muCommander: Dateimanager für Puristen

muCommander Dateimanager (Screenshot)

Es war einmal vor vielen Jahren, zu einer Zeit als es noch keine üppigen grafischen Benutzeroberflächen mit Mausbedienung gab, da erfand ein Mann namens Peter Norton einen Dateimanager, den bald jedes Kind kannte: den Norton Commander. Verglichen mit dem heutigen Windows Explorer oder dem Mac OS Finder war er ziemlich technisch und optisch wenig attraktiv. Verglichen mit dem, was MS-DOS für das Dateimanagement zu bieten hatte, war der Norton Commander jedoch eine Offenbarung, und er machte Peter Norton reich und berühmt. Und das typische zweispaltige Layout war noch viele Jahre lang auf vielen Computerbildschirmen zu sehen.

Wer immer noch diesen märchenhaften Zeiten nachtrauert, hat eine ganze Reihe von Programmen zur Auswahl, welche dem (inzwischen eingestellten) Norton Commander nachempfunden sind. Mit dem muCommander gibt es auch einen Vertreter aus dem Open-Source-Lager (GPL v3). Er ist in Java programmiert und läuft deshalb auf allen Betriebssystemen, für die eine Java-Laufzeitumgebung verfügbar ist (Windows, Mac OS, Linux, Solaris u.a.). Auf dem Mac OS ist die Benutzeroberfläche recht gut an die Aqua-Optik angepasst, und auch von der für Java-Programme typischen Trägheit merkt man wenig. muCommander kann nicht nur lokale Dateien verwalten, sondern über SMB, FTP, SFTP, HTTP und NFS auch auf entfernte Datenträger zugreifen – insofern ist das Programm gleichzeitig auch ein Ersatz für einen FTP-Client.