XAMPP: Webserver ohne Installation – auch auf USB-Stick

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Dank der langjährigen, regelmässigen Pflege hat sich XAMPP zu einer Standardlösung entwickelt, wenn es darum geht, einen kompletten Webserver inklusive Datenbank möglichst einfach unter Windows, Mac OS oder Linux zu installieren. Insbesondere beim Entwickeln oder Testen von PHP-Applikationen ist XAMPP unverzichtbar.

Die neuste Version 1.7.2 implementiert nicht nur die neue PHP-Version 5.3.0, sondern macht auch den Installer der Windows-Version überflüssig. Dies bedeutet, dass man das XAMPP-Paket als reines ZIP-Archiv herunterladen, entpacken und sofort nutzen kann. So kann man sicher sein, dass keine Files irgendwo im System installiert werden und dass sich XAMPP auch wieder spurlos vom Rechner entfernen lässt. Zudem ist XAMPP völlig mobil: Man kann das XAMPP-Verzeichnis problemlos von der Festplatte auf einen USB-Stick verschieben und den Server dann direkt von dort aus starten (ähnlich wie MoWeS, der Nachfolger von WOS portable). Wer einen Apache Webserver mit PHP und MySQL für unterwegs braucht, ist mit dieser Lösung gut bedient.

Aptana Studio: Entwicklungsumgebung für HTML, CSS, JavaScript, PHP, Ruby on Rails, Python und mehr

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Lassen Sie mich zunächst eines klarstellen: Ich bin kein Entwickler. Ich habe zwar ganz gute HTML- und CSS-Kenntnisse und schreibe zur Not auch einfache PHP-Skripts, aber mein übriges Wissen über Programmierung ist rein theoretischer Natur. Insofern kann ich Aptana Studio nicht bis ins letzte Detail beurteilen – aber das, was ich verstehe, gefällt mir ausserordentlich.

Aptana Studio ist eine Entwicklungsumgebung (Integrated Development Environment IDE), die – abgesehen von Microsoft-Technologien und Java – so ziemlich alle Sprachen unterstützt, welche derzeit angesagt sind, wenn es um Web-Applikationen geht. Das beginnt bei HTML und CSS, geht weiter über JavaScript (wobei zahlreiche populäre AJAX Frameworks wie Scriptaculous, YUI, Prototype, Mootools, jQuery oder ExtJS zum Lieferumfang gehören) und schliesst auch PHP, Ruby on Rails sowie Python ein.

Die Entwicklungsumgebung glänzt mit guter Unterstützung zur Fehlervermeidung und -suche: Bereits beim Schreiben des Codes werden Syntaxfehler moniert, und es gibt einen Debugger, der die Fehlersuche zur Laufzeit ermöglicht. Elegant ist auch die Art und Weise, wie man ein Skript (z.B. PHP) direkt ausführen und erst noch in unterschiedlichen Browsern ausgeben kann – und zwar ohne dass man einen lokalen Webserver installieren müsste.

Aptana Studio basiert auf Eclipse und kann entweder als Eclipse-Plugin oder als eigenständige Applikation für Windows, Mac OS oder Linux installiert werden. Die Community Edition ist kostenlos und kann wahlweise unter der GNU General Public Licence oder unter der Aptana Public Licence genutzt werden. Interessant ist übrigens das Businessmodell von Aptana: Während die IDE kostenlos zur Verfügung gestellt wird (sofern man nicht die Pro-Version wählt) ist die Nutzung der Server in der Aptana Cloud kostenpflichtig. Und weil das Deployment mit Aptana Cloud so elegant in Aptana Studio integriert ist, wird sich wahrscheinlich manch ein Entwickler entschliessen, seine Test- und Live-Umgebungen bei Aptana zu betreiben.

