DokuWiki: PHP-Wiki ohne Datenbank

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Nebst dem bei der Wikipedia eingesetzten MediaWiki gibt es noch diverse andere Wiki-Lösungen – gegen 100 Namen listet die Website WikiMatrix auf, wo man alle Produkte über Dutzende von Kriterien miteinander vergleichen kann.

Eines der zentralen Unterscheidungskriterien betrifft die Frage, ob ein Wiki seine Daten in einer Datenbank oder in Dateien ablegt. Für grosse Wikis mit vielen Besuchern ist eine Datenbank sicher die richtige Lösung. Kleinere Wikis mit einem beschränkten Benutzerkreis kommen dagegen gut mit einer datei-basierten Datenspeicherung aus und lassen sich dadurch wesentlich einfacher auf einem Webserver installieren.

Ein populärer Vertreter der zweiten Gattung ist DokuWiki: Es bietet eine gute Grundausstattung und ist zudem über eine Plug-In-Architektur einfach erweiterbar (vgl. WikiMatrix Feature List). Hervorzuheben wären folgende Features:

  • History aller Änderungen mit Vergleichsmöglichkeit früherer Versionen
  • Einbindung von Bildern und anderen Media-Elementen
  • Namespace-Konzept
  • automatisch generiertes Seiteninhaltsverzeichnis
  • Benutzerverwaltung und Rechtemanagement
  • index-basierte Volltextsuche
  • Template-Konzept ermöglicht eine individuelle Optik
  • über 100 Plug-Ins verfügbar (beispielsweise für Musiknoten, chemische Formeln, Google Maps, Umfragen und Charts)

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Das einzige, was ich spontan vermisse, ist ein echter WYSIWYG-Editor. Zwar gibt es oberhalb des Eingabefelds Buttons für die wichtigsten Formatierungsoptionen, aber diese erzeugen nur Plaintext mit der klassischen Wiki-Syntax. Was für Wiki-Puristen genau das Richtige ist, könnte eine unnötige Hemmschwelle für weniger technisch orientiert Anwender sein. Ansonsten ist DokuWiki aber ein fast ideales System, um im Team online Dokumentationen aller Art zu erstellen.

DokuWiki ist in PHP entwicklet und unterliegt der GNU General Public Licence v2.

The Uniform Server: Noch ein WAMP-Package

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The Uniform Server leistet im Prinzip das, was wir schon von XAMPP oder WOS her kennen: Er stellt einen Webserver (Apache), einen Datenbank-Server (MySQL) sowie die Skriptsprachen PHP und Perl bereit und lässt sich leicht auf jedem Windows-PC installieren. Wie bei anderen Lösungen gehört ein (in diesem Fall allerdings sehr rudimentäres) Control Panel zum Lieferumfang – die Detailsteuerung erfolgt dann über den Web-Browser (sog. Admin Panel).

PHP 5 wird Standard – Support von PHP 4 wird eingestellt

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Genau 3 Jahre nach Einführung von PHP 5 haben die Entwickler angekündigt, den Support für PHP 4 zum Jahresende einzustellen. Damit wird PHP 5 (das bereits in der Version 5.2.3 vorliegt) zum Standard, und allen Anwendern der Skriptsprache wird empfohlen, auf die aktuelle Generation zu migrieren – was gemäss der Dokumention sehr einfach sein sollte. Eine Migration empfiehlt sich auch deshalb, weil PHP 5 nicht nur leistungsfähiger und performanter ist als die Vorgängerversion, sondern auch objektorientierte Programmiermethoden unterstützt.

Zend lanciert PHP-Framework

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Zend – das Unternehmen, das PHP massgeblich mitentwickelt hat und mit Zend Studio eine der wichtigsten Entwicklungsumgebungen bereitstellt – hat die Version 1.0 des Zend Framework freigegeben. Dieses objektorientierte Framework für PHP5 setzt das Model-View-Controller-Konzept um, das durch Ruby on Rails populär geworden ist und beispielsweise auch in den PHP-Frameworks Symfony oder CakePHP genutzt wird (vgl. “PHP on Rails”: PHP-Frameworks mit MVC-Modell). Das Zend Framework setzt mindestens PHP 5.1.4 voraus und untersteht der BSD-Lizenz.

