Monatsarchiv für August 2006

Garantiert einzigartig

Sonntag, den 27. August 2006

Die industrielle Produktion mag ja ihre Vorteile haben, aber manchmal sehnt man sich eben doch nach dem Ursprünglichen, dem Authentischen, dem Handgemachten, dem Einzigartigen und Einmaligen.

Genau dieses Bedürfnis bedient Etsy, eine Plattform, auf der man alles Handgemachte kaufen und verkaufen kann. Nebst einem innovativen User-Interface auf Flash-Basis gibt es dort auch immer wieder Trouvaillen, die man sonst garantiert nirgends findet, z.B. das handgestrickte Stromkabel.

Gimme mo’

Samstag, den 26. August 2006

Können Sie sich noch erinnern, wie Sie vor 10 Jahren Musik gehört haben? Richtig: Da gab es einerseits das Radio (dank Kabel immerhin schon mit einer anständigen Senderauswahl) und andererseits Tonträger wie CD, LP, CC, MD und DAT. Letztere haben Sie entweder im Musikfachgeschäft gekauft oder bei Freunden… aber das wäre ein anderes Thema.

MP3, das Internet und die zahlreichen (meist mobilen) Wiedergabegeräte haben seither eine verwirrende Vielfalt geschaffen. Dass man Musik auch auf einem PC abspielen und ohne Tonträger auf einen mobilen Player übertragen kann, ist dank Apple und iPod Allgemeingut geworden. Auch dass man Radio über Internet hören kann (und damit das Konzept des Lokalradios weitgehend überholt ist), haben viele Menschen mit einem Breitbandanschluss entdeckt. Beim Musikkauf im Internet wird es dann aber schon etwas verwirrend: Welchen Shop soll ich benutzen? Welche Software brauche ich dazu? Wie funktioniert das genau mit Kopierschutz und Lizenzen? Wie bekomme ich die Musik auf eine CD, meinen MP3-Player, mein Handy, meinen PDA?

Manchmal sehnt man sich nach der Zeit zurück, wo man nur den Power-Knopf und das Tuning-Rad beherrschen musste. Andererseits ist es eben schon schön, die Musikauswahl selbst bestimmen zu können und nicht auf Gedeih und Verderb dem Geschmack des Musikredaktors von DRS3 ausgeliefert zu sein. Spartenradios (Empfehlung: Radio Swiss Jazz, SmoothJazz.com) sind hier schon eine ganz brauchbare Alternative, aber einen Titel überspringen kann man auch hier nicht.

Die ultimative Lösung heisst Pandora – ein Internet-Radio, bei dem man nicht bloss eine Sparte, sondern seinen Lieblingsinterpreten (oder Lieblingssong) vorgibt. Pandora spielt dann ähnliche Songs, wobei sich die Ähnlichkeit nicht einfach auf das Genre beschränkt, sondern auf die detallierte Analyse der Songs im Rahmen des Music Genome Project. Und wie beim richtigen Radio gibt’s das Ganze gebührenfrei (mit Werbung) oder gegen Bares (ohne Werbung). Prima Idee, perfekt gemacht.

Beste Kürzestfilme 2006

Samstag, den 26. August 2006

Logo: One Minute Film & Video Festival

Bei all dem anspruchslosen Schrott, den man sich täglich auf YouTube & Co. reinzieht, tut es gut, wieder einmal etwas Sperrigeres zu sehen. Zum Beispiel die Gewinner des diesjährigen Filmfestivals One Minute in Aarau, das sich ausschliesslich Kürzestfilmen bis 60 Sekunden Dauer verschrieben hat.  

1.1 oder 1.8 Millionen? Oder: Trau schau wem!

Freitag, den 25. August 2006

Heute morgen auf meinem Feed Reader: zweimal dieselbe Story aus zwei renommierten Quellen – und doch ziemlich verschieden. Gemäss Heise ruft Apple 1.8 Millionen Akkus zurück, gemäss Golem sind es “nur” 1.1 Millionen. Wie sagten doch unsere Grossmütter: Trau schau wem!

In diesem Fall klärt sich die Sache schnell: Die 1.1 Millionen beziehen sich auf die USA, die 1.8 Millionen auf die ganze Welt. Und Golem hat das inzwischen auf der Website auch klargestellt.

Was uns das Beispiel lehrt: Mit RSS-Feeds ist man verdammt schnell informiert. Aber nicht immer richtig. Kritisches Lesen (so hiess unser Deutschbuch im Gymnasium) ist also weiterhin angesagt. 

Die 10 besten Listen der besten Websites

Donnerstag, den 24. August 2006

Richtig: Das ist eine Meta-Liste. Ich würde mich nie so weit aus dem Fenster lehnen, um die 10 besten Websites zu küren. Aber die 10 besten Listen mit den besten Websites aufzulisten ist ein einigermassen kalkulierbares Risiko. Oder zumindest fünf.

  1. Time Magazine
  2. CNN Money
  3. The Observer
  4. ABC News / PC Magazine
  5. Yahoo!
  6. tbd.
  7. tbd.
  8. tbd.
  9. tbd.
  10. tbd.

