Kann man eigentlich sagen, dass die Manager-Löhne in den letzten Jahrzehnten überdurchschnittlich gestiegen sind? Man kann.
„1970 verdienten Manager rund 30 x mehr als durchschnittliche Arbeiter und Angestellte – heute ist das Verhältnis 300:1.“
Das obige Zitat stammt aus der aktuellen Ausgabe 3/2006 des Unimagazins, welche über das Forschungsprojekt Gerechte Löhne und Arbeitsgerechtigkeit von Anton Leist und Carsten Köllmann berichtet.
Werden wir doch einmal konkret: Der monatliche Bruttomedianlohn für einfache und repetitive Tätigkeiten beträgt rund 4’300 Franken (vgl. Schweizerischer Lohnstrukturerhebung 2004 des Bundesamtes für Statistik). Ein Manger würde demnach 300 x 4’300 = 1’290’000 Franken pro Monat einstreichen, das wären (wir gehen einmal von 13 Monatslöhnen aus) 16’770’000 Franken im Jahr. Kann das stimmen?
Solche Löhne gibt es natürlich: Die aktuellen Spitzenreiter wie Marcel Ospel (UBS) oder Daniel Vasella (Novartis) lassen sich ihre Arbeit mit gut 20 Millionen pro Jahr bezahlen. Danach kommen wir allerdings ziemlich rasch in den einstelligen Millionenbereich. Das ist zwar immer noch ziemlich viel Moos, aber ob man das obige Zitat auf die Verhältnisse in der Schweiz beziehen darf, erscheint mir doch fraglich. Andererseits: Selbst bei einem Faktor 30 resultiert ein stattlicher Zahltag von 129’000 Franken pro Monat.
Darüber, dass unsere Manger nicht gerecht entlöhnt werden, mache ich mir jedenfalls die geringsten Sorgen.