"PHP on Rails": PHP-Frameworks mit MVC-Modell

Ruby on Rails scheint derzeit DAS Hype-Thema im Bereich der Web-Programmierung zu sein (vgl. auch diverse Artikel auf Open Mind). Dabei geht leicht vergessen, dass es leistungsfähige Frameworks mit MVC-Architektur und Scaffolding-Mechanismus auch anderswo gibt, beispielsweise im PHP-Umfeld.

Symfony wurde von der französischen Web-Agentur Sensio geschaffen. Es hiess deshalb zuerst Sensio Framework, die Klassenbezeichner wurden entsprechend mit dem Prefix sf gekennzeichnet. Wahrscheinlich um diese Prefixes nicht ändern zu müssen wurde die unorthodoxe Schreibweise von Symfony gewählt. Inzwischen setzen zahlreiche Web-Applikation auf diesem Framework auf, unter anderem auch Yahoo! Bookmarks. Einen knappen Überblick über Symfony gibt es auf der Projekt-Website und bei Wikipedia. Vielleicht nicht unwichtig: Symfony läuft nur mit PHP5.

CakePHP ist schlanker als Symfony und hat deshalb den Ruf, einfacher erlernbar zu sein. Es unterstützt auch PHP4, was je nach Hosting-Umgebung ein Kriterium darstellen könnte. Einen älteren, aber umfassenen und über CakePHP hinaus erhellenden Artikel gibt es im zZine Magazine: CakePHP – A “tasty” solution for PHP programming.

P.S. Artikel über die drei PHP-Frameworks Symfony, CakePHP und eZ Components gibt es in der aktuellen Ausgabe des T3N-Magazins.

phpWCMS: Version 1.3 veröffentlicht

Das auf PHP und MySQL basierende Open Source Content Management System phpWCMS liegt seit kurzem in der Version 1.3 vor. Die drei wesentlichen Neuerungen gegenüber der Vorgängerversion sind eine einfache API für Module/Plug-ins, der verbesserte Content-Part “Link Article” sowie diverse Bug-Fixes.

phpWCMS ist ein leicht verständliches und schön gemachtes CMS, das als Alternative zum weitaus komplexeren TYPO3 positioniert ist. Es krankt allerdings daran, dass es von Oliver Georgi im Alleingang entwickelt wird. Dies führt dazu, dass die Roadmap immer wieder angepasst werden muss – die einst voreilig angekündigte Version 2.0 scheint nach wie vor in weiter Ferne. Sogar die Projekt-Website ist wegen der Zeitnot des Entwicklers hoffnungslos veraltet und unvollständig, so dass die einzige einigermassen zuverlässige Quelle für Informationen über phpWCMS im Moment das Forum ist.

Open Source Essentials: Moodle, die E-Learning-Plattform

CMS steht normalerweise für Content Management System. Wenn es um E-Learing oder Web-Based Training geht, kann CMS aber auch Course Management System bedeuten. Die beiden Konzepte sind allerdings gar nicht so verschieden, wie man vielleicht denken könnte – nur die Gewichtung ist anders: Während ein Content Management System vor allem auf die effiziente Publikation von Informationen ausgelegt ist, stehen beim Course Management System Interaktionsmöglichkeiten wie Foren, Chats, Umfragen, Multiple-Choice-Tests oder Wikis im Vordergrund.

