Gutes muss nicht teuer sein
Samstag, den 9. September 2006Dass Google längst nicht mehr nur eine Suchmaschine ist, sondern auf dem besten Weg zu einem universellen Software-Konzern, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Selbst die Grenze der reinen Online-Services ist klar überschritten – mit Google Earth, Google Desktop oder Google Picasa macht sich der Gigant inzwischen auch auf vielen Desktops breit.
Seit Anfang dieses Jahres gibt nun sogar das Google Pack, eine Sammlung mit essentiellen Programmen – teilweise von Google selbst, teilweise von Drittherstellern. In alphabetischer Reihenfolge sind das:
- Adobe Reader 7
- Ad-Aware SE Personal
- GalleryPlayer HD Images
- Google Desktop
- Google Earth
- Google Pack Screensaver
- Google Picasa
- Google Talk
- Google Toolbar für Internet Explorer
- Mozilla Firefox mit Google Toolbar
- Norton Antivirus 2005 Special Edition
- Real Player
- Trillian
Klar: Im Moment ist dieses Paket noch ähnlich heterogen wie die zahlreichen Online-Dienste von Google, welche irgendwie noch kein geschlossenes Ganzes ergeben. Google Pack ist im Moment noch viel eher ein Marketingkonzept als eine Software-Suite.
Aber wer vermag schon zu sagen, was Google in ein paar Jahren aus dem Boden stampft bzw. zusammenkauft? Und was aus der Zusammenarbeit mit Sun bezüglich der OpenOffice-Suite entsteht? Falls man Google Pack und Microsoft Office dereinst im gleichen Atemzug nennt, hat Google zudem einen entscheidenden Vorteil: das Google Pack ist kostenlos, denn Google finanziert sich über Werbung.
So gesehen ist Microsoft wirklich nicht zu beneiden, weil das Konzept von kostenpflichtiger Standard-Software doppelte Konkurrenz bekommt: Auf der einen Seite gibt es zunehmend valable Open-Source-Alternativen, auf der andern Seite rollt Google mit werbefinanzierten Online- und Desktop-Applikationen den Markt auf.