In der Weltwoche berichtet Katharina Borchert dem staunenden Papierzeitungsleser über eine journalistische Parallelwelt im Internet: Blogs. 1000 Schweizer, so schreibt sie, seien Blogger. 1000 Schweizerinnen müsste man genauer sagen, denn 56 Prozent aller Blogger seien Bloggerinnen.
Ein Blog nur als Internet-Tagebuch zu sehen hiesse dabei, dieses Medium krass zu unterschätzen. Das eigentliche Potential der Blogs sei mit der spontanten, privaten Berichterstattung über den 11. September 2001 offensichtlich geworden und habe sich danach in der Kriegsberichterstattung aus Afghanistan und Irak (“Warbloggers”) fortgesetzt. Insbesondere in autoritären Staaten seien die Blogs zu einer wichtigen Stimme der Opposition geworden, aber auch in Demokratien hätten Blogger schon Skandale aufgedeckt, welche die etablierten Medien nicht beachtet hatten. Bereits gebe es deshalb die Kategorie der “Watchblogs”, welche Zeitungen, Radio und Fernsehen auf die Finger schauen (und notfalls auch klopfen).
Borchert schliesst:
“Weblogs werden nicht die herkömmlichen Medien in die Knie zwingen, sondern diese ergänzen sowie sich eigene Nischen schaffen. […] aber sie können sehr wohl eine ganz persönliche Revolution sein. Und die sollten Sie auf keinen Fall verpassen.”
Überzeugt, Frau Borchert, überzeugt. Und so gibt es in der Schweiz nun also 1001 BloggerInnen. Übrigens: Haben Sie tatsächlich so hässliche Füsse?