PHP Open Source Software

Open Source Software ist nicht an eine bestimmte Programmiersprache oder an eine bestimmtes Betriebssystem gebunden. Und dennoch basiert freie Software überdurchschnittlich häufig auf PHP und MySQL. Wer sich ganz auf klassische LAMP-Lösungen fokussieren will, wird insbesondere bei den folgenden Websites fündig:

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Open Source PHP ist ein noch junges Verzeichnis für PHP-basierte Open-Source-Projekte, das insbesondere auf Screenshots, Kommentare und Ratings setzt – wie es im Web 2.0 üblich ist. Derzeit sind zwar erst einige Dutzend Projekte erfasst, und kurzfristige Ausfälle der Plattform machen deutlich, dass hinter den Kulissen noch kräftig gebaut wird. Trotzdem hat Open Source PHP gute Voraussetzungen, um in diesem Sektor eine Standardadresse zu werden. Umgekehrt erhalten Open-Source-Entwickler hier eine schöne Plattform, um ihre Arbeit zu präsentieren. Wer will, kann sogar eine Demo hosten lassen, die automatisch alle paar Stunden zurückgesetzt wird.

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Das Hosting von Demo-Installationen steht bei PHP Open ganz im Zentrum (ähnlich wie bei Open Source CMS). Dass dieses Verzeichnis deshalb nicht ganz so vollständig sein kann wie andere, ist nachvollziehbar; warum allerdings bei WordPress immer noch die Version 2.3.3 installiert ist und in der Rubrik ein Klassiker wie TYPO3 fehlt, ist dann schon weniger gut zu rechtfertigen. Insofern wäre PHP Open ein interessanter Ansatz, der in der Umsetzung aber noch verbesserungsfähig ist.

Deki Wiki: Das Wiki für jedermann

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Ich erinnere mich noch gut, wie ich anfänglich auf Wikis reagierte: Zwar begeisterte mich die Schnelligkeit, mit der ich eine Website bearbeiten konnte, doch wollte mir nicht in den Kopf, warum ich dafür eine neue Markup-Syntax lernen sollte, statt einen WYSIWYG-Editor zu benutzen.

Inzwischen arbeite ich täglich und gern mit MediaWiki (nur einen Tabelleneditor wünsche ich mir nach wie vor). Trotzdem kann ich verstehen, dass sich nicht jeder auf die Wiki-Markup einlassen mag. Gerade in Projekten, in denen nicht nur Tekkies, Geeks und Nerds zusammenarbeiten, besteht Bedarf für eine möglichst niederschwellige, gepflegte Wiki-Software. Deki Wiki von MindTouch ist so eine.

Der vielleicht banalste und doch wichtigste Punkt: Deki Wiki besitzt einen WYSIWYG-Editor, wie man ihn von jedem CMS her kennt, inklusive Tabelleneditor. Im Hintergrund erzeugt dieser Editor nicht etwa Wiki-Markup, sondern XHTML (und wer unbedingt möchte, kann auch den XHTML Source Code bearbeiten).

Ein zweiter bemerkenswerter Punkt: Anders als in den meisten Wikis (die einen klassischen Hypertext mit Netzstruktur erzeugen) gibt es einen Seitenhierarchie, die sich auch in einer Navigation in der linken Randspalte niederschlägt. Persönlich finde ich das keine schlechte Idee, denn in fast jedem Wiki sehe ich die Autoren mühsam ein hierarchisch gegliedertes Inhaltsverzeichnis pflegen.

Auch nicht zu unterschätzen: Die Suchmaschine (Apache Lucene) durchsucht nicht nur Wiki-Seiten, sondern auch Dateien (PDF, Office-Formate). Nicht für alle Zwecke gleich sinnvoll ist dagegen die Möglichkeit, Seiten zu kommentieren und mit Tags zu versehen.

Alles zusammengenommen geht Deki Wiki schon fast in Richtung CMS oder Blog-Software. Die Bedienung ist intuitiv, allerdings zahlt man einen Preis für den Bedienungskomfort: Verglichen mit dem spartanischen Benutzer-Interface von MediaWiki ist die hübsche Benutzeroberfläche von Deki Wiki spürbar träger.

Ein Feature für Power Users sei ebenfalls nicht verschwiegen: Dank DekiSkript kann man mit einigen wenigen Code-Zeilen dynamischen Content, Mashups mit Widgets oder SQL-Queries in Wiki-Seiten integrieren. Das lernt man nicht in fünf Minuten, mit etwas Einarbeitung kann ein Deki Wiki Administrator aber trotzdem in kurzer Zeit multimediale, interaktive Seiten aufbauen. Videos von YouTube, Fotogalerien von Flicker oder Anfahrtspläne mit Google Maps sind dabei die einfacheren Anwendungen.

