Möglichkeiten, die sich dadurch bieten. Und wer sein Social Network auch in der realen Welt pflegen möchte, kann dies im Rahmen des ElggJam in London tun.

Elgg setzt einen LAMP-Server (PHP und MySQL) voraus und unterliegt der GNU General Public Licence.

ILIAS: Noch ein E-Learning-System auf PHP/MySQL-Basis

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Nachdem in diesem Blog bereits Moodle und eFront Erwähnung gefunden haben, darf natürlich auch ein Hinweis auf ILIAS (Integriertes Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-System) nicht fehlen. Das E-Learning-System geht auf ein Projekt an der Universität Köln zurück, wird aber inzwischen an verschiedensten Hochschulen eingesetzt und ist damit ein breit abgestütztes Open-Source-Projekt im akademischen Umfeld, wobei nebst der Uni Köln auch die ETH Zürich Koordinationsaufgaben übernimmt.

ILIAS ist ein sehr mächtiges System, bietet aber im Kern dieselben Funktionen wie andere E-Learning-Lösungen: Wissensvermittlung, Lernkontrolle und Interaktion. Im Praxiseinsatz als Dozent an der Hochschule Luzern empfand ich das System mit seinem enormen Leistungsumfang am Anfang etwas unübersichtlich; die wahren Qualitäten von ILIAS kommen vor allem bei regelmässigem Gebrauch zum tragen.

In technischer Hinsicht setzt auch ILIAS die gängige Kombination aus PHP und MySQL voraus. Als Lizenz kommt die GNU General Public Licence (GPL) zur Anwendung.

eFront: Umfassende E-Learning-Lösung für Schulen und Unternehmen

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Ob man eFront nun als E-Learning-Lösung, als Course Management System (CMS) oder als Human Capital Development System (O-Ton des Herstellers) bezeichnet, ist letztlich einerlei: Am Ende des Tages ist eFront ein gut konzipiertes und attraktiv gestaltetes System, mit dem Wissensvermittlung inkl. Erfolgskontrolle über eine Website stattfinden kann. Dazu gehört, dass Professors Kurse und Lektionen in Form von Webseiten erstellen können, die von Students durchgearbeitet werden. Dazu gehören aber auch Tests per Online-Formular, mit denen der Lernerfolg gemessen werden kann. Und natürlich gehören dazu auch Interaktionsmöglichkeiten zwischen den Students in Form von Foren und Chats. eFront ist damit für ähnliche Anwendungen konzipiert wie Moodle.

Eine Besonderheit scheint mir die Unterstützung von SCORM (Sharable Content Object Reference Model), einem übergeordneten Standard für den Austausch von web-basierten Lerninhalten. Wie gut der Austausch zwischen verschiedenen Systemen in der Praxis funktioniert, kann ich persönlich nicht beurteilen. Dass sich eFront an einem Standard orientiert, der in der E-Learning-Welt Gewicht hat, ist aber auf jeden Fall ein Pluspunkt bei einer Evaluation.

Hinter eFront steht ein Unternehmen aus Athen, welches das System seit 2001 entwickelt und erst 2007 als Open Source (CPAL-Lizenz) freigegeben hat. Wer also professionellen Support oder gar einen Hosted Service benötigt, findet in Epignosis einen professionellen Partner. Wer sich dagegen zutraut, eine Web-Applikation auf einem Web-Server mit PHP und MySQL selbst zu installieren, braucht für die Software kein Geld auszugeben.

Open Source Essentials: Moodle, die E-Learning-Plattform

CMS steht normalerweise für Content Management System. Wenn es um E-Learing oder Web-Based Training geht, kann CMS aber auch Course Management System bedeuten. Die beiden Konzepte sind allerdings gar nicht so verschieden, wie man vielleicht denken könnte – nur die Gewichtung ist anders: Während ein Content Management System vor allem auf die effiziente Publikation von Informationen ausgelegt ist, stehen beim Course Management System Interaktionsmöglichkeiten wie Foren, Chats, Umfragen, Multiple-Choice-Tests oder Wikis im Vordergrund.

Ein bekannter Vertreter der zweiten Kategorie ist Moodle, eine in PHP entwickelte Lernplattform, die unter der GNU General Public Licence (GPL) vertrieben wird. Moodle stellt eine Vielzahl von Modulen bereit, die auf eine aktive Teilnahme der Lernenden abzielen. Das Aufgaben-Modul beispielsweise dient dazu, dass schriftliche Arbeiten hochgeladen und anschliessend auf der Plattform bewertet werden können. Das Test-Modul erlaubt es, Kontroll- und Prüfungsfragen bereitzustellen. Mit dem Abstimmungs- und dem Umfrage-Modul können Kursleiter Feedbacks einholen und Kurse bewerten lassen. Das Foren- und das Chat-Modul ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen den Lernenden. Nebst diesen Basis-Funktionen gibt es zudem viele Dutzend weitere Module, mit denen ein Kursleiter, eine Schule oder auch eine Universität eine individuelle E-Learning-Plattform aufbauen kann.

Moodle ist inzwischen ein komplexes System, das sowohl optisch als auch funktional in hohem Masse anpassbar ist. Mit über 20’000 Installationen weltweit ist es eine feste Grösse im E-Learning-Umfeld – auch in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich setzen viele Institutionen auf diese Plattform. Wenn man die Versionsnummern als Massstab nimmt, wird Moodle derzeit intensiv weiterentwickelt, und über das MoodleZine wird die Community regelmässig mit Informationen versorgt.

Um Moodle aus der Perspektive eines Lernenden zu erleben, empfiehlt sich der Moodle Features Demo Course. Wer dagegen die Perspektive eines Kursleiters oder Systemadministrators ausprobieren möchte, sollte die Moodle Demonstration Site besuchen.