opendata.ch 2012, Zürich

Die Stadt Zürich ist Gastgeberin für die zweite Schweizer Opendata-Konferenz am 28. Juni 2012. Zürich lanciert bei dieser Gelegenheit das erste Schweizer Open-Government-Data-Portal auf Gemeindeebene. Ausserdem werden an der Konferenz die Ergebnisse der ersten umfassenden OGD-Studie der Schweiz präsentiert, welche die Berner Fachhochschule durchgeführt hat; diese soll Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft den Weg zur Nutzung von Open Government Data in der Schweiz aufzeigen. Am Nachmittag werden in vier parallelen Tracks zu den Themen „Mobilität“, „Gesundheit“, „Finanzen & Beschaffung“ sowie „Wissenschaft“ Impulsreferate von Experten aus dem In- und Ausland angeboten (u.a. von Rufus Pollock, dem Direktor der Open Knowledge Foundation UK).

2. Open Data Camp, Zürich & Genf

Logo Open Data Camp 2012

Zentrales Thema beim zweiten Schweizer Open Data Camp ist die Mobilität. Am 30. und 31. März 2012 treffen sich in Zürich und Genf Ideengeber, Designer und Entwickler, um Applikationen zu schaffen, welche frei verfügbare Verkehrsdaten verarbeiten, auswerten und visualisieren. Wie produktiv ein solches Treffen sein kann, dokumentiert das Wiki mit den Projekten, die aus dem ersten Open Data Camp im Herbst 2011 entstanden sind.

opendata.ch 2011, Bern

Die Forderung nach freier Verfügbarkeit von nicht speziell schützenswerten Behördendaten wird auch in der Schweiz lauter. Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit, das Schweizerische Bundesarchiv und weitere Partner organisieren deshalb am 24. Juni 2011 in Bern die Konferenz opendata.ch 2011. Zu den Referenten gehören Andreas Kellerhals (Direktor des Schweizerischen Bundesarchivs), Jean-Philippe Amstein (Direktor des Bundesamts für Landestopografie swisstopo), Hans-Peter Thür (Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter), Peter Fischer (Delegierter für die Informatikstrategie des Bundes) und Rufus Pollock (Direktor der Open Knowledge Foundation). Anmeldungen sind noch bis zum 27. Mai 2011 möglich, die Platzzahl ist beschränkt.

Transiki: Projekt für freie Fahrplandaten

Transiki-Logo

Nachdem Steve Coast mit OpenStreetMap das Prinzip von freien Geodaten erfolgreich in die Tat umgesetzt hat, will er nun auch die Fahrplandaten des Öffentlichen Verkehrs technisch und rechtlich frei zugänglich zu machen. Das entsprechende Projekt nennt sich Transiki, es steckt allerdings noch in den Kinderschuhen:

“This is very alpha and there is not much to see yet unless you are a coder.”

Die Überlegungen, welche zur Gründung von Transiki geführt haben, kann man im Transiki-Blog nachlesen; einen darauf basierenden deutschen Artikel gibt es bei Golem. Darin wird unter anderem auch erklärt, warum sich die Fahrplandaten nicht so einfach in die OpenStreetMap-Datenbank integrieren lassen und stattdessen ein eigenständiges Projekt ins Leben gerufen wurde.

Freie Geodaten von GeoNames

GeoNames: Homepage mit Suchmaske

Die Website von GeoNames wirkt unscheinbar, und doch beherbergt sie einen wahren Datenschatz: Hier findet man frei nutzbare Geodaten aus der ganzen Welt. Diese Geodaten beschreiben Länder und untergeordnete Verwaltungseinheiten, aber auch Städte oder Berge, immer unter Angabe der geografischen Koordinaten und weiterer Kennzahlen (z.B. Einwohnerzahl). In einer separaten Datenbank sind zudem die Postleitzahlen verfügbar.

Der Datenbestand kann entweder über das Web-Interface durchsucht, als Textdatei heruntergeladen oder über Web-Services abgefragt werden. Er unterliegt einer Creative Commons Attribution Licence, kann also unter Angabe der Quelle auch für kommerzielle Zwecke frei genutzt werden.

GeoNames: Dialog zur Bearbeitung eines Datensatzes

GeoNames bezieht die Daten aus verschiedensten Quellen, meist bei nationalen Behörden und Institutionen. Der Verdienst der Plattform besteht also weniger darin, dass sie Daten erhebt, welche anderswo nicht existieren, sondern dass sie Daten aus sämtlichen Ländern sammelt, in ein einheitliches Format bringt und zentral bereitstellt. Registrierte Benutzer der Plattform können zudem bestehende Datensätze sehr einfach editieren (vgl. obigen Screenshot) und so beim Qualitätssicherungsprozess mitwirken.

Tim Berners-Lee über Open Data

Niemand geringerer als der Erfinder des World Wide Web, Tim Berners-Lee, setzt sich dafür ein, dass Daten frei verfügbar gemacht werden – sei es Datenmaterial der öffentlichen Hand, seien es wissenschaftliche Daten oder seien es Daten, die durch die Community erarbeitet wurden. Anhand verschiedener Beispiele zeigt er auf, wie aus Daten wichtige Informationen gewonnen und neue Zusammenhänge erkannt werden können. Open Data ist – nach Open Source für Software und Open Access für wissenschaftliche Publikationen – das dritte Element einer Bewegung, die eine möglichst freie Wissensgesellschaft anstrebt. Das Kurzreferat von Tim Berners-Lee ist – wohl bedingt durch die Redezeitbeschränkung der TED Conference – etwas hektisch geraten; sein Anliegen ist deswegen nicht weniger wichtig, denn nur wer auf Rohdaten zugreifen kann, ist in der Lage, sich ein eigenes Bild der Welt zu machen.

(via KoopTech)