Wie man sich doch täuschen kann: Da liest man dauernd, die Schweiz sei ein Volk von Mietern – und schliesst daraus fast automatisch, dass der Immobilienbesitz fest in der Hand von Banken, Pensionskassen und Immobiliengesellschaften sei.
Falsch, ganz falsch! Gemäss Bundesamt für Statistik (zitiert in Mieten & Wohnen 1/2005) gehörten im Jahr 2000 ganze 57% aller Mietwohnungen Privatpersonen, während institutionelle Anleger (eben beispielsweise die Pensionskassen) gerade mal 22% besassen:
Die Privatpersonen haben zudem deutlich zugelegt: 1990 besassen sie erst 51% aller Mietwohnungen – innert 10 Jahren haben sie also 6% aller Mietwohnungen zusätzlich erworben.
Was diese Zahlen allerdings nicht aussagen: Auf wieviele Köpfe sich die 57% privater Wohnungsbesitz verteilt. Denn wenn die Mietwohnungen vornehmlich dem Finanzadel gehören, dann ist die Schweiz wohnungstechnisch trotzdem nicht wirklich basisdemokratisch.
Oder um ein anderes Beispiel zu nehmen: Die Information allein, dass sich 255 Milliarden US-Dollars in Privatbesitz befinden, sagt noch wenig aus. Die Information, dass es sich dabei um das Vermögen der 10 reichsten Menschen der Welt handelt, sagt hingegen sehr viel aus.