Deki Wiki ist Open Source (GPL), baut auf MySQL und PHP auf – und doch läuft es nicht auf klassischen Shared Hosting Accounts, weil die Kernfunktionalität in C# entwickelt wurde und .NET bzw. dessen Open-Source-Portierung Mono voraussetzt. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute ist: Unter www.wik.is kann man ein Deki Wiki als Hosted Service betreiben lassen, in der Basis-Version auch kostenlos.

FLOW3: Das neue PHP-Framework für TYPO3 Version 5

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Während die Entwicklung von TYPO3 Version 4.x kontinuierlich voranschreitet (gerade wurde die Version 4.2.0 beta 1a veröffentlicht), arbeitet ein Team um Robert Lemke schon seit einiger Zeit an der 5. Generation von TYPO3 (vgl. Auf dem Weg zu TYPO3 Version 5.0 “Phoenix”). Diese baut auf einem neu entwickelten PHP-Framework auf, das seit kurzem einen Namen hat: FLOW3.

Wie Robert Lemke in einem Interview darlegt, vermochte keines der existierenden PHP-Frameworks die Anforderungen der TYPO3-Core-Entwickler restlos zu befriedigen. Eine Vergleichstabelle zeigt, in welchen Punkten sich FLOW3 von anderen bekannten Frameworks wie dem Zend Framework, Symfony, cakePHP, eZ Components, Ruby on Rails oder dem Java-Framework Spring unterscheidet. FLOW3 ist aber nicht bloss die Basis von TYPO3 Version 5, sondern soll auch als eigenständiges Framework für andere Projekte zur Verfügung stehen – wenn es einmal fertig ist, denn im Moment gibt es weder fertige Packages noch eine vollständige Dokumentation. Die Version 1.0 ist für die zweite Hälfte 2008 geplant.

CrawlTrack: Besuchsverhalten von Suchmaschinen-Spidern analysieren

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Eigentlich ist CrawlTrack ein ganz normales Statistikprogramm für Websites – mit einem entscheidenden Unterschied: Ausgewiesen werden lediglich Zugriffe von Spidern (Bots, Crawlern), die von Suchmaschinen losgeschickt werden, um deren Index zu aktualisieren. Was eine Suchmaschine ist und was nicht erkennt das Programm aufgrund einer Crawler-Liste, die man über eine Update-Funktion bequem in die eigene CrawlTrack-Installation herunterladen und installieren kann.

Mit CrawlTrack kann man sehr gut nachvollziehen, wann welche Suchmaschine zu Besuch war, wie regelmässig sie vorbeischaut und welche Seiten sie indexiert. Die Resultate werden nicht nur tabellarisch, sondern auch mit ansprechenden Grafiken dargestellt. Die Software ist somit ein spannendes Instrument für die Suchmaschinen-Optimierung (SEO). Zusätzlich verspricht das Tool, gewisse Hack-Versuche zu erkennen – wie leistungsfähig dieses Feature ist, kann ich allerdings mangels Hacker-Kenntnissen nicht beurteilen.

CrawlTrack setzt PHP 4.3 oder neuer, die GD2 Grafik-Library (für die Charts) sowie MySQL voraus. Als Lizenz kommt die GPL zum Einsatz.

(via ContentSchmiede)

PunBB: Noch eine schlanke Forums-Software mit PHP/MySQL

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Auch PunBB ist eine Forums-Software, die nicht primär durch Feature-Reichtum, sondern durch Einfachheit, Eleganz und bescheidenen Ressourcen-Bedarf überzeugt. Die Basisversion verzichtet auf gewisse Features wie z.B. private Nachrichten, Attachments oder Umfragen (Polls), allerdings können solche Funktionen bei Bedarf über Plug-Ins nachgerüstet werden. Das visuelle Erscheinungsbild lässt sich über Styles (Themes) anpassen (der oben gezeigte Style heisst beispielsweise CrystalBlue). Sowohl Plug-Ins als auch Styles findet man auf der Website PunBB Resource.