Ein bekannter Vertreter der zweiten Kategorie ist Moodle, eine in PHP entwickelte Lernplattform, die unter der GNU General Public Licence (GPL) vertrieben wird. Moodle stellt eine Vielzahl von Modulen bereit, die auf eine aktive Teilnahme der Lernenden abzielen. Das Aufgaben-Modul beispielsweise dient dazu, dass schriftliche Arbeiten hochgeladen und anschliessend auf der Plattform bewertet werden können. Das Test-Modul erlaubt es, Kontroll- und Prüfungsfragen bereitzustellen. Mit dem Abstimmungs- und dem Umfrage-Modul können Kursleiter Feedbacks einholen und Kurse bewerten lassen. Das Foren- und das Chat-Modul ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen den Lernenden. Nebst diesen Basis-Funktionen gibt es zudem viele Dutzend weitere Module, mit denen ein Kursleiter, eine Schule oder auch eine Universität eine individuelle E-Learning-Plattform aufbauen kann.

Moodle ist inzwischen ein komplexes System, das sowohl optisch als auch funktional in hohem Masse anpassbar ist. Mit über 20’000 Installationen weltweit ist es eine feste Grösse im E-Learning-Umfeld – auch in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich setzen viele Institutionen auf diese Plattform. Wenn man die Versionsnummern als Massstab nimmt, wird Moodle derzeit intensiv weiterentwickelt, und über das MoodleZine wird die Community regelmässig mit Informationen versorgt.

Um Moodle aus der Perspektive eines Lernenden zu erleben, empfiehlt sich der Moodle Features Demo Course. Wer dagegen die Perspektive eines Kursleiters oder Systemadministrators ausprobieren möchte, sollte die Moodle Demonstration Site besuchen.

Apache Friends: Umfrage zu XAMPP 2.0

Im Hinblick auf das nächste grosse Release von XAMPP (einem einfach zu installierenden Paket aus Apache, MySQL, PHP und Perl) hat das Projekt Apache Friends eine Umfrage unter der Community gestartet:

“Im Mai 2007 wird XAMPP genau fünf Jahre alt und wir haben das Gefühl, dass dies ein guter Zeitpunkt ist, um über Verbesserungen an XAMPP nachzudenken. Damit wir uns aber nicht nur auf unsere Gefühle verlassen müssen, haben wir uns entschieden diese Umfrage durchzuführen: Wie sehen Eure Bedürfnisse bzgl. XAMPP aus und was können wir in der nächsten großen, neuen 2.0er Version verbessern?”

Die Umfrage läuft vom 22.03.2007 bis zum 22.04.2007 und umfasst 15 Fragen.

WOS Portable und WOS X: Der WAMP-Server für den USB-Stick

WOS steht für Webserver on Stick, und damit ist das Wichtigste eigentlich bereits gesagt: Das Software-Paket von Cornelius Herzog installiert einen kompletten Webserver mit Apache, PHP und MySQL auf einer Festplatte oder eben auf einem USB-Memorystick. Zudem bietet WOS eine komfortable Oberfläche, um den Server zu starten, zu konfigurieren und zu stoppen – etwa so, wie man das auch von XAMPP von Apache Friends kennt.

Wer WOS herunterlädt, kann über den sogenannten WOS Mixer nicht nur zwischen verschiedenen Apache-, PHP- und MySQL-Paketen auswählen, sondern bei Bedarf auch noch einige populäre Web-Applikationen dazupacken: Die Content-Management-Systeme Drupal, Joomla, Mambo und TYPO3 stehen hier ebenso zur Auswahl wie MediaWiki, Moodle, OS Commerce, phpMyAdmin und WordPress. Der WOS Mixer berechnet dabei nicht nur die Download-Grösse, sondern auch gleich den Speicherbedarf auf der Festplatte bzw. dem USB-Stick.

WOS gibt in zwei Versionen: Die Standardversion heisst WOS Portable und umfasst alles, was man als Einsteiger braucht. WOS X bietet erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten sowie die Option, den Webserver über Internet zu steuern. Nachdem WOS X durch die Community für 1’000 Euro freigekauft wurde, sind nun beide Versionen unter der GNU GPL verfügbar.

Die Website von CH Software ist leider etwas unstrukturiert. Eine gute Einführung gibt es in diesem Wikipedia-Artikel, und für den Download laden Sie zunächst WOS Portable über den WOS-Mixer herunter und – falls gewünscht – anschliessend noch WOS X.