WordPress-Blogs auf dem iPhone

Die eigentliche Bedeutung von Apples iPhone liegt meiner Meinung nach darin, dass es den mobilen Zugang zum Internet massentauglich gemacht hat. Fast ein Jahrzehnt lang haben Marktforscher den bevorstehenden Durchbruch des Mobile Web beschworen, aber erst mit dem iPhone und seinem Safari-Browser ist dies Realität geworden.

Höchste Zeit also sich zu fragen, wie man ein WordPress-Blog für dieses Gerät optimieren kann. Wobei: Muss man dies überhaupt, wo doch der Vorteil des iPhones genau darin liegt, dass es eben auch normale Websites problemlos darstellen kann? Die Antwort ist einfach: Man muss nicht, aber es hat ganz klare Vorteile, wenn man für iPhone-Benutzer eine speziell formatierte Version seines Blogs ausliefert. Und wie dieser Artikel zeigen soll braucht es dazu weder viel Aufwand noch spezielle Kenntnisse.

iWPhone Screenshot

iWPhone ist ein WordPress-Plugin, welches ein für das iPhone optimiertes Frontend Theme enthält. Dieses Theme wird immer dann benutzt, wenn das Blog von einem iPhone aufgerufen wird – ansonsten kommt weiterhin das Standard-Theme zur Anwendung. Das iWPhone-Theme zeigt auf der Frontseite nur einen Textanriss ohne Bilder, was Zeit und Datenvolumen spart – erst wenn man die Detailansicht aufruft, bekommt man den Volltext inklusive Bilder, wobei letztere automatisch auf Bildschirmbreite skaliert werden. Auch Kommentare werden unterstützt. Leider ist iWPhone nicht lokalisiert, man muss also das Template selbst ins Deutsche übersetzen – das gilt allerdings für alle hier vorgestellten Lösungen. Ausserdem wirkt iWPhone wirklich nur auf das Frontend – wenn man sich vom iPhone aus im Admin-Interface des WordPress-Blogs einloggt, dann sieht es aus wie immer.

WordPress Mobile Edition Screenshot

Das oben beschriebene Prinzip gilt auch für WordPress Mobile Edition. Die Frontseite des mitgelieferten Templates “Carrington Mobile” ist nochmals reduzierter, aber visuell attraktiv und ziemlich iPhone-like. Als einzigen wesentlichen Nachteil empfinde ich es, dass die Bilder nicht skaliert werden, zumal man sie auch nicht scrollen oder zoomen kann – ist das Bild breiter als der Bildschirm, wird es schlicht abgeschnitten. Dafür unterstützt dieses Plugin nicht nur das iPhone, sondern jedes beliebige Handy: Im Backend kann man die User Agents definieren, für welche das Spezialtemplate zur Anwendung kommen soll.

WordPress Mobile Pack Screenshot

Das WordPress Mobile Pack bringt ein ziemlich schmuckloses Template mit (dafür in 4 Farbvarianten). Die Stärke dieses Plugins liegt darin, dass man im WordPress-Backend sehr viele Einstellmöglichkeiten vorfindet – für meinen Geschmack allerdings fast etwas zu viel. Hervorzuheben ist die Möglichkeit, dass der Besucher selbst entscheiden kann, ob er statt des iPhone-optimierten Templates das Standard-Template sehen möchte (und umgekehrt). Als einziges der hier vorgestellten Plugins bietet es zudem auch einen für das iPhone optimierten Admin-Zugang. Wer also sein Blog von unterwegs bewirtschaften möchte sollte diese Lösung in die engere Wahl miteinbeziehen.

WPtouch Screenshot

Visuell sehr schön an die iPhone-Ästhetik angepasst ist das WPtouch iPhone Theme. Im Admin-Backend finden sich zudem diverse Optionen, um das Frontend funktional und visuell dem eigenen Geschmack anzupassen. Wer in der Apple-Welt zuhause ist, wird an diesem Plugin wahrscheinlich am meisten Freude haben. Allerdings unterstützt es nicht nur das iPhone, sondern auch Handies, die auf Googles Android-Betriebssystem basieren.

WordPress App Screenshot

Wie gesagt enthält nur das WordPress Mobile Pack auch ein optimiertes Backend-Theme. Wer regelmässig von unterwegs auf das Backend zugreifen möchte, sollte deshalb die WordPress App in Betracht ziehen. Diese ist zwar ausgesprochen nüchtern gestaltet, hinsichtlich der Usability aber die beste Lösung für einen engagierten Moblogger. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass man nicht den Komfort des Standard-Backends erwarten darf – HTML-Kenntnisse sind also unter Umständen durchaus noch gefragt.