PunBB benötigt PHP (ab Version 4.1.0) sowie MySQL (ab Version 3.23.17) bzw. PostgreSQL oder SQLite. Die Software unterliegt der GNU General Public License (GPL).

runPHP: PHP-Code in einem WordPress-Artikel ausführen

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WordPress bietet bereits in der Standard-Installation eine reiche Ausstattung, und zusammen mit den unzähligen Plug-Ins bleiben fast keine Wünsche offen. Fast. Denn hie und da bräuchte man eine ganz bestimmte Funktionalität, die aber so speziell ist, dass man dafür nie und nimmer ein Plug-In finden wird. Was tun?

Natürlich könnte man sich hinsetzen und selbst ein Plug-In schreiben. Dies verlangt aber nicht nur PHP-Kenntnisse, sondern auch ein Verständnis der Plug-In-Architektur von WordPress. Das kann man bestimmt lernen, aber der Aufwand dürfte sich in vielen Fällen schlicht nicht lohnen.

image Sofern man zumindest über elementare PHP-Kenntnisse verfügt, gibt es eine Alternative in Form des Plug-Ins runPHP. Dieses erlaubt es, in einem normalen WordPress-Artikel PHP-Code zu schreiben und diesen bei der Ausgabe im Frontend ausführen zu lassen. Eine simple Checkbox entscheidet darüber, ob der PHP-Code nur angezeigt oder interpretiert wird. Mit anderen Worten: Falls die Option “PHP Code ausführen?” aktiviert ist, würde das obige Beispiel im Frontend die folgende Ausgabe erzeugen:

Hello World!

Wäre sie dagegen deaktiviert, so würde WordPress den Code 1:1 darstellen:

<?php echo “Hello World!”; ?>

Dank runPHP kann man sehr einfach kleine Web-Applikationen schreiben und diese direkt in sein Blog einbetten.

P.S. Um Probleme im Zusammenhang mit ausführbarem PHP-Code zu vermeiden sollten Sie unbedingt den WYSIWYG-Editor im WordPress-Backend ausschalten!

iX 12/2007: 8 Open Source CMS im Test

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift iX – Magazin für professionelle Informationstechnik werden 5 PHP- und 3 Java-CMS mit Open-Source-Lizenz getestet.

image In der PHP-Fraktion positioniert sich TYPO3 wenig überraschend als leistungsfähiges System für den professionellen Einsatz. Hervorgehoben werden das gut strukturierte Backend, das Frontend-Editing, die detaillierte Rechtesteuerung sowie Workflow und Versionierung. Auf der anderen Seite wird die Komplexität des Systems kritisiert, welche für Content Manager, Template-Designer und CMS-Administratoren einen erheblichen Lernaufwand bedeutet. Der Artikel zeigt auch auf, dass TYPO3 letztlich mehr ist als “nur” ein CMS, sondern dank der immensen Fülle an Extensions eine Basis für fast jede Web-Anwendung bilden kann. Die Beschreibung erscheint mir persönlich sehr kompetent und die Beurteilung fair.

image Mit Drupal und Joomla werden zwei weitere populäre Vertreter aus dem PHP-Lager vorgestellt. Während Drupal für mittelgrosse Community-Websites empfohlen wird, offenbart der Artikel Schwächen bei Joomla (die es zumeist noch von Mambo geerbt hat). Als Aussenseiter gehen das leistungsfähige Papaya und das elegante Redaxo ins Rennen.

image Bei den Java-basierten CMS lese ich eine Empfehlung für Magnolia aus dem Testbericht heraus. Das in der Schweiz entwickelte System bietet eine moderne Benutzeroberfläche und eine ebenso moderne Datenhaltung nach JSR-170-Standard. Ein Wermutstropfen stellt der Umstand dar, dass nicht alle Funktionen der kostenpflichtigen Enterprise Edition auch in der freien Community Edition zur Verfügung stehen. Ebenfalls getestet wurden Apache Lenya sowie OpenCMS.

P.S. Nach wie vor eine hervorragende Adresse für Open Source CMS ist www.opensourcecms.com, wo man viele Systeme in der Rolle als Administrator oder Content Manager direkt testen kann.