WELTWOCHE unter Beobachtung

Mittwoch, den 23. August 2006

Nach 20 Minuten bekommt nun auch die Weltwoche ein eigenes Watchblog. Dank der Übernahme des Traditionsblatts durch den Rechtsaussenstürmer Roger Köppel wird es den Betreibern dieses Blogs bestimmt nicht langweilig werden. Und für all jene, die sich ernsthaft überlegen, ob sie mit ihrem Geld zur Tilgung von Roger Köppels Schulden beitragen wollen, dürfte die Weltwochenschau eine wertvolle Entscheidungshilfe werden.

We’ll be right back…

Dienstag, den 15. August 2006

Ist eine Website vorübergehend nicht erreichbar, dann kann man das so oder anders sagen. Der nackte Application Error ist dabei die hässlichste Variante. Wesentlich charmanter macht das beispielsweise YouTube:

We’re currently putting out some new features, sweeping out the cobwebs and zapping a few gremlins.  We’ll be back later. In the meantime, please enjoy a layman’s explanation of our website…

Bloggen mit Word-Komfort

Montag, den 14. August 2006

Es ist eine Frage der Perspektive: Die einen würden sagen, Blogs seien die am einfachsten zu bedienenden Content Management Systeme der Welt. Die anderen dagegen finden, Blogs seien die umständlichsten Textverarbeitungsprogramme der Welt.

Wer zu letzteren gehört, bekommt mit Blog-Editoren wie Qumana, Anconia RocketPost, Performancing oder Ecto eine komfortable Alternative zu den oft spartanischen Web-Backends ihrer Blogs. Auch Microsoft sieht offenbar ein Potential in dieser Software-Gattung und stellt mit Windows Live Writer einen Desktop WYSIWYG Editor für verschiedene Blog-Systeme vor – nebst dem eigenen Windows Live Spaces werden auch andere kommerzielle Blog-Dienste sowie Open Source Software unterstützt. Microsoft zeigt sich dabei ungewohnt offen:

“We want Writer to work well with every blogging service out there. If you can’t get Writer to work with your blog, we want to know.”

Gewohnt restriktiv ist Microsoft dagegen, was die unterstützten Betriebssysteme angeht: Windows Live Writer lässt sich ausschliesslich auf einem Windows-Rechner installieren.

Länger als man denkt

Sonntag, den 13. August 2006

“Das sind Peanuts, Du hast ganz recht. Aber so ein Schüsselchen mit Peanuts reicht doch für einen ganzen Nachmittag.”

Textete ein mir unbekannter Kollege von S. im Zusammenhang mit ein paar kleinen Korrekturen, die er an einem Paper vornehmen musste. Und S. meinte dazu: “Also wenn ich ein Blog hätte, dann wäre das gleich drauf!” Hat sie aber nicht. Ich schon. Und ausnahmsweise betätige ich mich auch als Ghostblogger.

Outlook: Formular eines bestehenden Elements nachträglich ändern

Sonntag, den 13. August 2006

Outlook ist eines der wenigen Programme, das mir auch nach Jahren der Benutzung immer wieder Rätsel aufgibt und zu dem ich deshalb eine gewisse Hassliebe pflege, zumal ich mir aus professionellen Gründen einbilde, in Computerdingen nicht ganz unerfahren zu sein.

Neulich ergab sich beispielsweise die Situation, dass gewisse Kontakte in meinem privaten Kontakteordner anders aussahen als die übrigen Kontakte. Das ist soweit nichts Ungewöhnliches wenn man weiss, dass jedem Element in Outlook ein Formular zugeordnet ist und dass dieses Formular bestimmt, welche Felder ein Element besitzt (und wie diese in der Detailansicht angezeigt werden). Öffnet man ein Element, so wird einem das zugeordnete Formular sogar in der Fenstertitelzeile angezeigt:

Petra Müller – Kontakt

steht da beispielsweise (wenn beim Anlegen des Kontakts “Petra Müller” das Standardformular “Kontakt” benutzt wurde), oder eben

Max Meier – ContactClient

(wenn Max Meier mit dem firmeneigenen Formular “ContactClient” angelegt wurde).

Weil in Computerdingen alles seine Ordnung haben soll (und weil das Formular “ContactClient” die nervige Angewohnheit hat, gewisse Pflichteingaben zu verlangen, die ich nicht bei allen Kontakten kenne), wollte ich alle meine bestehenden Kontakte dem Standardformular “Kontakt” zuweisen. Bloss wie?

Unter Datei > Eigenschaften sieht man zwar sehr schön, welches Formular (hier heisst das Typ, andernorts trifft man auch auf den Begriff Klasse) dem Element zugeordnet ist, aber ändern kann man das dort nicht. Und auch sonst nirgends, wie man Stunden später herausfindet. Microsoft ist offenbar der Meinung, dass der normale Benutzer sowas nicht selbst entscheiden soll. Immerhin bietet der Hersteller in der Knowledge Base Hilfestellungen an: Um ein neues benutzerdefiniertes Formular zu verwenden, wie vorhanden aktualisiert wird, Element, wie vorhanden aktualisiert wird heisst der (maschinell übersetzte) Text, der einem zu verstehen gibt: Mach’s, wenn Du’s nicht lassen kannst, aber ich sag’ Dir gleich, dass das kein Spaziergang wird!

Dabei geht es auch ganz einfach, wie Computers Plus beweist: Das kleine Freeware-Programm DocMessageClass findet automatisch alle Outlook-Ordner, zeigt die darin existierenden Formulare an und konvertiert auf Knopfdruck alle Elemente eines bestimmten Typs (hier: MessageClass) in einen anderen Typ. Chapeau!