pae_project: Projekt-Management mit TYPO3

Dass man mit TYPO3 komplexe Websites bauen kann, ist hinlänglich bekannt. Dass sich damit auch Intranets und Extranets betreiben lassen, liegt auf der Hand, zumal die Anforderungen so unterschiedlich nicht sind. Aber kann man mit TYPO3 auch ein Projekt planen und den resultierenden Terminplan als Gantt-Chart visualisieren?

Das Testszenario: Wir möchten den Umzug eines Unternehmens in ein neues Bürogebäude planen, der in folgenden Phasen abläuft:

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Zu beachten ist dabei: Die einzelnen Projektphasen sind voneinander abhängig. Die Baueingabe beispielsweise kann erst erfolgen, wenn der Umbau geplant ist, und die Mitarbeiter können erst umziehen, wenn die Infrastruktur im neuen Gebäude steht. Was wir zudem kennen ist das Startdatum des ganzen Projekts (1.4.2008), und wir wissen, dass der Umzug spätestens an Weihnachten abgeschlossen sein muss. Indem wir die einzelnen Projektphasen verketten und ihnen eine Dauer zuweisen, berechnet uns das Projektplanungs-Tool die resultierenden Daten automatisch. Die Planung von Kosten oder Ressourcen, wie es bei der professionellen Projektplanung üblich ist, lassen wir bewusst weg.

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Unser Testkandidat ist die Extension PAE Project Management (pae_project). Sie ist rasch installiert, denn sie bietet im Extension Manager kaum Konfigurationsmöglichkeiten und muss lediglich in Form eines Plugins in eine Seite eingefügt werden. Die Projektelemente werden über das List-Modul eingepflegt (siehe oben) und in einem SysFolder gespeichert. Verglichen mit einer Projektplanungs-Software wie Microsoft Project oder OpenProj ist dieser Vorgang ziemlich mühsam, entspricht aber dem Konzept von TYPO3.

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Das Resultat im Frontend ist auf den ersten Blick ansprechend: Der Projektplan wird visuell in Form eines einfachen Gantt-Charts ausgegeben (Flash). Dessen Grösse ist leider fix und relativ knapp bemessen, man kann es aber immerhin zoomen und scrollen. Schwarz wird dabei die geplante, orange die effektive Zeitdauer eines Projektelements angezeigt. Gemäss Handbuch sollte es auch eine Zeitskala geben, bei meinem Test fehlte diese aber.

Darunter gibt es eine Listen- und eine Detailansicht der Projektelemente. Eingeloggte Frontend-Users können zudem Projektelemente über Formulare editieren, wobei drei Rollen unterschieden werden: Gobal Administrator, Project Administrator, Project Worker.

Die Extension hat ein paar schöne Ansätze, aber es gibt noch einige massive Probleme. Erstens werden die Projektelemente im Frontend nicht in derjenigen Reihenfolge ausgegeben, die man im Backend vorgegeben hat, sondern in der Reihenfolge ihrer Erstellung – was in einem ziemlich chaotischen Gantt-Chart resultiert. Zweitens kann man im Backend wohl Abhängigkeiten erfassen, aber diese werden nicht überwacht, d.h. man kann Daten trotzdem beliebig setzen. Umgekehrt muss man auch alle Daten manuell erfassen, denn es erfolgt keine Datumsberechnung aufgrund der Zeitdauer und der Abhängigkeiten. Und schliesslich habe ich den Versuch, als Frontend User ein Projektelemente zu bearbeiten, mit mehreren Dutzend(!) Fehlermeldungen bezahlt (was allerdings auch mit meiner spezifischen Website zusammenhängen könnte).

Alles zusammengenommen: Im Moment ist diese Extension leider unbrauchbar.

EasyTimeline: Timelines in MediaWiki

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Für die Visualisierung von zeitgebundenen Fakten bieten sich Zeitleisten (Timelines) an. Von Haus aus hat MediaWiki hier keine Unterstützung zu bieten, aber mit der Extension EasyTimeline kann man Grafiken wie die oben gezeigte per Wiki-Text erstellen und editieren. Diese Methode ist natürlich – wie bei Wikis üblich – relativ technisch und setzt voraus, dass man sich in die Syntax der Extension einarbeitet. Der Aufwand lohnt sich aber, wenn man beispielsweise ein Wiki mit historischen Themen betreibt, einen Projektplan direkt im Wiki pflegen möchte oder (wie oben gezeigt) die Geschichte alle Apple-Macintosh-Computer nachzeichnen will.